Obwohl die kirchliche Theologie vom Wort „Karma“ nichts wissen
will, steht dessen Prinzip wiederholt und deutlich genug in
der Bibel! Würde die Kirche „Karma“ als das akzeptieren was es
ist, was wäre dann die komplette Theorie von Hölle und Sünden
noch wert?
Tach Seelenwanderung,
der Begriff „Karma“ stammt aus ganz anderen Zusammenhängen als
die Bibel. Es ist, wenn ich das richtig verstanden habe, mit
der Vorstellung der Reinkarnation verbunden. Nun ist diese
Vorstellung der Reinkarnation der Bibel vollkommen fremd.
Manche versuchen, über den Begriff der Wiedergeburt, der
tatsächlich im Neuen Testament auftaucht, eine solche
Reinkarnationslehre im Christentum zu verankern, aber das ist
Blödsinn.
Weiterhin bedeutet Karma, wenn ich es richtig verstanden habe,
daß alles, was wir tun oder lassen, Folgen hat. Ob für diese
oder jene Existenz, kann uns jetzt mal egal sein.
Du schreibst, die Kirche solle Karma
als das akzeptieren was es ist.
Was ist es denn?
Ist es bloß der Zusammenhang vom Tun und seinen Folgen? Den
gibt es doch schon in der Bibel, wie Du ganz richtig
schreibst. Was also soll die Kirche oder die Theologie da noch
anerkennen? Oder was gibt es da sonst noch?
Solange Du mir nicht sagen willst, was Karma über das hinaus
noch ist, kann ich Dir auch nicht sagen, was die „Theorie“ von
Hölle und Sünde „noch wert“ ist.
Über Deine Begrifflichkeit müßten wir uns mal so richtig lange
und ausdauernd unterhalten.
Okay, ich versuche die Sache der Re-Inmkarnation etwas genauer zu definieren und die Fehler der Kirche aufzuzeigen. Zudem im Anhang eine Definition des Karma.
Die kirchliche Theologie wehrt sich bis heute mit Händen und Füßen gegen die Reinkarnation, obwohl sie hierzu keine Gründe hat. In manchen Bibelstellen wird sogar auf die Reinkarnation der Seelen hingewiesen. Manche Wörter oder sogar komplette Sätze wurden einfach schlecht übersetzt. Ob wissentlich und vorsätzlich läßt sich natürlich nicht nachvollziehen. Fakt ist jedoch, dass die kirchlichen Theologen seit langem über diese Übersetzungsungereimtheiten Bescheid wissen und sich dennoch leider nichts ändert.
Der gewöhnlichste Einwand der kirchlichen Theologie ist im Hebräerbrief 9:27 zu finden: “Und wie den Menschen ist gesetzt, einmal zu sterben, danach …“
Hier wurde das griechische Wort hapax als „einmal” übersetzt. Das ist aber nicht die einzige mögliche Übersetzung. Laut den Wörterbüchern ist hapax auch als „noch einmal” zu verstehen. Wählt man eine solche, sprachlich ebenso richtige, Übersetzung, ergibt sich hieraus eher eine Unterstützung der Reinkarnationslehre.
Wer kann das verstehen?
(Joh. 3:8). Jesus sagte „Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, von wo er kommt und wohin er geht. Also ist ein jeglicher, der aus dem Geist geboren ist”
Das griechische Wort pneuma wurde hier zweierlei übersetzt, erst als “Wind”, dann als “Geist”. Griechische Wörterbücher erklären uns, dass die Übersetzung als “Geist” nur im “übertragenen Sinn” gilt.
Die übliche Bedeutung in theologischen Zusammenhängen ist aber “Lebenshauch” oder “Seele”. Außerdem ist das Wort phoné nicht gut mit “Sausen” übersetzt, sondern es bedeutet eher “Stimme”.
Somit kommen wir zur folgenden Übersetzung, die sprachlich richtig ist: “Die Seele geht, wie sie will, und du hörst wohl ihr Flüstern; aber du weißt nicht, woher sie kommt noch wohin sie geht. So ist es mit jedem, der mit einer Seele geboren ist”.
Hier spricht demnach Jesus über die Vorexistenz der Seele, denn sie kommt ja von irgendwo her, wo sie vor der Empfängnis war. Vorexistenz bedeutet nicht automatisch Reinkarnation, aber Reinkarnation setzt Vorexistenz voraus.
Diese Beispiele zeigen, wie biblische Übersetzungen möglicherweise oft nach dogmatischen Vorgaben gemacht wurden, die das Verständnis für die Menschheit in eine gewünschte Richtung steuern sollte.
Es gibt genug gewissenslose Menschen auf dieser Welt, die auf
Kosten anderer ein Leben in Saus und Braus führen und am Ende
in Ruhe und Frieden sterben.
Ja und? Das ist seit den Zeiten der Psalmendichter bekannt.
Lies ruhig mal ein paar wahllos herausgegriffene Psalmen; da
wird Dir diese Frage immer wieder begegenen.
Wo bleiben in diesen Fällen die
tollen Prophezeiungen (siehe unten). Wenn sie (die
Prophezeiungen) jedoch tatsächlich auf Re-Inkarnation
aufbauen, hat die Kirche verloren.
Da sie das nicht tun, ist auch die Folgerung, die Du ziehst,
hinfällig.
Wer sagt denn, dass sie nicht auf Re-Inkarnation aufbauen. Wieviele Gleichnisse hat Jesus bei seinen Bergpredikten gehalten? Das beim Zusammenbau der Bibel wieder alles demoliert wurde, liegt einzig in der Verantwortung derer die, die die Re-Inkarnationstheorie beim christlichen Konzil von Konstantinopel im Jahr 553 abgelehnt haben. Dies geschah auch deshalb, weil dann das Gesamtbild nicht schlüssig gewessen wäre bzw. man hätte einige Dinge zugeben müssen, die gegen die damaligen Interessen der Priester (Politiker) war. Sündenablaß gegen Geld usw.
Gruß - Rolf
Hallo Rolf,
so einfach ist das alles nicht. Hier eine Definition des Karma:
Wenn es eine Entwicklung der Seelen gibt, muss es von einer Verkörperung zur anderen einen kausalen (ursprünglichen) Zusammenhang geben. Die weitere Entwicklung in einer Verkörperung - z.B. als Mensch - muss auf die vorausgehende Verkörperung bauen. Auch deshalb wird eine neue Verkörperung von der (den) vorausgehenden beeinflusst sein. Diese Kausalität nennt man Karma.
Wenn eine verkörperte Seele so handelt, dass sich dies auf die anderen Seelen (Menschen) negativ oder gar zerstörerisch auswirkt, muss sie ihr Handeln berichtigen. Sie muss lernen, anders zu handeln, und zwar so, dass ihr Tun immer mehr im Einklang mit schöpferischen Ordnung steht.
Wie wird sie das lernen? Vielleicht lernt sie im Seelenzustand des nicht Mensch sein dazu, aber wenn die Reinkarnation einen Sinn haben soll, muss sie auch durch Erlebnisse und Erfahrungen als Mensch lernen.
Wenn sie früher gegen die schöpferische Ordnung gehandelt hat, muss sie lernen, mehr im Einklang mit diesem System zu handeln. Sie wird erfahren müssen, was für eine Auswirkung ihr früheres, noch unentwickeltes, Handeln auf die anderen Seelen hatte.
Deshalb ist die Lehre der Reinkarnation untrennbar mit der Lehre des Karma verbunden. Die letztere Lehre sagt aus, dass wir bei ungeeignetem Handeln an uns selbst erleben müssen, wie es dabei den Betroffenen ging. Das bedeutet, wenn die Seele in einer früheren Verkörperung Täter war, wird sie erfahren müssen, wie es ihren damaligen Opfern ging. Sie wird in einem anderen Leben unter ähnlichen Umständen auf der Opferseite stehen.
Es geht hierbei nicht um “Bestrafung”. Das wäre eine eingeschränkte Auffassung. Auch geht es nicht um Rache und Vergeltung, sondern um Belehrung, und darum, eine erziehende “Lektion” zu bekommen. Wenn man nämlich selbst erfahren hat und weiß, wie es im Tätersein den Opfern ging, lernt man, so etwas nicht mehr zu tun. Dies als „Bestrafung“ zu bezeichnen wäre falsch.
Unter diesem Aspekt machen dann auch die Gleichnisse wiederum Sinn. Dann geht es nämlich nicht mehr um Himmel und Hölle sondern darum, für seine Fehler im nächsten Leben zu büßen. Hätte die Kirche das damals anerkannt, wäre ihre „Vormachtstellung“ für die Jetztzeit verloren, da ich im Zweifel ja erst in kommenden Leben zur „Rechenschaft“ gezogen werde.