Katastrophen und Unfaelle anerkennen

Ja, es ist schlimm…

…  genauer gesagt: Scheisse!

Das mit den 150 Toten beim Flugzeugabsturz.

Aber es stoert mich schon etwas, wenn es dann keine anderen Themen mehr gaebe.

150 Tote.

Setzt das mal in Relation mit den 10000 Selbstmorden p.a.

Ganz zu schweigen von Verkehrsunfaellen oder was sonst permanent in der Welt, von Afrika bis Nah/Mittelost oder im Osten europas etc. etc. passiert…

Nur EIN aktuelles Beispiel auch:

Gibt es dazu einen ARD Brennpunkt?

(dpa) - In deutschen Krankenhäusern sterben Medienberichten zufolge mehr Menschen an Infektionen durch resistente Erreger als bisher bekannt.

Aus Daten der Krankenhäuser gehe hervor, dass im vergangenen Jahr bei verstorbenen Patienten mehr als 30 000 Mal einer der drei meistverbreiteten resistenten Keime abgerechnet worden sei, berichteten die „Zeit“, „Zeit Online“, die Funke-Mediengruppe und „Correctiv“.
Experten seien sich sicher, dass die Zahl der Infektionstoten deutlich höher liege als vom Bundesgesundheitsministerium angegeben. Statt der 7500 bis 15000 Toten gebe es „mehr als 30 000 bis 40 000 Todesfälle, wahrscheinlich weit mehr“, zitieren die Medien den Vizepräsidenten der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene, Walter Popp.Die Sprecherin des Gesundheitsministeriums, Katja Angeli, wies die Zahlen als falsch zurück. „Die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene geht hier von einer falschen Annahme aus, da sie Tote, die einen resistenten Erreger in sich tragen, gleichsetzt mit Todesfällen durch einen resistenten Erreger.“
Zutreffend seien die offiziellen Schätzungen, nach denen in Deutschland pro Jahr 10 000 bis 15 000 Patienten infolge von Krankenhausinfektionen sterben.
Die Welt ist nunmal nicht zu beherrschen. Schon gar nicht durch Gebete oder sowas.
Die Welt ist eine Fehlkonstruktion und wir muessen weiter alles tun, diese Tatsache anzuerkennen und das Beste daraus zu machen.
Aber Jammern bringt nicht viel.

Um auf den Punkt zur Philosophie zu kommen. Wie haetten - oder tun es - grosse Philosophen auf solche vermeintlich grossen Unfaelle reagiert? Ich meine, dass es das Thema „Uebrzogene Furcht vor der Endlichkeit“ betrifft. Die Menschen bezeichnen sich als „aufgeklaert“, doch wenn ihnen was zustoesst, dann heisst es „Wieo ich, wieso sowas uberhaupt?“.

*vom MOD bearbeitet

Um auf den Punkt zur Philosophie zu kommen. Wie haetten - oder tun es - grosse Philosophen auf solche vermeintlich grossen Unfaelle reagiert? Ich meine, dass es das Thema „Uebrzogene Furcht vor der Endlichkeit“ betrifft. Die Menschen bezeichnen sich als „aufgeklaert“, doch wenn ihnen was zustoesst, dann heisst es „Wieo ich, wieso sowas uberhaupt?“.

Gruss

Mike alais MultiVista

Die Welt ist eine Fehlkonstruktion

Hmm, eher der Mensch der da ein Konstrukt samt Konstrukteur zu erkennen wähnt:smile:

Aber Jammern bringt nicht viel.

Aber Kleinvieh macht doch auch Mist.

Hallo

Ja, es ist schlimm…

…  genauer gesagt: Scheisse!

Das mit den 150 Toten beim Flugzeugabsturz.

Ja. Ich habe Kinder in dem Alter der Schulklasse. Der totale Horror für Eltern.

Aber es stoert mich schon etwas, wenn es dann keine anderen
Themen mehr gaebe.

Für einen Abend finde ich das O.K. - aber wäre das auch so, wenn es ein Flug mit ausschließlich afrikanischen oder asiatischen Insassen gewesen wäre?

150 Tote.

Setzt das mal in Relation mit den 10000 Selbstmorden p.a.

Nun, Selbstmord ist halt freiwillig. Den würde ich nicht anführen. Mein Vater hat sch wegen tödlicher Erkrankung selbst getötet. Ich fand das nachvollziehbar.

Ganz zu schweigen von Verkehrsunfällen - möchte hinzufügen: Kriegsopfern, Malariatoten, Durchfalltoten, Hungertoten, billig in Kauf genommene Arbeitsunfälle usw.

Die multiresistenten Erreger kann man dazu nehmen, aber dieses Problem ist unnötig hausgemacht und nicht recht mit Malaria oder Durchfallerkrankungen vergleichbar. Letztere sind leicht behandelbar, nur die Betroffenen können es sich nicht leisten, u.A. weil die Pharmakonzerne keine preiswerten Plagiate erlauben.
Jammern hilft nicht. Stimmt.

Anders einkaufen kann die Massentierhaltung ev. einschränken oder zumindest Alternativen ermöglichen. Weniger Fleisch essen ist auch eine Möglichkeit. Damit könnten wir selbst das Problem MRSA eindämmen. Fairtrade könnte ev. für bessere Löhne in Billiglohnländern sorgen - wenn es so läuft, wie es sollte.
Ich bin sehr für beides, aber natürlich müssten diese Probleme eigentlich politisch angegangen und nicht den Käufern aufgezwungen werden.
Statt dessen werden sie von der Politik eher forciert.
Demokratie der Wirtschaft halt.

Wenn diese Unfälle und plötzlichen Katastrophen es zu „Brennpunkten“ bringen, dann wohl wegen des Schockwertes.
Niemand ist schockiert, wenn jedes Jahr, jeden Tag immer die gleiche Meldung kommt wie: wieder ein paar tausend tote Kinder/Erwachsene wegen Krieg, Durchfall oder Malaria, weit weg, keine Deutschen dabei.

Wenn eine Textilfabrik einstürzt in Bangladesh gibt es schon ein paar Wochen Aufregung und Diskussion, aber das legt sich wieder. Und niemand fragt mal bei z.B. Joop oder Boss nach, warum die es auch nötig haben, Billigstlöhne für Näherinnen zu zahlen.
Bei Kik kann man es nachvollziehen (was es nicht besser macht), bei teuren Markenherstellern nicht so recht - die produzieren aber auch und zu ähnlichen Bedingungen in den gleichen Billigstlohnändern. Deren EVP (Endverkaufspreise) ermöglichen locker eine für Bangladeshs Verhältnisse fürstliche Bezahlung ohne dass ein Manager auf seine Jacht verzichten müsste.

Es dürfte durchaus auch einmal in drei Monaten einen Brennpunkt zum Thema „Probleme anderswo in der Welt“ geben - dann aber bitte gut recherchiert.
Wir sind globalisiert, ob wir wollen oder nicht. Deshalb müssen wir uns mit allen Problemen auseinandersetzen. Leider. Für Otto-Normalmensch ist die ganze Welt und alle ihre Probleme viel - zu viel. Kein einzelner Mensch kann sich mit all dem rumschlagen und alles durchschauen. Wer möchte schon dauernd frustiert sein angesichts all des Elends? Trotzdem sollten wir uns informieren, soweit möglich und versuchen, Strukturen zu erkennen. Wir sollten Politik nicht mehr einzelstaatlich sehen, sondern global. Das ist sie längst.
Der „Brennpunkt“ ist in letzter Zeit recht inflationär. Man staunt ja fast, wenn es mal keinen gibt.
Mir wären versierte, gut recherchierte längere Sendungen lieber. Nicht diese 15 schnell zusammengeschusterten Min. die kaum Informationswert besitzen aber als aktuell daherkommen. Die erscheinen mir mehr wie Effekthascherei denn als gute Information.
Auch bezgl. des aktuellen Flugzeugabsturzes.

Gruß, Paran

Um auf den Punkt zur Philosophie zu kommen. Wie haetten - oder
tun es - grosse Philosophen auf solche vermeintlich grossen
Unfaelle reagiert?

Nüchtern, analytisch würde ich vermuten.

Ich meine, dass es das Thema „Uebrzogene
Furcht vor der Endlichkeit“ betrifft.

Das verstehe ich auch nicht ganz. Statt sich freuen endlich mal von der Ewigkeit ein Urlaub genehmigt bekommen zu haben:smile:

Gruss

Mike alais MultiVista

Nachdem Boko Haram 200 Kinder entführte, wurden erneut 500 junge Frauen und Kinder verschleppt.

Damasak (Reuters) - Die radikal-islamische Miliz Boko Haram hat nach Angaben von Augenzeugen erneut Hunderte Menschen in Nigeria verschleppt und Dutzende getötet.

Die Extremisten hätten etwa 500 junge Frauen und Kinder in dem Ort Damasak gefangen genommen, sagte ein Händler aus der Stadt im Norden des Landes der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag. Anschließend hätten sie ungefähr 50 getötet und die übrigen mit sich genommen.

http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEKBN0MK25…

DAS ist schlimm…

aber da kommt kein ARD Brennpunkt!

Ist ja weit weg und betrifft uns Deutsche nicht…

Unterschiedliche Reaktionen
Was die Medien da so basteln. Nunja, Brennpunkt ist ja gut und schön und auch sinnvoll, wenn es wirklich etwas Neues zu berichten gibt. Die Wiederholung des schon Bekannten in Endlosschleife - das geht mir persönlich ziemlich auf den Wecker. „Breaking News“ und Programmunterbrechung, um zu verkünden, dass es nichts Neues gibt. Effekthascherei…

Mit Kind in dem Alter bzw. Kind in dem Alter im näheren Bekanntenkreis, das derzeit auch auf Klassenfahrt ist, ist der Gedanke an solche Unfälle natürlich sehr unangenehm. Die Vorstellung, von so einem Unfall direkt oder indirekt betroffen zu sein - gruselig.

Die Bandbreite der Reaktionen breit gestreut: Panik, übergroße Besorgtheit, große Trauer, auf der einen Seite und auf der anderen Seite Menschen, die da differenzieren und vernunftgesteuerter rangehen. Jeder so, wie er es kann.

Und wenn so ein Unfall aktuell passiert ist, vielleicht auch einfach (für manche) nicht der richtige Zeitpunkt, ihn zu relativieren, Todesopfer aufzurechnen.

In einer Welt, in der alles beherrschbar scheint, sind solche Unfälle eine deutliche Erinnerung daran, dass wir den puren Zufall und die Naturgesetze (die Schwerkraft z.B.) nicht außer Kraft setzen können. Da können wir soviel Technik erfinden wie wir wollen, eine tonnenschwere Maschine fällt runter, wenn etwas nicht mehr funktioniert.

Krötengrüße

Philosophie als Absturzursache?

Aber Jammern bringt nicht viel.

„Ich habe mein einziges Kind verloren…“ Verstehen ist wichtiger als jammern. Deswegen gibt es auch so viele psychologische Helfer, wobei das Verstehen eine wesentliche Rolle spielt für die Gefühlslage. Betroffene werden vor allem dadurch entlastet, wenn sie mehr verstehen. Deshalb sind INFORMATIONEN wichtig, und die Gemeinschaft, mit der sie sich identifizieren.

Ich habe kein Kind verloren! Ich war nicht so unklug, wegen sexueller Lust die Kette des Leids fortzusetzen, mir genügt schon, dass es meine Eltern in ihrer Dummheit taten. Ich habe aber eine andere Affinität zum Airbus 320. Wie sieht diese Affinität aus?

Es ist lange her, da war ich in München mit einer BWL-Studentin liiert, wir wohnten zusammen. Airbus war nur fünf Minuten entfernt von unserer Wohnung. Als meine Freundin fertig war mit ihrem Studium, bekam sie einen Job bei dieser Firma. Und durch meine Freundin bekam ich im Laufe der Zeit manche Einblicke in die spezielle Unternehmens-Philosophie.

Zu dieser Zeit war der bayrische Ex-Ministerpräsident Franz Josef Strauß Vorsitzender des Aufsichtsrates. Und was viele nicht wissen, dieser Mann war nicht nur ein raffinierter Politiker, sondern auch Teilhaber einer Werbeagentur. Strauß hatte das Ziel, den Airbus 320 zum erfolgreichsten Mittelstreckenflugzeug der Welt zu machen, was es dann auch heute tatsächlich wurde. Meine Freundin wurde mit anderen Damen und Herren zusammen ausgewählt, den Airbus 320 auf der internationalen Flugzeug-Messe (ich glaube Frankfurt, weiß nicht mehr) zu repräsentieren, wobei im Laufe dieser Messe der ziemlich alte Franz Josef Strauß meine junge Freundin zum Essen einlud und ihr seine Visitenkarte in die Hand drückte.

Meine Freundin war aber ein cooles junges Mädchen, das den alten Frauenhelden Strauß abblitzen ließ. Durch meine Freundin lernte ich interessante Mitarbeiter von Airbus kennen, unter anderem den Pressesprecher. Ich lud ihn zum Segeln ein, und er erzählte mir, dass Strauß eine großangelegte Werbekampagne für den Airbus 320 plante, mit einer gigantischen Public-Relations-Strategie zum Verkaufen dieses Flugzeugs an internationale Fluggesellschaften. Aber das alleine war nicht die Unternehmens-Philosophie der Firma Airbus.

Im Gegensatz zu anderen Flugzeug-Herstellern, zum Beispiel dem amerikanischen Konzern The Boing Company, wo eine ganz andere Unternehmens-Philosophie die Produktion bestimmt, ist das Management bei Airbus von der Grundannahme überzeugt, dass die Schwachstelle beim Fliegen nicht die Technik, sondern der Mensch ist. Deshalb müsse man so viel wie möglich Entscheidungen den automatischen Geräten überlassen und so wenig wie möglich den Piloten. Diese Unternehmens-Philosophie, die seit der Zeit von Franz Josef Strauß eine Eigenart vom Airbus-Management ist, ist ein Faktor in den Debatten nach Airbus-Abstürzen.

Da es immer wieder zu Katastrophen beim Airbus 320 kam, aufgrund dieser speziellen Unternehmens-Philosophie, alle Entscheidungen so viel wie möglich der automatisierten Technik zu überlassen und so wenig wie möglich den Piloten, kann ein technischer Fehler jedenfalls im Moment, bei diesem Fall nicht ausgeschlossen werden. Deshalb die Frage, die provoziert:

Philosophie als Absturzursache?

Mir ist natürlich klar, dass das eine spitz-treibende Polemik ist.
Penso

Populär-Buddhismus als Lebenskrücke?
Moin Moin

Ich habe kein Kind verloren! Ich war nicht so unklug, wegen
sexueller Lust die Kette des Leids fortzusetzen, mir genügt
schon, dass es meine Eltern in ihrer Dummheit taten.

Ist das jetzt Populär-Buddhismus? Findest du dein Leben so besch…Eiden?
Neugierigen Gruß,
Branden

Schopenhauer, Camus, Cioran
sind ehrliche Denker, nur ihre Lösungen sind genauso falsch, wie die des Buddhismus, den ich ablehne. Das Einzige was zählt, ist die Erkenntnis der begrenzten Endlichkeit, ohne Illusionen. Da gehe ich mit Freud einig, in der Ablehnung aller Religionen, auch die der Buddha-Illusionen, die, wenn man sie AUFRICHTIG denkt, noch illusionärer sind als die christlichen.
Penso

" Findest du dein Leben so :besch…Eiden?

Branden

ICH denke: Ja. Das SEIN des Menschen ist mehrheitlich negativ zu beurteilen.
MIR geht es gut.
Doch alleine die vielen traurigen Kapitel der Menschengeschichte machen mir klar, dass das Leben ein viel zu hohes Risiko birgt, als dass man so ohne weiteres Kinder in die welt setzt.
DIE muessen das ja ausbaden.
Ich denek da an oekologische Katastrophen (AKW etc.) und die kriegerischen Katastrophen.
Aber eben auch an die viel zu vielen EINZEL-Schicksale der Menschen auf der Welt.
Von Hungersnot bis Vergewaltigung und Ausbeutung ueberall auf der Welt. Dazu kommen noch die vielen gesundheitlichen Probleme, die einen ereilen koennen… u.s.w.

Camus, Schopi u.a. kamen mit der „Endlichkeit“ prima klar.

Das Leben ist dazu da, uberwunden zu werden!

MultiVista

P.S.

Sollten wir Philosophen nicht auch mal unsere Messlatten etwas heruntersetzen, unsere Skalierung nicht so wählen, dass wir zu gestresst sind?
Das Leben ist scheiße oder supergut?
Alles ein Frage der Skalierung und der Messlatten.

„Das ist wahr“
Auch das gilt unter bestimmten Bedingungen oder unter anderen nicht.
Auch alles eine Frage der Deutungsmuster und der Interpretations-Spielraeume?!
Wenn sie ausreichend gross sind, dann bin ICH vielleicht zufrieden - aber Wolfgang oder Do oder Gert nicht.
Multi ist nie zufrieden
Er ist ein Leidtragender und wie gross oder klein dieses Leid ist - haengt ab von eben jenem Skalierungs - bzw. Massstab, den man anlegt.
Meine Sicht der Welt… Deine Sicht der Welt…
verschieden und damit unterschiedlich in ihren Auswirkungen und Beurteilungen WAS sie sei: Scheisse oder Toll!

Analyse und Bewertung von Dingen und Sachverhalten > alles eine Frage des individuellen Maßstabes.
Welchen nehme ich, welchen Ihr?
Wir wenden sogar immer verschiedene an - jenachdem, wie wichtig uns eine Sache ist oder erscheint.

Wenn sie Euch wichtiger erscheint: Wie ihr wollt!
Wie wichtig sie für mich oder Bodo oder Karl ist: Meine Sache, deren Sache!

Was ist wahr? DAS ist wahr!
Aber wie konkret das wahr ist… bleibt meinen Maßstaeben ueberlassen.
Welchen Interpretationsspielraum dulde ich, welchen Ihr?
Gerade bezueglich der Wahrheit und Wirklichkeit.
mbl ist da tolerant, Johnny W. nicht so sehr.
Der Papst hat SEINE Meinung von der Wahrheit, Sabine Christianesen ihre !

Lasse ich die Theorie gelten oder nicht?
Eine Frage des Wiisensstandes UND der Messlatte, die ich anlege.

Alles klar?

Im Ernst:

Wenn ich einen Knopf drücken dürfte, der die gesamte Welt von einer Sekunde zur anderen ins Nichts auflösen würde, dann drückte ich ihn. Warum?

Weil ich micht und meine Zufriedenheit zurücknehmen kann zu Gunsten der Mehrheit der Existenzen, die aufgrund von Hunger,Krankheit,Ausbeutumg etcetcetc. befreit werden sollten! Harter Tobak?

Ein Bekannter antwortete mir mal auf die Frage, ob er auch dazu bereit sei so:
„Nö - die anderen würden das ja auch nicht für mich tun.“

Tja, der Mensch als Egoist und vom Lebenstrieb besessen? Ja - auch so eine fremdbestimmte Eigenschaft der Spezie Mensch.

Kurz: Das Leben ist Scheisse (manche sagen vornehm: eine Fehlkonstruktion) - also nehmen wir es nicht zu ernst und lassen es auslaufen…

MultiVista ff

sehr gewagt
Moin

Wenn ich einen Knopf drücken dürfte, der die gesamte Welt von
einer Sekunde zur anderen ins Nichts auflösen würde, dann
drückte ich ihn.

Das finde ich ziemlich anmaßend. Es gibt Millionen von Menschen, die ihr Leben leben wollen.
Was würde dich dann von den Tätern des Holocaust unterscheiden?
Gruß,
Branden

4 Like

So ein Quatsch!

Ich meine, dass ich ALLE, also die Welt auslosechen wuerde.

DAS ist es ja, das egoistische.

Nur weil die Minderheit „gut“ lebt - sollen die anderen weiter leiden??

NEIN!

Die Welt / das Sein - alles ist doch aber nur Traum!
Ein böser Traum!

>>> La vida es un sueño >> Das Leben ein Traum, ein Nichts,
ein Übergang, alle Lust über kurz oder lang in Leid endend,
deshalb nicht erstrebenswert.

Und die Menschen preisgegeben einem unentrinnbaren Schicksal…

… keine zu haben.

Sagte einer, der mehr Grütze im Kopf hatte, als ich.

Im übrigen finde ich deine pseudointellektuelle Argumentation und Selbstbeweihräucherung angesichts des Leids der Hinterbliebenen der Katastrophe einfach nur daneben (um stärkere Ausdrücke zu vermeiden).

Solche Ereignisse kann man nicht verstehen. Da hilft gar nichts. Das tut einfach nur brutal weh.

Gruß
MissSophie

Wir sind Flug 4U9525
Hi.

Dass der Absturz einen völlig überzogenen Medienhype hervorgerufen hat, ist nicht nur meine Meinung, sondern auch die des Großteils der Bevölkerung. Im Januar waren „wir“ auf Befehl der Massenmedien „Charlie“, jetzt sind „wir“ offensichtlich „Flug 4U9525“. Ich will das Leid der Opfer natürlich nicht bagatellisieren, aber es ist doch klar, dass weltweit täglich Tausende von Menschen einen weitaus qualvolleren Tod (durch Krankheiten, Unfälle, Gewaltverbrechen) erleiden als die Absturzopfer und dass allein 3000 Menschen weltweit täglich bei Verkehrsunfällen auf Straßen sterben. Der Tod von 150 Menschen kann also nicht der Grund für die polit-mediale Betroffenheitsorgie sein. Und wenn Sigmar Gabriel im Bestreben, den Mount Everest der Betroffenheit zu erklimmen, seine Trauer so intoniert:

Ganz persönlich und im Namen der deutschen Sozialdemokratie drücke ich meine tiefe Trauer aus

dann klingt das einfach nur noch komisch.

Die eigentliche Frage ist die nach der psychologischen Dynamik dieses Hypes. Dass die Politiker nicht die Initiatoren dieses Hypes sind, sondern ihm nur aus Pflicht und Opportunismus Folge leisten, ist klar. Es handelt sich also um eine genuine mediale Dynamik, die vielleicht ganz simpel dem Mechanismus des Konkurrierens folgt, d.h. es handelt sich um ein gegenseitiges Überbietenwollen der Berichterstatter, was jene Spirale erzeugt, die man eben „Medienhype“ nennt.

Die Autoren Wien / Elmelund-Praestekaer definieren den Medienhype so:

„a mismatch (…) between the size of a problem and the media attention it receives“

Chan

Bravo!!

Hallo,

noch Gedanken dazu: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/germanwings-abstu…

Siboniwe

Dann wäre ja wohl Co-Pilot der Unglücksmaschine…
…der ideale Job für dich gewesen.

2 Like

Meinst Du MICH?

Wenn ja, dann kann ich nur feststellen, dass Du es immer noch nicht begriffen hast!

Ich schrieb, dass ich Leid beenden wolle!!

Und deshalb fuer eien Ausloeschung des Leides durch Ausloeschung der Erde waere.

Es liegt die Welt in Scherben
Einst liebten wir sie sehr,
Nun hat für uns das Sterben

Nicht viele Schrecken mehr.
Wir sind von deinem Glücke
Und deinem Jammer satt.

Hermann Hesse

„Allem tragischen Denken ist gemeinsam, daß es das Leiden zum Mittelpunkt des Daseins macht. Es begreift die Welt durch den Schmerz.“ (Walter Muschg)

Genau!
Wir begreifen diese Welt durch den Schmerz:

„Unter den Trümmern suche ich nach mir selbst.
Ich erlebe die Folter.
Ich erlebe den kollektiven Tod.
Wer bin ich?“

"Überall, wo die Macht als Prinzip gilt,
gibt es auch Henker.

Und wo auf dieser Erde schlummert nicht unerweckt der Henker
und lauert auf seine Chance?"

Peter Weiss

Macht? Allmacht?
Wo war er denn der Vater im Himmel?

Ein nirdischer Vater weinte inzwischen verzweifelt:
Peter Weiss weiter:

„Mein Vater liebte die Menschen und er sah sie in endlosen Reihen den großen Öfen entgegenziehen, durch deren Schornsteine der süßliche Geruch von verbranntem Menschenfleisch auf ihn herabfuhr. / Die Welt ging unter im Vater, während der Sohn verloren außerhalb der Mauern stand.“

Peter Weiss vermeidet es, die Opfer, die von der deutschen Erfindung fabrikmäßiger Massentötung ausschließlich gemeint sind, beim Namen zu nennen. Den Vater könnte er doch wenigstens genannt haben…+.
ich meine den da oben im Himmel, der es seit Menschengedenken unterlässt, zu helfen, wenn es notwendig wäre.
Selbst bei seinem „auserwählten Volk“ hat er versagt.
Oder war es doch die Strafe an den Juden, die seinen Sohn ans Kreuz nagelten?

Die christliche Religion hat gute Seiten, aber insgesamt versagt sie einfach, weil sie ihren „Vater“ nicht verstehen kann…

Peter Weiss dann weiter (Anfang der 80 ger Jahre):

„Erschüttert standen die Überlebenden mitten im Jubel über das Ende des Krieges und des Mordens, als sei das Gebrüll der Erleichterung eigentlich Ausdruck des Entsetzens über eine Niederlage.“

"Schriftsteller würden eine gerechtere Welt erst wieder neu entwerfen müssen und ihr Eingangsthema werde zunächst ein Epigramm der Renaissance sein, über dem Tor zu Dantes Inferno > Laßt alle Hoffnung fahren!