Katastrophen und Unfaelle anerkennen

[MOD] Bei der Sache bleiben
Hallo zusammen,

ja es ist ein sehr emotionales Thema für einige hier.
Das einige nicht viel vom Leben halten, ist deren Sache und evtl. finden sie irgendwann doch noch Freude daran (hoffe Ich zumindest).

Jedoch sollte man nicht zu sehr in Plauderei abschweifen, was dieses Thema sehr hergibt. Dafür gibt es Plauderbrett und evtl. aktuelle Nachrichten.

Auch möchte Ich gerne mal auf dieses Ding, namens „Nettiquette“ hinweisen.

Wenn das Thema zu sehr abschweift, wird es von mir gesperrt/gelöscht werden.

Gruß,

Hanzo

Zu CIORAN empfehle ich sein Buch:

"Vom Nachteil geboren zu sein"

Suhrkamp Taschenbuch

P.S.

Mindestens die Hälfte meiner Bekannten hatte schon mal die Diagnose: psychisch krank. Wer nicht depressiv ist, muss blind sein, wer kein Burn-out hat, hat nie für etwas gebrannt. Ein Klinikbesuch.

  • Die Welt -

"Welcher vernünftige Mensch ist nicht von Grund auf unglücklich?"

http://www.welt.de/kultur/article138785887/Warum-Ihr…

Sehe ich nicht so. Denn wer mit klaren Blick das Sein erkennt, der weiss, was es fuer ein Schrott ist. Und der Fuehlende ist traurig, der Denkende bleibt gelassen…und erkennt das an, dass die schoepfung eine grosse Fehlkostruktion ist bzw. ein evolutiver Auswuchs ist…

Hi,

ohne Leid keine Freude.
Die totale Auslöschung der Menschheit wäre die Vernichtung des Leidens, aber auch der Freude und des „Guten“ etc.

Du bist nicht alleine da, wenn es um Shui Ta/Shen Te geht.
Es gibt viele die ein guter Mensch von Sezuan sein wollen, aber die totale Auslöschung wäre m.M.n. die krankeste Lösung eines im Moment hochentwickelten Lebewesens.

Es muss eine andere Lösung geben…muss, muss, muss.

Es gab auch viele große Lösungen zu Leiden, die auch nur wenige für lösbar hielten. Zwar sind sie nicht ganz ausgerottet worden, aber eine dunkle Seite wird es immer geben.
So ist z.B. die Sklaverei im großen Stil abgeschafft woren.
Die Todesstrafe ist in einigen Teilen verbannt worden.
So ist auch viel Leid durch Medizin eingeschränkt worden.
U.v.m.

Gruß,

Hanzo

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Ich kann nur wiederholen:

Des Leidens und des schreckens ist genug!

Waere die Welt nicht mehr, waere das Leid weg!

Und das waere gut so!

Natuerlich waere es besser, wenn dann endlich mal der Jesus wiederkaeme, aber ich glaub, da warten schon viele Betroffene viel zu lange drauf…

Hallo,

Philosophie als Absturzursache?

Wenn schon, dann Firmen"philosophie". Da Mutmaßungen ohne jedes Indiz nicht über simple Kaffeesatzleserei hinauskommen, erübrigt sich jegliche Antwort.

vdmaster

Hi,

Es gibt Menschen wie Charlie Chaplin, die noch Hoffnung haben in diese Welt. (Auch wenn man hier gerne Links reinpostet auf die wohl wenige klicken, bitte Ich dich wenigstens dir die paar Minuten Lebenszeit zu nehmen und mal eine Nacht lang drüber schläfst).
Voller Stolz kann sagen, dass Ich zu diesen Menschen gehöre.

Bist du nicht derjenige, der durch die Vernichtung der Welt versucht das Leid auszulöschen, nicht selbst derjenige, der selbst am meisten Leid verursacht?
Bist du nicht dann derjenige, der du nie sein wolltest?

Sei selbst der „Jesus“/„Supermann“/„Heiliger“/WieAuchImmer für die Welt, sodass du wenigstens voll Stolz sagen kannst, dass du Leid wirklich bekämpfen würdest. Und nicht am Ende das wirst, was du selbst am meisten verabscheut hast.

Jedoch solltest du auch nicht vergessen, das Leben tödlich ist und somit halt der Tod zum Leben dazu gehört. Und das Leben kann auch schön sein, selbst wenn man im größten Elend lebt.

Vergiss das nicht.

Gruß,

Hanzo

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Wir wissen ja jetzt mehr
Aber was in den Betroffenen innerlich vorgeht, werden wir nie wissen, das verbleibt ewig im UNWISSEN.
Penso

Hallo Ch’an,

ich wollte eigentlich zum Thema nichts schreiben. Deine Analyse aber ist sehr treffend.

Vielleicht sollte man mit so einem Unglück einfach realistisch umgehen. Für die Mehrheit der Personen, die keinen Angehörigen verloren haben, ist es eine Nachricht. Unmittelbare Betroffenheit sehe ich da nicht. Das war nicht anders, als beispielsweise Lady Di vor einigen Jahren verunglückte. Klar, wenn ich einen Angehörigen verloren hätte, dann würde ich es anders sehen.

Der Co-Pilot hat offenbar Selbstmord begangen. Er hat das Leben wohl als so ungerecht empfunden, dass er andere mit reingezogen hat. Die meisten Suizide indes laufen weniger spektakulär ab. Wir haben pro Jahr in Deutschland ca. 10.000 Fälle.

Gruß
Ultra

Selbstmord und so
Hallo MultiVista,

Im Ernst:

Wenn ich einen Knopf drücken dürfte, der die gesamte Welt von
einer Sekunde zur anderen ins Nichts auflösen würde, dann
drückte ich ihn.

Bist du wahnsinnig? Wie krass rücksichtslos du mit den Existenzen anderer fühlender Lebewesen umgehst!? Ich glaube, wenn ich dich treffen würde, bevor du den Knopf drückst, würde ich dich vorm Drücken verprügeln bis du nicht mehr weist wo oben und unten ist! :stuck_out_tongue:

Aber im Ernst: Lebewesen, die kein Interesse mehr an der Existenz haben, sollen aus eigener Entscheidung ihre Existenz beenden. Dafür brauchen sie nicht jemanden wie dich, der für sie so einen Knopf drückt.

Und mit „Existenz beenden“ meine ich das eher im friedlichen, buddhistischen Sinne, also durch Nibbana und so, nicht durch körperlichen Selbstmord. Nach meinem gegenwärtigen Verständnis von Ethik sollte jemand, der körperlichen Selbstmord beabsichtigt, zwei Bedingungen erfüllen:

  1. er trägt keine Verantwortung mehr für andere Lebewesen (z.B. Kinder, Haustiere)
  2. er ist sich im Klaren darüber, welches (evtl. schlechte - abhängig von seiner konkreten Lebenssituation) Beispiel er damit an seine Umwelt angibt

Warum?

Weil ich micht und meine Zufriedenheit zurücknehmen kann zu
Gunsten der Mehrheit der Existenzen, die aufgrund von
Hunger,Krankheit,Ausbeutumg etcetcetc. befreit werden sollten!

Welche Mehrheit meinst du denn? Und was ist mit der Minderheit? Du denkst ja schon wie ein demokratischer Politiker: uns hat die Mehrheit gewählt, deshalb zwingen wir allen unseren politischen Willen auf… ^^

Beste Grüße,
Irmfried

Beste Grüße,
Irmfried

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Bist du nicht derjenige, der durch die Vernichtung der Welt
versucht das Leid auszulöschen, nicht selbst derjenige, der
selbst am meisten Leid verursacht?

Jedoch solltest du auch nicht vergessen, das Leben tödlich ist
und somit halt der Tod zum Leben dazu gehört. Und das Leben
kann auch schön sein, selbst wenn man im größten Elend lebt.

Hanzo

Also den Link, den werde ich noch angucken.
Zu obigen Punkt: NEIN! Mensch weg - logischerweise (!) alles Leid eliminiert.

Zu Tod: Ja sicher, gehoert zum Leben. Also was soll s - ich sehe den Tod als Erloesung!!

Damit uberhaupt kein Missverstaendnis aufkommt:

MIR persoenlich und meiner Frau geht es gut!

Wir sind auch - v.a. meine Frau - sozial engagiert (Arme Kinder unterstuetzen).

Aber als rational strukturierter und nicht egoistischer Mensch leide ich nun mal mit, wenn weltweit soviel Unheil passiert.

Amen :smile:

Aber was in den Betroffenen innerlich vorgeht, werden wir nie
wissen, das verbleibt ewig im UNWISSEN.
Penso

Klar. Er hat sich schuldig gemacht.
Aber denkt daran: Woher kommt so eine „Schuld“?
Der war sicher KRANK. Und somit nicht frei in seienr Entscheidung, sowas grausames zu tun…

"Lebewesen, die kein Interesse mehr an der
Existenz haben, sollen aus eigener Entscheidung ihre Existenz
beenden. Dafür brauchen sie nicht jemanden wie dich, der für sie
so einen Knopf drückt. "

Schau. Das Leben hassen, das tun sie erst, wenn es zu spaet ist.
Stell Dir vor Du bist Vater/Mutter.

Dann kommt Boko Harem oder wie der heisst und verschleppt Deien Tochter.
Wird taeglich vergewaltigt und am Ende ermordert.

War dann Deien Entscheidung richtig, dieses Kind in die Welt zu setzen?

Aus egoistischer Sicht ja, aber aus Sicht der Opfer?

Sagen wir so:
Wenn es hiesse,morgen gehe die Welt unter, wegen Palentenkollision oder sonst was.
Ich waere nicht zu traurig!!! Ich selbst wuerde gern 100 werden, aber es ist gut auch dannn zu wissen, dass das Leid, Not & Elend hier ein Ende hat!!

Schau. Das Leben hassen, das tun sie erst, wenn es zu spaet
ist.
Stell Dir vor Du bist Vater/Mutter.

Dann kommt Boko Harem oder wie der heisst und verschleppt
Deien Tochter.
Wird taeglich vergewaltigt und am Ende ermordert.

War dann Deien Entscheidung richtig, dieses Kind in die Welt
zu setzen?

Aus egoistischer Sicht ja, aber aus Sicht der Opfer?

Das ist ein schwieriges Thema, und ich bin mir quasi sicher, dass du mit meiner Antwort wahrscheinlich nicht einverstanden sein wirst. Aber du hast mich ja gefragt, also akzeptiere auch meine Antwort. :wink:

Als jemand, der (gegenwärtig) der buddhistischen Lehre von Karma und Wiedergeburt sehr nahe steht, neige ich dazu, dies so zu sehen:
Kinder kommen zur Welt, weil sie dies selbst wollen. Ihr Bewusstseinsstrom hat in der Vergangenheit Tendenzen kultiviert, die sie dazu geführt haben, eine menschliche Existenz anzustreben.

Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Karma

Als Zeuger bin ich damit nur Vermittler, nicht Urheber ihrer Existenz. Hätte ich diese Kinder nicht zur Welt gebracht, hätten sich ihre Bewusstseinsströme eben andere Eltern gesucht, von denen sie geboren worden wären.

Beste Grüße,
Irmfried

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Als jemand, der (gegenwärtig) der buddhistischen Lehre von
Karma und Wiedergeburt sehr nahe steht, neige ich dazu, dies
so zu sehen:
Kinder kommen zur Welt, weil sie dies selbst wollen. Ihr
Bewusstseinsstrom hat in der Vergangenheit Tendenzen
kultiviert, die sie dazu geführt haben, eine menschliche
Existenz anzustreben.

Beste Grüße,
Irmfried

Doch klar. Unter dieser Praemisse kann ich es verstehen. Verstehen es auch die Opfer?
Um den aktuellen Bezug nochmal anzureissen:

Freitag, den 27.03. von 17:05 Uhr - 17:50 Uhr

SWR2 Forum

Woge der Emotionen –

Warum reagieren wir so heftig auf den Flugzeugabsturz?

Es diskutieren:

Albrecht von Lucke, Politologe und Publizist, Berlin
Prof. Dr. Bernhard Pörksen, Medienwissenschaftler, Universität Tübingen
Martin Voß, Katastrophen-Soziologe, Freie Universität Berlin

dradio.de:

Das Haus des Co-Piloten wurde im Fernsehen gezeigt, sein voller Name in verschiedenen Medien veröffentlicht. Hinzukommen die mehr als voreiligen Spekulationen. Abgestürzt ist nicht nur ein Flugzeug mit 150 Menschen an Bord, sondern leider auch der Journalismus, meint Bettina Schmieding.

Das Haus des Co-Piloten wurde im Fernsehen gezeigt, sein
voller Name in verschiedenen Medien veröffentlicht.

Die deutschen Medien haben seinen vollen Namen erst veröffentlicht, als er in internationalen Medien veröffentlicht wurde. Bis dahin haben sie seinen Nachnamen abgekürzt.

Siboniwe

Hoi,

Weltschmerz haben viele. Nebenbei würde durch die Auslöschung der Menschheit viele Haustiere leiden (und viele auch sterben).
Wenn du das gesamte Leid eleminieren willst, dann musst du auch die ganze Welt (Universum etc.) in betracht ziehen.

Wer durch die Auslöschung der Menschen das Leid vernichten will, vernichtet auch all das Gute was jemals passieren könnte.
Immer noch sehe Ich kein Kavaliersdelikt darin. =/

Auch sollte man daran denken, dass es der Welt egal ist, was passiert. Die Welt ist und nur die Lebewesen interpretieren da was rein.
Objektive Welt aus subjektiven Blickwinkeln betrachtet! Wenn das nicht das rationalste ist, die Welt so zu akzeptieren, wie sie ist, dann weiss Ich auch nicht. Wer da mit „Emotionen“ ran geht oder Eigeninterpretationen, könnte das nicht klarer sehen.

„Wäre kein Schmerz in der Welt, so würde der Tod alles aufreiben. Wenn mich eine Wunde nicht schmerzte, würde ich sie nicht heilen, und daran würde ich sterben.“ - Ewald Christian von Kleist

Gruß,

Hanzo

P.S. Charlie Chaplin ist immer einen Anblick wehrt. ^^

Schuldig???

Klar. Er hat sich schuldig gemacht.

Wenn einer sich umbringt, mit anderen Unschuldigen zusammen, die gerne noch weiter gelebt hätten, stellt sich die metaphysische Frage, ob so einer auch im Jenseits schuldig ist?

Logisch ist es ja nicht, wenn man von „schuldig“ spricht, weil es nicht möglich ist, dass ein Toter zur juristischen oder moralischen Verantwortung gezogen werden kann, unter der Aufklärungsphilosophie, dass Gott nicht nur im Diesseits obsolet ist, sondern auch im Jenseits.

Schuld bezieht sich doch immer nur auf gesellschaftliche Ordnungssysteme, nach denen jemand sich schuldig machen kann. Wenn aber einer tot ist - und Gott dazu - wie könnte ein Toter dann schuldig sein, WIE??? Tote jucken unsere diesseitigen Wünsche nicht mehr, ODER???
Penso

Hallo Penso.

Klar. Er hat sich schuldig gemacht.

Wenn einer sich umbringt, mit anderen Unschuldigen zusammen,
die gerne noch weiter gelebt hätten, stellt sich die
metaphysische Frage, ob so einer auch im Jenseits schuldig
ist?

Sagt jemand, der das Jenseits ablehnt?
Nix für ungut, aber die Frage stellt „sich“ überhaupt nicht. Die Frage stellst du in den Raum, um dann weitere irrelevante Fragen wie diese zu rechtfertigen:

Wenn aber einer tot ist - und Gott dazu - wie könnte ein Toter
dann schuldig sein, WIE???

Antwort: Er ist jetzt nicht mehr schuldig, war es aber, als er noch gelebt hat. Richtig? Egal. Die Diskussion bringt niemanden weiter.

Gruß

Michael

Zum Sterben verurteilt

Die Menschen bezeichnen
sich als „aufgeklaert“, doch wenn ihnen was zustoesst, dann
heisst es „Wieo ich, wieso sowas uberhaupt?“.

Schopenhauer hat dieses Problem auf zwei Ebenen beantwortet. Auf der Ebene der Vorstellungen reimt sich der „unaufgeklärte“ Mensch, das heißt die bisherige Menschheit, alle möglichen Fantasien zusammen. Und auch die Logiker glauben noch daran in ihrer Methodologie.

Aber, auf der tieferen Ebene, auf der existenziellen Ebene des Unbewussten, existiert der biologische WILLE zum Überleben bei allen gesunden Lebenwesen, d. h. Pflanze, Tier, Mensch. Das Interessante ist nun, dass dieser gleiche TRIEB zum Überleben nicht nur körperlich determiniert ist (der Glaube an einen freien Willen ist ein Märchen aus Zeiten der Gottesgläubigkeit), sondern ist auch geistig determiniert, weil der Geist derselbe TRIEB zum Überleben ist - nichts kann je außerhalb dessen sein. Dass dies der liebe Kant nicht begriffen hat, ist bekannt. Deswegen ist es ja auch so schwer, tief verinnerlichte Überzeugungen mit nur „logischen“ Argumenten zu widerlegen. Dass es trotzdem die Logiker gerne glauben, beweist nur ihre Determiniertheit. Freiheit existiert nur innerhalb des Überlebens.

Natürlich kann man als „aufgeklärter“ Mensch auf der Ebene der Vorstellungen sagen: Klar, ich WEISS, dass alle Menschen sterben müssen. Deswegen ist es auch unklug, Kinder ungefragt in dieses System des blinden Willens 100%-FREMDBESTIMMT (!!!) zum Leben zu zwingen, um diesem blinden NATURTRIEB zu dienen, mit Leid, Schmerz und Tod. Wir alle WISSEN, dass wir sterben müssen. Aber kein gesundes Lebewesen will freiwillig sterben. Bei Pflanzen, Tieren und Menschen gibt es keine Selbstmörder, nur bei „kranken“ Menschen. Der Amok-Pilot hat an seiner Existenz gelitten, die 149 Passagiere litten jedoch nicht, aber auch von denen war ja jeder Einzelne schon von seiner Geburt an zum Sterben verurteilt, wie jeder von uns. Aber diese realistische Wahrheit ist so grausam, dass wir Illusionen ERSEHNEN (!!!), ob mit der Religion, Philosophie, Wissenschaft oder was auch immer.
Penso