Katholisch/evangelisch

Hallo,
wo liegt er Unterschied zwischen dem Katholizismus unD Prothestantismus.
Mit

Zum Gruße,

wo liegt er Unterschied zwischen dem Katholizismus unD
Prothestantismus.

ZunĂ€chst darin, dass der Protestantismus nicht mit „th“ geschrieben wird. Luther hat zwar sein Thesen in Wittenberg an die KirchentĂŒr genagelt, nicht aber seine Prothesen.

Gruß TL

Hallo,

wo liegt er Unterschied zwischen dem Katholizismus unD
Prothestantismus.

dies lĂ€ĂŸt sich mit ein paar Worten oder auch mit einer etwas grĂ¶ĂŸeren
Einlassung hier nicht beantworten.
Sinnvoll wÀre es, wenn es Dich wirklich interessiert, da entsprechende
LINKs (Protestantismus,Katholizismus), zBsp. bei Wikipedia, im WEB
anzuklicken und die Unterschiede selbst festzustellen.Es sind zu viele
um hier darĂŒber zu referieren.
Ein wesentlicher Unterschied besteht in der Rechtfertigungslehre.
http://de.wikipedia.org/wiki/Rechtfertigungslehre
auch wenn hier manchmal behauptet wird, daß die Kirchen sich da
angenÀhert hÀtten.
Wenn Du dazu spezielle Fragen hast,welche nicht zu allgemein sind,kann
Dir hier bestimmt geantwortet werden.
Gruß VIKTOR

Auch wenn es mich nachdenklich stimmt, daß jemand eine so grundlegende Frage stellt und dabei statt „evangelisch und katholisch“ die Fachbegriffe „Protestantismus“ / „Katholizismus“ (noch dazu mit Tippfehler) benutzt
 das klingt schon wieder sehr nach Hausaufgabenhilfe.

Es gibt Unterschiede „von oben“ und „von unten“. Von oben steht v.a. das AmtsverstĂ€ndnis zwischen den beiden Kirchen. Der katholischen Ämterhierarchie steht das evangelische Priestertum aller Getauften gegenĂŒber. Daraus ergibt sich ein unterschiedliches KirchenverstĂ€ndnis: WĂ€hrend dort der Priester die Kirche konstituiert, ist es hier die Gemeinde, die sich zur VerkĂŒndigung und den Sakramenten trifft.

Von unten sind es dagegen eher die unterschiedlichen Glaubensformen - Ă€ußerlich im Sich Bekreuzigen u.Ă€. und innerlich in Marien- oder Heiligenverehrung. Doch das sind Fragen, die ohne theologische Konflikte ebenso ĂŒberwunden werden können, wie die formalen Unterschiede zwischen Altkatholiken und Protestanten oder Reformierten und Lutheranern, die ebenfalls kein ökumenisches Hindernis darstellen. Dies verrĂ€t unter anderem ein Blick auf Luthers Abend- oder Morgensegen :wink:.

FĂŒr mehr Details wĂŒrde ich dann doch gerne ein paar mehr eigene Gedanken und Fragen sehen.

Gruß, Martinus


kein Thesenanschlag!
Hallo TL,

Luther hat zwar sein Thesen in Wittenberg an
die KirchentĂŒr genagelt

Und nicht einmal das stimmt.

Gruß,
Andreas

Hallo Alexander,

zunĂ€chst darin, dass die reformatorischen Gemeinschaften sehr viele sind und unterschiedliche Dinge lehren, wĂ€hrend die Katholiken zwar vielfĂ€ltig, jedoch mit einem verbindlichen Glauben leben, der von einer irdischen (!) AutoritĂ€t auch mit festgestellt werden kann. Aus dem AutoritĂ€tsverstĂ€ndnis fliesst dann das AmtsverstĂ€ndnis, welches (wie Martinus zu Recht schreibt) einen wichtigen Unterschied macht. Ja man kann auch die ĂŒbrigen Unterschiede mit diesem in Zusammenhang sehen, sodass damit also wenigstens in einem weiten Sinn schon praktisch alles ausgesagt ist.

Dass das Priestertum aller Getauften bereits Kirche konstituiert (wie Martinus auch sagte), glauben auch wir Katholiken, jedoch können die Sakramente (in welchen Christus besonders dicht und deutlich gegenwĂ€rtig wird und welche notwendig sind) bis auf seltene Ausnahmen nur von Priestern gespendet werden, denen per Handauflegung und Weihegebet von Bischöfen (und ursprĂŒnglich Aposteln) die Weihe gespendet wurde.

Gruss
Mike

Zum Gruße,

Luther hat zwar sein Thesen in Wittenberg an
die KirchentĂŒr genagelt

Und nicht einmal das stimmt.

Weiß ich. Das musste aber aus dramaturgischen GrĂŒnden da hin. :smile:

Gruß TL

Hallo Mike,

Aus dem AutoritÀtsverstÀndnis
fliesst dann das AmtsverstÀndnis, welches (wie Martinus zu
Recht schreibt) einen wichtigen Unterschied macht.

so ist es doch ungenau wenn nicht gar verkehrt.
Erst das Amt bewirkt AutoritÀt.Dies ist auch im profanen Bereich so.
Also das Weihepriestertum in der (direkten) Nachfolge der Apostel,
beauftragt durch Jesus,bewirkt AutoritÀt.
Priester wird inhaltlich als Vermittler gedacht.Der Wortstamm kommt
aus dem griechischen.(Ältester)

Dass das Priestertum aller Getauften bereits Kirche
konstituiert (wie Martinus auch sagte), glauben auch wir

Das ist ein schönes Bild als Gleichnis aus dem AT und NT entlehnt.
Damit kann aber niemand wirklich etwas anfangen, weder in der
evangelischen noch in der katholischen Kirche.
Kannst Du damit etwas anfangen ?

Katholiken, jedoch können die Sakramente (in welchen Christus
besonders dicht und deutlich gegenwÀrtig wird und welche
notwendig sind) bis auf seltene Ausnahmen nur von Priestern
gespendet werden.

Das Sakrament der Ehe(ausschließlich) und Taufe kann von Laien gespendet werden.

Doch der Kern des Unterschiedes zwischen den Konfessionen nach der
Reformation und denen davor,ich habe dies in meinem Beitrag schon
angeschnitten, ist das HeilsverstÀndnis.
DarĂŒber könnte man sich lang und breit auslassen.
Ich habe bewußt darauf verzichtet - es ist hier einfach nicht zu machen.
Gruß VIKTOR

Weiß ich. Das musste aber aus dramaturgischen GrĂŒnden da hin.

Du meinst dramathurgische.

GrĂŒĂŸe Bellawa.

Luther hat zwar sein Thesen in Wittenberg an
die KirchentĂŒr genagelt

Und nicht einmal das stimmt.

DarĂŒber ist sich die aktuelle Forschung uneins. Die TĂŒr der UniversitĂ€tskirche als Anschlagbrett fĂŒr offizielle Bekanntmachungen ist durchaus denkbar - dann auch als Anschlagsort der Thesen. Von daher wĂ€re der Anschlag dort durchaus im Rahmen des Möglichen und die Vermutung „daß nicht“ auch nicht mehr als eine These.

Gruß, Martinus


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Ein wesentlicher Unterschied besteht in der
Rechtfertigungslehre.
http://de.wikipedia.org/wiki/Rechtfertigungslehre
auch wenn hier manchmal behauptet wird, daß die Kirchen sich
da angenÀhert hÀtten.

Die Existenz der ErklÀrung zur Rechfertigungslehre, die von Lutheranern und Katholiken unterzeichnet worden ist, ist erwiesen und keine Behauptung. Warum soll das keine AnnÀherung sein?

Gruß, Martinus


Hallo Martin,

Ein wesentlicher Unterschied besteht in der
Rechtfertigungslehre.
http://de.wikipedia.org/wiki/Rechtfertigungslehre
auch wenn hier manchmal behauptet wird, daß die Kirchen sich
da angenÀhert hÀtten.

Die Existenz der ErklÀrung zur Rechfertigungslehre, die von
Lutheranern und Katholiken unterzeichnet worden ist, ist
erwiesen und keine Behauptung.

So, die katholische Kirche, also der „römische Lehrstuhl“ mit dem
Papst hat diese „ErklĂ€rung“ abgesegnet ?

Warum soll das keine AnnÀherung sein?

Weil dies letztendlich inhaltlich nichts hergibt was den gravierenden
Unterschied ĂŒberwindet und weil von beiden Seiten auch Kritik und
Ablehnung bekundet wird.
Es ist nur eine Aktion guten Willens der AnnÀherung.
Da leistet die Ökumene bedeutend mehr und auch das praktisch gelebte
und verkĂŒndete Christentum der evangelischen Christen entspricht dem
katholischen HeilsverstÀndnis.
Dies besagt eben, daß der Mensch sich zu seinem Heil, entsprechend
der Botschaft von Jesus, selbst einbringen muß um dieses zu erlangen.
Die evangelische (nachreformatorische)Theologie verneint eben strikt,
daß der Mensch dazu etwas beitragen kann und ignoriert da einfach
die Botschaft von Jesus wie sie durchgehend im NT dargestellt wird.
Und diese (theologischen) Unterschiede sind noch mit keiner ErklÀrung
ausgerÀumt worden und können es auch nicht.Kompromiss ist da nicht
möglich weil Glaubenwahrheiten nicht verhandelbar.
Gruß VIKTOR

So, die katholische Kirche, also der „römische Lehrstuhl“ mit
dem
Papst hat diese „ErklĂ€rung“ abgesegnet ?

Wenn auf einem Dokument, das der Vatikan veröffentlicht (http://www.vatican.va/roman_curia/pontifical_council
) als Verfasser „die katholische Kirche“ steht, dann sollte man das annehmen.

Warum soll das keine AnnÀherung sein?

Weil dies letztendlich inhaltlich nichts hergibt was den
gravierenden
Unterschied ĂŒberwindet und weil von beiden Seiten auch Kritik
und
Ablehnung bekundet wird.

Das zweite zuerst: Der Umstand, daß diese ErklĂ€rung auf Ablehnung stĂ¶ĂŸt, sagt zunĂ€chst ĂŒberhaupt nichts ĂŒber ihren Inhalt oder ihre Folgen aus, sondern nur, daß sie nicht ĂŒberall auf Gegenliebe stĂ¶ĂŸt. NatĂŒrlich gibt es Kritiker, die sagen, man hĂ€tte mehr erreichen können und mĂŒssen. Aber egal wie groß der Abstand ist, auch ein kleiner Schritt aufeinander zu ist eine AnnĂ€herung.

Richtig ist sicher, daß viele Formulierung so spitzfindig sind, daß sich so ziemlich jeder normale Mensch fragt, warum man da so lange drĂŒber diskutieren muß. Und richtig ist auch, daß es sowohl unter Katholiken sehr protestantische Rechtfertigungsvorstellungen gibt, als auch andersherum. Aber es gibt vieles im Volksglauben, das sich nicht nach den offiziellen Lehren der Kirche richtet. Kann das ein Gradmesser fĂŒr AnnĂ€herung oder Ablehnung an sich sein?

Daß es auf beiden Seiten immer Menschen gibt, denen es zu schnell oder gerade nicht schnell genug geht, darf kein billiges Argument dafĂŒr sein, so zu tun, als bewege sich gar nichts (egal ob man diesen Stillstand nun gut oder schlecht findet).

Gruß, Martinus


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Hallo VIKTOR,

Erst das Amt bewirkt AutoritÀt

Die AutoritĂ€t Christi bewirkt die AutoritĂ€t der anderen - gemĂ€ss katholischer Lehre kraft des ĂŒbertragenen Amtes, gemĂ€ss katholischer und auch anderer Lehre (auch) kraft des mystischen Leibes Christi, der in der Gemeinde ist und waltet.

Das Priestertum aller Getauften ist nicht nur ein schönes Bild, sondern ein Ruf, mit dem man durchaus etwas anfangen kann: Es wirft die Frage auf, ob einer, der leidet, auserwĂ€hlt ist, ob einer, der sich demĂŒtigt, einen hervorragenden Segen tragen kann, ja sogar der eigentliche ist, der den hervorragenden Segen trĂ€gt. Die Getauften sind, um es krass zu formulieren, die AuserwĂ€hlten („wir, die Besonderen“, weil sie sich demĂŒtigen), nicht weil sie stark, sondern weil sie in einem bestimmten Augenblick schwach sein wollen, nicht weil sie andere bemĂ€ngeln, sondern weil sie andere lieben und sogar vor das eigene Wohl stellen. Hier sind auch HeilsverstĂ€ndnis und SelbstverstĂ€ndnis des Christen angesprochen.

Die reformatorischen Gemeinschaften tendieren in ihrer Mehrheit dazu, zu sagen, dass das Heil, weil es von Gott kommt, wenig bis gar keine Mitarbeit oder Mitwirkung des Menschen erfordert, selbst wenn dieser (wie einige von ihnen auch lehren) eigenen Willen hat. Die katholische Kirche lehrt die Offenheit, d. h. der Mensch muss sich zu Gott hin öffnen, dies kann er auch durch gutes Verhalten ĂŒben, wenngleich die Gnade, also das, was Heil bewirkt, auch hier letztlich nur von Gott kommt. Die katholische Kirche ist also damit einverstanden, dass man sagt, die guten Dinge, die der Mensch tut, oder ĂŒberhaupt alle Dinge, die ihn heil machen können, kommen nicht aus ihm selbst, sondern aus Gott und letztlich nur aus Gott (Paulus/Luther: „Gnade a l l e i n“). Gott hat den Menschen gesandt, darum tut dieser alles Gute in Gott und nur in Gott.

Dieser Konsens ist auf der katholischer- und lutherischerseits vereinbarten ErklĂ€rung zur Rechtfertigungslehre (1998) manifest nachzulesen. Dass dahinter doch noch Differenzen bestehen, hast Du zu Recht angesprochen. Ich kann mich aber Martinus anschliessen und anmerken: „Es bewegt sich nicht einfach nichts.“

Gruss
Mike

Hallo Mike,

Erst das Amt bewirkt AutoritÀt

Die AutoritÀt Christi bewirkt die AutoritÀt der anderen -

nein, so geht das nicht.
Du kannst hier nicht argumentativ umher springen.
Deine Aussage:

der von einer irdischen (!) AutoritÀt auch mit festgestellt werden
kann. Aus dem AutoritÀtsverstÀndnis fliesst dann das AmtsverstÀndnis

besagt, daß die irdische AutoritĂ€t Ämter bewirkt hat.
Auch wenn Du es jetzt auf Jesus beziehen willst ist dies einfach falsch.
Er ist nicht Jesus (Erlöser, Gottes Sohn o.a.) weil er AutoritÀt hat sondern umgekehrt.
Jesus hat nicht AutoritĂ€t „delegiert“ sondern Verantwortung, „Amt“

Das Priestertum aller Getauften ist nicht nur ein schönes
Bild, sondern ein Ruf, mit dem man durchaus etwas anfangen
kann



usw.
Dies hast Du nicht aufgezeigt sondern eine fromme Predigt hier
folgen lassen.Du kannst ebenfalls damit nichts anfangen.
Oder welchen Inhalt gibst Du dem Begriff „Priester“ ?

Die reformatorischen Gemeinschaften tendieren in ihrer
Mehrheit dazu, zu sagen, dass das Heil, weil es von Gott
kommt, wenig bis gar keine Mitarbeit oder Mitwirkung des
Menschen erfordert, selbst wenn dieser (wie einige von ihnen
auch lehren) eigenen Willen hat.
Die katholische Kirche lehrt die Offenheit, d. h. der Mensch muss
sich zu Gott hin öffnen,dies kann er auch durch gutes Verhalten
ĂŒben

Liest Du denn nie die Evangelien des NT ?
Öffnen ! Gutes Verhalten ! Wie billig.
Jesus stellt hier andere Anforderungen - durchgehend - lies selber nach.

wenngleich die
Gnade, also das, was Heil bewirkt, auch hier letztlich nur von
Gott kommt.
Die katholische Kirche ist also damit
einverstanden, dass man sagt, die guten Dinge, die der Mensch
tut, oder ĂŒberhaupt alle Dinge, die ihn heil machen können,
kommen nicht aus ihm selbst, sondern aus Gott und letztlich
nur aus Gott

Nein, so sagt es die kath. Kirche und vor allem Jesus nicht.
Deine Aussage mindert den Wert der subjektiven Entscheidung des
Menschen oder stellt ihn hinten an.
Es macht sich so schön zu sagen „alles gute kommt von Gott“, ein
richtiges Totschlag-Argument.
Doch dies ist eben hier nicht relevant.Wenn dies alles begrĂŒnden soll
hÀtte Jesus sich seine Botschaft schenken können.

(Paulus/Luther: „Gnade a l l e i n“)

Paulus nein, Luther ja.
Paulus deshalb nein, weil er sonst nicht dauernd Ermahnungen und
Aufforderungen an seine „Gemeinden“ gerichtet hĂ€tte in der „Liebe zu
wandeln“ und Gutes zu tun.Also nicht „Gnade a l l e i n“.
(siehe u.a.Gal.6.1-10)
Ich zitiere hier ausnahmsweise mal Gal.6.7
"TĂ€uschet euch nicht, Gott lĂ€ĂŸt seiner nicht spotten; denn was einer
sÀt, das wird er auch ernten.
Wo ist da „nur durch Gnade“.
Paulus folgt da genau der Botschaft von Jesus.

Dieser Konsens ist auf der katholischer- und lutherischerseits
vereinbarten ErklÀrung zur Rechtfertigungslehre (1998)
manifest nachzulesen.

Wer steht hinter diesem „Konsens“.Die LehrautoritĂ€t der kath.Kirche ?
Die Mitwirkung des Menschen beim Gnadenerweis von Gott und sein
eigener Beitrag zum Heil durch die Befolgung des Botschaft von Jesus
ist damit nicht aufgehoben.
Diese besagt:„Wenn ihr dies TUT, werdet ihr das Heil erlangen“.

Die ErklÀrung ist doch nicht so im Sinne der evangelischen Theologie
(Sola Gratia) sonst hÀtten sich nicht gleich 160 evangelische
Theologen dagegen ausgesprochen.

Gruß VIKTOR

Hallo Martinus,

Warum soll das keine AnnÀherung sein?

Weil dies letztendlich inhaltlich nichts hergibt was den
gravierenden
Unterschied ĂŒberwindet und weil von beiden Seiten auch Kritik
und
Ablehnung bekundet wird.

Das zweite zuerst: Der Umstand, daß diese ErklĂ€rung auf
Ablehnung stĂ¶ĂŸt, sagt zunĂ€chst ĂŒberhaupt nichts ĂŒber ihren
Inhalt oder ihre Folgen aus, sondern nur, daß sie nicht
ĂŒberall auf Gegenliebe stĂ¶ĂŸt.

dies ist zwar richtig, aber es ist eben kein tragender Konsens.

NatĂŒrlich gibt es Kritiker, die
sagen, man hĂ€tte mehr erreichen können und mĂŒssen.

Ich kann solche Kritiker nicht verstehen.
Man kann klare Aussagen der Botschaft von Jesus nicht verhandeln
wie einen Vertrag bei dem jeder einen grĂ¶ĂŸtmöglichen Vorteil
herausholt. Das ist pervers.
Meine Kritik - wenn ich auch eine anbringen darf - richtet sich
dagegen, daß man ĂŒberhaupt Glaubenwahrheiten verhandelt.

Aber egal
wie groß der Abstand ist, auch ein kleiner Schritt aufeinander
zu ist eine AnnÀherung.

Nein, nicht auf diese Weise.
Die AnnĂ€herung in der Ökumene ist schon gegeben und viel weiter.
Und die evangelischen Christen wissen meist auch so, daß der Mensch
sich entsprechend der Botschaft auch selbst einbringen muß um zum
Heil zu gelangen, sonst könnten sie sich zurĂŒckhalten und abwarten,
was Gott fĂŒr sie bestimmt hat.

Aber
es gibt vieles im Volksglauben, das sich nicht nach den
offiziellen Lehren der Kirche richtet. Kann das ein Gradmesser
fĂŒr AnnĂ€herung oder Ablehnung an sich sein?

Ja, auf jeden Fall.
Wenn die Menschen auf die letztendlich nicht machbare theologische
Übereinstimmung der Kirchen in der Rechtfertigungslehre warten
wollten gĂ€be es keine „AnnĂ€herung“.

Gruß VIKTOR

dies ist zwar richtig, aber es ist eben kein tragender
Konsens.

Das kommt wohl drauf an, was der Konsens alles tragen soll. Die Rechtfertigung wird er wohl aushalten, als Basis fĂŒr eine gemeinsame Kirchen- oder Amtslehre ist er freilich zu schwach.

Man kann klare Aussagen der Botschaft von Jesus nicht
verhandeln

Womit wir wieder beim alten Thema wĂ€ren: Was fĂŒr die einen eine „klare Aussage“ in die eine Richtung ist, muß von anderen nicht automatisch ebenso verstanden werden. NatĂŒrlich verrennen sich auch Theologen, aber pauschal davon auszugehen, man selber hĂ€tte die klare Botschaft richtig verstanden, wĂ€hrend alle, die anders denken, garantiert in die Irre gehen, ist eine steile These und als Grundlage fĂŒr ein GesprĂ€ch sicher noch weniger tragfĂ€hig als die GER.

Gruß, Martinus


Hallo Martinus,

wenn ich es mir leicht machen wollte, könnte ich einfach - streng wissenschaftlich - fordern, dass der den Beweis bringen muss, der etwas behauptet, nicht der, der eine Behauptung bestreitet.

Aber ich verweise darĂŒber hinaus gerne auf das einschlĂ€gige Kapitel in Brauses „Niemand hat Kolumbus ausgelacht“.

Gruß,
Andreas

Hallo VIKTOR,

eigener Beitrag zum Heil

ist erforderlich, darum habe ich auch vom eigenen Willen gesprochen.

Wenn der Mensch einen eigenen Beitrag zum Heil zu leisten hat, dann ist auch hinter diesem Gottes Geist.

welchen Inhalt gibst Du dem Begriff „Priester“

Im Sinne des (besonderen) Amtes: Ältester, Geweihter, per Handauflegung und Gebet BevollmĂ€chtigter. Im Sinne des Priestertums aller Getauften: dass die Gemeinde den Gottesdienst vollzieht, und zwar auch die Heilige Messe (zweites Vatikanum). Dies hat auch die praktische Auswirkung, sodass ein Priester nur im Ausnahmefall eine Messe allein lesen soll, was im Tridentinum noch als Regelfall galt.

Die LehrautoritÀt der kath.Kirche

sagt, dass Gottes Gnade die Werke wirkt, d. h. sie lehrt, dass auch die Werke des Menschen, wenn sie gut sind, nicht Verdienst im Sinn von aufrechenbarer Leistung sind, sondern lediglich Mitwirkung durch Offenheit des Menschen auf Gottes Botschaft hin. NatĂŒrlich hĂ€lt die katholische im Gegensatz zu den reformatorischen Gemeinschaften daran fest, dass es auf Erden AutoritĂ€t gibt, die von Christus eingesetzt wurde (AmtsverstĂ€ndnis, hast Du ja schon erwĂ€hnt), daher kann diese auch dem Menschen sagen, durch welches Verhalten (bis hin zu „frommen Werken“, die die Reformatoren mit dem Ausdruck „Gnade allein“ relativierten) er sich der Gnade auf gerechte Weise öffnen kann.

Eine Lehre, die aufgrund dieser Gedanken wenn nicht aufgehoben, so doch modifiziert wird, ist die Ablasslehre. Es kann zwar nach katholischer Auffassung immerhin ein Nachlass von SĂŒndenstrafen durch Gebet und fromme Werke erwirkt werden, aber das wird nicht vom Menschen erwirkt, sondern von Gott, und darum kann der Mensch diesen Nachlass nicht genau quantifizieren (wie es die Kirche eine Zeitlang versuchte), selbst wenn er in bestimmter QualitĂ€t und QuantitĂ€t Dinge einbringt. Was die Kirche nach wie vor unterscheidet, ist, ob ein Nachlass ĂŒberhaupt stattfindet, sodann ob es ein Teilnachlass („es werden SĂŒndenstrafen erlassen“) oder vollkommener Nachlass ist („es werden alle SĂŒndenstrafen erlassen“).

Daher
werdet ihr das Heil erlangen

das kommt aber nicht aus euch selbst.
Sagen doch seit alter Zeit etliche Gebete „alles Gute kommt von Dir“.

Gruss
Mike

Brauses Kolumbus

Aber ich verweise darĂŒber hinaus gerne auf das einschlĂ€gige
Kapitel in Brauses „Niemand hat Kolumbus ausgelacht“.

Und was steht dort?

Gruß, Martinus