'Katrina' und die Plünderer

Guten Morgen,

komme grad vom Nachtidienst, wo ich am TV die Auswirkungen vom Wirbelsturm verfolgt habe. Schrecklich.

Heute morgen in der Zeitung las ich dann von den Plünderen (die man auf n-tv in den Nachrichten auch gesehen hat). Der Autor des Artikels schrieb, dass es vorwiegend Schwarze seien, die die Supermärkte ausplündern würden. Stellenweise hatten auch einige Supermärkte die Tore dafür geöffnet, damit sich die Bewohner versorgen können. Aber anstelle Lebensmitteln und ähnlichem rannen sie in Scharen mit Computern, Fernsehern etc heraus.
Chaos und Waffengewalt - Tod und Teufel.

Es ist ja kein Geheimnis, dass in der Stadt ein hoher Prozentsatz der Einwohner in Armut leben. Aber das führt doch wieder zu einer Rassendiskussion, dass vornehmlich Schwarze die Geschäfte ausplündern. Ich bin mir sicher, dass das die Weißen mindestens genauso machen.
Da sieht man wieder, dass der Abgrund zwischen Schwarz und Weiß mal wieder enorm ist…

levi

Hi!

Ich hab eher den Eindruck, dass es sich die meisten Weissen leisten konnten die Stadt zu verlassen. Viele Schwarze mussten zurückbleiben.
Teilweise wird dort ums Überleben, sprich Wasser, Lebensmittel, geplündert.

Grüße Dusan

Hi,

leider spiegelt es aber auch erneut ein Versagen der zuständigen Zivilschutz-Führung.
Daß es zu Plünderungen kommen würde wenn man das nicht von Anfang an verhindert konnte man sich an 3 Fingern abzählen. Man kann aus den leidvollen Erfahrungen anderer Katastrophenfälle auch schon jetzt, ohne ein großer Hellseher sein zu müssen, absehen daß in Kürze die Seuchen-Problematik zu diskutieren sein wird, und man wird es mit Massen von zurückkehrenden Evakuierten zu tun bekommen, die zu ihren Häusern wollen. Ferner werden Massen von Journalisten in den gesperrten Gebieten herumspringen, genauso wie Bush medienwirksam mit Gummistiefeln und Parka mit Sternenbanner durch die Pfützen rennen, interviews geben und große Hilfsaktionen ankündigen wird. Nicht zu vergessen posttraumatische Belastungsreaktionen bei Helfern und natürlich auch in der Bevölkerung, die in einem Zeitfenster von 24-72 Stunden nach dem belastenden Erlebnis akut wirksam werden sowie langfristig Unterbringungsbedarf und Aufbauprogramme für Obdach- und Mittellose.

Gruß,

Mecfleih

Hi!

leider spiegelt es aber auch erneut ein Versagen der
zuständigen Zivilschutz-Führung.

Große Worte, leichtfertig in den Mund genommen.

Was glaubst du, kann man besser machen?

Interessiert
Dusan

Hallo!

Ich habe komischerweise auf NTV nur Weisse beim Plündern gesehen. Ich glauben kaum, dass man soetwas nur auf Schwarze beschränken kann. Dann wären wir ja wieder super am diskriminieren und das darf nicht sein.

Aber die Plündereien waren ja schon von vorneherein klar. Es gibt immer Schmarotzer, die die Situation anderer Menschen ausnutzen. Solange Lebensmittel entwendet werden um zu überleben finde ich es nicht schlimm, aber sobald es an andere Sachen geht hört für mich das Verständnis auf.

Tara

Hi,

leider spiegelt es aber auch erneut ein Versagen der
zuständigen Zivilschutz-Führung.

Große Worte, leichtfertig in den Mund genommen.

Was glaubst du, kann man besser machen?

Mir scheint Vieles schon im Vorfeld schief gelaufen zu sein. Anstatt eine „Evakuierung“ dahingehend zu gestalten daß jeder auf eigene Faust wegfährt bzw. der „Rest“ im Stadion untergebracht werden muß hätte man dieses koordinieren müssen.

Sicherlich ist das logistisch kaum zu schaffen eine komplette Großstadt von heute auf morgen an eine andere Stelle zu verfrachten, aber eine gewisse Kanalisation der Menschen wäre machbar gewesen. Auffanglager außerhalb, mit hygienischen Einrichtungen und Nahrungsversorgung sowie Schlafgelegenheiten und Kommunikationsmöglichkeiten.

Leute in ein im Schadensgebiet liegendes Stadion zu evakuieren ist Schwachsinn, weil man Leute nicht tagelang (absehbar!) auf Plastikstühlen und ohne ausreichende Versorungsmöglichkeiten kasernieren kann. Mal ganz abgesehen davon daß man sich auch fragen muß wie sicher das Stadion, sein Dach und die sanitären Möglichkeiten dort sind.

Krankenhäuser hätte man dergestalt räumen müssen daß die Patienten weit verteilt werden und „aus dem Weg geschafft“ werden. Es ist ein schlechter Scherz wenn ein Krankenhaus überstürzt geräumt werden muß und die Leute gezwungenermaßen ebenfalls in das Stadion verlegt werden weil nix anderes mehr geht - und jetzt müssen alle auch noch das Stadion räumen.
Es ist ein altbekannter Grundsatz daß ein Massenanfall von Patienten nicht dadurch bewältigt werden kann indem man die Katastrophe vom primären Schadensort in ein Krankenhaus, oder generell an einen anderen Ort, verlegt.

Gas- und Stromversorgung, Telefonleitungen usw. hätte man so gut wie möglich sichern, wenn es noch geht abbauen, in jedem Fall abschalten müssen.

Die Evakuierung hätten mit Nachdruck durchgesetzt werden müssen. Wenn man die Lage im Vorfeld für so gefährlich hält daß die Stadt komplett geräumt werden soll ist nicht akzeptabel wenn dutzende Menschen meinen sich daran nicht halten zu müssen. Da hätte man rigoros, notfalls mit Zwang, räumen sollen. Alle diejenigen, die sich „senkrecht evakuiert“ haben - also zuhause geblieben und dann auf’s Dach geflüchtet sind - sind die Massen von Verletzten, Toten, Hilfsbedürftigen, gegen deren Elend man jetzt mühsam kämpfen muß.
Man kriegt nie jeden zwangsweise aus seinem Haus heraus, irgendwer versteckt sich immer, aber zwischen bloßen Appellen und systematischer Räumung durch Polizei, Militär oder Nationalgarde liegen ja noch Welten.

Wichtig ist weiterhin eine absolut intensive Zusammanarbeit mit Journalisten. Man muß verhindern daß die alleine, auf eigene Faust durch die Gegend rennen, sich dabei vielleicht noch gefährden, und vor allem subjektive, nicht immer sinnvolle Dinge aus ihrer individuellen Sicht verbreiten.
Besser ist wenn man ihnen ausreichend Material und Informationen anbietet, bis hin zu „geführten Touren“. Es gibt regelmäßige Pressekonferenzen, Gesprächspartner für Interviews und immer einen für die Presse verfügbaren Ansprechpartner. So „kontrolliert“ man - nicht im Sinne einer Zensur, sondern weil es sinnvoll ist - daß die Perporter einerseits befriedigt sind und ihr Material bekommen, andererseits aber auch sinnvoll in Informationskampagnen an die Bevölkerung eingebunden werden können.
Sinnvoll ist hier auch wenn ein Einsatzleiter - sei es ein „echter“ oder Mr. President - regelmäßig auf der Mattscheibe erscheint und Statements abliefert, den Eindruck vermittelt daß er everything under positive control hat und sich etwas tut. Ob das so ist ist weniger wichtig als die Tatsache, daß man vermitteln kann: „Da ist ein kompetenter Mann, und der hat die Sache im Griff.“

Ich hatte schon gesagt daß es logistisch selbstverständlich sehr schwer ist und eine enorme Kraftanstrengung bedeutet eine ganze Stadt in einem Zeltlager etc. unterzubringen. Man hätte damit aber auch die betroffene Bevölkerung „kanalisieren“ können. Die Leute haben eine klare Struktur, es gibt Versorgungswege, eine Infrastruktur, über die Nahrung, Wasser, Informationen über die Lage und Betreuungsmöglichkeiten arrangiert werden können. Im Augenblick haben sich die Einwohner des Schadensgebietes allesamt alleine verkrümmelt, werden aber auch genauso ungeordnet - und vermutlich geballt - eher früher als später wieder aufschlagen.

Gegen die Seuchengefahr und generell die hohe Anzahl an Toten hätte auch geholfen wenn aufgrund konsequenter Evakuierung erst gar nicht so viele Opfer ums Leben gekommen wären. Zum Glück sind die hygienischen Möglichkeiten der USA besser als die irgendwelcher „3.-Welt-Länder“. Aber man braucht trotzdem sehr schnell eine tadellose Trinkwasser-Versorgung, ggf. Impfungen und Medikamente, und so gut es geht müssen natürlich die Leichen schnell geborgen werden - wobei mir klar ist daß sowas unter den momentanen Bedingungen schwierig ist.

Gegen die Plünderer hätte man schon in der Vorbereitung demonstrativ Polizei und Militär mit Booten und Hubschraubern oder anderer Ausrüstung anrücken lassen sollen. Massive Polizeipräsenz, die schon vorher abschreckend wirkt und auch jetzt in großer Anzahl versucht das Gebiet zu kontrollieren so gut es geht.
Auch hier wieder: hätte man gleich zu Anfang konsequenter evakuiert müßte man damit jetzt nicht so viele Einsatzkräfte und Fahrzeuge binden, die aber in der Aufrechterhaltung von Sicherheit und Ordnung jetzt fehlen. Dazu ein paar eindrucksvolle Bilder, in denen kooperative Journalisten zeigen daß die Polizei engmaschig patroulliert, Plünderer erwischt und unsanft einsackt…

Im Hintergrund, in der 2. Reihe, muß dann eine Versorungskette aufgebaut werden, die sowohl die Evakuierten wie auch die Helfer versorgt. Lebensmittel, Nahrung, Wasser, Betreuungsmöglichkeiten und Notfallseelsorger, Kriseninterventionsteams (KITs) und Pfarrer.

Mir ist klar daß man solche Theorien am grünen Tisch leicht schreiben kann, sie vor Ort aber mitunter nicht so umsetzen kann. Vor allem weil das Schadensgebiet und die Anzahl der Betroffenen hier extrem groß ist. Das ändert aber nichts daran daß Strukturen wie von mir beschrieben das anzustrebende Optimum wären.
Wir haben jetzt ziemlich genau den 4. Jahrestag nach 9/11 und da war eigentlich Zeit genug für den Zivilschutz um sich auf eine große Schadenslage vorzubereiten - wenn es nicht schon vorher Planungen gab. Aber man hatte doch, allein aufgrund der Terrorangst, immer Sorge daß es zu einem erneuten Großangriff von Terroristen kommen könnte - und mußte sich Strategien überlegen wie man damit umgehen wird.
Hier hatte man sogar günstigerweise mehrere Tage Vorlauf und hätte planen und organisieren können. Da erstaunt es mich dann doch wenn nicht mal grundsätzliche Konzepte des Umgangs mit einer Großschadenslage erkennbar werden.

Gruß,

MecFleih

Hallo, MecFleih,
ich bin einfach nur erstaunt. Da schafft es eine Nation, eine Invasionsarmee um den halbe Globus herum zu verlegen, aber eine Evakuierung ist zwei Tage nach dem Desaster noch nicht einmal in Ansätzen angelaufen.

Klar, dieser Hurrican kam ja auch so unerwartet wie Weihnachten.
Und NOla liegt ja auch erst seit gestern um vier Meter tiefer als der Meeresspiegel.

Und wegen der Plünderungen: Ja um Himmels willen lasst sie doch. Das Zeug wird sowieso vergammeln.

Beinahe kommt es mir vor, als sehe man das gegenwärtige Desaster als gute Gelegenheit, das nationale Armenhaus endlich mal aufzuräumen und die Schuld dafür dem lieben Gott in die Schuhe zu schieben.

Gruß
Eckard

Hi

Der Autor des Artikels schrieb, dass es vorwiegend Schwarze seien,
die die Supermärkte ausplündern würden. Stellenweise hatten
auch einige Supermärkte die Tore dafür geöffnet, damit sich
die Bewohner versorgen können. Aber anstelle Lebensmitteln und
ähnlichem rannen sie in Scharen mit Computern, Fernsehern etc
heraus.
Chaos und Waffengewalt - Tod und Teufel.
Es ist ja kein Geheimnis, dass in der Stadt ein hoher
Prozentsatz der Einwohner in Armut leben. Aber das führt doch
wieder zu einer Rassendiskussion, dass vornehmlich Schwarze
die Geschäfte ausplündern. Ich bin mir sicher, dass das die
Weißen mindestens genauso machen.

Nun, in New Orleans leben mehr Schwarze als Weisse, zurückgeblieben sind die die eh an der Unterkante der Gesellschaft leben und nicht raus aus der Stadt konnten, also was bleibt…? Die meisten der Zurückgebliebenen sind nun mal Schwarze, daher sieht man in den Berichten nur Schwarze. Wo sollten sie die Weissen hernehmen? Die sind mit Sicherheit rechtzeitig aus der Stadt.
HH

Nur zur Info: Der Sturm hat NICHT nur New Orleans verwüstet, sondern ein gebiet 2x so groß wie Deutschland.

Nur zur Info: Der Sturm hat NICHT nur New Orleans verwüstet,
sondern ein gebiet 2x so groß wie Deutschland.

Dennoch wussten die betroffenen Gebiete schon TAGE vor dem Eintreffen des Sturmes, dass er kommen würde. Man hätte also Zeit gehabt zu evakuieren und einen Notfallplan aufzustellen. Was machen sie denn dann, wenn ein Unglück total unerwartet kommt?

Das ändert ja nix. Womöglich hätte man schon für New Orleans selber mehrere kleinere Einheiten oder Sektoren bilden müssen um die jeweiligen Zuständigkeisbereiche übersichtlich zu halten.

Für die geografisch ausgedehnten Gebiete hätte man das natürlich auf jeden Fall gemacht. Es liegt auf der Hand daß man so eine Nummer nicht zentral steuern kann.

Das ändert aber an den Grundsätzen der Organisation nichts, die funktioniert in jedem Bereich nach dem gleichen Prinzip.

Oben drüber gehört dann noch ein Führungsstab, der die einzelnen Bereiche sinnvoll abstimmt und Synergieeffekte nutzbar macht.

Du kannst ein gebiet 2x so groß wie Deutschland nicht so einfach evakuieren. Bist du dir überhaupt über die Größe bewusst? Wie willst du eine Massenpanik verhindern? Wie willst du den Menschen begreiflich machen, dass sie ihre Häuser verlassen müssen? Das funktioniert nirgendwo auf der Welt.

Auch hält sich der Sturm nicht an bürokratische Regeln. Man wusste, dass er der stärkste Sturm ist, man kann aber nicht die Schäden oder die verwüstete Fläche berechnen.

Auch wenn man angeblich Tage davor Bescheid wusste, was aber nicht war, dauert es eine Ewigkeit, das alles zu koordinieren. Es ist nur allzu menschlich, wenn die Bewohner ihre Häuser nicht verlassen wollen. Möchtest du sie mit Waffengewalt dazu zwingen?

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Ich weiss die Lottozahlen auch immer - sofort nach der Ziehung!

Was ich damit sagen will: Man hat vorher nicht gewusst was passieren wird. Hätte man 10.000 Truppen irgendwo abgestellt und wären diese dann auch vom Umwetter betroffen, dann möcht ich nicht wissen was jetzt los wäre.
Strassen, Brücken, alle Wege ins Unglücksgebiet sind vernichtet, man könnte mit weit entfernteren Truppen auch nicht schneller da sein.

Das Wort Katastrophe drückt aus was es ist: eine Katastrophe.

Grüße Dusan

Hi,

Ich weiss die Lottozahlen auch immer - sofort nach der
Ziehung!

Was ich damit sagen will: Man hat vorher nicht gewusst was
passieren wird.

Ganz so ist es nicht. Es ist nicht der erste Hurrican gewesen, insofern wußte man grundsätzlich schon was da auf einen zukommt. Daß es dieses Mal schlimmer werden würde als in der Vergangenheit war auch klar, „nur so aus Spaß“ kommt man sicher nicht auf die Idee eine Großstadt zu evakuieren.
Natürlich weiß vorher keiner ganz exakt wie groß das Ausmaß der Verwüstung sein wird. Aber es war auch nicht komplett unkalkulierbar.

Viele der jetzt vorhandenen Probleme sind offensichtliche taktische Grundfehler, die nicht passieren dürfen weil manche Prinzipien in JEDER Katastrophe gelten.

Dazu hatte man hier mehrere Tage Vorbereitungszeit, es kam also keine unerwartete Sinnflut, sondern bereits Tage vorher konntest Du in allen Medien Bilder des Hurrican-Kreisels über dem Golf vom Mexico betrachten.

Hätte man 10.000 Truppen irgendwo abgestellt
und wären diese dann auch vom Umwetter betroffen, dann möcht
ich nicht wissen was jetzt los wäre.
Strassen, Brücken, alle Wege ins Unglücksgebiet sind
vernichtet, man könnte mit weit entfernteren Truppen auch
nicht schneller da sein.

Man schafft es auch seit einem halben Jahrhundert solche Truppen an entfernte Schauplätze in der Welt zu verlegen. Es dürfte wohl kaum etwas Einfacheres geben als eine solche Truppenbewegung im eigenen Land auf die Beine zu stellen…

Das Wort Katastrophe drückt aus was es ist: eine Katastrophe.

Schon richtig, es soll ja auch nicht der Eindruck entstehen als wären da nur Stümper am Werk. Ich bin davon überzeugt daß es Leute gibt, die einen sehr guten Job machen und bei dem, was sie tun, Durchblick haben.

Man weiß auch daß derartigen Katastrophen systemimanent ein Chaos innewohnt, vor dem auch die beste Organisation teilweise kapitulieren muß. Es ist nicht zu 100% alles planbar.

Allerdings ändert das trotzdem nichts daran daß man sich sehr wundern muß wenn eine führende westliche Industrienation offensichtlich kein erkennbares und - im Rahmen des Möglichen - effizientes Krisenmanagement aufbauen kann. Solcher Konzepte bedarf es grundsätzlich schon immer, aber gerade nach den Erfahrungen des 11.9 hätte man doch erwartet daß die Amis erst recht für das Thema sensibilisiert und im Katastrophenschutz gut aufgestellt sind.

Gruß,

MecFleih

Hi!

Du kannst ein gebiet 2x so groß wie Deutschland nicht so
einfach evakuieren. Bist du dir überhaupt über die Größe
bewusst?

Ja der Fläche bin ich mir durchaus bewusst. 357.026,55 Quadratkilometer * 2. Bin schließlich schon mit dem Auto von der Nordsee nach Österreich gefahren und es ist verdammt weit.

Wie willst du eine Massenpanik verhindern? Wie willst
du den Menschen begreiflich machen, dass sie ihre Häuser
verlassen müssen? Das funktioniert nirgendwo auf der Welt.

So einfach evakuieren kann man gar nichts. Panik kann immer ausbrechen. Allerdings ist dies unwahrscheinlich, wenn man weiß, dass man noch mindestens einen Tag Zeit hat.

Auch hält sich der Sturm nicht an bürokratische Regeln. Man
wusste, dass er der stärkste Sturm ist, man kann aber nicht
die Schäden oder die verwüstete Fläche berechnen.

Aber annähernd. Und nur vom Ausläufer getroffen werden ist harmloser, als mitten drin zu sein. Vor allem weil man wusste, dass NO gefährdet ist.

Auch wenn man angeblich Tage davor Bescheid wusste, was aber
nicht war, dauert es eine Ewigkeit, das alles zu koordinieren.
Es ist nur allzu menschlich, wenn die Bewohner ihre Häuser
nicht verlassen wollen. Möchtest du sie mit Waffengewalt dazu
zwingen?

Man wusste wohl Tage vorher bescheid! Am 29. hat Katrina die Ostküste erreicht.
Bereits am 26. August wurde der Notstand ausgerufen! http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/build…
Sie wussten definitiv vorher bescheid. Und New Orleans liegt ja nicht in einer Gegend wo es gerade selten Hurrikanes gibt! Wenn ich mich recht entsinne ist erst letztens ein Hurrikane nur knapp an NO vorbei gezogen. Die Stadt hätte schon längst einen Notfallplan haben müssen!

Tara

Was glaubst du, kann man besser machen?

man hätte radikaler vorgehen müssen.

die räumung hätte ein befehl sein müssen. jeder der ein auto hat, hat in einen mindesradius zu verschwinden. nur voll besetzte autos dürfen durch. wer freiwillig bleibt, hat kein anrecht auf schadensersatz oder rettung. damit wäre schonmal der größte teil der menschen entfernt.

wer unfreiwillig bleibt, weil er kein auto hat, hätte schon tage vorher mit truppentransportern ausgeflogen und mit bussen abtransportiert werden müssen. notfalls mit gewalt. gewalt geht ja jetzt auch.

gruß
dataf0x

Hi Dusan,

dass nicht einmal die Patienten der Intensivstationen evakuiert wurden - inwzischen geht der Kraftstoff für die Generatoren aus und die Patienten werden von HAND!!! beatmet - ist unglaublich!
Jedes KH in Hinterschneuzelreuth hat einen Stufenevakuierungsplan.
Hubschrauber gibt es ja wohl genug und mit ausreichend Akku für Medipumpen und Beatmungsgerät kannst du jeden Patienten verlegen…

Oder denk mal an die Bilder von der Autobahn aus New Orleans raus…eine Richtung stehen alle und die anderen Fahrbahnen waren leer…hätte man doch noch eine Fahrspur aufmachen können …und und und…

viele Grüße
Sue

Die truppen werden aber nicht binnen einer Woche verschoben. Da ist monatelange Planung vonnöten, die sind mit Schiffen unterwegs, die mehrer Tage, gar Wochen brauchen bis sie im Einsatzgebiet sind.

Du vergleichst Äpfel und Birnen.

Das man im Nachhinein Fehler findet ist klar, im nachhinein weiss jeder was zu tun wäre.

Erinner dich an die Überflutung in Deutschland, da hats nur normal geregnet und trotzdem hats gewaltigen Schaden gegeben. Wenn ich mich recht erinner auch den einen oder anderen Toten.

Gasleitungen kannst du zwar abdrehen, in den Leitungen selber ist aber gas enthalten. Ölleitungen sind auch voll, nichts von dem hättest du woanders hinpumpen können.

Ich glaube nicht, dass viel von dem was passiert ist verhindert hätte werden können.

Grüße Dusan

Hi,

Nur zur Info: Der Sturm hat NICHT nur New Orleans verwüstet,
sondern ein gebiet 2x so groß wie Deutschland.

Wo hast du das denn her, denn danach wären die Bundesstaaten Florida, Alabama, Louisiana, Mississipi,Tennessee und Kentucky komplett platt?

CU

Axel

Meine Anmerkungen zum Thema Plünderer:

Heute morgen in der Zeitung las ich dann von den Plünderen
(die man auf n-tv in den Nachrichten auch gesehen hat). Der
Autor des Artikels schrieb, dass es vorwiegend Schwarze seien,
die die Supermärkte ausplündern würden. Stellenweise hatten
auch einige Supermärkte die Tore dafür geöffnet, damit sich
die Bewohner versorgen können. Aber anstelle Lebensmitteln und
ähnlichem rannen sie in Scharen mit Computern, Fernsehern etc
heraus.

Hast du auch gesehen, das sich Polizisten (zumindest Personen mit Polizeiuniformen) mit Einkaufswagen gemütlich durch die „offenen“ Supermärkte bewegten und alles einpackten, was nicht Niet- und Nagelfest war? Leider weiß ich nicht, welcher Sender diese Bilder brachte!!! Und das waren auch keine Lebensmittel sondern Elektroartikel oder Sonstiges, non-food auf jeden Fall. Hoffen wir, das diese Maßnahme nur einer „Sicherstellung“ von Waren durch die Polizei gleich kam, wir wollen ja den US-Polizisten nichts unterstellen…

Ich dachte immer, in solchen Katastrophenzeiten gilt die Devise, Plünderer sofort zu erschießen? Aber sollen die Polizisten alle Selbstmord begehen, nach dem sie einen Laden leer geräumt haben? Und wer schießt schon gerne auf die eigene Verwandschaft?

Chaos und Waffengewalt - Tod und Teufel.

Ja, so lebt es uns die USA vor.

Es ist ja kein Geheimnis, dass in der Stadt ein hoher
Prozentsatz der Einwohner in Armut leben. Aber das führt doch
wieder zu einer Rassendiskussion, dass vornehmlich Schwarze
die Geschäfte ausplündern. Ich bin mir sicher, dass das die
Weißen mindestens genauso machen.
Da sieht man wieder, dass der Abgrund zwischen Schwarz und
Weiß mal wieder enorm ist…

Ja, und? Die „Armen“ plündern die „Reichen“ aus, sobald sie die Möglichkeit dazu haben, unter „normalen“ Umständen geht es eben genau anders herum. Eine Weisheit, die auf alle Gesellschaftsformen paßt, egal ob sie sich sozial, kommunistisch, diktatorisch oder sonst wie nennen. Der Effekt unterm Strich ist der selbe.

levi