'Katrina' und die Plünderer

Hi!

In einer Sondersendung des ORF, gestern im Rahmen der ZIB 2, welche auch über 3Sat ausgestrahlt iwrd, war die Rede, dass die Krankenhäuser noch nicht mal die Kapazitätetn voll ausgeschöpft hätten.

Ich stell mir den Transport, gerade von Intensivpatienten, auch nicht gerade unproblematisch vor. Einen oder zwei in ein anderes Krankenhaus zu verlegen wird wohl nicht das Problem darstellen, aber hier geht es um ganz andere Zahlen.

Und vor allem stellt sich die Frage: wohin? Was macht der Hurrikan weiter? Zieht er die Ostküste hoch, geht er zurück aufs Meer?

Hier eine Wegbeschreibung: http://www.saevert.de/2katrina.htm

SICHER ist immer etwas zu verbessern, aber vor Schuldzuweisungen würd ich mich hüten.

Grüße Dusan

Hallo,

ausbrechen. Allerdings ist dies unwahrscheinlich, wenn man
weiß, dass man noch mindestens einen Tag Zeit hat.

Eine Evakuierung muss sorgfältig geplant werden. Hier sind oftmals die Bürger auf Selbsthilfe angewiesen. Und wenn man sagt, „ihr habt noch ein paar Tage Zeit, dann kommt der schlimmst Sturm aller zeiten, also bewahrt Ruhe“, würde jeder der Erste sein wollen, der dieses gebiet verlässt. Und was ghaben wir dann? Panik.

Aber annähernd. Und nur vom Ausläufer getroffen werden ist
harmloser, als mitten drin zu sein. Vor allem weil man wusste,
dass NO gefährdet ist.

Das wäre neu und ein wissenschaftlicher Durchbruch, dass man die Schäden vorher berechnen kann, wo sie doch noch nicht einmal danach bekannt sind.

Auch wenn man angeblich Tage davor Bescheid wusste, was aber
nicht war, dauert es eine Ewigkeit, das alles zu koordinieren.
Es ist nur allzu menschlich, wenn die Bewohner ihre Häuser
nicht verlassen wollen. Möchtest du sie mit Waffengewalt dazu
zwingen?

Man wusste wohl Tage vorher bescheid! Am 29. hat Katrina die
Ostküste erreicht.
Bereits am 26. August wurde der Notstand ausgerufen!
http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/build…
Sie wussten definitiv vorher bescheid. Und New Orleans liegt

Genau 2 Tage. genug, um alles zu koordinieren? Genug, um eine Panik zu verhindern? Genug, um tausende Menschen in aller Ruhe zu evakuieren?

ja nicht in einer Gegend wo es gerade selten Hurrikanes gibt!

Wie oft gab es denn schon Stürme dieser Größe über New Orleans. Die Stürme halten sich nicht an feste Regeln. Sie treffen nicht immer im selben Gebiet ein.

Wenn ich mich recht entsinne ist erst letztens ein Hurrikane
nur knapp an NO vorbei gezogen. Die Stadt hätte schon längst
einen Notfallplan haben müssen!

Und wie würde der lauten? Bei jedem Sturm, der nahe der Stadt vorbei kommt, sofort evakuieren? Wohin mit den Leuten? Ein paar km aus der Stadt? Was ist, wenn eine Fläche 2x so groß wie Deutschland verwüstet wird? Wohin mit den Leuten?

Der letzte Sturm dieser Größe war Hurricane Camille 1969.

Bisher gab es nur ganze 3, in Worten, drei, Stürme dieser Größenordnung.

http://www.nhc.noaa.gov/refresh/graphics_at2+shtml/0…

Hi Sue,

Oder denk mal an die Bilder von der Autobahn aus New Orleans
raus…eine Richtung stehen alle und die anderen Fahrbahnen
waren leer…hätte man doch noch eine Fahrspur aufmachen
können …

das habe ich bei den Bildern auch als Erstes gedacht. ,-)

Gruß, Rainer

Hallo,

Wo hast du das denn her, denn danach wären die Bundesstaaten
Florida, Alabama, Louisiana, Mississipi,Tennessee und Kentucky
komplett platt?

http://www.nhc.noaa.gov/

Wieso komplett platt? Dieses Gebiet wurde verwüstet.

hi Dusan,

da muss ich Dir widersprechen - der Transport von Intensivpatienten ist heutzutage kein Problem mehr…
Das ist nur eine Frage der Logistik - und in einer Stunde fliegt ein Hubschrauber weit!
In 3 Tagen hätte man sehr viele Patienten verlegen können…
http://www.uni-regensburg.de/Universitaet/RUZ/archiv…

Viele Grüße
Sue

da muss ich Dir widersprechen - der Transport von
Intensivpatienten ist heutzutage kein Problem mehr…
Das ist nur eine Frage der Logistik - und in einer Stunde
fliegt ein Hubschrauber weit!
In 3 Tagen hätte man sehr viele Patienten verlegen können…
http://www.uni-regensburg.de/Universitaet/RUZ/archiv…

Hi Sue!

Ein Hubschrauber, ein absolutes Spezialgerät wie in dem von dir beschriebenen Link. In einer Stunde kommte der vielleicht 200km, vielleicht etwas mehr, ist die Frage ob er Highspeed fliegen kann mit einem Intensivpatienten. Das Gebiet ist sehr groß, eine Richtung dauert dann 2-3 Stunden, dann auftanken, nach jdem zweiten Flug Schichtwechsel wegen Gwerkschaft…bla bla bla. Sicher hätte man ein paar verlegen können, vielleicht hat man das auch getan. Aber selbst wenn es tausend gewesen sind würde jetzt noch immer über die Restlichen berichtet werden.

Was wir bei der Sache vielleicht übersehen haben, weil es bei uns noch selbstverständlich ist, aber wer übernimmt die Kosten für einen solchen Transport? Die Krankenversicherung? Der Kunde?

Ist alles nicht so einfach.

Grüße Dusan

Hi!

Eine Evakuierung muss sorgfältig geplant werden. Hier sind
oftmals die Bürger auf Selbsthilfe angewiesen. Und wenn man
sagt, „ihr habt noch ein paar Tage Zeit, dann kommt der
schlimmst Sturm aller zeiten, also bewahrt Ruhe“, würde jeder
der Erste sein wollen, der dieses gebiet verlässt. Und was
ghaben wir dann? Panik.

Planen hätte man schon vorher können. Gerade wenn es schon schwere Hurrikanes gab und die Stadt so durch Überflutung gefährdet ist.

Das wäre neu und ein wissenschaftlicher Durchbruch, dass man
die Schäden vorher berechnen kann, wo sie doch noch
nicht einmal danach bekannt sind.

Meteorologen können aber recht gut den Verlauf des Hurrikanes vorhersagen.

Und wie würde der lauten?

Andrew, aber der war nicht letztens.

Bei jedem Sturm, der nahe der Stadt
vorbei kommt, sofort evakuieren?

Trotz potentieller Gefahr erst einmal abwarten?

Bisher gab es nur ganze 3, in Worten, drei, Stürme dieser
Größenordnung.

3 Stürme dieser Größenordnung reichen doch schon sich mal Gedanken zu machen. Nach jeder schweren Sturmflut hier auf den Inseln werden auch die Deiche erhöht und ausgebessert.

Tara

Moin,

Und vor allem stellt sich die Frage: wohin? Was macht der
Hurrikan weiter? Zieht er die Ostküste hoch, geht er zurück
aufs Meer?

Es ist kein Hurrikan mehr. Das tropische Tief Katrina befindet sich im Moment südöstlich des Erisees, zieht jetzt mit einer Geschwindigkeit von 55 km/h und einer Windstärke von 4-5 in Richtung Nordosten, macht sich dann eventuell auf über den Atlintik und taucht dann in ein paar Tagen vielleicht hier auf als ganz normales Tiefdruckgebiet Ex-Katrina, dann gibts hier vielleicht noch einen anderen Namen.

CU

Axel

hi …
und wiederum nein - solche Hubschrauber gibt es in Deutschland in jeder Großstadt und in Amerika sowieso…
Und im Katastrophenfall gibt es keine gewerkschaftliche Regelung mehr.
Solche Einsätze werden dann auch vom Militär geflogen.
Glaub mir - die Kapazitäten für solche Evakuierungen sind da - aber man braucht halt einen Zivilschutzplan und den politischen Willen es durchzuziehen.

Ich will jetzt nicht länger über „Machbarkeiten“ streiten (:smile:) - Fakt ist aber, dass die 3 oder 4 Tage vor dem Hurrican nicht richtig genutzt wurden.

Viele Grüße
Sue

Wieso komplett platt? Dieses Gebiet wurde verwüstet.

Woher hast du das?

Es ist kein Hurrikan mehr.

Er hätte aber wieder einer werden können.

Ich zitiere:Über Land drehte der Hurrikan nach Südwesten ein und er schwächte sich in der Nacht zum 26. August leicht ab zu einem starken Tropischen Sturm. Nach nur 7 Stunden erreichte „Katrina“ bereits wieder die Küste.

„Katrina“ zog dann auf den Golf von Mexiko, wo er nach nur wenigen Stunden schon wieder Hurrikanstärke erreichte. Hier setzte erhebliche Verstärkung ein, am Morgen (MESZ) des 27. August wurde er zum „Major Hurricane“

Grüße Dusan

Ich will jetzt nicht länger über „Machbarkeiten“ streiten

Ich seh das nicht als Streit, bei mir zuhause nennt man sowas Diskussion:wink:

Es geht mir schon um Machbarkeiten - du bsit Krankenschwester, würdest du einen Intensivpatienten an das Militär übergeben? Ich hätte da lieber die Kugel direkt - weniger Schmerzen. Ich glaube auch, das wir den amerikanischen Süden nicht mit uns vergleichen können, was Infrastruktur udergl betrifft. Dann bleibt noch immer die Frage der Kosten.

Und, was man auch fragen muss, was wäre geschehen wenn der Hurrikan abgedreht hätte, wenn die Evakuierung gar nicht notwendig gewesen wäre.
Was für Stimmen wären dann wieder laut geworden.

Egal wie sie es angefasst hätten, eine Totalevakuierung wäre imho nicht möglich gewesen.

Grüße Dusan

Hi,

Planen hätte man schon vorher können. Gerade wenn es schon
schwere Hurrikanes gab und die Stadt so durch Überflutung
gefährdet ist.

Wie gesagt, der letzet Sturm war 1969. Was will man da planen? Das ist nicht geradehäufig.

Meteorologen können aber recht gut den Verlauf des Hurrikanes
vorhersagen.

nein, man macht Annahmen. Man hat auch angenommen, es wäre nur ein Hurrican der Stufe 4, dann kam er aber über den Golf un erreichte somit Stufe 5. Wenn die Klimaforscher das voraussagen könnten (daran wird schon seit Jahrzehnten geforscht), das wäre ein echter Durchbruch.

Und wie würde der lauten?

Andrew, aber der war nicht letztens.

Andrew war in Florida. Soll man bei jedem Strum die gesamte Golfküste evakuieren?

Trotz potentieller Gefahr erst einmal abwarten?

Ja. Die Leute können in eigenem Ermessen handeln. Sie waren informiert, dass ein Sturm kommt. Wenn man bei jedem Sturm, der in der Nähe vorbeikommt, sofort evakuiert, geht im Ernstfall keiner mehr. Irgendwann geht die Glaubwürdigkeit verloren.

3 Stürme dieser Größenordnung reichen doch schon sich mal
Gedanken zu machen. Nach jeder schweren Sturmflut hier auf den
Inseln werden auch die Deiche erhöht und ausgebessert.

Warum erst danach? Nicht davor? Wenn man es doch besser weiß. Glaubst du, in den Staaten sitzen die Menschen däumchendrehend da und bauen nur ihre Häuser wieder auf. Man lernt überall aus Fehlern. Aber man wird garantiert nicht die Golfküste menschenleer räumen, obwohl dieses Gebiet ständig gefährdet ist.

Es gibt auf dieser Kugel kein sicherer Ort vor Naturkatastrophen. Schau die L.A. an. Man weiß, dass es bei einem Erdbeben, und das wird kommen, versinken wird. Warum leben immer noch Menschen dort?

ARD-Brennpunkt! owt
.

Im Süden leben nunmal mehr Schwarze als Weiße. Vor dem Hurrikan sind alle gleich. Nur die Ratten werden überleben.

zurück zum thema
Hallo,

man könnte natürlich jetzt über die Logistik endlos diskutieren, aber meine Eingangsbemerkung bezog sich eher auf den Rassenkonflikt, nicht um Evakuierungspläne.

levi

Hallo!

Das wäre neu und ein wissenschaftlicher Durchbruch, dass man
die Schäden vorher berechnen kann, wo sie doch noch
nicht einmal danach bekannt sind.

Berechnen sicher nicht, aber wenn man eine Stadt hat,die bekanntermassen tiefer liegt als der angrenzende Fluß, der angrenzende See und das angrenzende Meer, muß man vielleicht gar nicht gross rechnen können…

Viele Grüsse!
Denis

Planen hätte man schon vorher können. Gerade wenn es schon
schwere Hurrikanes gab und die Stadt so durch Überflutung
gefährdet ist.

Wie gesagt, der letzet Sturm war 1969. Was will man da planen?
Das ist nicht geradehäufig.

Ähm Andrew war 1992.

Es kommt nicht oft vor…
HAllo!

man hätte radikaler vorgehen müssen.
die räumung hätte ein befehl sein müssen. jeder der ein auto
hat, hat in einen mindesradius zu verschwinden. nur voll
besetzte autos dürfen durch. wer freiwillig bleibt, hat kein
anrecht auf schadensersatz oder rettung. damit wäre schonmal
der größte teil der menschen entfernt.
wer unfreiwillig bleibt, weil er kein auto hat, hätte schon
tage vorher mit truppentransportern ausgeflogen und mit bussen
abtransportiert werden müssen. notfalls mit gewalt. gewalt
geht ja jetzt auch.

…aber ich stimme dir hier voll und ganz zu.

Viele Grüsse!
Denis

Hi!

leider spiegelt es aber auch erneut ein Versagen der
zuständigen Zivilschutz-Führung.

Große Worte, leichtfertig in den Mund genommen.

Was glaubst du, kann man besser machen?

MecFleih hat vollkommen recht. Hast Du ein bißchen Ahnung vom Katastrophenschutz?
Die wäre hier hilfreich.

Man hätte besser machen können:

Krankenhäuser frühzeitig räumen. Das geht, und man braucht da nicht für jeden Patienten einen Spezialhubschrauber.

Evakuierung systematisch durchführen lassen von Polizei und Militär, wenn es schon keine KatSchutz-Einheiten gibt. Wer nicht will, wird gezwungen.

Geeignete Notunterkünfte aufbauen (das geht rasend schnell, echt) mit Strom, Wasser und Nahrungsmitteln.

Danach hohe Präsenz von Polizei und Militär zur Vermeidung von Plünderungen.

Natürlich ist das eine immense Herausforderung, aber das geht, wenn es denn muß, weil im Katastrophenfall fast keine Formalitäten mehr zu regeln sind. Die Führung hat da weitreichende Befugnisse.

Als Unterkünfte werden Schulen einfach genommen, Nahrungsmittel werden von den Supermärkten entnommen (in Deutschland zu jeder Tages- und Nachtzeit kurzfristig kein Problem).

Zum Transport werden Militärfahrzeuge und -flugzeuge verwendet, ebenso wie Busse z.B.

Die Autobahnen werden reguliert: Ein Fahrstreifen für Privatfahrzeuge auswärts, der andere nur für offizielle Fahrzeuge - zwei Spuren auswärts, eine einwärts.

In Deutschland hat jedes Krankenhaus Notfallpläne, sowohl für die eigene Evakuierung als auch für die plötzliche Aufnahme einer großen Anzahl von zusätzlichen Patienten.
Wir haben jederzeit ausreichend Fahrzeugreserven durch KatSchutz, Polizei, Militär und ÖPNV, und die, die dann noch fehlen, werden von Firmen „beschlagnahmt“.

Klar, das Ganze kostet sehr viel Geld, aber es funktioniert. Ich kann nicht sagen, daß ich praktische Erfahrung mit einer Evakuierung diesen Ausmaßes hätte, aber im kleineren Ausmaß hab ich sowas mitgemacht, und die Strukturen sind skalierbar.

Es bleibt dabei, daß die USA in diesem Punkt schlicht versagt haben.
Die Frage „Warum?“ hab ich die Tage schonmal aufgeworfen, konnte mir keiner beantworten.

Gruß,

Malte