Erungenschaften
Es ist eine Erungenschaft, liebe Datafox!
Aber ich schütte jetzt wohl wieder einmal mehr Wasser in Körbe!
das ist eine tolle errungenschaft. was soll damit erreicht
werden?
Erreicht wurde dadurch, dass nicht mehr zwie Regeln mit zwei Ausnahmen gelernt und beachtet werden müssen.
„ss“ nach kurzem Vokal, „ß“ nach langem!
Und die nur der Setzerfaulheit verdankten Zusatzregeln: Am Wortende und vor „t“ darf kein „ss“ stehen, fielen weg. Das ist für Schüler und Ausländer eine echte Erleichterung.
daß man leichter lesen kann?
Genau!
wer deutsch kann,
Das aber kann man nicht für jeden Deutschsprachigen und Deutschlernenden voraussetzen.
geschriebene wörter werden nicht nach dem laut sondern nach
dem aussehen gelernt!
Keineswegs! Natürlich ist es, so zu schreiben, wie man spricht. Daher die vielen Fehler von Dialektsprechern:
Ein Beispiel aus dem 18. Jhdt., also vor den Duden-Reformen:
_Franziska von Hohenheim ist eine fromme Frau. Ihre Tagebücher bezeugen das. Jedes Jahr der Aufzeichnungen beginnt mit einem aus dem Herzen kommenden Gebet.
Das am I. Januar 1782 endet mit den Worten:
» Unsere Sinden Seind gros, Ach Gib, daß wir Sie recht bereihen u. verabscheihen, daß wir Wahre Busse don in Staub, u. in der Asche, du hast ja mittel u. weege, u. du wild gewis nicht, daß jemand verderbe, u. du hast ja selbst gesagt, wan deine Sinden gleich blut rod sein, will ich sie schne Weis machen, ach so erbarme dich unser, hilf uns jetzo u. in der Stonde unsers Todes, las uns Gnade vor dir Suchen u. finden, schenke allen menschen diesse Gnade, ins Besondere Empfehle ich dir aber den Hertzog, schenke Ihm alles, was ich vor mich gebeten habe, lasse Ihn uns noch lange leben u. mache Ihn zu einem rechten Glaubenshelden, u. gib, daß dein name recht durch uns ver- herrlicht werde u. Glaube u. Tugend immer mehr durch uns wackse u. zu nehme, Gib, daß wir dich immer vor augen u. im hertzen haben u. in deiner Erkendnis und in aller ley geistlicher Weisheid immer Wacksen u. zu nehmen, durch Jesum Christum Amen.«_
Diese Frau schrieb, wie sich sprach und jeder, der dies liest, zumal laut liest, wird ohne Probleme den Text verstehen.
Beispiel bei Goethe, Schiller, Hölderlin, Wieland etc. sind ohne Schwierigkeiten beizubringen. Erst spätere Textausgaben normierten deren Texte.
Erst die Normierung der Schreibung brachte es mit sich, dass man ortografische Fehler machen konnte. Und da viele der Normierungen Kriterien berücksichtigten, wie etwa das Stammprinzip, die man erst lernen muss, gab es im Deutschen so viele Fehlerquellen.
Dabei sind wir noch gut dran. Die Engländer und Franzosen haben durch ihre nun wirklich nicht anders als albern zu nennende Orthogrphie unendlich viel mehr Probleme; und ebenso die, die diese Sprache lernen müssen oder wollen.
eine plötzliche änderung der schreibung
ist also im gegenteil kontraproduktiv, da sie den lesenden,
der bisher alles anders gewohnt war, auf einmal verwirrt!
Nach dem oben Gesagten ist diese Argumentation nicht einschlägig und kontraproduktiv!
ich hasse es,
Reines Gefühlsargument!
gedrucktes lesen zu müssen, wo ständig fehler drin sind („dass“, „schritttempo“ usw.).
Das sind keine Fehler, saondern nur dir nicht angenehme Schreibungen! Reine Gefühlsduselei! Irrelevant, völlig irrelevant, für eine Sprachregelung!
es springt mir
Dir! Und die vielen anderen?
falsch ins auge und stört mich.
S. o.! Und dass es dich stört, soll ein Argument sein?
falls jetzt jemand keine kleinschreibung moniert: am computer
ist es was anderes, denn da stehen andere prioritäten im
raume, wie zb. internationale tastaturen, schnellschreiben
usw. ich würde niemals einen formellen brief mit
kleinschreibung schreiben.
Wie eloquent du diese Schreibung verteidigen zu können und müssen meinst, zeigt, dass du an einer sachlichen Behandlung des Problem nicht interessiert bist, vielleicht nicht einmal fähig!
Verzeih die deutlichen Worte.
Gruß Fritz