Hallo,
Die Frau hat ein Recht auf ein selbstbestimmtes Leben.
Sie braucht eher einen Anwalt, als einen Arzt.
das ist zwar sehr löblich aber eine absolut „deutsche“ Einstellung. Das ist nicht böse gemeint. Die Mädchen die aus strengen Elternhäusern kommen sind oft zweigeteilt. Einerseits möchten sie frei leben (dazu gehört auch die Sexualität) andererseits möchten sie die Familie nicht verlieren.
Aber beides geht eben nicht und das ist das Problem. In den Familien wo die Jungfräulichkeit wichtig ist, wird so ein Mädchen nicht akzeptiert. Natürlich könnte sie sich einen Anwalt nehmen, ins Frauenhaus gehen oder zum Jugendamt. All das hätte aber die Konsequenz die Familie nie wieder zu sehen und das schaffen die wenigsten Jugendlichen (das trifft auch auf Jungs zu die irgendein Problem haben).
Die Familenbande sind sehr eng geknüpft, man ist mit der Volljährigkeit nicht automatisch erwachsen und kann tun und lassen was man will. Der Vorteil liegt darin, dass niemand „verloren“ geht. Kinder wie auch alte Familienmitglieder werden von allen betreut und betüdelt. Man ist füreinander da und unterstützt sich. Das ist schön, geht es aber um ein so intimes Problem, mischt sich auch die ganze Sippschaft ein und das ist die Kehrseite der Medaille.
Meiner Erfahrung nach wird das Mädchen versuchen einen Arzt zu finden wenn die Familie ihr sehr wichtig ist. Wenn nicht, wird es eher der Anwalt sein und sie nimmt damit den Bruch mit der Familie in Kauf.
Es gibt zwar noch ein paar Alternativen, aber das wäre etwas off topic.
Für eine Türkin ist das eine sehr schwere Entscheidung.
LG