Kind im Swimmingpool ertrunken

Hallo zusammen,

ich habe in meinem Bekanntenkreis eine Frau, die letztens eine ziemlich schockierende Geschichte erzähSwimmingpool, der Rand ebenerdig und 1,20 tief.
In diesem ist vor Jahren ihre Tochter ertrunken (das Kind war 3).
Die Frau erzählte, obwohl das natürlich eine Tragödie war, habe sie keine Schuldgefühle. Die Tochter wäre halt in einem unbeobachteten Moment rausgelaufen, „und man kann Kinder ja nicht immer beaufsichtigen“.
Der Pool war nie abgesichert, das hat sie auch nach dem Unfall nicht gemacht. Sie hat noch einen jüngeren Sohn, der gottseidank nun aus dem gefährlichen Alter raus ist.

Ich war doch ziemlich schockiert von der Geschichte und sehe durchaus eine Schuld bei der Frau. Eben weil man Kinder nicht immer beaufsichtigen kann, gehört ein Pool doch abgesichert.
Wie seht ihr das?

Gruß ina

Hallo

Schuld!?
Klar im ersten Moment: Warum hat sie nicht aufgepasst, warum ist der Pool nicht abgesichert!?
Man hätte es so machen müssen oder so…!?
Wird ein Kind überfahren: Warum ist das Auto schnell gefahren? Warum waren die Eltern nicht zur Stelle!?
Man kann kein Kind anbinden! Soll man auch nicht, man kann natürlich aufpassen, wo das Kind ist, was es gerade macht…
Meine Eltern haben einen kleinen Teich, mein Kind ist oft da, der Teich wurde nicht extra gesichert, wir sind immer dabei und von klein auf, wurde ihr gesagt: nicht zu nah dran!
Macht sie heute noch!
Ich denke , man kann Kinder auch zu doll behüten!

Das so etwas passiert ist, leider kommt so etwas so häufig vor, ist furchbar und sehr sehr traurig, aber ich finde es nicht schön, der Mutter schuld zugeben! Wir kennen die ganze Geschichte nicht, klar ist es passiert, während sie mit ihrer Freundin telefonierte, oder war sie betrunken, dann kann man von Schuld reden…
Das sie sich von Schuldgefühlen frei machen konnte, ist für die Mutter und deren Familie sicherlich „schön“.

LG

Wie seht ihr das?

Hallo,
die Schuldfrage zu klären ist im Nachhinein immer schwierig.
Ich als Sicherheitstyp hätte den Pool gesichert, ganz klar. Aber
selbst dann können solche Sachen passieren.
Es ist besser für die Frau und ihre Familie, dass sie sich von der Schuldfrage befreien konnte, sonst wäre sie heute in Psychiatrischer Behandlung und nicht für ihr zweites Kind da.
Lass es ruhen.
GRuß,
Claudette

… „und man kann Kinder ja nicht immer beaufsichtigen“.

Ich war doch ziemlich schockiert von der Geschichte und sehe
durchaus eine Schuld bei der Frau. Eben weil man Kinder nicht
immer beaufsichtigen kann, gehört ein Pool doch abgesichert.

Hallo Ina,

Das mit der Schuld muss die Mutter selbst mit sich ausmachen. Sie hat ihr Kind verloren, ich bin der letzte, der ihr da einen Vorwurf machen würde.

Immer kann man zur Sicherheit seines Kindes mehr machen. Das Geschirrspülmittel in einen absperrbaren Schrank, die Haushaltsleiter an die Wand ketten, den Fernseher auf dem Regal verschrauben, die Fenster in den Obergeschossen versperren…

Jede Familie muss für sich und sein Kind die Grenze finden, bis wohin man schützt und ab wann das aufgeklärte Kind selbst aufpassen muss. Ich werde meine Bäume im Garten nicht fällen, auch wenn ein Sturz aus gut 4 Metern Höhe wohl tragische Folgen hätte. Was ich tat war meinen Kinder einzuschärfen, was sie beim Klettern tun und lassen sollten.

Gruß
Hardey

PS. Einen Swimmingpool hätte ich aber wohl auch gesichert.

Hallo,

ich habe in meinem Bekanntenkreis eine Frau, die letztens eine
ziemlich schockierende Geschichte erzähSwimmingpool, der Rand
ebenerdig und 1,20 tief.

Das lässt vermuten, dass du sie nicht sehr gut kennst.

Die Frau erzählte, obwohl das natürlich eine Tragödie war,
habe sie keine Schuldgefühle.

Warum würde sie dir, einer relativ Fremden, so etwas wie Schuldgefühle anvertrauen?

Der Pool war nie abgesichert, das hat sie auch nach dem Unfall
nicht gemacht.

Hätte ich auch gemacht, in den Ländern, in denen ich gelebt habe und mir einen Pool leisten konnte, war der Zaun um den Pool gesetzliche Pflicht. Allerdings kann ein kleines Kind auch in einem Eimer Wasser oder einer Pfütze ertrinken.

Im Übrigen ist einer meiner Söhne trotz Sicherung beinahe ertrunken: wir hatten Gäste, einige waren sogar im Pool. Ein Swimmingpool ist IMMER eine Gefahrenquelle.
Soviel zum Pool.
Aber zu den Schuldgefühlen: was andere auch schon sagten: das ist ihre private Angelegenheit, wie sie damit umgeht ebenso, wie mit wem sie darüber redet (oder nicht).

Gruß
Elke

liebe ina,
ich glaube du bist eher pikiert darüber, wie beiläufig du davon erfahren hast. das ist mal eben so passiert…was erwartest du nach zehn jahren? soll die bekannte schluchzenderweise neben dir sitzen?
ich denke, es braucht wirklich sehr, sehr lange zeit so etwas als mutter zu verarbeiten. gut, dass sie drüber reden kann.
auch ne art der trauerbewältigung.
sie wrid ihren jüngsten sicher gut im auge haben.
seute

Hallo Ina,

von mir gibt es zu so einem Beitrag nur deutlich harte Worte!

Und zwar nicht in Richtung dieser Mutter, sondern in deine Richtung.

Du bist keine Bekannte, sonst hättest du davon gewusst. Euer Verhältnis dürfte distanziert sein.

Vor diesem Hintergrund finde ich es absolut anmaßend, sich hier mit Betroffenheit hinzustellen und von „ich bin schockiert“ zu reden, um dann im gleichen Atemzug dieser Mutter eine Schuld zuzuweisen! Wer bist du, dass dir das zusteht?

Mit tut diese Frau leid. Nicht ausreichend, dass sie so einen Schicksalsschlag zu verkraften hat - dann hat sie es auch noch mit einem Umfeld zu tun, was sich derart das Maul zerreisst und mit dem Finger zeigt. Wirklich traurig.

LG Petra

Nachwachsender Rohstoff …
Holla.

Und wenn man alle Steckdosen verstöpselt und alle Messergabelscherelichter wegschließt und jede Treppe gegen Bekinderung absperrt … dann spielt das Kleine Trampolin aufm Bett, kriegt das Übergewicht und knallt auf den Hinterkopf …

Hätte die Frau nach 10 Jahren noch (aktive) Schuldgefühle - ab und an wird sie wohl denken „hättste mal …“ - dann wäre sie ein Fall für sehr intensive Therapie. Man kann nicht jedes Risiko 100%ig abfedern; es sind schon Kinder inmitten geschulter Lebensretter versoffen.

Und wenn man, siehe Überschrift, wieder ein neues hat, dann ist dieses bedeutend wichtiger als das leider tote von früher.

(Dass man diese Einstellung ein halbes Jahr nach dem Unfall noch nicht hat, ist auch logisch).

Gruß Eillicht zu Vensre

Hallo,

auch mir scheint es so, dass du eher schockiert darüber bist, dass die Mutter keine ausreichenden Schuldgefühle demonstriert.

Offensichtlich zeigt sie deiner Meinung nach nicht die Haltung, die einer Frau gebührt, die ihr Kind verloren hat.

Ja, die Vorstellung sein Kind zu verlieren gehört sicher zu den unangenehmsten die man sich vorstellen kann. Heutzutage muss man sich dieser Vorstellung ja Gott sei Dank (oder wem auch immer, zutreffendes bitte hier einsetzen) nicht oder kaum aussetzen. Kindersterblichkeit ist ja in unseren Breitengraden kein alltägliches Thema mehr.

Meist sind es eher Unfälle oder aussergewöhnliche Krankheiten, die zu einem solchen Verlust führen.

Es ist aber meiner Meinung nach eher mutig, weiterzumachen und auch so weiterzumachen, dass der Rest des eigenen Lebens noch lebenswert ist. Was es diese Mutter gekostet hat, so wieder zu empfinden, wurde darüber auch gesprochen?

Muss man fürderhin in Sack und Asche gehen? Die Ehe muss zerbrechen, weil die Eltern nie wieder Freude empfinden können? Weitere Kinder sind automatisch Ersatz und nie ganz so perfekt wie das tote Kind?

Das alles hast du natürlich nicht gesagt, aber wenn man etwas länger nachdenkt, muss man sich auch solche Fragen mal stellen.

Gruß
Nita

Hallo Pomeranze, warum so heftig? Eigene Gefühle stehen mir doch wohl zu, oder?
Ebenso wie meine Einschätzung der Lage.
Ich habe hier nach anderen Ansichten gefragt, das rechtfertigt noch keinen Angriff.
Was ich gegenüber der Frau gesagt habe, oder was sogar „das Umfeld“ wie du schreibst, sagt, davon hast du, mit Verlaub, keine Ahnung.

Gruß Ina

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Sei doch froh!
Hallo Ina,
sei doch froh! Nicht dass das Kind ertrunken ist natürlich, aber das die Frau es geschafft hat, diesen Schicksalsschlag so gut zu verkraften. Und auch dass sie trotzdem akzeptiert, dass man Kinder nicht 24/7 anbinden und beaufsichtigen kann.
Unfälle passieren und man fragt sich hinterher immer, ob man nicht etwas falsch gemacht hat. Daran sind schon viele Familien zerbrochen ohne das es etwas genützt hätte.
Ralph

PS:Achja, deine Frage: Pool sichern oder nicht. Wenn ihr anderes Kid aus dem gefährlichen Alter raus ist, wozu? Das eine wird dadurch nicht wieder lebendig. Wenn Kind #1 vom Baum gefallen wäre, willst du dann den ganzen Wald abholzen, damit es nicht nochmal passiert?

Was willst du eigentlich?
Hallo,

Die Frau erzählte, obwohl das natürlich eine Tragödie war,
habe sie keine Schuldgefühle.

Ich sehe
durchaus eine Schuld bei der Frau.
Wie seht ihr das?

Du findest, dass sie Schuldgefühle haben sollte, und bist schockiert, dass sie keine hat.

Ich wüsste gerne, warum du diese Frage hier stellst.
Worauf willst du hinaus? Was erwartest du von unseren Antworten?

Ok, du schreibst, du hast nach anderen Ansichten gefragt, jetzt hast du sie. Bisher waren alle anderer Ansicht als du. Alles ok jetzt?

Grüße,
Julia

Hallo,

da gibt es übrigens auch eine Antwort drauf. Bekannte von mir haben sich immer aufgeteilt (auch bei Besuch bei anderen): WZ und SZ nimmst du, die anderen Zimmer ich und haben ihr Töchterchen immer (immer!!) begleitet, so dass sie nie allein war. Trampolinspringen auf dem Bett war da wahrscheinlich nicht drin.

Das Kind - auch die Eltern - lebt übrigens noch und ist inzwischen erwachsen.

Gruß
Nita

Hallo,

Die Frau erzählte, obwohl das natürlich eine Tragödie war,
habe sie keine Schuldgefühle.

Kann ich nicht glauben.

Eben weil man Kinder nicht
immer beaufsichtigen kann, gehört ein Pool doch abgesichert.
Wie seht ihr das?

Ich seh das auch so. Versteh nicht wie man z. B. Steckdosen absichert aber keinen Pool.

LG

Hallo Ina,

warum so heftig? Weil du hier nicht eine Einschätzung kund getan hast, sondern auf direkte Art Schuld zugewiesen und auf subtile Art sogar noch nachgebohrt hast.

Zum Glück ist das andere Kind jetzt aus dem Alter raus? - Will heißen jetzt kann die Mutter nicht nochmal Schuld auf sich laden?

Abgesehen davon bin ich mir sehr sicher, dass diese Frau, zu der du ja offenbar keinen engeren Draht hast, so zu dir gesagt hat, dass sie sich nicht schuldig fühlt. Bzw. würde mich da mal der genaue Wortlaut interessieren.

Ich bleib dabei: die ganze Art, wie du hier geschrieben hast ist die typische Art und Tonlage, die Giftspritze haben…

LG Petra

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HAllo,

Das Kind - auch die Eltern - lebt übrigens noch und ist
inzwischen erwachsen.

Und wenn sie nicht beim Psychiater gelandet ist ,bei so viel Tüttelei, ist sie seelisch sehr robust.

Gruß
Elke

PS: Meine Kinder haben auf dem Bett Trampolinspringen gemacht, als ich daneben stand. Es gibt ein Video mit 2jährigem beim Hüpfen und Singen: "Three little monkeys, jumping on the bed, one fell off and bumped his head, called for the doctor and the doctor said: No more monkeys jumping on the bed! - Two little monkeys, jumping on the bed, one fell – in diesem Moment stürzt der Kleine vom Bett, die Kamera fällt nach unten, während die Staubballen unterm Bett gefilmt werden, hört man erst Brüllen, dann Weinen, dann Trösten, dann wird die Kamera aufgerichtet und ein von Tränen verschmiertes Gesicht sing: „No more monkeys jumping on the bed!“… und dann kommt der nächste Vers: One little monkey… und es wird wieder gehüpft.

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* für das PS…

So was ähnliches gibt es von mir an einer „Kletterwand“ in den Alpen …

(ohne Ton - das gabs damals noch nicht :smiley:)

LG Petra

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(ohne Ton - das gabs damals noch nicht :smiley:)

Tonfilm gibt es seit Mitte der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts … Hallo, Ticktackoma! *ggg*

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Hallo,
ich würde vermutlich einen Pool auch absichern - vor allem, damit ich selber auch mal eine ruhige Minute habe ohne Angst haben zu müssen. Andererseits: Ich bin auch mit Pool aufgewachsen und lebe noch, ich hatte als Kind eine Gehirnerschütterung, weil es noch keine Fahrradhelme gab, und Gurte auf den Rücksitzen waren auch noch nicht erfunden, geschweige denn Schützer fürs Rollschuhfahren. Ich bin eine Glucke und meine Kinder kommen mir nie ohne Helm aufs Rad. Waren deshalb meine Eltern total verantwortungslos?

Wir wohnen in Fußnähe eines Badeweihers, und ich habe meine Kinder auch als sie klein waren, unbeaufsichtigt draußen spielen lassen. Natürlich hab ich ihnen eingeschärft, dass sie nicht ohne mich zum Weiher dürfen, aber das konnte ich nicht ständig kontrollieren. Vielleicht hat diese Mutter ihrem Kind auch dies und jenes eingeschärft, und das hat sich immer dran gehalten - außer einmal.

Was bringt es dir, mit dem Finger auf diese Frau zu zeigen?

Julia

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(ohne Ton - das gabs damals noch nicht :smiley:)

Tonfilm gibt es seit Mitte der 20er Jahre des vorigen
Jahrhunderts … Hallo, Ticktackoma! *ggg*

Ja. Eben. Aber macht sie nicht eine atemberaubende Figur, unsere *räusper* „Pomeranze“?

http://www.youtube.com/watch?v=TWlafMfmsAE&feature=r…

Holla die Waldfee.

Gruß

Annie