Kind schwänzt

Hi,

wenn der Sohn bald achtzehn wird, ist er de jure fast erwachsen.
De facto benimmt er sich anders.
Er verfügt über wenig Energie und steckt die  meiste Zeit seines Lebens  in die Onlinewelt.
Will Mutter ihn da raushlen, reagiert er aggressiv bis verzweifelt.

Meine Geschichte ist nicht unbekannt und über Probleme mit ADS wurde schon viel gesagt, inkl aller Vorurteile, Diagnoseprobleme über ADS, Asperger und das Leben damit.
Therapie wurde gemacht, Beratungen bei Suchtambulanzen absolviert…

Sohn hat eine vage Idee von Plänen (Job im Sommer, Reise nächstes Jahr, vielleicht Musikunterricht), schafft aber nichts.
Ist auch bei der Erledigung täglicher Aufgaben und Routinen im Grunde genommen überfordert. (Vergißt eben jeden zweiten Handgriff).

Item.

Mutter ist langsam ausgelutscht und ratlos.
Vater wohnt ganz woanders und ist der Meinung, der Sohn solle sich zur Zeit ganz, ganz viel um sich selbst kümmern.

Wie würdet ihr mit der Schwänzerei umgehen?

Lehrer ansprechen, Vatervariante (sehr bequem) übernehmen, weiterkämpfen auch im 19. Lebensjahr um Routinen und Sprachlosigkeit?
Noch mehr Beratungen, noch eine Therapie?

Ach, ich bin so müde und traurig.

Tilli

Hallo,

mal ein ganz anderer Ansatz: Wann hast Du das letzte Mal etwas für Dich getan? Wann hast Du Dich mal aus der ganzen Sache für mehr als ein paar Stunden mal raus gezogen, und der Welt einfach mal ihren Lauf gelassen?

Je mehr Postings ich von Dir lese, und so mehr schwanke ich zwischen Mitleid für Dich und eine offenbar in einem enormen Teufelskreis gefangene Familie (insoweit wäre vielleicht auch mal den anderen Beteiligten eine längere Auszeit zu empfehlen), Verständnis für die Menschen, die unter Dir - genauer deinem Umgang mit/Beitrag zu diesem Teufelskreis - leiden, und letztendlich auch ablehnendem Unverständnis für einen total gefrusteten Menschen, der sicherlich durchaus schwer an dem ein oder anderen Päckchen zu tragen hat (von denen er sich immer mal wieder eins unnötigerweise zusätzlich auflädt), aber allen und jedem mit seiner Art einfach tierisch auf den Sack geht.

Das soll und ist jetzt keineswegs als persönlicher Angriff oder Beleidigung gemeint, sondern soll Dir nur zeigen, wie Du „rüber kommst“. Ja, Sohnemann mag zusätzlich zu ganz normalen, alterstypischen Schwächen, auch noch die ein oder andere „Extrawurst“ haben, und das gefällt Eltern natürlich regelmäßig alles gar nicht, und die Extrawürste können den Umgang sicherlich auch noch zusätzlich komplizieren und Kraft kosten. Aber wenn Du dem gegenüber so fatalistisch und immer nur in Gedanken an das größtmögliche Unglück, gemischt mit sarkastischen Bemerkungen auf der persönlichen Ebene (insbesondere auch noch in Bezug auf den Vater) gegenübertrittst, wie Du das hier oft tust, dann wundert mich ehrlich gesagt nichts. Das sind alles „Frustverstärker“ erster Güte, die zu allem geeignet sind, nur nicht dazu, jemanden aus einer etwas schwierigeren Lebenssituation raus zu holen.

Was wäre das Problem daran, wenn er Guteste jetzt mal ein Jahr in der Schule wiederholen müsste? Was, wenn er die Schule verlassen müsste, und dann mit einem oder zwei Jahren Verzug auf andere, die gleich in einen Lehrberuf gegangen sind, eine Lehre macht? Was, wenn er sich einfach vor der Entscheidung Schule/Ausbildung mal ein Jahr Pause gönnt, ins Ausland geht, Praktika macht, (und dabei so ganz nebenbei lernt, für sich und andere Verantwortung zu übernehmen, „erwachsen“ wird, und seinen Wert in der Gesellschaft erkennt) …? Was, wenn er die Schule mal wechseln würde?

Und das sind Dinge, die ich alle aus dem ganz persönlichen Nähkästchen ziehe. Ich habe selbst - erfolglos - in der Mittelstufe extrem darum gekämpft, die Schule wechseln zu dürfen, später nach der 10. in eine Ausbildung zu gehen, … Die - eigene - Entscheidung für Abi und Studium fiel erst, als ich diesen Kampf endlich erfolgreich ausgefochten hatte, und die Akzeptanz für „andere Wege“ vorhanden war. Ich habe mich dann für ein paar Wochen für ein Praktikum (gab es damals noch nicht regulär in unserer Schule) beurlauben lassen, hatte danach einen 1A Ausbildungsplatz sicher, damit meinen Wert erkannt, und die Sicherheit gewonnen, auch im Falle des späteren Scheiterns in der Schule etwas wert zu sein, und jederzeit echte Alternativen zu haben. Das war eine der wichtigsten Erfahrungen meines Lebens!

Versuche mal mehr Abstand und Gelassenheit zu gewinnen. Mach es Sohnemann nicht zu leicht in der Hängematte von Hotel Mama. Lass ihn eigene Erfahrungen - positiv wie negativ - sammeln (und drohe nicht gleich damit, dass er mit seiner Art nur scheitern kann, und nur negative Erfahrungen sammeln wird). Zeige ihm, dass Du Vertrauen darin hast, dass er - vielleicht nicht heute oder morgen - seinen Weg finden und gehen wird. Zeige ihm, dass Du Alternativen zu Abi und Studium als gleichwertig betrachtest, und das ein oder zwei auf dem Weg ggf. verloren gehende Jahre nicht das Ende von allem sind, sondern durchaus auch einen Wert haben können.

Du musst weder ihn, noch die Welt retten. Die dreht sich auch weiter, wenn Du sie nicht ständig an allen Ecken anschiebst. Es mag gelegentlich mal etwas rumpelt und stottern, aber das ist vollkommen akzeptabel.

Gruß vom Wiz

Hallo,

Heute, gestern… täglich.
Ich habe wohl ein gutes Zeitmanagement. Ich bin jeden Tag mehrere Stunden draußen, ich mache 3-4x die Woche Sport, ich studiere und arbeite. Ich mache Urlaub, sitze am See und an der See. Ich lese viel, ich koche gern.
Ich sehe Freunde, ich sehe meine Familie. Ich mache was mit meinen Angehörigen, ich bin mit meiner Steuer rechtszeitig fertig.

Ich kenne, speziell so einige Mütter, die all dies von sich behaupten, tatsächlich aber damit einem wahnsinnigen Selbstbetrug unterliegen, der Dritten gegenüber sofort augenfällig ist. Das sind alles Menschen, die in der Wahrnehmung ihrer Umwelt als extrem gefährdet angesehen werden, über kurz oder lang ganz furchtbar zusammen zu klappen und auf den Boden der Tatsachen geholt zu werden, weil sie ständig einem Idealbild und eigenen Anspruch hinterher rennen, der so nicht erfüllbar ist. Da staut sich zwangsläufig dann Frust auf, kommt es zu den schon angesprochenen sarkastischen Äußerungen gegenüber jedem, der „nicht auf Spur“ mit dem ist, was es zur eigenen Lebensverwirklichung braucht, …

Jeder sieht es, hinter ihrem Rücken ist es ständiges Thema im Umfeld, wenn mal wieder jemand Kontakt gehabt hat, … nur an der Selbsteinsicht fehlt es. Der Freundeskreis ist auch eher genervt, will sich aber andererseits nicht von jemand in der Situation zurückziehen, und traut sich nicht, offen die Dinge anzusprechen, die eigentlich mal jemand dringend ansprechen müsste/wird damit nicht Ernst genommen, und werden entsprechende Äußerungen eher als böswillige Unterstellungen nicht ausreichend „leistungswilliger“ Faulenzer betrachtet.

Pass auf Dich auf! In deiner aktuellen Verfassung wärst Du für mich IRL so ein klassischer Auslöser für Fluchtgedanken :wink:

Gruß vom Wiz

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Hallo,

was macht Dich so sicher, dass Du - nur weil Du es schon einmal erlebt hast - jetzt immun gegenüber einem weiteren Burnout bist? Das ist keine Impfung, und auch keine Infektionskrankheit, die Antikörper ausbildet! So etwas überstanden zu haben, heißt noch lange nicht gelernt zu haben, wie man den Wiederholungsfall sicher ausschließt.

Mal eine rein quantitative Betrachtung, die mich zu meinen Mutmaßungen führt: Es gibt niemand, der hier auch nur ansatzweise in deiner Menge Familienprobleme wälzt. Und qualitativ betrachtet, geht es zumindest mir dabei so, dass ich hier bei niemand so oft das Gefühl habe, dass es dabei um Lappalien, PAL (Probleme anderer Leute), irgendwo am Wegesrand gefundene Schuhe, ganz normale Familiendinge, die eigentlich nicht der Rede wert sind, … geht, und die nur deshalb zum Thema werden, weil da jemand massiv das Hamsterrad heiß laufen lässt.

Die Art und die Menge, wie Du sie hier präsentierst drängen daher einfach den Eindruck auf, dass sich da jemand einfach viel zu viel auflädt, und in einer Traumwelt Pläne dafür hat, wie er das alles meistern kann (wenn alle 1A nach seiner Pfeife tanzen), der aber in der Realität leider die Rechnung ohne seine Mitmenschen gemacht hat, die tatsächlich andere Vorstellungen haben, oder nicht so perfekt funktionieren, wie es für deine Pläne nötig wäre.

Meine Holde und ich sind ja auch durchaus dafür anfällig, uns noch mal den ein oder anderen unnötigen Schuh anzuziehen, und leiden auch an allem anderen als Langeweile. Aber aktuell reichen Jobs, Familie und Kleinkram rund um Haus, Au-Pair und Co. vollkommen aus, keine große Zeit mehr vor dem Fernseher verbringen zu können. Wir sind schon froh, wenn wir auf halber Flamme die Hobby-Kocherei mit der Ernährung der Familie unter einen Hut bringen können. Dazu gehört dann auch die halbe Stunde vor dem Weg ins Bett, noch mal eine aufgezeichnete Kochsendung zu schauen, oder ein Kochbuch durchzublättern.

Ja, doch noch mal die Promotion wieder aufzunehmen wäre sicherlich spannend, aber ist ganz bewusst bis auf Weiteres gestrichen. Zu Studienzeiten reichte es nebenbei bei mir noch für den Aufbau der Selbständigkeit, bei meiner Holde für die Politik und jeweils ein paar Jobs. Da gab es aber auch noch keine Familie und Partnerschaft. Trotzdem hat es jahrelang rein zeitlich nicht für Urlaub oder Hobby, lange Fernsehabende, … gereicht.

D.h. einen dritten großer „Block“ plus ausreichend Freizeit und Entspannung nehme ich Dir jetzt einfach mal nicht ab. Rein vom Zeitmanagement her bekommt man zig Blöcke in einen Tag gestapelt, aber nur weil man da jeweils dann körperlich am entsprechenden Ort ist, zu behaupten, man würde das auch alles problemlos und locker mental schaffen, sich beim Lesen oder Sport dann tatsächlich ausreichend erholen, … dürfte im Regelfall der schon von mir angesprochene Selbstbetrug sein. Und wie wenig es tatsächlich bei Dir klappt, sieht hier jeder anhand der Menge deiner Postings.

Insoweit bleibe ich dabei: Pass auf Dich auf!

Gruß vom Wiz

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Hi,

ich hab die anderen Antworten nicht gelesen.
Meine Erfahrungen aus der Studienberatung, wo ich genau diese Altersgruppe häufig sitzen habe:
Mit Druck geht da nichts. Wer sich nicht von selbst damit beschäftigt, wo sein Leben nach dem Abi hingehen soll, wird im besten Fall Ausführender der Wünsche seiner Eltern (dann seid ihr mit Anfang/Mitte 20 wieder am selben Punkt, wenn es um die konkrete Jobsuche geht) und im schlechtesten Fall todunglücklich, weil er sich für einen Versager hält, der nicht mal benennen kann, was ihm Spaß macht oder nicht.
Ich hab öfters Beratungssituationen, wo die engagierte Mami viel zu viele Fragen stellt und das Kind schweigsam und desinteressiert danebensitzt. Entweder weil ihm wirklich nichts einfällt oder weil es resigniert erkannt hat gegen Mami und ihre Vorstellung, wie das Leben nach der Schule so zu laufen hat, nicht anzukommen.
Ich hab den Eindruck (auch aus deinen früheren Postings), du redest da viel zu viel. Oder aus Sicht des Jugendlichen: Du nervst mit dem immer gleichen Thema.
Mein Vater hat das letzte Jahr mit einer ähnlichen Haltung verbracht, da ging es um einen Anschlussjob zu meiner befristeten Stelle und den nach seiner Meinung zu wenigen Bemühungen meinerseits darum. Ich habe ihm erklärt, dass seine Nachfragen nur Angst und Druck in mir schaffen, dass mich das mehr lähmt als motiviert, dass ich um die Wichtigkeit des Themas selbst weiß, mich in meinem eigenen Tempo darum kümmern möchte und bei Fragen und Problemen gern auf ihn zukomme. Und, dass es im Zweifelsfall mein und nicht sein Leben ist, was da den Bach der Arbeitslosigkeit runtergeht. Im Verlauf des Jahres musste ich ihn zweimal mit sehr deutlichen Worten von mir schieben. Ich bin nun nach 3 Monaten arbeitslosem Intermezzo in einer unbefristeten Stelle angekommen.

Fazit: Es muss ein Punkt kommen, an dem dein Sohn von selber schnallt, dass es an ihm liegt. Das kann die Scham sein, wenn alle anderen aktiv werden und er nicht. Das kann dein zugedrehter Geldhahn nach dem Abi sein. Das kann irgendeine Eingebung durch ein Gespräch mit irgendwem oder durch praktische Erfahrungen sein. Aber es wird nicht kommen, wenn du ihm von außen eine Verpflichtung überstülpst. Im schlimmsten Fall (will damit nicht sagen, dass es bei dir so ist) führt das zu einem Menschen, der sein Leben lang immer nur auf Maßgaben und Impulse von anderen wartet um seinen eigenen Kram auf die Reihe zu kriegen. Auf die Nase fliegen, sich schämen und am Selbstwert gekratzt zu werden, gehört meiner Meinung nach zur Entwicklung dazu. Nur sowas schafft Motivation und die Fähigkeit sich und sein Umfeld einzuschätzen.

Gruß

Hallo,

yep - das klingt anstrengend. Nicht nur für das Umfeld, sondern mit Sicherheit auch für den jungen Mann. Er muss sich ziemlich inkompatibel mit seiner Umwelt fühlen - zu Recht.
Nur wie holt man ihn ins Boot?

Ich schätze ihr (Eltern?) solltet euch in Anbetracht der Diagnosen (Hochbegabt, Asperger, ADS) erst mal davon verabschieden ihn zu einem „normalen“ Menschen zu machen. Wenn auch nur eine der drei Diagnosen zutreffen bewegt er sich absolut ausserhalb der Norm, welche sich mit jeder weiteren Diagnose verkleinert.

Habt ihr Kontakt zu Gruppen aufgenommen? Es gibt Gruppen für Hochbegabte, Asperger und auch für ADSler. Erfahrungsaustausch kann sehr hilfreich und ermutigend sein - auch für den Betroffenen selbst.

Im Moment tanzt er am Abgrund, aber wenn er die Vorteile eines Studiums kapiert hat , dann wäre es womöglich seine Rettung.

Wie reagiert denn sein Umfeld auf ihn? Hat er Freunde? Hat er Hobbies oder Interessen? Was sagen die Lehrer?
Wie sind seine schulischen Leistungen (kommt er mit, hat er den Zug verpasst oder langweilt er sich)?

Computerspiele sind Gift - sowieso, aber für ein Wesen wie ihn noch viel mehr. Er ist unkonzentriert, nicht bei sich, fühlt sich unverstanden und hat seinen Platz nicht gefunden.

Bei Asperger Syndrom, Hochbegabung und ADS denke ich sofort an Strukturen - ganz klare Strukturen auf die sie sich verlassen können.
Eine Therapie in dem Sinne ist, denke ich, nicht unbedingt die Lösung (nicht jetzt), sondern Strukturen und jemand, der ihm zeigt, wie es geht und dass andere es auch können (Vorbilder). Ich würde es mit den Gruppen probieren, eventuell auch mit einem Psychologen, der sich explizit mit diesen Themen auskennt und Erfahrung hat. Asperger, Hochbegabung und ADS kann man nicht wegtherapieren, denn es handelt sich nicht um ein Verhalten, dass man bewusst verändern kann - es ist aber möglich (und sinnvoll) die Gefahren / „Tücken“ zu zeigen und die Potenziale, die vorhanden sind zu entdecken und nutzen zu lernen.

Viele Grüße

Hallo,

mal ein ganz anderer Ansatz: Wann hast Du das letzte Mal etwas
für Dich getan? Wann hast Du Dich mal aus der ganzen Sache für
mehr als ein paar Stunden mal raus gezogen, und der Welt
einfach mal ihren Lauf gelassen?

Heute, gestern… täglich.
Ich habe wohl ein gutes Zeitmanagement. Ich bin jeden Tag mehrere Stunden draußen, ich mache 3-4x die Woche Sport, ich studiere und arbeite. Ich mache Urlaub, sitze am See und an der See. Ich lese viel, ich koche gern.
Ich sehe Freunde, ich sehe meine Familie. Ich mache was mit meinen Angehörigen, ich bin mit meiner Steuer rechtszeitig fertig.

Je mehr Postings ich von Dir lese, und so mehr schwanke ich
zwischen Mitleid für Dich und eine offenbar in einem enormen
Teufelskreis gefangene Familie (insoweit wäre vielleicht auch

Dann hast Du die letzten Posstings nicht mehr so gründlich gelesen?

gegenübertrittst, wie Du das hier oft tust, dann wundert mich
ehrlich gesagt nichts. Das sind alles „Frustverstärker“ erster
Güte, die zu allem geeignet sind, nur nicht dazu, jemanden aus
einer etwas schwierigeren Lebenssituation raus zu holen.

Ich sehe, was Du meinst, aber ich habe auch gut gelernt, diese Schwierigkeiten zu meistern.
Aber manchmal (gestern) nervte es doch.

Was wäre das Problem daran, wenn er Guteste jetzt mal ein Jahr
in der Schule wiederholen müsste? Was, wenn er die Schule
verlassen müsste, und dann mit einem oder zwei Jahren Verzug
auf andere, die gleich in einen Lehrberuf gegangen sind, eine
Lehre macht? Was, wenn er sich einfach vor der Entscheidung
Schule/Ausbildung mal ein Jahr Pause gönnt, ins Ausland geht,
Praktika macht, (und dabei so ganz nebenbei lernt, für sich
und andere Verantwortung zu übernehmen, „erwachsen“ wird, und
seinen Wert in der Gesellschaft erkennt) …? Was, wenn er die
Schule mal wechseln würde?

Nix. Perfekt. Das wäre alles ok, weil er dann was täte.

.

Die - eigene - Entscheidung für Abi und Studium fiel erst, als

Nachvollziehbar. Ich studiere grad mit 48 Lehramt nach.

Es mag gelegentlich mal etwas rumpelt und stottern, aber das
ist vollkommen akzeptabel.

Sicher. Aber manchmal hat man auch ganz gerne KEIN dreckiges Geschirr auf dem Tisch, wenn man nach Hause kommt, nicht?

Tilli

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gib ihnen Flügel und Wurzeln

Will Mutter ihn da raushlen, reagiert er aggressiv bis
verzweifelt.

Kann ich nachvollziehen: er hat keinen Bock, sich von Dir etwas sagen zu lassen, hat aber auch keine Veranlassung, sich um etwas zu kümmern. Schließlich bist Du ja da, quasi omnipräsent.

Meine Geschichte ist nicht unbekannt und über Probleme mit ADS
wurde schon viel gesagt, inkl aller Vorurteile,
Diagnoseprobleme über ADS, Asperger und das Leben damit.
Therapie wurde gemacht, Beratungen bei Suchtambulanzen
absolviert…

Ich kenne Deinen Fall nicht, aber in vielen Fällen sind die heutigen Diagnosen eine andere Bezeichnung für etwas, das man früher als das typische Verhalten von Jugendlichen/Heranwachsenden bezeichnet hat. Diagnosen sind aber viel besser: sie entlassen alle Beteiligten zumindest ein Stückchen aus der Verantwortung. Ist ja eine Krankheit, kein erworbenes bzw. mehr oder weniger bewußt an den Tag gelegtes Verhalten.

Sohn hat eine vage Idee von Plänen (Job im Sommer, Reise
nächstes Jahr, vielleicht Musikunterricht), schafft aber
nichts.

Es gehört zum Erwerb von Lebenserfahrung, daß man irgendwann feststellt, daß man manche Sachen nicht bis zur letzten Minute aufschieben kann, sondern ein gewisses Maß an Planung und Vorbereitung erfordern.

Ach, ich bin so müde und traurig.

Kennst Du das Zitat: „Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“

Ermuntere ihn, zeige ihm Wege zur Verwirklichung seiner Pläne, mache ihm klar, daß er zwar immer auf Dich zählen kann, aber seinen Kram so ganz allmählich allein auf die Kette bekommen muß und irgendwann gefälligst auf eigenen Füßen zu stehen hat.

Warst Du eigentlich nie in dem Alter? Man kann sich doch auch noch nach Jahrzehnten daran erinnern, wie zielstrebig man damals war, wie sehr man darauf stand, wenn die Eltern einem sagten, was man zu tun und zu lassen und wie man sich die Zeit einzuteilen hat. Hast Du nicht mehr in Erinnerung, wie „furchteinflössend“ der Gedanke war, daß die bequeme, schön strukturierte Schulzeit zu Ende gehen soll und man sich für einen Weg entscheiden muß? Daß jeder Schritt, den man aktiv unternimmt, einen aus dem bequemen Nest herausführt und ihn deswegen lieber unterläßt?

Unterstütze ihn bei seinen Gehversuchen, aber gängle und maßregle ihn nicht, nur weil er nicht das macht, was Du gerne möchtest, weil er seine eigenen Ziele nicht aktiv genug verfolgt (wird er selbst auch schon gemerkt haben) oder nicht zielstrebig genug ist. Sprich mit ihm und versuche zusammen mit ihm, etwas Struktur in die Zukunft zu bringen.

Nimm ihm die Angst, die Unsicherheit, aber zeige ihm auch auf, daß der Weg über kurz oder lang nach da draußen führt.

Gruß
C.

Hallo,

etwas provokativ formuliert (bitte nehme es nicht zu
persönlich): ein Mensch mit ADS und Asperger ist nicht
behindert die täglichen Dinge zu tun - wo wir wieder bei der
Struktur wären. Das will alles zudem geübt sein (was
anscheinend bis dato versäumt wurde und nun nachgeholt werden
muss). Mit Struktur meine ich einerseits Ordnung in Haushalt,
feste Zeiten, sich wiederholende Abläufe und ein stabiles
soziales Gefüge.

Kennst Du Dich aus, oder ist das angelesen?

Du meinst also dass etwas Angelesenes nicht gleichbedeutend mit ausgekennen ist?
Da gebe ich Dir nur teilweise Recht - wer „nur“ aus persönlichen Erfahrungen schöpft, dem fehlt das Wissen über das Allgemeine, die Theorie und was bisher zu einem bestimmten Thema erarbeitet worden ist. Er sieht und lebt etwas sehr subjektiv. Wer „nur“ gelesen hat, dem fehlt es an praktischem Erleben.
Wenn es Dir um „Legitimation“ geht, dann kann ich Dich beruhigen. Ich habe Psychologie studiert, arbeitete als Einzelfallhilfe an Integrationsgrundschulen, bin Mutter eines Kindes bei dem zumindest eine der von Dir genannten Diagnosen ebenfalls diagnostiziert ist und habe sowohl Kinder als auch Erwachsene im näheren Bekanntenkreis, die Asperger haben.

Es kann zunächst bedeuten, dass er jeden Dienstag das
Abendessen kocht (kann auch immer das gleiche Gericht sein),
jeden Mittwoch die Wäsche wäscht die im blauen Wäschekorb sind
(da tut man dann eben nicht die Seidenstrümpfe und
Kashmirpullover rein).

Klingt alles sehr schlau. Wie ich schon an Wiz schrieb: Kommt
bei Dir auch die Frage auf, WER für all dies Ordnung und
Regelmäßigkeiten sorgen sollte?

Das tun die, die es können: die Eltern. Damit geben sie die geordnete Umgebung an, damit sich das Kind darin zurechtfindet und darin wachsen, gedeihen und selbständig werden kann. Manche Kinder brauchen weniger Ordnung als andere - dazu gehören in der Regel Menschen mit Asperger und ADS nicht.

Zusatzfrage: Wie sieht die Sache aus, wenn A und A erblich
sind?

Was meinst Du mit „A“? Asperger und ADS? Das ändert nichts an dem was ich oben schrieb. Das einzige, was erschwerend hinzukommen kann, ist dass die Eltern ebenfalls Asperger und ADS haben und es nicht gelernt zu haben damit umzugehen.
In dem Fall würde ich sogar eher die Eltern als das Kind in Therapie oder einer Selbsthilfegruppe zu sehen.

Ich nehme es Dir nicht übel, aber es klingt nicht so, als
schriebest Du aus Erfahrung.

Ich nehme es Dir nicht übel - warum auch?

Vielleicht solltest Du Dich ein wenig mit den verschiedenen Themen auseinandersetzen - es gibt wirklich gute Anlaufstellen für alle drei Bereiche.

Viele Grüße

4 Like

Hallo Tilli,

erlaube mir bitte, die Gedanken von Wiz aufzunehmen. Ich denke, er hat aus den Beobachtungen hier, die ich ebenso teile, möglicherweise plausible Schlüsse gezogen.

Du meintest, ich überfordere mich duch Gluckentum i.w.S…

eher durch zuviel Aktivität auf zuvielen Feldern.

Du verwechselst die Anzahl der Posts mit der Anzahl der Probleme.
Es gibt viele, die schweigend leiden oder andere Foren nutzen.

Es besteht keine zwingende Korrelation zwischen meinem
Austausch hier und der absoluten Problemmenge.

Ich sehe eher, dass Du hier selten „echte“ Lösungen suchst, sondern alltägliches hier mit Unbeteiligten „besprichst“, anstatt es in RealLive hinzunehmen oder aus der Welt zu schaffen. Dieser Thread könnte da ein Ausnahme sein. Dies ist m.E. auch ein Grund, warum dieser Thread so „persönlich“ wird.

Fakt ist, dass ich mich gut dazu eigne, dass Leute ihre Probleme auf mich projizieren.
Guckmal in den Softewarefaden, da hat Robertilein in mir
ungeheure Wut (o.ä.) gefunden und seinen versierten Umnang mit
Software gelobt. Bis zu dem Punkt, an dem ein Fehler von ihm
offenbar wurde. Da endet das Gespräch.

Da du diesen Thread ansprichst, möchte ich anmerken, dass er ein sehr gutes Beispiel für Wizs Ausführungen ist.

Du postest einen Rundumschlag auf Programmierer aufgrund einer Lapalie im Softwarebrett. Deine Reaktionen auf sachliche Beiträge zeigen, dass es nur um den Rundumschlag und kein Problem oder eine Information ging. Das wäre an sich ja auch nicht schlimm, wenn es denn wenigstens eine nette Plauderei geblieben wäre. Und wenn Du Dir den Thread nochmal in Ruhe mit Abstand durchliest, wirst Du beispielsweise erkennen, dass Deine Folgerungen oben dazu völliger Nonsens sind. Das verstehe ich unter Wizs „Hamsterrad das heiß läuft“.

Es liegt vielleicht daraun, dass ich draußen arbeite und mein
Beruf mein Hobby ist. Ich bekomme Geld dafür, zwei Stunden
auf den See zu schauen und fahre vorher mit dem Rad hin.

Wenn neben dem Hobby = Beruf dann aber noch ein weiteres Hobby und noch ein Beruf steht, Plus Familie, Plus Haushalt, Plus ?, dann empfehle ich doch, Wizs Ausführungen nicht nur nochmal zu lesen, sondern auch zu bedenken.

Gruß
achs,

(seit 1999 lesend, kenne viele Deiner Posts seit Jahren und wünsche Dir, dass Wiz total daneben liegt :wink:

3 Like

Ja,
so sehe ich es auch. Leider ist er noch nicht an dem Punkt, wo es reinregnet.
Ich muß wohl noch abwarten…

Tilli

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Liebe Tilly,

Was möchtest du denn hören ? Ich habe das Gefühl, das jegliche Antworten abgeschmettert werden. Die anderen haben keine Ahnung, kennen dich nicht, wollen dich angreifen , usw. Warum fragst du dann denn überhaupt ??

Aber zum thema an sich:

Ihr vermutet , das er geistig beeinträchtigt ist. Er will sich nicht behandeln lassen. Er will sich nicht helfen lassen.

Was wollt ihr da tun? Lasst ihn, Punkt. Irgendwann ist jeder Mensch für sich verantwortlich, und wenn alles nichts nützt, man eh nichts machen kann, dann geht halt nichts mehr. Ich würde ihn einfach machen lassen ( ihr gebt doch sicher klare Anweisungen/ Unterweisungen ? ).

und sonst - auch wenn du angst hast vor ausrastern - kapp ihm seine onlinewelt. Sollte er dann wirklich handgreiflich werden dir gegenüber, ist dein Zuhause nicht mehr der richtige Ort für ihn. -

In beiden Fällen muss man ggf über eine betreute Wohneinrichtung nachdenken. Ebenso aufgrund der Tatsache, das er die Gasflamme anläßt. Vielleicht ist er einfach nicht imstande alleine zu leben.

Ihr gelangt so alle an eure Grenzen! Du, weil du - wenn du von deinen Kindern schreibst - wahnsinnig genervt, sarkastisch wirkst , . Deine Kinder vielleicht - ich wäre von dir und deinen Ansichten , was alles falsch ist, und der Art und Weise wie du sie vertritts jedenfalls sehr genervt und gereizt .(nicht das ich dich nicht verstehe, Kinder grossziehen kann sooooooo zermürbend sein).
Jedenfalls wirkt das alles sehr konfrontativ.

Überlege, ob er bei euch gut aufgehoben ist, oder ob er in professioneller Betreuung besser lebt.

lg

Brenna

Hallo,

etwas provokativ formuliert (bitte nehme es nicht zu persönlich): ein Mensch mit ADS und Asperger ist nicht behindert die täglichen Dinge zu tun - wo wir wieder bei der Struktur wären. Das will alles zudem geübt sein (was anscheinend bis dato versäumt wurde und nun nachgeholt werden muss). Mit Struktur meine ich einerseits Ordnung in Haushalt, feste Zeiten, sich wiederholende Abläufe und ein stabiles soziales Gefüge.

Es kann zunächst bedeuten, dass er jeden Dienstag das Abendessen kocht (kann auch immer das gleiche Gericht sein), jeden Mittwoch die Wäsche wäscht die im blauen Wäschekorb sind (da tut man dann eben nicht die Seidenstrümpfe und Kashmirpullover rein).

Irgendwie bekomme ich den Eindruck, dass ihr euch auf die Diagnosen und die Lethargie des Sohnes ausruht - ihr seid auch gefragt und das bedeutet erstmal Anstrengung und Komplikationen bis es rollt. Er soll doch erwachsen werden, oder? Dann gebt ihn auch die Möglichkeit dazu.

Viele Grüße

2 Like

Hallo

Der Vater möchte gerne, dass er studiert. Ganz chillig… und guckt schon nach „alten“ Studiengängen, bei denen das noch möglich ist.

Das klingt fast so, als würde er sich für den Sohn eine Karriere als ewiger Student wünschen.

Verständlich. Auf jeden Fall solltest du dir Unterstützung bei einer Beratungsstelle suchen, vielleicht auch Therapie für dich.

Oder auch eine Paartherapie …
Vater und Mutter scheinen gegeneinander zu arbeiten.

Viele Grüße

2 Like

Hallo,

abwarten ist eine Option, aber nach dem was Du schreibst, denke ich dass sie nicht die idealste ist.

Der Junge kommt nicht klar, er braucht Hilfe und er scheint nicht in der Lage zu sein sich selbst Hilfe zu suchen.

Du schreibst, dass er noch nicht an dem Punkt ist, wo es reinregnet - aber gemerkt, dass „sein Dach nicht dicht ist“ hat er schon, oder? Das reicht auch schon, um etwas verändern zu wollen, wenn jemand mal das Licht einschaltet und den Weg leuchtet - ohne Druck und Vorwürfe.

Viele Grüße

1 Like

Hallo Tilli,

Aber ist ok, ich werde mal Leute fragen, die sich mit dieser
Problematik auskennen. Das kann keiner nachvollziehen, der es
nicht erlebt.

ich habe zwei Asperger-Kinder, wobei es bei meinem Sohn auffälliger und sozial schwieriger ist als bei meiner Tochter. Selbiger ist zwar erst 11, aber etwas Erfahrung habe ich deshalb trotzdem. ;o)

Neben dem Ignorieren von nicht lebensgefährlichem Chaos, das nicht meines ist, brauchte es vor allem immer ganz klare und zeitnahe Anweisungen. Aufräumen funktioniert nicht einfach so, nicht weil mein Knilch nicht willens ist, sondern weil er wirklich nicht von sich aus wahrnimmt, was da aufgeräumt werden sollte. Sprich: Kein allgemeines „Räum das Wohnzimmer auf!“, sondern ich muss beispielsweise ganz klar sagen, dass er jetzt (nicht irgendwann, sondern jetzt!) die leeren Wasserflaschen einsammeln soll, und dabei möglichst auch noch sagen, wo diese herumliegen (wobei das so langsam besser wird - gelegentlich findet er sie inzwischen auch schon ohne detaillierten Plan *gg*).

Bei tatsächlich termingebundene Sachen wie z.B. den Vorbereitungen für einen Ausflug hat es sich bewährt, sie zum einen längerfristig anzukündigen und ihn immer wieder freundlich daran zu erinnern und ihm dabei zum anderen ein paar Entscheidungen in kleineren Dingen zu überlassen (z.B. welches Spiel wir für die Fahrt mitnehmen - anfangs jeweils mit nur zwei Möglichkeiten, zwischen denen er sich dann entscheiden konnte), so dass er nicht das Gefühl hat, dass alles gegen seinen Willen geschieht.

Inzwischen knallen die Türen schon deutlich seltener, und wenn er sich denn tobend und rasend in seinem Zimmer verbarrikadiert, beruhigt er sich auch schon sehr viel schneller wieder. Als hilfreich hat sich auch erwiesen, diese Phasen komplett zu ignorieren und danach einfach an dem Punkt weiterzumachen, wo wir vor dem Ausraster waren - in der Regel klappt danach dann alles superflott.

Beste Grüße

=^…^=

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Hi,

kann nicht genau DAS der Schlüssel zum Erfolg sein?

Aber mir war damals wirklich totel EGAL, ob er’s schafft.
Fast habe ich mir gewünscht, er schafft es nicht, damit er
eine Lehre machen muß.

Ich weiss, der Rat „lass Dir das doch egal sein“ ist fürchterlich leicht gegeben und unendlich schwer umzusetzen. Aber Du hast’s doch schonmal geschafft, vielleicht gelingt Dir das ja wieder?

Will man es so?

Tja, „man“ ist so ne Sache - an anderer Stelle schreibst Du „jeder Jeck ist anders“, und vielleicht braucht genau ER das genau so.

Achja - für mein Verständnis: ist er auch an dieser Schule, wo auch andere Deiner Kinder sind? Da war doch was mit einer unglaublich uneinsichtigen Bio(?)-Lehrerin?

*wink*

Petzi

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Hallo Tilli,

kriegt er Medikamente? Greifen diese? Beim Sohn meiner Freundin machte das richtige ADS-Medikament in der richtigen Dosierung den Unterschied zwischen „Kann selbstständig leben“ und „Kann es nicht“.

Er wohnt nicht allein, sondern in einer WG (keine betreute, sondern eine ganz normale), wo aber halt trotzdem immer wer da ist. Dort gab’s vor allem am Anfang wohl einiges an Knatsch und Reibereien, es sind Leute aus- und andere eingezogen, aber nach 1,5 Jahren hat sich das Leben eingespielt. Der Sohn studiert anscheinend erfolgreich.

Meine Freundin hatte ein sehr sorgenvolles erstes halbes Jahr nach seinem Auszug, wo sie sich immer noch in der Verantwortung fühlte, nach ihm zu schauen und „sich zu kümmern“. Es ist ihr sehr schwer gefallen, ihn sich selbst zu überlassen und darauf zu vertrauen, dass er sein Leben auf die Reihe kriegt.

Bestimmte Dinge, wie das Überweisen der Miete, macht sie noch immer selbst, weil sie seinem Umgang mit Geld nicht recht traut.

Insgesamt ist aber deutlich Entspannung eingekehrt - auch und vor allem bei meiner Freundin. Die Tatsache, dass sie nicht mehr alles mitkriegt, was er tut (oder auch nicht), entlastet sie stark.

Ich weiß schon: Jeder Jeck is anders - aber zumindest als Erfahrungsbericht mag es dienen.

Schöne Grüße,
Jule

Das ist sehr schwer, weil er dann zu Wutausbrüchen neigt und
mit Sachen wirft. Anschließend ist er ein Häufchen elend.
Nicht schön.

Das klingt schon nach einer heftigen Störung, die schlimmer als das Schwänzen ist.
Denn wenn ein 18-jähriger solche Wutausbrüche bekommt, dann wird er weder in der Uni, noch in einer Ausbildung klarkommen. Sein Weg führt dann in die Kriminalität oder in eine psychiatische Behandlung - oder beides. Tut mir leid, wenn ich das so hart sage… Aber genau so sollte es auch eurem Sohn klar werden.

Oder bekommt er die Wutausbrüche nur zuhause, kann sich aber außerhalb sehr wohl beherrschen? Dann wäre wahrscheinlich doch mehr Strenge und Konsequenz angesagt.

Ich bin da nicht besonders überzeugt. Der Vater möchte gerne,
dass er studiert. Ganz chillig… und guckt schon nach „alten“
Studiengängen, bei denen das noch möglich ist.

Verstehe ich nicht ganz. Eine Art Beschäftigungstherapie auf hohem Niveau?

Ganz egal, was die Eltern wollen: Der Sohn muss herausfinden, was er will. Nur mit Energie wird es ihm gelingen, seine Probleme zu überwinden - Energie wird er aber nur finden, wenn er etwas erreichen WILL.
Fazit: so schwer das für euch ist: Entscheidet weniger für ihn. ER muss seinen Weg finden, auch wenn es dauert. Evtl. auch außerhalb des Elternhauses, vielleicht im Betreuten Wohnen.

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… solange Noten ok…
Hi,

solange die Noten ok sind frage ich mich, worüber du dir Sorgen machst???

freilich könnte er besser sein, aber wer bitteschön ist in diesem Alter nicht minimalist?

Das einzige was ich ändern würde wäre Hotel Mama

Grüße
miamei