Hallo,
wenn deine Freundin das alleinige Sorgerecht hat, dann kann sie auch alleine über die Religionszugehörigkeit entscheiden. Rechtlich hast du da nichts mitzureden.
Ich bin überzeugt, dass meine Tochter noch lang nicht solch Entscheidungen allein treffen kann
Indem die nicht getauft wird, wird ebenso über sie entschieden. Es ist Augenwischerei zu behaupten, das Kind hätte eine freiere Wahl, wenn es bis zum 14. Lebensjahr von der Religion ferngehalten wird. Wie sollte es sich für etwas entscheiden, was es gar nicht kennenlernt?
Letzten Endes wird es auf eure Fähigkeit, Eltern zu sein, ankommen, wie Entscheidungsprozesse bei eurem Kind gestaltet werden - nicht nur in Bezug auf die Religion. Wenn das Kind eure beiden Sichtweisen kennenlernt, ohne von der einen oder anderen Seite unter Druck gesetzt zu werden, wird es ihm leichter fallen, einen eigenen Weg zu finden, als wenn es befürchten muss, die Liebe eines Elternteils zu verlieren, wenn es sich gegen dessen Sichtweise entscheidet.
Deshalb: Bleib entspannt. Wenn ihr als Eltern anfangt, gegenseitig eure Macht auszuspielen, werdet ihr auf ganzer Linie versagen. Letzten Endes ist es völlig unerheblich, ob das Kind getauft wird oder nicht, solange ihr es nicht zum Kriegsschauplatz erklärt, der eigentlich zwischen den Erwachsenen läuft.
Die Freiheit, aus der Kirche auszutreten, hat deine Tochter mit 14 Jahren doch ebenfalls. Wenn sie Religion als Zwang empfindet, wird sie das auch tun. Damit muss dann die Mutter leben. Wenn sie sich damit wohlfühlt, wird sie vermutlich bei dieser Religion bleiben - und damit musst du zurechtkommen.
Schöne Grüße,
Jule