Hallo @all,
Hallo Diana!
Na, da hat sich aber ein Thread entwickelt, wow! Ich habe die meisten Postings gelesen, aber inzwischen den Überblick verloren… *g*
Möchte aber auch noch meinen „Senf“ dazugeben.
habt Ihr Kinder?
Mal rein biologisch gesprochen: ich habe keine, mein Lebensgefährte zwei Jungs (8 und fast 10), die bei ihrer leiblichen Mutter leben. „Unbiologisch“ haben wir also zwei Kinder, die uns ab und zu besuchen.
Wollt Ihr welche? Wenn ja, warum? Und falls nicht, warum?
Ich bin in einem Alter, wo ich mir die Frage schon sehr ernsthaft und kritisch stelle und ebenso ernsthaft und kritisch mit meinem Partner darüber spreche.
Meine persönliche Vorgeschichte in bezug auf Kinder: In dem Alter zwischen 19 und 23 wollte ich keine, dachte, ich möchte beruflich Karriere machen, unabhängig sein, Leben frei genießen usw. War teilweise aber auch Zweckoptmismus, da mein damaliger Freund sterilisert war. Mit 24 hat sich das dahingehend geändert, daß ich für mich nicht absolut ausschließen konnte, jemals keine eigenen Kinder zu wollen. Ursache oder Wirkung mal dahingestellt, die damalige Beziehung ging in die Brüche, danach war ich fast sechs Jahre lang Single (eher unfreiwillig, hatte halt nicht sein sollen). Dann war ich 3 Jahre lang mit jemandem zusammen (ich war 30, als wir uns kennenlernten), der absolut keine Kinder wollte (Thema kam erst später auf, da fällt man ja nicht gleich mit der Tür ins Haus). War ihm zu viel Verwantwortung, Aufgabe der Freiheit, wollte sich nicht binden, konnte mit Kindern nix anfangen etc. In mir kam aber in der Zeit immer stärker das Gefühl hoch, daß ich vielleicht doch eigene Kinder haben wollte, ganz sicher war ich mir nicht, aber es „gärte“ so in mir. Das hat dann u.a. auch zu dem größten Krach in der Beziehung und deren Ende geführt (Anm.: ich dachte mal kurze Zeit, ob evtl. eine Schwangerschaft möglich sei, Kondom nicht richtig angewendet oder so… daraufhin sagte er, falls so sein sollte, wäre ja wohl klar, daß ich abtreiben würde.)
Mit meinem jetzigen Lebensgefährten kann ich mir prinzipiell gut Kinder vorstellen. Er kann sich auch noch ein weiteres Kind vorstellen, hat aber aufgrund seiner Lebenssituation (Erfahrungen der Scheidung, von ihm getrennt lebende Kinder) andere „Ängste“, sag ich mal, als ich. Er liebt Kinder, hat aber eben schon seine Erfahrungen gemacht, kennt die positiven (was ihn für Kinder tendieren läßt), aber auch die manchmal nicht so dollen Seiten.
Wir leben momentan ein ziemlich freies, bei zwei vollen Einkommen finanziell unabhängiges Leben. Bei Aufgabe eines Jobs (zumindest für eine gewisse Zeit) müßten von einem Gehalt drei Kinder ernährt werden, machbar wäre das alles, wir müßten uns nur überlegen, ob wir das wollen.
Ob ich eine gute Mutter wäre, weiß ich nicht. Ich bin schon in einem Alter, was ich für mich - ganz persönlich - schon ziemlich an der Grenze ansehe (bin jetzt 37, mein Partner 38). Ich war immer unabhängig, habe mehr oder weniger getan, was ich wollte, und ich habe Angst, daß ich den „Anforderungen“ eines Kindes an mich nicht gewachsen bin. Ich bin der Meinung, daß sich Eltern für ihre Kinder nicht aufgeben sollten, aber ein Kind würde unser Leben ziemlich verändern, und ich denke schon (man darf mich gern korrigieren, wenn ich mich irre), daß wir in den ersten Jahren (und/oder auch später?) schon in manchem zurückstecken müßten. Wenn wir uns für ein Kind entscheiden, würden wir das sicher auch gern und mit den besten Vorsätzen tun, aber es bleibt die Angst, daß ich dazu vielleicht zu egoistisch, nicht belastbar genug, zu ungeduldig usw. bin.
Um es kurz zu machen *kurz ist gut, lach*: Vom Gefühl wäre es total schön, sich um ein Kind zu kümmern, es zu umsorgen, aufzuziehen, ihm die Dinge mitzugeben, die uns wichtig erscheinen und dieses kleine Lebewesen aufwachsen zu sehen. Gleichzeitig sind wir auch unsicher, ob wir diese Form des Lebens möchten und/oder bewältigen.
Vielleicht machen wir uns auch zu viele Gedanken?
Nur eines steht fest:
eine Entscheidung für ein Kind ist endgültig, wenn es da ist, gibt es kein Zurück mehr.
Eine Entscheidung gegen ein Kind aber zumindest für mich als Frau auch.
Liebe Grüße
Anja