Hallo Roland,
Jede Liebe ist etwas besonderes und einmaliges. Hast du schon
mal so richtig geliebt? Und hast du das nicht als etwas
besonderes und einmaliges erlebt? Also ich schon …
Deshalb die Gegenfrage: Warum soll ausgerechnet Mutterliebe
nicht etwas besonderes sein?
o.k., sie ist genauso besonders, wie die Liebe von Vätern zu ihren Kindern .
Wo hast du denn das her?
Fakt ist z.B., daß die Liebesheirat eine Form neuzeitlicher
Romantik ist. Willst du deshalb bestreiten, daß es sie gibt
oder der Realität nicht gerecht wird?
Naja, dadurch entstehen tatsächlich auch Probleme. Oft genug stellt man nach einer Weile fest, dass es mit der Liebe nicht mehr so weit her ist. Man geht mit sehr hohen Erwartungen in die Partnerschaft und wenn die dann nicht erfüllt werden, lässt man sich wieder scheiden. Ich habe weder was gegen die Elternliebe, noch gegen die Liebesheirat! Mit den hochgeschraubten Erwartungen sollte man aber in allen Fällen vorsichtig sein.
Außerdem, wer behauptet, daß Mutterliebe eine neuzeitliche
Erfindung ist, dem empfehle ich einfach mal etwas ältere
Lektüre, z.B. AT 1.Könige 03, 16-18. Das Raussuchen überlasse
ich dir selbst.
Sorry, diese Art von Lektüre habe ich nicht da . Aber ich bin mir sicher in diesem Standardwerk findet sich auch was zur „Vaterliebe“, gegenüber der du ja wohl eher negativ eingestellt bist.
Irrtum, die Erwartungen des Kindes, nämlich aufs Überleben,
werden genau damit hervorragend erfüllt.
Oh mei, zu Zeiten als die Kindersterblichkeit noch hoch war, hat die Mutterliebe daran auch nichts geändert. Man hatte einfach 10 Kinder und wenn es ein paar dann nicht gepackt haben, hat man trotzdem weitergemacht. Damals galt noch Masse statt Klasse (nicht, dass ich diese Zeiten wieder haben will).
Kleines Beispiel: Schon mal was
vom angeborenem Kindchenschema gehört? Das funktioniert bei
normalen Menschen, garantiert!
Funktioniert das bei Männern nicht? Wehe, wenn mal wieder ein Mann Katzenbabys süss findet. Nicht vergessen, ich bestreite ja nicht, dass Eltern ihre Kinder lieben. Ich glaube nur nicht, dass die Mutterliebe so viel besonderer ist als die Vaterliebe.
Und ausgerechnet beim eigenen
Kind soll das eine Erfindung der neuzeitlichen Romantik sein?
Zur weiteren Lektüre sei z.B. folgender, sehr interessanter
Artikel empfohlen:
Siehe oben, ich kenne werdende Väter, die sind fast noch schwangerer als ihre Frauen .
… kann ich dir nicht mehr folgen.
Ich weiß weder worauf sich der Rest bezieht, noch habe ich
oder irgend jemand von „Mutterromantik“ gesprochen. Fühl mich
jetzt ehrlich gesagt, ein klein wenig verscheißert. Es ging
hier nicht um Romantik, sonder aufzuzeigen, daß wir Probleme
miteinander hatten, als wir die Rollen getauscht haben.
Ich kann mir diese Probleme sehr gut vorstellen und das glaube ich dir schon. Alles was ich sagen möchte ist, dass bei umgekehrter Rollenverteilung vermutlich du Probleme damit bekommen hättest. Ich gehe davon aus, dass du deine Kinder auch liebst. Und die Liebe von Vätern ist nicht weniger wert, schlechter oder sonstwas. Männer haben höchstens gelernt es als "normal hinzunehmen, wenn sie von ihren Kindern kaum was mitbekommen.
Probleme, die besonders meine Frau hatte, die ihr weh getan
haben und die du nicht nachempfinden kannst, aber deshalb
nicht weniger respektieren solltest.
Doch, kann ich nachempfinden (siehe oben!).
Nur hatte das ganze mit
Romantik wirklich nichts zu tun. Genausowenig wie die dauernde
Beschäftigung mit Windeln und Babybrei und Hausaufgaben usw.
Glaubst du im Ernst, daß weiß ich nicht? Und hat das
irgendjemand behauptet? Die Probleme, die es mit Kindern gibt,
kenne ich zur genüge (im Gegensatz zu dir habe ich nämlich
welche), kann dir versichern, daß es stressig ist und mit
Romantik wenig zu tun hat.
Ja, aber was soll dann das mit der „Mutterliebe“ die sowas herausragend besonderes ist? Klar lieben Eltern ihre Kinder und es fällt ihnen schwer, von ihnen getrennt zu sein. Wieso soll das ausgerechnet bei Müttern so was besonderes sein, das ist es was ich nicht verstehe.
Ich kann dir auch bestätigen, daß
meine Frau manchmal ziemlich aggressiv den „Beuzug zu ihren
Kindern“ in Frage stellt, aber sie trotzdem liebt, daß sie
seit Jahren berufstätig ist und bleiben will, weil nur Kinder
und Küche meilenweit von Romantik entfernt sind und das all
diese Dinge wohl die meisten Eltern bestätigen könnnen.
Ja eben! Aber was soll dann das mit den 9 Monaten Schwangerschaft und der so besonderen Mutterliebe? Ich hatte den Eindruck, du gehst davon aus, dass du deine Kinder weniger lieben würdest als deine Frau, nur weil sie mal mit ihnen schwanger war. Vielleicht kommt dieser Eindruck ja daher, dass die Gefühle von den Alltagsproblemen mit den Kindern (als Hausmann) verwischt werden. Was ich so mitbekomme, geht das Hausfrauen aber auch nicht anders.
Und
weißt du warum das Ganze zu ertragen ist, und dazu noch
freiwillig? Genau!! Weil Menschen fähig sind Zuneigung zu
entwickeln und zu lieben, und jeder auf eine ganz besondere
und einmalige Weise … und stell dir vor, das können auch
Mütter, weil sie ganz normale Menschen sind …
Eben, Menschen sind dazu fähig und Mütter sind ganz normale Menschen. Nun sind wir uns ja doch noch einig geworden! Und zu der Frage, ob ich schon mal geliebt habe: ja, ich liebe meinen Vater sehr!
Viele Grüsse,
Lisa