Hi!
Das
System, dass hinter dem Kindermangel in Deutschland steht ist
eins, dass sich über Jahrtausende von Enthaltsamkeit und
Disziplin entwickelt hat.Bitte??
Kinder werden ja geplant. Das beinhaltet, dass ich sie eine
ganze zeit lang gewissermaßen „zurückhalte“.
Das hat aber per se nichts mit der niedrigen geburtenrate zu tun, sondern mit den Zwängen einer zivilisierten Gesellschaft. Wenn ein Paar ab dem 15. Lebensjahr 8 Kinder bekommt und 6 davon sterben, bleiben 2 über. Dann doch lieber ab dem 30. Lebensjahr 2 oder 3 geplante Kinder…
Ich spreche aber
auch von zwei verschiedenen Aspekten. Disziplin geht weiter.
Um jetzt mal dich als Beispiel zu nehmen, es hat sicherlich
eine gewisse disziplin erfordert, dass du heute der Tätigkeit
nachgehst, die du ausübst. Hättest du nur auf die Pauke
gehauen und jedem direkt ins Gesicht gesagt, was du von ihm
hältst, dann hättest du wohl nicht mal den Hauptschulabschluss
geschaft. Klar, wie ich es meine?
Ja, aber ich sehe das Argument hier nicht.
Gerade weil ich ab und an mal über meine Zukunft nachgedacht habe, weiß ich ja auch, dass ich Kinder will und sie auch seit Jahren schon ernähren könnte.
Als Mann kann man es sich auch kaum
noch erlauben unter 30 zum Vater zu werden.Naja, ich hatte mit 27 zuende studiert und mit 28 hätte ich
eine Familie ernähren können, wenn auch sehr bescheiden.Möglich wäre es bestimmt. Ja!
Na also. 5 Zeilen weiter oben schreibst Du, dass das nicht ginge.
Die Konsequenzen
sind ähnliche wie bei Frauen, auch wenn manche das bestreiten.
Das stimmt aber nicht.
Schuld daran ist auch nicht das Patriarchat, sondern eine
Politik, die ganz viel Leistung für wenig Geld will.Du klagst, auch im weiteren Verlauf Deines Postings, die
„Politik“ und den „Staat“ an als Verursacher einer
profitorientierten Gesellschaft.
Hierzu möchte ich nur erwähnen, dass vor 40-60 Jahren, als man
in Deutschland noch 2-3 Kinder hatte, die finanzielle
Situation von Familien deutlich schlechter aussah als heute.
Das Problem heute sind sehr häufig die Ansprüche. Überspitzt
gesagt müssen es schon 2 Autos, 3 Urlaube im Jahr, 2 Handies,
3 TVs u.s.w. sein.
Der Staat ist nicht dafür zuständig, den Leuten ihre Familie
zu finanzieren.
Dafür sind die Eltern selbst verantwortlich. Wer eine Familie
will, muss auch bereit und in der Lage dazu sein, diese
Verantwortung zu tragen.
Da ist was dran. Ich habe sogar mal im TV geshen, dass sich
eine HartzIV Empfängerin mit fünf handyverträgen ruiniert hat,
weil sie immer das neuste Modell haben wollte. Das ist schon
wirklich dumm, aber zeigt überspitzt, dass was du aufführtst
präsent ist.
So ist es. Das Heer der verdummten Konsumproleten wächst auch in Deutschland. Da jedes Jahr 10% der Schulabgänger ohne Abschluß ins Leben gehen, steigt die Stärke dieser Gruppe weiter an.
Allerdings ändert das nichts daran, dass ein
Kindin Deutschland mehr als zwei Autos, drei Urlaube im Jahr,
zwei Handies und drei TVs sind. Der Staat hat schon
möglichkeiten die Rahmenbedingungen zu verbesseren und tut es
nicht.
Es ist nicht der Job der Gemeinschaft, einzelnen die Familie zu finanzieren.
jeder sollte sich selbst um sich kümmern (müssen). Hilfe darf es nur in Extremfällen geben.
Alles andere ist sowieso demnächst nicht mehr finanzierbar, aber offenbar müssen wir es so weit wie irgend möglich treiben.
Glaube aber bitte nicht, dass ich deshalb Autonomer oder der
Gleichen bin. Nicht alles, was Vater Staat hervorbringt ist
schrott.
Natürlich nicht. Ich bin Teil dieses Staates und fabriziere keinen Schrott…
Die
Kindertagesstätten und Schulen haben kaum Geld und wenn man
möchte, dass aus den eigenen Kindern etwas wird, dann muss man
soviel arbeiten, dass man seine Sprösslinge nicht mehr sieht.
Das glaube ich nicht. Man müsste nur ein wenig an seinen
Ansprüchen arbeiten und sich klar zur Familie bekennen.
Natürlich geht das als Arbeitsloser oder Hartz4 Empfänger nur
schwer. Aber das sind vielleicht 5 Mio. Menschen von 80 Mio.
Die Ausbildungseinrichtungen in D sind noch vergleichsweise
gut.
Klar wäre mehr Geld dafür nicht schlecht. Aber man kann nicht
alles haben.
Vielmehr denke ich, benötigen wir Kindergärten mit
Öffnungszeiten, die einer jungen Mutter einen halbtages-Job
erlauben und Schulen mit Nachmittagsbetreuung, die beiden
Eltern die Ausübung eines Berufes ermöglichen.
Man sieht seine kinder dann abends und am Wochenende. Kein
Problem, das funktioniert u.a. in Frankreich auch einwandfrei.Da ist was dran, aber solche Kindergärten kosten Geld.
nicht mehr als jetzt. Dasselbe gilt für die Schulen. Das Personal ist ja vorhanden.
Es gibt Lehrer, die bis zu 300 Schüler in einem Jahr
unterrichten. Solche Lehrer haben nicht die Möglichkeiten für
persönliche Nähe zu sorgen, die ich meinen Kindern nicht mehr
geben könnte, weil ich NUR arbeite. Der Staat lässt einem voll
im Stich, wenn man Kinder hat.
Keineswegs. Der „Staat“ gibt Dir Kindergeld, bezahlt den
Großteil der Bildungseinrichtungen, sichert die
Grundversorgung bei Arbeitslosigkeit u.s.w.
Wer die Familien „im Stich“ lässt, sind sie selbst.
Der Lehrer hat zumeist einen Halbtagesjob und ist nicht dafür
zuständig, jedem Kind die Seele zu pampern, sondern den
Nachwuchs anständig auszubilden. Wenn das erreicht wäre, hätte
man schon viel geschafft…Das wäre ein Rechenbeispiel nötig, das ich jetzt nicht von dir
verlange. Ich denke aber, man trotz Kindergeld ganz gut
drauflegt.
Natürlich. Wäre ja auch noch schöner…
Lehrer sind die Hälfte des Tages auf der Arbeit. Nehmen wir
aber mal die Lehrerin mit den 300 Schülern, die ich aufgeführt
habe. Sie existiert tatsächlich und ist keine Seltenheit. Wenn
sie mindestens zwei Klausuren schreibt, dann korrigiert sie
knapp 600 Klassenarbeiten. Abends rufen auch noch
Elternbeiräte oder Eltern selbst an. Sie arbeiten im Schnitt
so viel wie du auch. Im Unterricht bleibt ihr bei einer
Schülerzahl von 30 Schülern pro schulstunde (45 Min.) etwas
mehr als eine Minute lösgelöst von ihrem zu vermittelnden
Stoff um sich den Kindern persönlich anzunehmen. Schwarze
Schaafe gibt es überall, aber die vorherschende Meinung über
sie ist falsch.
Ich habe hierzu haufenweise Artikel geschrieben mit zahlreichen Belegen realer, mir persönlicher Fälle. Steht alles im Archiv, ich möchte das nicht noch einmal tippen.
Wer denkt, eine Familie muss ohne finanzielle Einschränkungen
realisierbar sein, ist auf dem Holzweg.
Wer denkt, man könne erst dann eine Familie gründen, wenn man
ein bezahltes Haus, 2 nagelneue Autos und 100.000 Euro auf der
Bank hat, wird wohl kinderlos bleiben.Eine Familie kostet Geld und auch viel Zeit. So ist das eben.
Ja. Ich muss hier leider abbrechen… siehe e-mail. Viele
Grüsse, gerne wieder!Hilmar
Es ist einfach Profitgier, die das System zerstört, nicht die
unterdrückte Rolle der Frau alleine.Ich halte dagegen, dass heute deutlich mehr Chancen bestehen,
als noch vor 40 Jahren. Teilzeit für Mütter, relativ hohe
Einkommen, in vielen Großstädten Wohnungsüberhang und somit
günstigste Mietpreise (kommt mir jetzt bitte nicht mit M, HH
oder F, hier wohnen insgesamt 2,5 Mio. von 80 Mio. Deutschen),
Bafög, Kindergeld, Mutterschaftsurlaub u.s.w. machen es einer
jungen Familie eigentlich recht leicht, Kinder zu haben.
Nur wollen die Leute eben ihren Egotrip verfolgen und fliegen
lieber in die DomRep, als sich um Kinder zu kümmern. Es ist
also weniger die Profitgier der bösen, dritten Person „Staat“,
sondern eher der Egoismus der Menschen im familienfähigen
Alter.
Nicht vergessen: der Staat sind wir alle.Die hat lediglich -
bedauerlicherweise - damit klarzukommen, wenn Männer an den
Problemen, die eine Familie mit sich bringen kaputtgehen.Dann sind sie als Familienväter nicht geeignet.
Natürlich ist es aktuell nicht so leicht, mit der Angst um den
Job, den heutigen jungen Frauen und deren Ego- bzw.
Selbstverwirklichungstrips, den hohen Erwartungen an die
Familienväter (Stichwort, gegeben von U. v.d. Leyen:
Mitwirkungspflicht der Väter bei der Erziehung, sonst kein
Erziehungsgeld), zu leben.
Aber insgesamt ist das alles lösbar.
Mir ist allerdings aufgefallen, dass die heute ca.
19-24-jährigen Jungs sehr häufig ziemliche Weicheier sind. Die
sind oft schon damit überfordert, eine Lampe anzubringen oder
beim Auto das Öl zu prüfen.
Dazu kommt das ständig steigende Durchschnittsalter der
Studienabsolventen in D (2000: 28 Jahre, 2004: 30 Jahre), was
die Mädchen auch nicht unbedingt als zukünftige
Leistungsträger glänzen lässt (die Statistik kann ja nicht nur
durch die Jungs zustande kommen).Ich empfehle, ganz deutlich, sich nicht so sehr nasszumachen,
sondern die Dinge anzupacken.
Ich habe zwar keine Kinder, aber das bewusst und nicht aus
finanzielen Gründen oder weil der deutsche Staat mich zu sehr
ausbeutet.
Allerdings finanziere ich wahrscheinlich 10 Familien das
Kindergeld, denn ich packe meinen beruflichen Plan engagiert
an.Kinder würden für mich auch eine massive finanzielle
Einschränkung bedeuten. Aber diese werde ich in den nächsten
Jahren in Kauf nehmen, denn ich möchte unbedingt welche.
Vermutlich werde ich deshalb niemals einen Porsche Turbo
fahren, aber ich trage einen Teil zur Zukunft bei. Und darum
geht es eigentlich.Nur
dass das zusammenhängt erkennen die Wenigsten.Das liegt daran, dass es diesen Zusammenhang eigentlich nicht
gibt. Er dient nur als Alibi, seinen Egotrip weiter zu
verfolgen oder seinen Hintern nicht bewegen zu müssen.Davon
auszugehen, dass Männer leben wie die Fürsten und gut und
gerne fünf Kinder haben können ist vollkommener Schwachsinn.So ist es.
Ich bin 25. Vor 50 Jahren wäre es nicht absonderlich gewesen,
wenn ich schon zwei Kinder hätte. Wenn ich das heute versuchen
würde, dann wäre die Uni für mich gelaufen und ich hätte auch
nie das Geld um ihre Austauschschülerjahre oder Führerscheine
zu bezahlen.Na und?
Unabhängig davon, dass es mehr als leicht möglich ist, während
des Studiums schon Kinder zu bekommen, ist ein Mensch ohne
Führerschein lebensfähig und ein Austauschjahr nicht zwingend
nötig.
Das wichtigste, was ein junger Mensch braucht, ist Liebe,
Werte und eine erstklassige Ausbildung. Erstere kosten die
Eltern nichts als Zeit und Selbstreflexion, letzteres ist
(noch) staatlich gewährleistet und so gut wie umsonst.Damit es Deutschland dahingehend besser geht müssten alle von
uns sogar drei kinder haben. Ein solches Ziel anzustreben wäre
vollkommener Wahnsinn in meinem Alter.Weshalb? Suche Dir einen ordentlichen Job und los geht´s…
Wann bist Du denn mit dem Studium fertig?Und das ist nicht okay!
Ich habe Freunde mit abgeschlossenem Studium, die fast am
Hungertuch nagen, weil sie Eltern geworden sind.Was haben die denn studiert…?
Ich habe einen Haufen Freunde mit Kindern und Hungern tut da
niemand…Sowas geht
nicht!Klar geht das.
Auch in D wird man sich auf das Leistungsprinzip besinnen
müssen.Nach Deiner Aussage dürfte es in Südkorea oder Japan überhaupt
keine Neugeborenen mehr geben. Aber weit gefehlt, dort klappt
das auch, wenngleich es viel härter ist als hier.Kurzum: Die Situation sieht für Frauen und Männer sehr
schlecht aus, wenn sie Kinder bekommen wollen.Kurzum, das stimmt so nicht.
Grüße,
Mathias