Fazit
Hallo Melli,
die hier samt und sonders fachlich untadeligen Antworten zusammenfassend bleibt mir nur noch anzumerken, dass, solltest du dich etwa nicht damit anfreunden können, die Versorgung der Kaninchen die nächsten 10 Jahre (mindestens, der Klopper von meiner Schwester ist 14 Jahre alt geworden) übernehmen zu wollen, eben ganz genau und exakt unweigerlich der Fall eintreten wird, den Karlsson beschrieben hat wie folgt:
(Zitat Karlsson):
- sie stinken
- sie sind nicht sehr spannend
- sie nagen sich durch alles durch (auch durch Käfige)
- sie untertunneln alles wenn sie die Gelegenheit dazu kriegen
- sie können fies beißen
- sie machen nicht wenig Arbeit
So wird es kommen und nicht anders. Amen
Und ich bin alles andere als kaninchengeschädigt, ganz im Gegenteil, ich finde, die Biester sind so ziemlich das markerschütternd goldigste, was so an Kreaturen in Gottes Garten hüppelt. Ein ganz klarer Fall für die Niedlichkeitspolizei, ohne jeden Zweifel.
Und ausserdem schmecken die sowas von unfassbar lecker, mit rotem Wein- oder hellem Bratensößchen geschmort, man fasst es einfach nicht…
Aber Mutter Natur (oder halt der liebe Gott, wie du magst) hat die nicht zu dem Zweck erfunden, sich von Kinderhänden weiträumig bis zum Überdruss halbtotknuddeln zu lassen. Handelsübliche 8jährige Kinder glauben dies zwar sehr wohl, was auch erstmal völlig in Ordnung ist, wir Erwachsenen sollten es aber besser wissen, finde ich.
Denn (und darum schreibe ich dir überhaupt) sollte man die kleinen Mümmels nicht schon zum einen von Anfang an an die humanoiden Schmuseorgien gewöhnen sowie ihnen zeitlebens regelmäßig diese zukommen lassen (vulgo sich tagtäglich eine gewisse Zeit mit ihnen liebevoll beschäftigen, streicheln, spielen, bespassen), dann besinnen sie sich auch und gerade bei artgerechter Haltung (zu der Sabine ein Posting weiter unten schon eine über jeden Zweifel erhabene absolut fantastische, hervorragende und bombensichere Anleitung geschrieben hat) ihres naturbelassenen Erbes (die es nicht besser wissen, nennen diesen Vorgang „verwildern“).
Soll heissen, sie entwickeln ihre ursprünglich zum Überleben zwingend notwendige ausgesprochene Scheu einschliesslich der schon von Karlsson erwähnten panischer Stress- und Angstsituation geschuldeter Notwehr als da wären beissen, sich verzweifelt windend gegen das Hochnehmen wehren, teilweise (ab einer gewissen Größe für den Menschen, speziell für Kinder ganz ungemein schmerzhaft) mit großer Wucht mit den oft sehr kräftig bekrallten Hinterbeinen gezielt ausschlagen und im weiteren Verlauf ihres trostlosen Daseins schon von vorneherein mangels ausreichender Fluchtmöglichkeiten gleich in den Angriff übergehen.
Vollkommen normales, eben artgerechtes (!) Verhalten. Jedes Karnickel in der freien Botanik wird sich seinem Todfeind gegenüber exakt genauso benehmen. Nochmal: Man muss sich tagtäglich mit denen beschäftigen, die geschätzten Fans, die dir hier geantwortet haben, wissen das und praktizieren das aller Wahrscheinlichkeit nach auch ausgiebigst (und mit großer Begeisterung).
BTW meine Hochachtung an dich, dass du die Nervenstärke besitzt, dich so ausgesprochen kritisch gegenüber der Haustierhaltung einzustellen eben im Vorfeld der Anschaffung einer lebendigen Kreatur! Nicht wenige Eltern geben nach, um ihre Ruhe zu haben, sehr zu Lasten der dann unweigerlich recht bald elendigst verkümmernden Kreuchs und Fleuchs.
Beste Grüße (und sorry, dass ich dich fälschlicherweise letztens des Antiamerikanismus geziehen habe, da habe ich dich wohl wirklich missverstanden; der Thread war schon im Nirwana und drum halt gezz an dieser Stelle)
Annie