Wir sind zu einer Hochzeit eingeladen. Die Einladungskarte ist ganz allgemein verfasst und wir sind wie immer davon ausgegangen, das die Einladung für die ganze Familie wäre. Nun ist mein Mann auch der Trauchzeuge und der Bräutigam ist der Patenonkel unserer älteren Tochter. Gestern waren wir auf der Hochzeitsvorbesprechung und wir haben erwähnt, das wir unsere beiden Kinder (4 und6) wohl von Oma am Abend abholen lassen. Heute bekam mein Mann eine Nachricht, sie wollten es uns vor den Anderen nicht sagen.
Unsere Kinder sind nicht zur Hochzeit eingeladen. Wir hätten ja das Glück, das Oma aufpassen kann. Andere Paare, die dieses Glück nicht haben, müssen ihre Kinder mitbringen. Zudem wären Kinder auf der Hochzeit eh ein Störfaktor. ich muss dazu sagen, das unsere Kinder sehr wohl erzogen sind und meines Erachtens noch nie negativ aufgefallen sind. Ich bin geschockt. Klar ist, wir sagen nicht ab, da mein Mann Trauzeuge ist. Ansonsten würden wir absagen. Ich finde diese Einstellung zumindest befremdlich und es macht mich auch traurig. Ich hatte mich auf die Hochzeit gefreut, und unsere Kinder auch. Sie wissen zum Glück noch nichts von der Ausladung.
Mich interessiert eure Meinung dazu. Wie sollen wir jetzt damit umgehen? Natürlich ist es IHR großer Tag, und den wollen wir sicher nicht versauen. Ich weiß nur Eines, lange feiern werd ich wohl nicht.
Hallo,
wenn ich eine Einladung bekomme, gilt diese auch für meine Kinder. Ob ich sie dann mitnehme oder nicht liegt bei mir.
Wenn mir der Gastgeber aber vorschreibt wer auf meine Kinder aufpassen kann/soll, diese ausgeladen werden o. ä., hat sich das Thema für mich schon erledigt. Wer meine Kinder nicht haben will, möchte mich auch nicht. Da wäre es mir auch egal ob ich Trauzeugin bin oder nicht.
LG
Moin auch,
ich sehe es gerade andersrum wie Mondschein. Die Brautsleut richten die Hochzeit aus, also koennen sie auch bestimmen, ob Kinder anwesend sein koennen oder nicht. Zugegeben finde ich es befremdlich der einen Sproesslinge kommen zu lassen, der anderen aber nicht, trotzdem gilt: Wer die Musik bezahlt, bestimmt sie auch.
Ralph
ok, ich sehe, hier scheiden sich die Geister. Leider geht es uns ähnlich. Anders als im Text geschrieben, geht mein Mann tatsächlich so weit, zu überlegen, alles hinzuschmeißen. Er ist wirklich sauer und enttäuscht. Ich bin hin und her gerissen. Zum Glück stecke ich nicht in seiner Haut und habe einfach die Aufgabe, hinter ihn zu stehen, wie auch immer er sich entscheidet. Es ist immerhin sein Freund von Kindheitstagen an.
Auch in unserem Freundeskreis sieht man das sehr unterschiedlich. Die Meisten würden tatsächlich zu einer Absage tendieren.
Ich weiß nur Eines, ich hab echt Bauchweh…
Natürlich können die Gastgeber bestimmen, wen sie einladen und wen nicht. Ebenso ist es aber auch freie Entscheidung der Eingeladenen, ob sie kommen wollen oder nicht… Wenn jemand meine Kinder explizit auslädt, würde ich auf Teilnahme dankend verzichten. Daß so eine Veranstaltung für Kinder anstrengend ist dürfte klar sein, aber wenn es entsprechende Teilnehmer gibt, kann man sich ja von vorneherein einrichten, einen Kindertisch mit kleinerem Essen vorbereiten, Spielgelegenheit schaffen und so weiter.
Guten Abend,
wenn ich eine Einladung bekomme, gilt diese auch für meine
Kinder. Ob ich sie dann mitnehme oder nicht liegt bei mir.
Ich kann als Gastgeber doch entscheiden, wen ich einlade, oder etwa nicht?
Wenn mir der Gastgeber aber vorschreibt wer auf meine Kinder
aufpassen kann/soll, diese ausgeladen werden o. ä.,
Kleine Korrektur: die Kinder wurden nicht eingeladen, sie waren nie eingeladen.
MfG
GWS
PS: das ist lediglich meine Reaktion auf dein Posting - beim Ursprungsposting finde ich es sehr befremdlich, dass die Kinder anderer Gäste mitkommen dürfen
Hallo Sally80 und alle die hier geschrieben haben,
ich sehe es nicht nur wie der Großteil hier. Ich bin echt schockiert - jetzt mal ungeachtet der Tatsache, dass er Trauzeuge ist/sein soll!
Man hat Euch - wenn ich das richtig gelesen habe - einen Text geschrieben? Es war nicht mal nötig, dass ganze von „Mann zu Mann“ zu klären? Jemand möchte mein Fleisch und Blut nicht bei der Hochzeit haben? Hochzeit, ein Zeichen der Liebe und Verbundenheit? Ein Zeichen für die Familie ein zu stehen und kommt mit Argumenten wie: Deine Oma kann ja auf die Kinder aufpassen? Was ist das denn für verlogenes ****?
Ich bin echt schockiert - ich war selber so oft Trauzeuge und Taufpate. Mir fehlen die Worte und dabei bin ich eigentlich recht wortgewandt.
Das Brautpaar sollte sich mal Gedanken über den Sinn der Ehe machen.
Ich wiederhole mich, wer mich als Trauzeuge haben möchte jedoch mein eigen Fleisch und Blut, meine Kinder, nicht will - der verdient mich auch nicht. Da würde ich an den Abend lieber meine Kinder schnappen und ein richtig supi Familienabend machen mit Pizzaessen und Spielplatz und kuscheln auf dem Sofa.
Er würde also die Ehe bezeugen von Menschen, die keine Kinder mögen? Nee, danke…
LG der Kiana
tempora mutantur
Hallo,
mir scheint, dass sich auch in diesem Punkt die Zeiten ändern. Früher (sagen wir mal vor mehr als 20 Jahren) wollten die meisten Erwachsenen auf „ihren“ Feiern ihre Kinder nicht dabei haben. Die hatten eh ab 18,19,20h im Bett zu liegen.
Es war immer das Größte, wenn man mal, und mit zunehmenden Alter desto länger, dabei sein durfte. Vielleicht weiß das neue Ehepaar nicht, dass man das heute anders sieht, zumal ja viel mehr Einzelkinder existieren, die von ihren Eltern naturgemäß mehr Aufmerksamkeit bekommen.
Gruß
Andreas
Vielen Dank für die vielen Eindrücke.
Korrektur meinerseits: Habe gestern noch erfahren, das die „Ausladung“ nicht per SMS kam, sondern persönlich telefonisch. Hierbei handelte es sich um ein Mißverständnis.
Wir müssen mit der Situation jetzt anders zurecht kommen, da ein Blick auf den Kalender zeigte, das meine Schwiegereltern zum Zeitpunkt der Hochzeit im Urlaub sind. Ich weiß, das diese ihren Campingurlaub verkürzen würden, wenn wir deren Hilfe bräuchten aber das geht mir dann zu weit. Mein Vorschlag an meinen Mann war, das ich mit den Kids daheim bleibe, es tut mir in der Seele weh, schließlich ist es ein wirklich guter Freund. mein Mann hat diesen Vorschlag abgelehnt, er war schon zwei Mal ohne mich auf einer Hochzeit (allerdings mit Kindern ) weil ich sehr viel arbeiten muss. Und er hat sich geschworen, das er nicht mehr ohne mich zu solch einem Fest möchte.
Es ist so vcerzwickt, selbs wenn die Kinder unter diesen Umständen wieder eingeladen würden, jetzt war es ausgesprochen und ich will deren Hochzeit ja nicht versauen.
Mein Mann wird heut mit dem Bräutigam in spe reden, nicht um Verständnis einzuholen, ich glaube er wird absagen. Die Aussage „ohne Kinder“ sorgt dafür, das wir am Zuge sind eventuell eine Freundschaft aufs Spiel zu setzen.
Ich bin Froh, das ich nicht in der Haut meines Mannes stecke, auch wenn ich, egal wie er sich entscheidet, natürlich voll und ganz hinter ihm stehe!
Hallo,
mir scheint, dass sich auch in diesem Punkt die Zeiten ändern.
Früher (sagen wir mal vor mehr als 20 Jahren) wollten die
meisten Erwachsenen auf „ihren“ Feiern ihre Kinder nicht dabei
haben. Die hatten eh ab 18,19,20h im Bett zu liegen.
das mag in eurem Familien- und Freundeskreis so gewesen sein, aber ich kenne es eher gegenteilig, nämlich dass früher ganz selbstverständlich die Kinder dabei waren, ohne dass dies explizit in der Einladung hätte erwähnt werden müssen.
Grüße
=^…^=
Guten Morgen,
mir scheint, dass sich auch in diesem Punkt die Zeiten ändern.
Früher (sagen wir mal vor mehr als 20 Jahren) wollten die
meisten Erwachsenen auf „ihren“ Feiern ihre Kinder nicht dabei
haben. Die hatten eh ab 18,19,20h im Bett zu liegen.
Ich kenne es genau umgekehrt. Früher waren Kinder bei Familienfesten dabei. Auch bis spät. In der Kirche war es u.U. unruhig, weil ein Baby, das weinte/brüllte, beruhigt oder rausgebracht werden musste, weil die kleineren Kinder zappelten. Auf dem Fest hatten sie einen Kindertisch (die Teenager durften sie beaufsichtigen), später durften sie auf Papas Schuhen einen ersten Tanz wagen, bzw. Mama herumschwenken, und waren bis Mitternacht entweder überdreht oder schliefen in einer Ecke oder eventuell in einem kleineren Massenlager.
Heute werden gerade Hochzeiten bis ins Detail geplant und nichts soll die romantische Vorstellung (möglichst wie im Film) stören.
Also - ja, Zeiten ändern sich. Aber offensichtlich nicht bei allen gleich.
MfG
GWS
Moin auch,
du hast vollkommen recht. Wenn das Brautpaar weiss, dass jemand Kinder hat und diese explizit nicht einlaedt duerfen sie sich natuerlich aich nicht beschweren, wenn der Gast dann fuer sich selber auch absagt. Das war fuer mich selbstverstaendlich, weswegen ich es nicht weiter ausgefuehrt habe.
Ralph
Was mich daran wundert:
Bei den Hochzeiten, die ich kenne, ist der Trauzeuge immer ein sehr enger Freund, meist sogar der engste Freund. Wie kann es sein, dass über sowas nicht kommuniziert wird?
Moin,
ich würde mit dem Brautpaar ein ernstes Wort reden, daß ihr enttäuscht, ja entsetzt seid und diese Idee nun so gar nicht gut findet.
Vielleicht haben sich die Brautleute schlicht keine Gedanken darüber gemacht, daß es euch so wichtig ist, daß die Kinder dabei sind.
Ein bischen wohl schon, sonst hätten sie das schon beim Vorbereitungsgespräch gesagt.
Wenn sie dann immer noch auf stur schalten, könnt ihr ja immer noch die Option einbringen, daß das Fest dann auch ohne euch stattfinden wird.
Das Ansinnen an sich finde ich mehr als befremdlich!
Gandalf
Korrektur der Korrektur
Das sollte natürlich heißen:
die Kinder wurden nicht aus geladen, sie
waren nie ein geladen.
GWS
Hallo,
Du sprichts es gelassen an, aber ich denke, dass das wirkliche Problem darin liegt, als was eine Hochzeit heute angesehen wird. Ja, das war normalerweise früher zunächst mal eine Familienfeier. Und zwar nicht mal im Sinne der eigenen Familie, sondern im Sinne von Familien an sich. Man vollzog den Schritt öffentlich zu zeigen, dass man vor hat Familie zu gründen, und sich darüber freut, bald auch zu den Familien dazu zu gehören. Wie pervers vor diesem Hintergrund der Gedanke, Kinder hieran nicht teilhaben lassen zu wollen. Ganz im Gegenteil: Man lädt die ein, die schon Familie haben, weil man dies ja als erstrebenswert ansieht.
Leider werden Hochzeiten mehr und mehr zu Events, die man „sich gönnt“, wie eine teuere Reise, ein tolles Auto, … und die über die möglichst perfekte Inzenierung eines Tages und vielleicht noch eine ebensolche Hochzeitsreise hinaus keinerlei Wirkung mehr entfaltet.
Und daher ist dann auch die eigene Gemeindekirche aus den 50er nicht mehr akzeptabel, zu der man ohnehin keinen Bezug hat, muss es die Burg anstelle des heimischen Standesamtes sein, … Und wenn man für einen Standardbetrag einen Bischof in voller Kriegsbemalung und noch vier Messdiener mehr ordern könnte, würde dass sicher auch gut angenommen werden. Vorausgesetzt, es gibt auch noch die Genehmiung mit dazu, den ganzen Altarraum mit Kameras, Licht und Mikros, vollzustellen. Und der Herr Bischof möge bitte auch noch mindestens eine Stunde für Stellproben und die ein oder andere Wiederholung mit einplanen, „Hochzeit Szene 32 die 4.“ Und das ist jetzt nicht so arg übertrieben. Ich kenne da einige Geschichten von Pastören, die eigentlich als Buch verlegt gehörten.
Gruß vom Wiz
Hallo Selly80,
Nun
ist mein Mann auch der Trauchzeuge und der Bräutigam ist der
Patenonkel unserer älteren Tochter.
Unsere Kinder sind nicht zur Hochzeit eingeladen.
Klar ist, wir sagen nicht ab, da mein Mann
Trauzeuge ist.
Ohne jetzt die anderen Antworten gelesen zu haben - was ich an eurer Stelle machen würde:
- Entweder komplett absagen - dann müssen die sich halt einen anderen Trauzeugen suchen.
oder
- Dein Mann nimmt alleine (ohne dich und die Kinder) sein Amt als Trauzeuge beim Standesamt wahr und verabschiedet sich nach der Trauung mit Händedruck und Glückwünschen (kein Geschenk) wieder.
Wenn die ohne eure Kinder feiern wollen, dann können sie auch auf euch verzichten.
Just my 2 cents.
Grüße,
Tinchen
Hallo Selly,
grundsätzlich ist eine Hochzeit eine Familienfeier. Eingeladene, die nicht direkt zur Familie bzw. Sippe der Brautleute gehören, sind den Familien der Brautleute und/oder ihnen selbst in besonderer Weise verbunden. Insbesondere gilt dies natürlich bei Beziehungen, die durch ‚Ämter‘ wie Patenschaft oder Trauzeugenschaft ihren besonderen Ausdruck finden.
Eingeladen werden in solchen Fällen grundsätzlich nicht Einzelpersonen, sondern Familien im engeren Sinne - also die Menschen, die in einem gemeinsamen Haushalt leben. Für mich und wahrscheinlich auch andere Menschen schon etwas fortgeschritteneren Alters gehören da übrigens nicht nur im Haushalt lebende Kinder selbstverständlich dazu, sondern grundsätzlich ggf. auch im selben Haushalt lebende Eltern. Auch wenn man in einem solchen Fall als Gast (schon aus Gründen der Vorausplanung) höflich anfragen sollte, ob man die (in der Regel ja nicht ohne Grund) im selben Haushalt lebende Mutter oder den Vater mitbringen kann.
Es sind gerade Feiern wie diese, wo gesellschaftliche Traditionen und vor allem die familiäre Kontinuität (und auch die Kontinuität der Freundschaft zwischen Familien) von Generation zu Generation weitergegeben werden und wo es gerade aus diesem Grund selbstverständlich sein sollte, weder Kinder noch Alte auszugrenzen. Das widerspräche Sinn und Funktion einer solchen Feier, wo sich ja nicht nur zwei Personen miteinander verbinden, sondern zwei Familien, deren engere Freunde mit inbegriffen. ‚Eure‘ Brautleute mögen Sinn und Funktion iher Hochzeitsfeier anders auffassen - aber das ist dann auch erst einmal deren Problem, nicht Eures. Die Ausladung Eurer Kinder ist jedenfalls ein Affront - eine höfliche Absage aus diesem Grund wäre es nicht.
Kinder explizit von der Einladung zu einer Familienfeier auszunehmen, ist so ziemlich das größte Armutszeugnis, das man sich als Gastgeber ausstellen kann - zu toppen wäre das eigentlich nur, wenn man sagen würde, eigentlich wolle man nur Deinen Mann als Trauzeugen dabei haben und Deine Anwesenheit als seine Ehefrau sei nicht notwendig, Du würdest eh nur stören. Wenn man den Brautleuten nicht einfach nur einen Mangel an Kinderstube und Feingefühl unterstellen möchte (wie es hier wohl der Fall ist), dann kann man so etwas eigentlich nur als gezielte Beleidigung auffassen.
Wie auch immer - Fakt ist (und das lässt sich nicht schönreden), dass ihr nicht als Familie akzeptiert und einer Einladung für wert befunden werdet. Konsequenz wäre für mich eine höfliche aber knappe Absage als deutlicher Schuss vor den Bug und ein ernstes Männergespräch unter vier Augen mit dem Bräutigam - mit dem Versuch, die Freundschaft noch irgendwie zu retten. Beschädigt wäre diese Freundschaft nicht durch Absage der Einladung - sondern durch deren Grund, nämlich die Ablehnung Eurer Kinder.
Über Kinderfeindlichkeit im öffentlichen Raum, in Restaurants usw. regen sich Eltern aus gutem Grund auf - wenn auch manchmal in überzogener Weise. Wenn so etwas auf einer Hochzeit oder sonstigen Familienfeier zum Ausdruck kommt, würde ich mir ensthaft Gedanken darüber machen, ob solche Leute für eine junge Familie, wie ihr es seid, der geeignete Umgang sind.
Es wäre bedauerlich, wenn dies zum Ende einer langjährigen Freundschaft (die offensichtlich zwischen den beiden Männern besteht) führen würde. Insbesondere, wenn der Anlass dafür reine Gedankenlosigkeit ist. Um so mehr Grund für ein klärendes Gespräch der Männer miteinander - nicht aber dafür, eine solche Zumutung zu akzeptieren.
Mein ausdrückliches Lob für Deinen Mann - nach dem, was Du schreibst, ist er nicht nur entschlossen, solch ein unangenehmes Gespräch mit seinem Freund zu führen sondern auch unmissverständlich deutlich zu machen, wem seine Loyalität in allererster Linie gilt - nämlich seiner Familie und insbesondere seinen Kindern.
Freundliche Grüße,
Ralf
Danke Ralf, für deine klare Sicht. Das hat uns beim Finden der Lösung sehr geholfen.
Mein Mann ruft heute seinen Freund an, gestern kam es zu keinem klärenden Gesoräch, da mein Mann erst Mal eine Nacht drüber schlafen wollte. Es ist ja jetzt auch so, das wir keinen babysitter mehr haben, da ein Blick auf dem Kalender klar machte, das meine Schwiegereltern im Urlaub sind.
Mein Mann teilt dem Bräutigam in spe mit, das ich mit den Kindern daheim bleibe. Auch wenn sie die Ausladung jetzt zurückziehen bleibt zum Einen der bittere Nachgeschmack und zum Anderen meine Sorge, denen ihren großen Tag mit der Anwesenheit unserer Kinder zu versauen. Ich wäre nur darauf bedacht, das diese sich unnatürlich erwachsen geben, ruhig bleiben, nicht tanzen und nicht zu laut lachen. Das ist nicht meine Art und unsere Kinder haben ein solches Verhalten von mir nicht verdient, da sie zwar wohl erzogen sind aber auch Kinder sein dürfen. Ich wäre also eh ziemlich unentspannt und würde mich nicht wohl fühlen, die Kinder dann natürlich auch nicht und so ein Teufelskreis sorgt eh schneller für Ärger.
Mein Mann bietet faierweise seinem Freund an, diesem als Trauzeuge zur Seite zu stehen, er lässt ihn jetzt, vier Wochen vor der Hochzeit, nicht im Stich. Er kommt mit zum Standesamt, zur Kirche und auch kurz zur Feier. Er wird aber nicht trinken, um dann alsbald nach Hause, zu seiner Familie zu fahren. Sollte ihm das nicht reichen und er sich einen Trauzeugen wünschen, der auch über dessen hinaus an seiner Seite steht, stellt mein Mann ihm die Möglichkeit frei, sich einen anderen Trauzeugen zu suchen. In diesem Fall wird er aber der Hochzeit fern bleiben, da er das Angebot als Trauzeuge zu bleiben nur macht, um ihn, seinen guten Freund,nicht in Stich zu lassen.
Ich bin froh das wir diese Lösung gefunden haben. So hat der Bräutigam eine klare und ehrliche Einschätzung und kann frei wählen wie er weiter verfahren möchte.
Ansonsten schätze ich die Einstellung, zu der mein Mann bis zu Letzt blieb auch wirklich sehr. Und doch danke ich ihm auch, das er bereit ist, das Trotzige abzulegen und ein echter, erwachsener Mann zu sein, ohne selbst bockig und wie er sagt stur zu reagieren.
Tatsächlich wurde über vieles gesprochen. Und eventuell liegt auch ein Mißverständnis vor, da der Bräutigam in spe behauptet, schon vor einem Jahr angekündigt zu haben, das die Feier ohne Kinder stattfinden soll. Das mag ja sein das er das sagte, aber sicher nicht zu uns. So etwas in unseren Augen befremdliches wäre uns im Gedächnis geblieben.
Mein Mann hat auch nie gefragt, ob sie mit Kindern oder ohne feiern wollen, da es ihm nie in den Sinn gekommen wäre, das man auch grundsätzlich ohne Kinder feiert. Das war einfach wie ein Brett vorm Kopf jetzt. So ein großes „HÄÄÄ???“ wie meinst denn das jetzt???
ABER wir sind lernfähig. Bei allen zukünftigen Einladungen werde ich genau das als erstes Fragen, ob mit Kindern oder ohne…