Servus,
ich habe überhaupt nichts dagegen, dass es auch gewisse
Veranstaltungen rein für Erwachsene gibt. Warum allerdings
ausgerechnet eine Hochzeit dazu gehören soll, erschließt sich
mir weiterhin nicht. Das mag aber damit etwas zu tun haben,
dass ich Hochzeit immer noch irgendwie mit Familiengründung in
Zusammenhang bringe.
Da siehst Du mal wie unterschiedlich Auffassungen sein können. Für mich z.B. ist eine Hochzeit in erster Linie die zeremonielle Ausgestaltung des - möglicherweise lebenslangen - Liebesschwures eines Paares zueinander. Ob später einmal Kinder dazu kommen oder nicht, ist dabei für überhaupt nicht wichtig.
Vielleicht weil - zumindest in meiner Welt - auch Menschen heiraten, für die Kinder gar nicht zu einer Familie gehören, oder denen das Zeugen von Nachwuchs gar nicht möglich ist oder deren Nachwuchsplanung schon abgeschlossen ist, etc.
Ich habe diverse Hochzeiten mit Kindern erlebt, und jeder
annähernd brauchbare Geistliche weiß mit Kindern in der Kirche
bei so einer Geschichte angemessen umzugehen, gerade weil es
das Natürlichste von der Welt für jeden ist, der die Zeremonie
in der Kirche aus Überzeugung und nicht als Showact wählt,
dazu auch Kinder mitzubringen. Es gibt da nämlich so ein
dickes Buch, auf dass sich diese Herrschaften berufen, in dem
z.B. bei Matthäus im Kapitel 19 steht: „Lasset die Kindlein zu
mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solcher ist das Reich
Gottes“
Och, in dem dicken Buch steht einiges, z.B. auch
„Wer meinetwegen seine Familie verlässt und
Frau und Kinder im Stich lässt, wird hundertfach belohnt werden und das ewige Leben empfangen.“ (Mathäus 19, 29)
Es ist daher - gelinde gesagt - etwas überdehnt aus einem Zitat eine allgemein gültige Lebenseinstellung ableiten zu wollen…
Sorry, wenn ich mich wiederhole, aber es hat einfach etwas
Perverses, Kinder gerade von Kirche und einer Zeremonie
ausschließen zu wollen, die auf Familiengründung abzielt.
„Pervers“ ist hier wohl ein völlig falsches Wort. Toleranz wäre hier wohl angebrachter.
Du kannst doch nicht einfach Deine Sichtweise als eine allgemeingültige Regel über alle Menschen stülpen.
Viele Menschen heiraten ohne evangelischen oder katholischen Pfarrer, viele noch nicht einmal christlich…
All denen willst Du vorschreiben, wie sie ihre Hochzeit zu gestalten haben? Eine Feier die in erster Linie der individuelle Ausdruck der Liebe eines Paares ist?
Ich denke da ist einiges an Schubkasten-Denken aufzugeben…
Gruß,
Sax
P.S.: Auch der Vergleich mit 50 (oder mehr) Gästen passt hier übrigens auch nicht. Gerade sind es die kleineren Feiern mit vielleicht maximal 20 (ausgewählten) Gästen bei denen Kinder nicht erwünscht sind.
Ich verstehen nicht, warum man jemanden nicht zugestehen kann, dass dessen Traum von der perfekten Hochzeit eben keine Kinderparty mit Hüpfburg und Kindertisch ist.
Und ja, es gibt Restaurants die auch 20 Personen auf Einmal auf Sterne-Niveau bewirten können…