Da verkleinerst du mir das Problem zu sehr, denn dieses kleine Problem ist ja nur ein Ausdruck der Benachteiligung, die Männer (und mit anderer Akzentuierung auch Frauen) im Bereich der Reproduktion erfahren.
Das ist dann kein kleines, sondern ein ganz enormes Problem.
Btw sehe ich da einen ganz interessanten Widerspruch zwischen dem D, das objektiv-messbar so hohe Lebensqualität und Zivilisationsstandards bietet, gefühlt-agiert aber ein Land ist, das dessen Bewohner ganz offenbar so gering schätzen, dass sie ihre Reproduktion weitgehend eingestellt haben.
Das stimmt natürlich vollkommen, dass es auch expliziert werden müsste.
Hab ich vereinzelt in diesem Thread ja auch schon angerissen, wenn ich auf diejenigen sozialen Rollen hingewiesen habe, in denen mir D primär als Übel entgegentritt.
Dann musst Du Dich eben bei den Linkskrakelenden engagieren bzw. Deinen pegidösen Protest bekunden. Die nehmen bevorzugt Schlandhasser. Linker Flügel der Linkspartei, Fundis bei den Grünen, die seit den 80ern nicht hinzugelernt haben und MLPD wären erste Wahl. Und ganz neu im Angebot eine Wiedergängerin: Jutta von Ditfurth (der fehlenden %-Hürde bei der EU-Wahl sei Dank).
§ 3 Mitgliedschaft (1) Mitglied der Ökologischen Linken können alle werden, auch Deutsche, die sich für die Grundsätze der Organisation und ihr Programm einsetzen.
Das ist eine völlig andere Art Deutschlandhass als bei mir.
Damit kann ich rein gar nichts anfangen.
Da bin ich den paar Libertären in der FDP wahrscheinlich noch näher.
Die von Dir zitierte Definition für „Diskriminierung“ halte ich für mißverständlich und falsch. Die erwähnte Benachteiligung entsteht ja erst infolge der Diskriminierung und kann keineswegs mit letzterer gleichgesetzt werden. Tut man dies dennoch, wie in selbiger Definition, entzieht man dem Wort Diskriminierung seinen eigentlichen Sinn.
So würde eine Feministin mittlerer Art und Güte hier schon deshalb nicht argumentieren, weil auch die Frauen davon einen Nachteil haben können, spätestens wenn Männer wegen einer solchen Regelung ganz auf eigene Kindererziehungszeiten verzichten.
Den Hinweis mit der Wehrpflicht finde ich aus folgendem Grund nicht ganz fair: Zwar war es bis vor einigen Jahren wirklich so, dass hierin fast niemand eine geschlechtsspezifische Diskriminierung sehen wollte, schon gar nicht Feminist*innen, meistens nicht einmal Frauen, die mit Feminismus nichts am Hut hatten. Das hat sich aber massiv geändert. Die letzte mir bekannte Umfrage hat ergeben, dass im Fall der Wiedereinführung eines Pflichtdienstes 85 % der (repräsentativ?) Befragten meinen, eine solche Dienstpflicht müsse auch für Frauen gelten.
Ich denke, dass es „die feministische Argumentation“ schlicht nicht gibt, weil es ganz viele unterschiedliche femistische Strömungen gab/gibt.
Z.B. würde jemand mit differenzfeministischer Haltung sehr wohl der Meinung sein, dass Kinder(erziehung) nun mal Frauensache sei, und die Mütterrente sehr berechtigt nur für Mütter vorgesehen sei.
Oder man kann aus feministischer Perspektive der Meinung sei, dass die Diskriminierung der Väter bei der Mütterrente eine Art Korrektiv ist, das den statistischen „Renten Pay Gap“ abmildern soll, und deshalb gerechtfertigt sei.
Oder oder …
Das ist richtig.
Aber auch hier beim Thema „Mütterrente“, die eben so gestaltet ist, dass Väter bei gleicher Erziehungsarbeit nichts bekommen, weil sie Männer sind, ist die Haltung (auch hier in den Antworten!) ja auch so, dass die Ungleichberechtigung an sich eingesehen wird, dass sich aber trotzdem nichts daran ändert.
Das passt m.E. gut zum Wehrdienst. Wenn der nicht (aus anderen Gründen als Geschlechtergerechtigkeit) ausgesetzt worden wären, dann wären da heute noch einseitig die Männer betroffen (wie z.B. in Österreich, wo die Umfrageergebnisse in Bezug auf Geschlechtergerechtigkeit ähnlich sein dürfen, eine Volksbefragung vor einigen Jahren aber die Wehrpflicht mitsamt ihrer Ungerechtigkeit beibehalten wollte).
Mein Posting war natürlich insgesamt eine stark affektbeladene Zuspitzung, keine Frage.