Das Kindergeld ist ja dafür da, Familien zu fördern und zu gewährleisten, dass das Existenzminimum von Kindern nicht (bei den Eltern) besteuert werden darf.
Nun haben wir hier ein Kind, das trotz Ausbildung und damit Kindergeldanspruch sich schon bestens selber versorgen kann und dessen Eltern nichts mehr zu dessen Unterhalt beitragen müssen.
Hier argumentierst Du mit den Lasten der Vergangenheit.
Für mich auch plausibel.
Man kann das doch nur individuell regeln und eine allgemeine Handhabe gibt es leider nicht.
Insofern kann ich Dein Kind und Dich gleichermaßen verstehen.
Ich persönlich habe meiner Tochter das Kindergeld plus noch was drauf immer gegeben, bis zum Ende des Kindergeldanspruches obwohl sie im letzten Jahr schon eine halbe Stelle an der Uni hatte in der sie immer noch auf den Master hin arbeitet.
Und zwar deshalb, weil sie äusserst umsichtig mit Geld umgeht, und sich da schon bewiesen hat, da muss sie nichts mehr lernen.
Seit es das KG altersentsprechend nicht mehr gibt, bekommt sie trotz passablen Einkommens noch das „was drauf“ von vorher, bis das Studium beendet ist. (Es hat sich coronabedingt ein Semester verzögert.)
Und zwar aus dem Gedanken heraus, dass ich beschlossen hatte, mir immer klar war, dass ich sie bis Ende Studium unterstützen will.
Sie hängt sich sowohl beim Studium als auch bei ihrer bezahlten wissenschaftlichen Arbeit sehr rein und arbeitet zusammen genommen eher zu viel, als zu wenig.
Das möchte ich doch nicht sanktionieren, indem ich ihr das Geld kappe, auch wen sie es nicht braucht.
Und es macht so viel Spass, dieses Kind zu unterstützen, ich habe mehr Freude daran, wenn sie sich ein Paar neue Schuhe kauft, als für mich selber…ich habe alles und mehr gehabt, gelebt, ich bin satt und zufrieden. Unsere Generation hatte es so leicht.
Soll sie doch nach Corona noch mal eine große Reise machen…ich habe die Welt schon gesehen.
Was ich damit sagen will:
Ich denke, man muss individuell zum Kind hin schauen!
Und es gibt 1001ne Lösung.
Auch ein Weg wäre, das KG anzusparen, und wenn das Kind mal später eine große Investition zu tätigen hat, dann ist was da.
Schaut zur Tochter hin, was für sie, da wo sie in ihrer Entwicklung steht förderlich ist.
Das mag KG ihr geben sein, das mag KG ansparen sein, oder es kann auch sein, dass Ihr das Geld behaltet.
Solche Konflikte gehören zum Alter und dem Ablöseprozess, der weit über die Volljährigkeit hinaus geht, dazu.
Ziel ist immer ein selbstständiges eigenkompetentes Kind!