Kippa auf! Kopftuch ab! ?

Und selbst wenn, selbst wenn es nichts mit Religion zu tun hat: wieso tragen in Deutschland nur wenige Frauen fast durchsichtige Blusen ohne BH? Steht nirgends, dass man das nicht darf. Hin- und wieder macht es mal eine, aber in der Regel eher nicht.
Wieso tragen Männer in Deutschland keine kurzen Höschen, bei der Arbeit, auf der Straße, sogar kaum noch im Schwimmbad (hat was mit Alter zu tun, in dem Fall)?

Willst du denn jetzt umgekehrt vorschreiben, dass Männer hier nur noch in Hot Pants auf die Straße dürfen (oder wenigstens in öffentlichen Ämtern)? Und Frauen nur noch ohne BH und nicht mit blickdichtem Top?

Darauf sollte man durchaus auch eingehen. Es gibt nämlich Berichte von Frauen, die es versucht haben, das Kopftuch und die etwas verhüllende Kleidung, obwohl sie nicht so sozialisiert sind, das für richtig zu halten und auch keine Musliminnen sind - und siehe da, fast alle berichten, davon, dass es durchaus angenehme Aspekte hat, dass man anders wahrgenommen wird und dass das sogar gut sein kann.

Grüße
Siboniwe

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Also diejenigen, die selbst ein weit überwiegend stockkonservativer Haufen sind? Liberale Religionsausübung ist von denen - abgesehen von Lippenbekenntnissen - nicht zu erwarten. Genau deswegen kommt die Deutsche Islamkonferenz auch keinen Milimeter weiter. https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Islamkonferenz#Andere

Das fällt dann wohl unter Wunschdenken.

Seit wann ist Inder eine Religion? :confused:

Der Ausdruck Dastar (…) bezeichnet den Turban der Sikhs, der vorwiegend von Männern getragen wird. (…) Er unterscheidet sich von den arabischen (…) Turbanen und ist ein religiöses Symbol. (…) Aufgrund dieses auffallenden Kleidungsstücks, dessen Tragen von Sikhs als religiöse Pflicht aufgefasst wird, wird Indien fälschlicherweise oftmals mit dem Tragen von Turbanen assoziiert

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Mir ist die rel. Turbanpflicht für Sikhs durchaus bekannt. Aber nicht jeder Inder ist ein Sikh.

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das grundgesetz regelt das verhältnis des staats gegenüber den bürgern und umgekehrt.
söder verstößt somit gegen das grundgesetz, indem er religionsfreiheit in diesem kontext nicht gewährleistet, sondern einseitig eine religion setzt.

das grundgesetz garantiert ebenso nicht die religiöse demonstration einzelner im öffentlichen raum.

das grundgesetz ist für die debatte keine argumentationshilfe.

pasquino

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das thema ist nicht mode und allgemeine dekadenz, sondern religiöse symbolik, unterdrückung usw.
so verstehe ich das hier zumindest.

pasquino

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Aber für eine Frau, die immer nur gelernt hat, dass eine Frau ihr Haar den Blicken fremder Männer zu entziehen hat, ist die Vorstellung ohne Kopftuch in die Öffentlichkeit zu gehen, eben durchaus dekadent.

Hab ich in den Souks auch gesehen. Reizwäsche, wie am Place Pigalle. Rosafarbene Kobinationen mit pinkfabenen Straußenfedern. Direkt neben den Fachgeschäften mit den "Kolkraben"mänteln.
Gruß
rakete

Hast du schon mal in Erwägung gezogen, dass es z.B. die eine oder andere gäbe, die ganz gut auf diese „Moden“ verzichten könnte, wenn nicht im Falle der Weigerung, Personen evtl. mit Steinen werfen oder mit Säure rumspritzen würden?

Dir wird sicher bekannt sein, dass die Statistik sehr angezweifelt wird.

Gruß
rakete

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Das ist allerdings in Deutschland hochgradig selten der Fall, weshalb du wiederum in Erwägung ziehen solltest, dass die meisten Fauen, die in Deutschland ein Kopftuch tragen, dies freiwillig tun.

Und zur freien Entfaltung der Persönlichkeit gehört es nun einmal auch, sich freiwillig auf eine Weise kleiden zu dürfen, die anderen nicht gefällt bzw. von anderen für nicht nachvollziehbar erachtet wird.

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genau, die folge religiöser unterdrückung. frau empfindet sich dekadent, wenn sie dieser „sozialisation“ nicht folge leistet.

wie beschneidung, der entzug des natürlichen rechts auf körperliche unversehrtheit aufgrund religiöser unterdrückung. zur belohnung wird das tragen der kippa als symbol des stolzes eingetrichtert.

die umsetzung der frage

wäre ein zeichen von selbstkritik hinsichtlich eigener überzeugungen.

stattdessen wird nichts hinterfragt.
nur selbst- und von anderen erklärt.
zumindest versucht.
wenn auch schüchtern, zaghaft und damit gefällig

pasquino

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Und wer bist du um zu beurteilen, ob das auf religiöser Basis geschieht und nicht doch, durch wen auch immer, erzwungen wird? Nochmal: der um den Kopf gewickelte Stoff hat mit Religion nichts zu tun.

Weder du noch ich wissen, warum oder wie freiwillig eine Frau, die wir nicht persönlich kennen, das Kopftuch trägt.°

Wenn du aber allgmein das Kopftuch (bzw. das auf bestimmte Art gebundene Kopftuch) verbieten willst, bist du nicht besser als jemand, der Frauen dazu zwingen will, ein Kopftuch zu tragen - du bestehst nämlich darauf, deinen Willen und deine Vorstellungen durchzusetzen, ohne den Willen und die Vorstellungen der betroffenen Frauen zu berücksichtigen.

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° Die Kopftuch tragenden Frauen, die ich persönlich kenne, tun das alle freiweillig - teilweise gegen den erklärten Willen ihrer Eltern bzw. Partner.

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Nein, eine Frage der Erziehung und Gewohnheit.

Ich trage beispielsweise - ganz und gar freiwillig - seit meinem 12. Lebensjahr ausschließlich Röcke, und zwar vorzugsweise nahezu bodenlange. Für mich wäre es ein Horror, wenn mich jetzt ein Gesetz dazu zwingen würde, nur in Hosen das Haus zu verlassen - ich würde mir nackt vorkommen und mich hochgradig unwohl fühlen.

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Das stimmt. Allerdings hast du behauptet, das all diese Frauen es aus religiösen Gründen machen. Das ist schlicht falsch.

Nö. Die Ausführungen des selbsternannten Faktenfinders - ein zweifelhafter Journalist übrigens aus dem Dunstkreis der oppositionsfeindlichen Amadeu-Antonio-Stiftung - beweisen bei objektiver Lesart genau das Gegenteil von dem, was du behauptest.

Woher willst du wissen, dass das falsch ist?

Nur weil du beschlossen hast, dass das Kopftuch nicht religiös begründet sei, heißt das noch lange nicht, dass die jeweiligen Frauen das nicht anders sehen als du und es tragen, weil sie selbst es als ihre religiöse Verpflichtung ansehen - so wie noch meine Oma nur mit Kopftuch in die Kirche gegangen ist, obwohl das nirgendwo in der Bibel steht.

Wenn ich selbst es als meine religiöse Verpflichtung ansehe, jeden Tag Bastet eine Schüssel Trockenfutter zu opfern, kannst du dich auf den Kopf stellen, mit den Zehen wackeln und dabei jodeln, dass das völliger Quatsch und nicht religiös begründbar sei - das würde dennoch nichts an meiner persönlichen religiösen Überzeugung ändern.

Mit dem Kopftuch gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder wird es aus religiöser Überzeugung getragen - dann fällt es unter die Religionsfreiheit. Oder es wird aus „profanen“ Gründen getragen, so wie ich beispielsweise lange Röcke trage - dann fällt das unter das Recht der freien Entfaltung der Persönlichkeit.

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