Kirche und AKW

Hallo,

sorry, ich weiss echt nicht, ob das hier hin passt.

Darf/sollte eine kirchliche Organisation nach dem grausamen Zwischenfall von Tschernobyl, bei dem bis heute vermutlich 1 Million Menschen gestorben sind, und massenweise als Fehlgeburten geboren wurden, eine Besichtigung zu einem AKW anbieten?

Dabei hat diese kirchliche Organisation bereits vor Jahrzehnten beschlossen, keine Atomkraft zu unterstützen?

Welche Zeichen sollen bzw. werden damit signalisiert, zum einen an die Bevölkerung, zum anderen an den AKW Betreiber?

Sollte man nicht besser - wenn man sich gegen AKWs entscheiden hat - andere Techniken besichtigen, wie z.B. Windkraftanlagen, PV Anlagen, usw.?

Ist es zulässig, dass darauf verweisen wird, dass so ein Besuch nicht in einem Widerspruch zum seinerzeitigen Beschluss steht, und zwar mit der (merkwürdigen?) begründung, dass die Technik ja weiter gegangen sei.

Bitte mal alles in Ruhe berücksichten, und dann freue ich mich auf ein Feedback. Bitte persönliche Vorlieben oder Abneigungen zu AKWs ausser Acht lassen. Danke.

Grüße
John

Ohne Daten keine Taten

eine kirchliche Organisation … eine Besichtigung zu einem AKW
anbieten?

Warum nicht? Wie soll man pro oder contra über etwas urteilen, wenn man so überhaupt keine Ahnung hat. Oder kannst du mir nach 5 minuten Recherche die 3 Strahlungsarten der Radioaktivität, ihre biologische Gefährlichkeit und wie man einfachste, persönliche Schutzmaßnahmen ergreifen kann berichten.

Dabei hat diese kirchliche Organisation bereits vor
Jahrzehnten beschlossen, keine Atomkraft zu unterstützen?

Ich gehe davon aus, dass die Chefs der Kirchen meine Lesart von „Liebe deine Feinde“ teilen.

Welche Zeichen sollen bzw. werden damit signalisiert, zum
einen an die Bevölkerung, zum anderen an den AKW Betreiber?

Dass man sich erst informiert, bevor man verteufelt oder dafür spricht. Akademisches Prinzip. Und aufgekläre Urteile halten länger.

Sollte man nicht auch immer wieder Menschen zu KZ-Gedenkstätten bringen und ihnen die Gräuel vor Augen führen?

Gruß

Stefan

Hallo Stefan,

danke dir.

Warum nicht? Wie soll man pro oder contra über etwas
urteilen, wenn man so überhaupt keine Ahnung hat. Oder kannst
du mir nach 5 minuten Recherche die 3 Strahlungsarten der
Radioaktivität, ihre biologische Gefährlichkeit und wie man
einfachste, persönliche Schutzmaßnahmen ergreifen kann
berichten.

Aha. Interessant. Du meinst also, dass diese Leutchen, die da hinfahren, hinterher exakt informiert sind, und sich ein Bild machen können? Was für Strahlungsarten? 1986 gab es doch genug davon, muss man mehr wissen? Frag doch mal die armen Leutchen, die sich selber „Bioroboter“ nannten, und 1986 in die Strahlenhölle gingen. Weil sie es mussten! Die sind jetzt bestimmt auch genau informiert, welche Strahlen es gibt.

Ich gehe davon aus, dass die Chefs der Kirchen meine Lesart
von „Liebe deine Feinde“ teilen.

Auch interessant! Würde Adolf Hitler noch leben, so müsste man den dann auch lieben? Tolle Idee.

Dass man sich erst informiert, bevor man verteufelt oder
dafür spricht. Akademisches Prinzip. Und aufgekläre Urteile
halten länger.

Ja genau. siehe oben. Ein solcher Besuch wird dann auch die Erleuchtung bringen. Kurz; wir wissen doch schon alles über AKWs, oder sehe ich das falsch? Gibts noch etwas, was unklar ist?

Sollte man nicht auch immer wieder Menschen zu
KZ-Gedenkstätten bringen und ihnen die Gräuel vor Augen
führen?

Was hat das jetzt konkret damit zu tun? So ein Vergleich hinkt, und lasse ich nicht gelten, jedenfalls nicht als Argument, auch ein AKW besuchen zu dürfen. Hier - KZ - geht es um ein moralisches Anliegen, mit komplexem Hintergrund. Natürlich sollte man solche Gedenkstätten besuchen, aber daraus kann man doch nicht folgern, auch AKWs besuchen zu müssen. Lächerlich.

Grüße
John

Hallo,

Frag doch mal die armen Leutchen, die sich selber „Bioroboter“ nannten, und 1986 in die Strahlenhölle gingen. Weil sie es mussten! Die sind jetzt bestimmt auch genau informiert, welche Strahlen es gibt.

ich traue der Kirche ja einiges zu, aber nicht, dass sie absichtlich ihre Anhänger verstrahlen will.

Gruß
T.

ich traue der Kirche ja einiges zu, aber nicht, dass sie
absichtlich ihre Anhänger verstrahlen will.

Gruß

T.

Hallo T.

da hast du - glaube ich - etwas missverstanden.

Nicht die Kirche hat diese armen Leutschen in die Strahlenhölle geschickt, sondern die Befehlshaber in der Ukraine, wo diese AKW explodiert ist, haben den Befehl gegeben, das sofort alle verfügbaren Männer aufräumen mussten.

Heute weiss man, dass ohne die Leute, die fast alle Ihr Leben dort liessen, eine noch schlimmere Katastrophe passiert wäre.

Man weiss heute auch, dass so ein Einsatz mit „Biorobotern“ heute nicht noch mal möglich wäre, einfach weil sich niemand bereit erklären würde, so einen Dienst zu schieben. Wahrscheinlich würde aber auch niemand so einen Befehl geben, obwohl mancher es vielleicht gerne tun würde…

Grüße
J

Tach,

Darf/sollte eine kirchliche Organisation nach dem grausamen
Zwischenfall von Tschernobyl, bei dem bis heute vermutlich 1
Million Menschen gestorben sind, und massenweise als
Fehlgeburten geboren wurden, eine Besichtigung zu einem AKW
anbieten?

Wo hast Du bitte diese Zahl her? Auch die Studien, die hoehere Opferzahlen angeben als offizielle, so z.B. die TORCH-Studie http://www.greens-efa.org/cms/topics/dokbin/118/1184… gehen von einigen zig Tausend zusaetzlichen Krebsfaellen europaweit aus, die Anzahl der Liquidatoren, die aufgrund der akuten Strahlenkrankheit starben, liegt eher in Bereich von einigen Dutzend als Millionen. Ungeachtet dessen ist Unglueck von Tschernobyl natuerlich eine Tragoedie, aber man sollte doch schon mit halbwegs gesicherten Zahlen operieren, es sei denn man will einfach nur Stimmung machen.

Dabei hat diese kirchliche Organisation bereits vor
Jahrzehnten beschlossen, keine Atomkraft zu unterstützen?

Zusammenhang? Nur weil ich ins Panzermuseum fahre muss ich nicht gleich einsteigen und losballern. Als technisch interessierter Mensch wuerd ich mir auch gern ein AKW von innen ansehen.

Sollte man nicht besser - wenn man sich gegen AKWs
entscheiden hat - andere Techniken besichtigen, wie z.B.
Windkraftanlagen, PV Anlagen, usw.?

Jo die sieht man ja auch so. Stehen hier halt rum. Was gibt es da zu besichtigen? So ne Photovoltaik-Anlage steht neben meinem Parkplatz herum, mit schoenem Display. Hat geschaetzte 2qm Flaeche und einen Tagesertrag zwischen 0 und 20Wh, ausser an den 3 Sonnentagen die man hier im Norden so hat. Windraeder haben wir auch genug vor der Tuer. Da ist ein AKW schon imposanter.

Ist es zulässig, dass darauf verweisen wird, dass so ein
Besuch nicht in einem Widerspruch zum seinerzeitigen Beschluss
steht, und zwar mit der (merkwürdigen?) begründung, dass die
Technik ja weiter gegangen sei.

Keine Ahnung. Ist das eine moralische Frage oder eine rechtliche?

Gruss
Paul

Wo hast Du bitte diese Zahl her?

Diese Zahlen hat man mir von „anderer“ Seite so mitgeteilt. Ich nehme nun einfach mal zur Kenntniss, dass meine Zahlen falsch sind, egal ob sie es wirklich sind oder nicht.

es sei denn man will einfach nur Stimmung machen.

ja klar will ich Stimmung machen. Gegen die Atomlobby. Denn die macht ja auch Stimmung gegen die Alternative Energie Lobby, in dem sie stumpf behauptet, sie müsse die Strompreise erhöhen, weil dies die zusätzlichen Abgaben an die Erneuerbare Energie so verlangen. Fakt ist; die 4 großen Energieriesen stecken unter eine Decke, und haben nur ein Ziel; ihre abgeschriebenen AKWs weiter zu betreiben, aber eben nicht für Schäden aufkommen wollen. Ja und der Atommüll, dass ist denen natürlich auch egal, wo der hinsoll. Die erzeugen ja schliesslich nur den Strom, von Müllentsorgung war ja nie eine Rede.

Zusammenhang? Nur weil ich ins Panzermuseum fahre :muss ich nicht gleich einsteigen und losballern.

Die Vergleiche kannste in die Pfeife rauchen, und selbst dann schmecken die noch nicht! Wer ein AKW mag, der wird es besuchen, und wer es nicht mag, der wird es nicht besuchen. So einfach ist das.

Als technisch interessierter Mensch wuerd ich mir :auch gern ein AKW von innen ansehen.

Ja, das ist eine absolut tolle Idee. Mach das doch einfach mal.

2qm Flaeche und einen Tagesertrag zwischen 0 und :20Wh

ja ich denke mal, da kann ich dann auch nichts weiter zu sagen, weil es mit Sicherheit vergebliche Liebesmühe ist.

Grüße
j

Deiner Logik folgend…
…dürfte die Kirche ja auch keine Reisen zu ehemaligen KZ´s anbieten.

Merkwürdige Schlussfolgerung…

Gruß

S.J.

Hallo,

Darf/sollte eine kirchliche Organisation eine Besichtigung zu einem :AKW anbieten?

Ich bin zwar kein Befürworter von AKWs, aber warum sollte sie das nicht tun? Prinzipiell gibt es dafür mal drei Gründe, will die Organisation:

  • für AKWs werben?
  • gegen AKWs Stimmung machen?
  • über AKWs informieren?

Doch ganz gleich, was die Organisation bezweckt, die Teilnehmer sind wohl Erwachsene, können unabhängig vom Ziel der Organisation bei der Besichtigung Fragen stellen, sich einen Überblick verschaffen und ein eigenes Bild machen, um dann eine eigene Meinung zu bilden.

Gruß,
p+p

Diese Zahlen hat man mir von „anderer“ Seite so mitgeteilt.
Ich nehme nun einfach mal zur Kenntniss, dass meine Zahlen
falsch sind, egal ob sie es wirklich sind oder nicht.

Na dann gibt es doch ein ganz einfaches Mittel: Intellekt nutzen und selber recherchieren, wo die guten Zahlen stehen. Dazu gehört dann auch die Kompetenz zu entwickeln, zu erkennen, was manipulierte Zahlen sind einschließlich dessen, dass man in beide (oder noch mehr) Richtungen gucken sollte, ob jemand ein Interesse hat an Zahlen zu drehen.

es sei denn man will einfach nur Stimmung machen.

ja klar will ich Stimmung machen.

Und das ist das Niveau eines Frühpubertierenden! Einfach nur Stimmung machen. Alles voll Scheiße ey. Völlig egal was für Argumente, aber Scheiße is.

So wirst du nichts, aber auch gar nichts erreichen! Wenn man sich auf so einem Terrain bewegt und auch nach außen geht, dann müssen einigermaßen handfeste Informationen her und nicht irgendein emotional gequirlter Mist.

Wer ein AKW mag, der wird es
besuchen, und wer es nicht mag, der wird es nicht besuchen. So
einfach ist das.

Falsch, derjenige, der ein AKW nicht mag und es deshalb kategorisch nicht besucht ist blöd - so einfach ist das. Wie schon gesagt: Man sollte informiert sein!

Nur mal so: Könntest du dir vorstellen, dass jemand Kerntechnologie studiert, nicht nur obwohl, sondern WEIL er gegen Kernenergie ist? Solche Leute gibt es. (Ein paar kenne ich sogar persönlich.) Und DAS sind dann die Leute, die einer Atomlobby richtig Paroli bieten können.

Übrigens, wie man vielleicht aus dem letzten Absatz schließen könnte: Ich habs persönlich nicht mit der Atomlobby, beziehe seit Jahren Ökostrom und das auch schon zu Zeiten, wo das noch deutlich teurer war.
btw: Was für ein Strom fließt eigentlich durch deine Steckdose?

Tote in/wegen Tschernobyl
Hallo Jonny,

wenn Du jenseits der Stimmungsmache bereit bist, Dich mit Zahlen zu beschäftigen, dann solltest Du diesen Bericht lesen. Er stammt von der Weltgesundheitsorganisation u.a. Durch die Zahl der beteiligten Wissenschaftler und die Differenziertheit in der Folgenabschätzung dürfte er das bisher beste zum Thema sein:

http://www.iaea.org/newscenter/focus/chernobyl/pdfs/…

Da das Ergebnis natürlich nicht allen passte, kannst Du hier noch eine fundierte Gegenüberstellung lesen:

http://www.energie-fakten.de/pdf/tschernobyl-roth.pdf

Ich hoffe, Dir geholfen zu haben,
Andreas

Hallo,

merkwürdig ist vielmehr, dass du glaubst, ich würde derartiges Schlussfolgern…fast schon eine Unterstellung.

Tatsächlich „schlussfolgere“ ich, dass Besuche in ehemalige KZs selbstverständlich nötig sind, einfach zu zu zeigen, was unser größenwahnsinne Herr Hitler für eine Vorstellung davon hat, wie man mit anderen Menschen umgeht.

Ein solcher Vergleich (Besuch KZ / Besuch AKW) ist meiner Meinung nach im übrigen nicht zulässig, denn ein KZ Besuch ist eine Art moralische Verpflichtung.

Grüße
J

Ich bin zwar kein Befürworter von AKWs, aber warum sollte sie
das nicht tun? Prinzipiell gibt es dafür mal drei Gründe, will
die Organisation:

  • für AKWs werben?
  • gegen AKWs Stimmung machen?
  • über AKWs informieren?

Doch ganz gleich, was die Organisation bezweckt, die
Teilnehmer sind wohl Erwachsene, können unabhängig vom Ziel
der Organisation bei der Besichtigung Fragen stellen, sich
einen Überblick verschaffen und ein eigenes Bild machen, um
dann eine eigene Meinung zu bilden.

Hallo,

für AKWs werben geht ja wohl nicht, weil die Organisation beschlossen hat, keine AKWs, bzw. keine Atomkraft zu unterstützen.

Ob sie gegen AKWs Stimmung machen will weiss ich nicht, aber offenbar nicht. Oder ???

Aha, über AKWs informieren. So so. Das ist aber ne gute Idee. Wie bitte soll das geschehen? Meint jemand, wenn man ein AKW besucht hat, das man dann „informiert“ ist? Worüber ist man denn dann informiert? Würde mich mal interessieren.

Nein, die Besucher sind z.T. auch Kinder, die Ihre Familien mitschleppen, denn die Kinder mancher Familien müssen eben mitfahren, die müssen schlicht tun, was die Erwachsenen sagen, und die sehen dann; ahhh…alles klar, Besuch AKW, ganz normal. Mache ich dann später auch mit meinen Kindern.

Grüße
J

Hallo Janina,

erstmal herzlichen Dank für deine netten Worte.

Für mich sind die Zahlen nicht so wichtig.

Ich sehe nur;

  • AKW ist defakto gefährlich.
  • 1986 Tschernobyl
  • Umwelt stark verstrahlt
  • viele Tote
  • viele Verletzte
  • viele Missgeburten
  • viele Krebsfälle
  • keine Lösung für Atommüll
  • hohe Kosten z.B. für Castortransporte (die das Land zahlen muss)
  • Verseuchung bis Süddeutschland
  • Kinder bis heute jedes Jahr in Deutschland zu Besuch, zur Erholung
  • Kernkraft wird subventioniert (kaum jemand weiss das)
  • AKW Betreiber brauchen nicht für Unfälle gerade stehen
  • AKW Betreiber machen Stimmung gegen Alternative Energie, denn sie schreiben, der Strom müsse teurer werden, wegen der AE Abgabe. Genau das stimmt aber nicht.

usw. Ich denke mal, ich brauche hier nicht mehr viel zu obigen und weiteren Punkten schreiben, weil ich hier eh alleine bin. Ist also vergebliche Liebesmüh. Na gut, muss ich mit leben.

Aber nochmals danke für deine starken Worte. Hast mich richtig wachgerüttelt. Aber das Lager werde ich nicht wechseln.

Folgenden Absatz von dir finde ich (neben alle anderen Abstäze) unangemessen;

Und das ist das Niveau eines Frühpubertierenden! Einfach nur
Stimmung machen. Alles voll Scheiße ey. Völlig egal was für
Argumente, aber Scheiße is.

Glaub es mir; ich bin aus der Pupertät schon sehr sehr sehr lange raus.

Hab wieder was gelernt; wer AKWs nicht mag, muss sie trotzdem besuchen, weil…ja warum? Weils „in“ ist! Vielleicht so eine Art Erlebnistourismuss. Ja Janina, du hast wirklich supergute Ideen.

Ähhh…wie bitte? Das ist jetzt nicht dein ernst, oder doch? Du glaubst wirklich, jemand studiert Kerntechnik, um hinterher der Atomlobby paroli bieten zu können? Janina, sorry, aber da kann ich schlicht nichts weiter zu sagen. Weil so eine Annahme ist schlicht Unsinn.

Nun zu deinem letzten Absatz;

btw: Was für ein Strom fließt eigentlich durch deine
Steckdose?

Du kannst es mir einfach glauben; ich beziehe seit knapp 5 Jahren Strom von der Firma Naturstrom.

Janina, machs gut.

Grüße
J

PS: ich glaub ich kenn dich :smile:

wenn Du jenseits der Stimmungsmache bereit bist, Dich mit
Zahlen zu beschäftigen, dann solltest Du diesen Bericht lesen.
Er stammt von der Weltgesundheitsorganisation u.a. Durch die
Zahl der beteiligten Wissenschaftler und die Differenziertheit
in der Folgenabschätzung dürfte er das bisher beste zum Thema
sein:

Andreas

Hallo Andreas,

danke dir. Hab die runter geladen und mal überflogen.

Nun, mir geht es nicht so sehr um die Zahlen. Ich finde, es ist doch egal, ob aufgrund des Tschernobyl Unfalls 4.000 oder 40.000 Menschen gestorben sind.

Es geht darum; AKWs sind gefährlich, nicht zwingend nötig, die Betreiber müssen sich um nichts kümmern (Endlager, Atommüllfrage, nicht versichert…) werden aber subventioniert, beschimpfen gleichzeitig die Alternative Energie-Lobby (Strompreise müssen wegen „euch“ steigen (was gar nicht stimmt)) und die AKW Lobby bringt so gut wie keine Arbeitsplätze.

Aber wie gesagt, ich habe schon bemerkt, dass ich hier eh praktisch alleine bin. Nun, hab ich eben Pech gehabt. War wohl falsch anzunehmen, hier auch ein paar Mitverfechter zu finden…

…ist eigentlich ein Grund, mich von www abzumelden.

Nochmals danke.

Grüße
J

Janina, machs gut.

Goodbye Johnny

PS: ich glaub ich kenn dich :smile:

Ich glaub kaum.

War wohl falsch anzunehmen, hier auch ein paar Mitverfechter zu
finden ist eigentlich ein Grund, mich von www abzumelden.

Kann dir nur http://www.wer-gibt-mir-recht.de/ empfehlen.

Nein…
… seiner Logik folgend, dürfte die Kirche keine Reise zu KZ’s anbieten, die noch in Betrieb sind. Und dem würde ich tatsächlich auch zustimmen. Auch nicht im Sinne von „Liebe deine Feinde“ (aus einem Posting weiter unten).
Zumindest, sofern es sich nicht um eine Reise nach Tschernobyl handelt, was ja durchaus eine gewisse Berechtigung gerade für Atomkraftgegner hat.

Zum Thema:
Da mir irgendwie nicht klar geworden ist, warum genau diese kirchliche Organisation das AKW besuchen will (fröhliches Miteinandertum kann es ja wohl nicht sein), kann ich dazu auch keine wertende Aussage machen. Es kommt doch letztlich auf den Zweck an. Und mir fallen mehrere ein, die ich einer gegnerischen Organisation zubilligen würde.
Vielleicht gibt es dazu noch ein paar Informationen? (Oder hab ich sie überlesen?)

Liebe Grüße,

larymin

Tach,

Für mich sind die Zahlen nicht so wichtig.

Nun, wenn Du mit Zahlen argumentieren willst (Du hast ja hinterher geschrieben, dass Du das gar nicht willst sondern nur rummeckern), dann muessen die Zahlen belastbar sein.

Ich sehe nur;

  • AKW ist defakto gefährlich.

Das ist jede Technik. Wieviele Todesopfer gab es in der Geschichte durch zivile Nutzung der Kernkraft und wieviele wegen des Autoverkehrs?

  • 1986 Tschernobyl

Unfaelle passieren eben, hier menschliches Versagen gepaart mit unzeitgemaesser Technik und scheinbarer Unkenntnis der Grenzen und des dynamischen Verhaltens des Systems seitens der Verantwortlichen. Man ist heute (und war im Westen schon damals) deutlich weiter, und ja, es waere mir lieber, die alten AKWs abzuschalten und stattdessen neue, sicherere und effizientere zu bauen und nach einer dauerhaften Loesung der Entsorgung des Atommuells zu suchen.

Das Verfeuern von Gas, Kohle und Erdoel stellt uns mittelfristig spaetestens in 30-40 Jahren vor Probleme, gegen die die 30km-Zone um Tschernobyl wie ein Sonntagsspaziergang wirkt, von der Abhaengigkeit vom guten Willen der Oel- und Erdgasfoerderstaaten und den Transitstaaten ganz abgesehen.

Fuer Wasserkraftwerke muessen riesige Flaechen geflutet werden (wenn wir in der Ukraine bleiben wollen, schau Dir mal bei Google Maps oder sonstwo den Kiewer Stausee an, das war vorher ein riesiges bewohntes landwirtschaftlich genutztes Gebiet, wo man die Leute mehr oder weniger mit einer Umsiedlung zwangsbeglueckt hat, und das ist bei weitem nicht der groesste Stausee, sowas kannst Du im Westen nicht machen, hier hast Du weder Platz dafuer noch lassen sich die Leute zu Recht nicht einfach so aus ihren Haeusern vertreiben).

Solarenergie und Wind? In kleineren Netzen keine Gewaehrleistung der Verfuegbarkeit (was machste abends bei Windstille? Kerzen anmachen?), in grossen Netzwerken hohe Verluste beim Transport, Abhaengigkeit von Transitstaaten, Anfaelligkeit.

  • Umwelt stark verstrahlt

  • viele Tote

  • viele Verletzte

  • viele Missgeburten

  • viele Krebsfälle

Wohl nicht so viel wie Du ja angenommen hast. Man muss aber auch sagen, dass die Reaktion auf den Unfall seitens der Regierung ja alles andere als dafuer geeignet war, die Folgen zu lindern. Meine - an dieser Stelle durchaus fast sozialistische - Vision fuer den Westen waere, die Energieversorgung komplett zu verstaatlichen und eine unabhaengige, personell und technisch gut ausgestattete und im Falle eines Notfalls mit sehr weitreichenden Kompetenzen ausgestattete Aufsichtskomission einzusetzen. Jeder, der die Leitung eines AKWs uebernimmt, muss doppelt und dreifach ueberwacht werden und mit persoenlichen Konsequenzen rechnen, auch bei kleinsten Unregelmaessigkeiten (damit meine ich nicht einen Zwischenfall an sich, sondern das leider auch hier uebliche Verschweigen und Vertuschen von Zwischenfaellen).

  • keine Lösung für Atommüll

Richtig. Daran sollte man arbeiten und da ist die Politik gefragt, die AKW-Betreiber hart ins Gericht zu nehmen.

  • hohe Kosten z.B. für Castortransporte (die das Land zahlen
    muss)

Ohne die ueblichen Proteste waeren die Kosten ertraeglicher.

  • Verseuchung bis Süddeutschland

Kommt drauf an wie man Verseuchung definiert, aber ja, Schaeden an der Umwelt sind nicht wegzudiskutieren. Und hier muss man sich fragen, ob man wirklich die AKWs aus den 70ern weiterbetreiben will oder nicht stattdessen neue Kraftwerke mit verbesserter Sicherheit bauen oder zunaechst diejenigen die in den 90ern fertig oder fast fertig gebaut worden sind und nie benutzt wurden, doch noch anschmeisst (sofern man sie nicht wieder auseinandergenommen hat).

  • Kinder bis heute jedes Jahr in Deutschland zu Besuch, zur
    Erholung

Und?

  • Kernkraft wird subventioniert (kaum jemand weiss das)

Wie jede Infrastruktur.

  • AKW Betreiber brauchen nicht für Unfälle gerade stehen

Das muss sich aendern, siehe Oben.

  • AKW Betreiber machen Stimmung gegen Alternative Energie,
    denn sie schreiben, der Strom müsse teurer werden, wegen der
    AE Abgabe. Genau das stimmt aber nicht.

Weiss ich nicht. Ehrlich nicht. Hast Du belastbare Zahlen dafuer? Laut Wikipedia (nun nicht gerade die Atomlobby-freundlichste Quelle) sind die Kosten pro kW bei Atomkraft im Bereich von einigen Cent und somit unter den niedrigsten auf dem Markt, die von Photovoltaik liegen eine Groessenordnung drueber. Also nach Adam Ries zahle ich die Mehrkosten mit. Dass die Betreiber sich natuerlich ueber jeden Gewinn freuen, ist aber auch klar, also brauchen wir belastbare Daten.

usw. Ich denke mal, ich brauche hier nicht mehr viel zu
obigen und weiteren Punkten schreiben, weil ich hier eh
alleine bin. Ist also vergebliche Liebesmüh. Na gut, muss ich
mit leben.

Du fuehlst Dich hier alleine, weil Du nicht argumentieren willst sondern Bohei machen.

Folgenden Absatz von dir finde ich (neben alle anderen
Abstäze) unangemessen;

Und das ist das Niveau eines Frühpubertierenden! Einfach nur
Stimmung machen. Alles voll Scheiße ey. Völlig egal was für
Argumente, aber Scheiße is.

Glaub es mir; ich bin aus der Pupertät schon sehr sehr sehr
lange raus.

Nun, irgendwo hat die Vorposterin ja Recht. Die einzige Zahl die Du genannt hast, war voellig aus der Luft gegriffen und ansonsten ist da viel Meinung und wenig Ahnung, aber erstmal praeventiv dagegen sein. Und ueberleg Dir eine Alternativloesung und bedenke dabei, dass auch wenn wir hier in Deutschland jeden freien Meter mit Photovoltaikanlagen und Windraedern zukleistern, der Stahl fuer die Dinger und die Elektronik und die Mechanik, kommen aus China, Russland, sonstwoher, und die brauchen dafuer Energie und diese Energie wird auch durch Kernkraft gewonnen.

Hab wieder was gelernt; wer AKWs nicht mag, muss sie trotzdem
besuchen, weil…ja warum? Weils „in“ ist! Vielleicht so eine
Art Erlebnistourismuss. Ja Janina, du hast wirklich supergute
Ideen.

Ne, Du hast genau Nichts gelernt, aber das hast Du ja auch nicht beabsichtigt.

Ähhh…wie bitte? Das ist jetzt nicht dein ernst, oder doch?
Du glaubst wirklich, jemand studiert Kerntechnik, um hinterher
der Atomlobby paroli bieten zu können? Janina, sorry, aber da
kann ich schlicht nichts weiter zu sagen. Weil so eine Annahme
ist schlicht Unsinn.

Klar, wenn man Stammtischparolen loslassen will, braucht man das alles nicht. Aber kannst Du mir erklaeren, wie so ein AKW funktioniert und was daran eigentlich das Gefaehrliche ist (und nein, „da sind viele boese Atome“ ist keine gute Erklaerung)? Und wenn nein, woher weisst Du, dass das abzuschaffen ist? Wie kannst Du einem Betreiber beweisen, dass seine Kraftwerke unsicher sind? Wie willst Du sicherere Kraftwerke bauen koennen? In dem Du ganz doll viele Flugblaetter verteilst und Dich an die Gleise ankettest? Oder indem Du vielleicht doch das Wissen Dir aneignest (und dazu muss man schon bissl mehr tun, als rummeckern)?

Gruss
Paul

War wohl falsch anzunehmen, hier auch ein paar Mitverfechter zu
finden ist eigentlich ein Grund, mich von www abzumelden.

Kann dir nur http://www.wer-gibt-mir-recht.de/ empfehlen.

Jooo. Ne tolle Idee.

Bin schon gespannt, ob diese „tolle“ Idee von dem einen oder anderen Domainhändler aufgegriffen wird. Würd mich nicht wundern, wenn die Site demnächst mal online ist.

Wolln wir uns dann dort treffen?

J