Kirche und Homosexualität

Du bist wirklich ein würdiger Verteidiger deines Vorredners.

Mir sind schon einige Vermutungen bezüglich der masoretischen Kennzeichnung dieser Stelle aufgefallen, aber Homoerotik zwischen den Zwillingsbrüdern ist schon grenzgenial. Darauf muss man wirklich erstmal kommen. Ebenso gerade diese Stelle als Beleg anzuführen, ich meine… wäre David - Jonatan nicht geeigneter? Wenn auch nach geltendem Konsens eine homoerotische Beziehung ebenso unzutreffend ist.

In Englisch: The Kiss of Esau, von vorgetäuschter Bruderliebe bis zu einem Biss anstelle des Kusses und Weinen wegen der Schmerzen (Jakob am Hals, Esau an den Zähnen) ist wirklich manch absurdes interpretiert worden, wie man dem Artikel entnehmen kann, aber der hier vorliegende Vorschlag ist tatsächlich neu, innovativ und zum Scheitern verurteilt. Eine Totgeburt also.

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Hi fliegerbaer, vielen Dank für das Kompliment! (War das „französisch“?)

Denke doch einfach mal an die rechtlichen Konsequenzen: Gn 28:14 + Lv 20:13 = …

Hallo Ch’an,

tabuisiert

Wenn man die Lust als Kraft nutzen will - z. B. indem man sie in feste Bahnen lenkt -, oder wenn man ihre schädigende Wirkung auf treue Beziehungen eindämmen will - z. B. indem man solche Beziehungen finanziell fördert -, oder wenn man den Versuch macht, die Mitmenschen auf solche Absichten hinzuweisen,

dann ist das nicht Tabu, sondern der Versuch, eine Sexualmoral überhaupt erst zu bekommen, und zwar durchaus mit Gründen, die die Freiheit fördern und die Bevormundungen generell in Frage stellen.

Wenn Du Freiheit gutheisst, dann sag mir doch mal, warum es plötzlich nicht mehr politisch korrekt ist, auf generelle Benachteiligungen traditioneller Familien mit Instituten wie z. B. einer generell bevorzugten Ehe antworten zu wollen - und die hat dann halt auch das Attribut der Heterosexualität.

Gruss,
Mike

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Wenn Du Freiheit gutheisst, dann sag mir doch mal, warum es
plötzlich nicht mehr politisch korrekt ist, auf generelle
Benachteiligungen traditioneller Familien mit Instituten wie
z. B. einer generell bevorzugten Ehe antworten zu wollen -
und die hat dann halt auch das Attribut der Heterosexualität.

Ich weiss nicht, ob du deine Muttersprache deutsch ist, aber ich kann jedenfalls nur erahnen was du da zum Ausdruck bringen willst.
Ich vermute, du meinst, dass Familien dadurch benachteiligt werden, indem man die gleiche staatliche Bevorzugung auch Homosexuellen zukommen lässt?
Erstmal muss man nicht verheiratet sein um Spermien produzieren und einen Eisprung haben zu können. Es ist garnicht so selten, dass Menschen mehrere Kinder von mehreren Partnern haben und es kommt sogar vor, dass alle in sogenannten Patchworkfamilien zusammen leben. Und bekanntlich können die zumindest nicht in Deutschland alle miteinander verheiratet sein.

Diese besondere Wertschätzung der Familie beruht darauf, dass sie nach Ansicht des Verfassungsgebers das ideale Umfeld für das Heranwachsen von Kindern ist, ohne die auf Dauer keine staatliche Gemeinschaft existieren kann. Die Bedeutung der Ehe liegt darin, dass sie – quasi als „Keimzelle des Staates“ – Vorstufe zur Familie ist (so ausdrücklich noch Art. 119 Abs. 1 der Weimarer Reichsverfassung: „Die Ehe steht als Grundlage des Familienlebens und der Erhaltung und Vermehrung der Nation unter dem besonderen Schutz der Verfassung.“).

Wenn man verhindern will dass die Deutschen aussterben (warum auch immer), dann sollte man ausschließlich Familien fördern und nicht Ehen. Aus Ehen gehen nicht zwangsweise Kinder hervor, aber wie gesagt kann man auch unverheiratet Kinder bekommen.
Welches Argument bleibt da noch gegen die Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Ehen? Auch Homosexuelle können Kinder kriegen, auch ohne verschiedengeschlechtlichen Geschlechtsverkehr. Man braucht einfach nur einen Becher.
Und selbst wenn man meint, Kinder bräuchten Vater und Mutter und nicht Vater und Vater oder Mutter und Mutter, dann geht das voll gegen die vielen Alleinerziehenden. Und der Umstand des Alleinerziehens (sofern er nicht bewusst gewählt wurde), lässt sich leider auch nicht durch eine Ehe garantiert verhindern.

Genesis 28:14 dürfte nicht auf Anhieb verständlich sein - sehr bedenklich, dass nicht eine deutschsprachige „Bibelübersetzung“ hier richtig liest!
 
[Genesis 12:3 - zu Abraham]
ונברכו   „sie werden gesegnet sein“ (Perfekt bzw. Futur II, passiv)
כל משפחת האדמה   „alle Familien d(ies)es Landes/Ackers“
(Einheitsübersetzung 1980) „Durch dich sollen alle Geschlechter der Erde Segen erlangen.“
(Luther 1984) „und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden.“
(Neue-Welt-Übersetzung 1986) „und alle Familien des Erdbodens werden sich bestimmt durch dich segnen.“
(Schlachter 2000) „und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf der Erde!“
(Elberfelder 2006) „und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde!“
(Zürcher 2007) „und Segen sollen durch dich erlangen alle Sippen der Erde.“
 
[Genesis 18:18 - zu Abraham]
ונברכו   „sie werden gesegnet sein“ (Perfekt bzw. Futur II, passiv)
כל גויי הארץ   „alle Völker d(ies)er Erde/Welt“
(Einheitsübersetzung 1980) „durch ihn sollen alle Völker der Erde Segen erlangen.“
(Luther 1984) „und alle Völker auf Erden in ihm gesegnet werden sollen?“
(Neue-Welt-Übersetzung 1986) „und alle Nationen der Erde sollen sich durch ihn segnen.“
(Schlachter 2000) „und alle Völker der Erde sollen in ihm gesegnet werden.“
(Elberfelder 2006) „und in ihm sollen gesegnet werden alle Nationen der Erde!“
(Zürcher 2007) „und durch ihn sollen alle Völker der Erde Segen erlangen.“
 
[Genesis 22:18 - zu Abraham]
והתברכו   „sie werden sich (selbst) gesegnet haben“ (Perfekt bzw. Futur II, reflexiv)
כל גויי הארץ   „alle Völker d(ies)er Erde/Welt“
(Einheitsübersetzung 1980) „Segnen sollen sich mit deinen Nachkommen alle Völker der Erde,“
(Luther 1984) „und durch dein Geschlecht sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden,“
(Neue-Welt-Übersetzung 1986) „Und durch deinen Samen werden sich bestimmt alle Nationen der Erde segnen,“
(Schlachter 2000) „und in deinem Samen sollen alle Völker der Erde gesegnet werden,“
(Elberfelder 2006) „Und in deinem Samen werden sich segnen alle Nationen der Erde dafür,“
(Zürcher 2007) „Mit deinen Nachkommen werden sich Segen wünschen alle Völker der Erde,“
 
[Genesis 26:4 - zu Isaak]
והתברכו    „sie werden sich (selbst) gesegnet haben“ (Perfekt bzw. Futur II, reflexiv)
כל גויי הארץ   „alle Völker d(ies)er Erde/Welt“
(Einheitsübersetzung 1980) „Mit deinen Nachkommen werden alle Völker der Erde sich segnen,“
(Luther 1984) „Und durch dein Geschlecht sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden,“
(Neue-Welt-Übersetzung 1986) „und durch deinen Samen werden sich bestimmt alle Nationen der Erde segnen.“
(Schlachter 2000) „und in deinem Samen sollen gesegnet werden alle Völker der Erde,“
(Elberfelder 2006) „und mit deinen Nachkommen werden sich segnen alle Nationen der Erde.“
(Zürcher 2007) „und mit deinen Nachkommen werden sich Segen wünschen alle Völker der Erde,“
 
[Genesis 28:14 - zu Jakob]
ונברכו   „sie werden gesegnet sein“ (Perfekt bzw. Futur II, passiv)
כל משפחת האדמה   „alle Familien d(ies)es Landes/Ackers“
(Einheitsübersetzung 1980) „und durch dich und deine Nachkommen werden alle Geschlechter der Erde Segen erlangen.“
(Luther 1984) „und durch dich und deine Nachkommen sollen alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden.“
(Neue-Welt-Übersetzung 1986) „und durch dich und deinen Samen werden sich bestimmt alle Familien des Erdbodens segnen.“
(Schlachter 2000) „und in dir und in deinem Samen sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde!“
(Elberfelder 2006) „und in dir und in deiner Nachkommenschaft sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde.“
(Zürcher 2007) „und durch dich und deine Nachkommen werden Segen erlangen alle Sippen der Erde.“
 
 
Von Imperativen wie „sollen sich“ und „sollen werden“ stünde im Text nichts!

Denke doch einfach mal an die rechtlichen Konsequenzen: Gn
28:14 + Lv 20:13 = …

Ist was? Mach keine Rätselstunde, schreib einfach wovon du redest.

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Genesis 28:14 dürfte nicht auf Anhieb verständlich sein - sehr
bedenklich, dass nicht eine deutschsprachige
„Bibelübersetzung“ hier richtig liest!

Schon erstaunlich, dass beim Thema wie etwas im Judentum verstanden wird, ausgereichnet Hirsch unbekannt erscheint:

„und es werden durch dich alle Familien der Erde gesegnet werden und durch deinen Samen“ (Rabb. Hirsch: „Der Pentateuch“, S.377) :wink:

… allerdings ist es jüdische Lehre, dass jede Interpretation für sich ihre Wahrheit enthält und erst alle zusammen ein ausreichend komplexes Bild liefert. Dadurch gibt es hier kein richtig und falsch was bezogen auf die hebräische Sprache und Sprachen im Allgemeine auch völlig verkehrt wäre.

Ansonsten bleiben alle kritischen Anmerkungen bestehen, dass es sich hierbei um eine weitere Nebelkerze handelt, da die hier gemachten Behauptungen bezogen auf Tabus innerhalb des Judentums nach wie vor falsch sind.

Ganz andere Auseinandersetzung: OT-Vorwurf!
Hallo El Borbah,

Dein angebliches Unverständnis meiner „ach so schwierigen“ Grammatik kann
Dich nicht entschuldigen für Deine verfehlten Schlüsse, die Du ziehst,

denn nicht mein Text ist es, der die Prämissen anders setzt,
sondern das Thema. Wir sind hier im Relibrett von w.-w.-w., d. h. es geht um die Frage der Beziehung zw. Religion und Homosexualität und nicht um eine staatspolitische Diskussion, inwiefern Homosexualität gefördert werden dürfe. Eine kluge Staatspolitik wäre lediglich Konsequenz, ist aber hier nicht die Debatte.

Natürlich stimmt es, dass ich (und hoffentlich nicht allein) der Auffassung bin, Homoehen seien problematisch, weil sie den Ausgleich schwächen, welcher der Benachteiligung von Heterofamilien entgegengesetzt werde, und zwar eben mit Blick nicht nur auf die Ehen, sondern auch auf die Familien (wobei ich nicht bloss an den Nachwuchs allgemein, sondern an denjenigen Nachwuchs denke, der in einer stabilen Elternbeziehung gross wird).

Aber die Debatte hier hatte einen völlig andern Auslöser, nämlich die Behauptung, die Ch’an mir anhängt, dass die Religion die Sexualität tabuisiert. Die politische Auffassung dient lediglich zur Stützung des Gegenteils; sie wird mit dem Zweck geäussert, dass man mit etwas Wohlwollen feststellen möge, dass religiöse Lehren nicht lustfeindlich sind, sondern höchstenfalls der Lust einen gewissen Sinn zuordnen möchten, ob mit mehr oder mit weniger Zwang, bleibt sogar noch ziemlich offen.
Dass Du dann das betreffende Wohlwollen nicht mitbringst, kann schon sein.
Den Gegner aber dann bei der Grammatik angreifen, setzt Dich dem Verdacht aus, Deine sachlichen Argumente würden Dir selber nicht ausreichen.

Gruss,
Mike

Hallo El Borbah,

Dein angebliches Unverständnis meiner „ach so schwierigen“
Grammatik kann
Dich nicht entschuldigen für Deine verfehlten Schlüsse, die Du
ziehst,

Deine Grammatik in dem angesprochenen Absatz ist nicht schwierig, sondern falsch. Die ganze Formulierung ergibt keinen Sinn. Vielleicht möchtest du das selbst nochmal nachprüfen und dich dann eventuell dazu entscheiden in Zukunft unnötige Schachtelsätze zu vermeiden.
Das soll jetzt nur ein Tipp sein; nicht dass du jetzt gleich wieder beleidigt bist.

denn nicht mein Text ist es, der die Prämissen anders setzt,
sondern das Thema. Wir sind hier im Relibrett von w.-w.-w., d.
h. es geht um die Frage der Beziehung zw. Religion und
Homosexualität und nicht um eine staatspolitische Diskussion,
inwiefern Homosexualität gefördert werden dürfe. Eine kluge
Staatspolitik wäre lediglich Konsequenz, ist aber hier nicht
die Debatte.

Die Gesetzgebung war und ist wesentlich durch religiöse Vorstellungen beeinflusst. Bis in die 70er Jahre sassen mehrere zehntausen Männer in deutschen Gefängnissen weil sie homosexuell waren.
Auch der von mir zitierte und gesetzbestimmende besondere Schutz der Ehe lässt sich auf religiöse Wertvorstellungen zurückführen.

Natürlich stimmt es, dass ich (und hoffentlich nicht allein)
der Auffassung bin, Homoehen seien problematisch, weil sie den
Ausgleich schwächen, welcher der Benachteiligung von
Heterofamilien entgegengesetzt werde, und zwar eben mit Blick
nicht nur auf die Ehen, sondern auch auf die Familien (wobei
ich nicht bloss an den Nachwuchs allgemein, sondern an
denjenigen Nachwuchs denke, der in einer stabilen
Elternbeziehung gross wird).

Du machst den Denkfehler davon auszugehen, dass eine heterosexuelle Ehe ein Garant für eine stabile Elternbeziehung und für das Kindeswohl sei. Und daraus folgerst du, dass Homoehen problematisch seien.
Kannst du erläutern wie du zu diesem Ergebnis gekommen bist?

Aber die Debatte hier hatte einen völlig andern Auslöser,
nämlich die Behauptung, die Ch’an mir anhängt, dass die
Religion die Sexualität tabuisiert. Die politische Auffassung
dient lediglich zur Stützung des Gegenteils; sie wird mit dem
Zweck geäussert, dass man mit etwas Wohlwollen feststellen
möge, dass religiöse Lehren nicht lustfeindlich sind, sondern
höchstenfalls der Lust einen gewissen Sinn zuordnen möchten,
ob mit mehr oder mit weniger Zwang, bleibt sogar noch ziemlich
offen.
Dass Du dann das betreffende Wohlwollen nicht mitbringst, kann
schon sein.

Den Gegner aber dann bei der Grammatik angreifen, setzt Dich
dem Verdacht aus, Deine sachlichen Argumente würden Dir selber
nicht ausreichen.

Ich hab dich nicht angegriffen. Ich habe versucht dich auf etwas aufmerksam zu machen.
Wenn zum Beispiel Jemand auf Satzzeichen und Groß- und Kleinschreibung verzichtet, dann kann man ihn darauf hinweisen, dass seine Texte sehr schlecht lesbar sind. Und da wird keiner auf die Idee kommen, man wolle damit nur seine schlechten Argumente vertuschen.
Du bist ja nichtmal auf das eingegangen was ich geschrieben hab. Da setzt du dich dem Verdacht aus garkeine begründbaren Argumente zu haben indem du mir den Grammatikvorwurf asl Ablenkungsmanöver vorhälst.
Sei doch wenigsten dir gegenüber ehrlich.

Aber egal, dieser Faden wird sowieso wieder gesperrt werden, wie das in letzter Zeit schon zur Gewöhnheit wurde. Aber komischer Weise passiert das nur bei Diskussionen mit dir.

Also gut, meinetwegen auch nicht ganz OT wenn auch anders
Hallo El Borbah,

dass eine
heterosexuelle Ehe ein Garant für eine stabile Elternbeziehung
und für das Kindeswohl sei. Und daraus folgerst du, dass
Homoehen problematisch seien.

habe ich so nicht gesagt, sondern wenn sämtliche
Hetero-Ehen begünstigt sind, dann wird dies in der Tendenz,
auf die Gesamtbevölkerung gesehen, eben die stabilen Elternbeziehungen
und damit auch das Kindeswohl fördern.
Das heisst doch nicht, dass dann jede geförderte Ehe stabil und dem Kindeswohl dienlich sei!

Das Ziel des (ersten) „Schachtelsatzes“ ist es (und darum ist auch so viel darin verpackt - und darum hier gleich noch einer),
darzulegen, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen dem Schlechtreden religiöser Lehren als „lustfeindlich“ und der häufig bewiesenen Karriereschädigung, die mit der sogenannten „Intoleranz“ heutzutage verbunden wird, wenn einer es wagen sollte, funktionierende Familien (sagen wir mal: solche, wo die Mutter sich um die Kinder kümmert, ob sie nun auch noch arbeite oder nicht) gegenüber der puren Verantwortungslosigkeit begünstigen zu wollen.

Insofern kann man natürlich nun so tun, als sei die Opposition gegen Homoehen rein religiös, weil ja diejenigen oft religiös denkende Menschen sind, die für Familien mit Verantwortung öffentlich eintreten.
Aber immer ist auch dies nicht der Fall, darum ist eben Deine Einlassung trotzdem nicht sehr auf unser Thema bezogen.

Gruss,
Mike

Hallo El Borbah,

dass eine
heterosexuelle Ehe ein Garant für eine stabile Elternbeziehung
und für das Kindeswohl sei. Und daraus folgerst du, dass
Homoehen problematisch seien.

habe ich so nicht gesagt, sondern wenn sämtliche
Hetero-Ehen begünstigt sind, dann wird dies in der Tendenz,
auf die Gesamtbevölkerung gesehen, eben die stabilen
Elternbeziehungen
und damit auch das Kindeswohl fördern.
Das heisst doch nicht, dass dann jede geförderte Ehe stabil
und dem Kindeswohl dienlich sei!

Es heißt aber auch nicht, dass Homoehen weniger stabil sind als Heteroehen. Oder kannst du das belegen?

Das Ziel des (ersten) „Schachtelsatzes“ ist es (und darum ist
auch so viel darin verpackt - und darum hier gleich noch
einer),
darzulegen, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen dem
Schlechtreden religiöser Lehren als „lustfeindlich“ und der
häufig bewiesenen Karriereschädigung, die mit der sogenannten
„Intoleranz“ heutzutage verbunden wird, wenn einer es wagen
sollte, funktionierende Familien (sagen wir mal: solche, wo
die Mutter sich um die Kinder kümmert, ob sie nun auch noch
arbeite oder nicht) gegenüber der puren
Verantwortungslosigkeit begünstigen zu wollen.

Wessen Karriere wird geschädigt?
Was meinst du mit „purer Verantwortungslosigkeit“?

Insofern kann man natürlich nun so tun, als sei die Opposition
gegen Homoehen rein religiös, weil ja diejenigen oft religiös
denkende Menschen sind, die für Familien mit Verantwortung
öffentlich eintreten.
Aber immer ist auch dies nicht der Fall, darum ist eben Deine
Einlassung trotzdem nicht sehr auf unser Thema bezogen.

Ich weiss nicht wieso du mir vorwirfst vom Thema abzuweichen wenn ich konkret auf Aussagen von dir reagiere. Da musst du es eigentlich gewesen sein die zuerst Offtopic ging.

Meine Aussage (Frage) ist: Wenn die Ablehnung der Homoehe nicht religiös begründet ist, welche Gründe soll es dann sonst noch geben?
Du gibst als Grund an, Homoehen seien weniger für das Kindeswohl geeignet als Heteroehen. Ich denke nicht, dass das haltbar ist. Schon garnicht ohne Erklärung warum das so sein soll. Nur weil es nicht dem traditionellen (aus religiösen Vorstellungen hervorgehend) Bild der Familie entspricht? Oder sind Homosexuelle generell schlechtere Menschen, da unzüchtig (religiöse Rhetorik) und daher nicht zur Kindererziehung geeignet?
„Familien mit Verantwortung“ können nur Mama, Papa, Kind sein?
Woher kommt deine allgemein negative Einstellung gegenüber Homosexuellen?

Also, hoffen wir, es sei nicht OT - zur Homoehe
Hallo El Borbah,

die stabilen Elternbeziehungen und damit auch das Kindeswohl

Es heißt aber auch nicht, dass Homoehen weniger stabil sind als Heteroehen. Oder kannst du das belegen?

Behaupte ich auch nicht.
[Zunächst behaupte ich nur, dass Religöse, wenn sie dem Scheine nach „ach so lustfeindlich“ sind, sich ernstzunehmender Argumente für eine Moral bedienen; sodann kann man natürlich auf einzelne von ihnen eingehen. Selbstverständlich habe ich, nicht Du, diese auch als Beispiel angeführt.
Die Frage ist nur, wie weit wir in diesem Thread darauf eingehen sollen, weil die Argumente selbst nicht unbedingt religiös sind. Soviel zum Rahmen.]

Um mit dem Problem der Homoehe zu beginnen:
Ich rechne damit, dass ein Kind - schon aus biologisch nachvollziehbarem Grund, nicht nur aus religiöser Überlegung - aufgrund des Geruches seiner Mutter ein besonderes Verhältnis zu ihr entwickelt (Ähnliches gilt, wenn auch schwächer, für die Stimme des Vaters u. a.); dass eine Mutter ihr eigenes Kind nicht als irgendeines, sondern in seiner Individualität liebt und dass folglich alles, was wir von dieser Beziehung wegdenken - z. B. Ersatz der Mutter durch eine fremde Frau, oder durch einen Mann, oder Ersatz des Kindes durch ein fremdes usw. diese Beziehung zwar nicht verunmöglicht, aber durch Eingriffe von aussen immer nur geschwächt wird. Dass auch „Mutter“ genannt werden kann, was z. B. bloss biologische Mutter, oder bloss soziale Mutter, oder z. B. auch eine verstorbene Mutter ist, ist klar.
Nur ist - und dies der ontologische und phänomenologische Hintergedanke - diese Art von Mutter jedesmal weniger wesentlich als wenn eine Mutter all die genannten Eigenschaften hat - also biologische, soziale und lebendige Mutter ist. Dass dann auch keine dieser „wesentlichen“ oder „deutlichen“ Mütter eine perfekte Mutter ist, brauchst Du mir nicht zu sagen.

Vorausgesetzt, dass man Väter und Mütter „im Vollsinn“ möglichst zahlreich und oft haben will, ist es intelligent, heterosexuelle Ehen zu fördern. Will man es nicht, sollte man wenigstens nicht vorgeben, „Familie“ zu fördern, weil der Begriff Familie von solchen Gedanken wie den oben geäusserten doch immerhin manchmal besetzt ist. Warum spricht man nicht besser einfach von „Nachwuchs“?
Hauptsache ist aber, „man“ versucht, sich zu verständigen. Also, kurz gesagt: Weil es immerhin möglich ist, Argumente für eher traditionellere Familienbilder anzuführen, ist es weit hergeholt, den religiösen Lehren prinzipiell Lustfeindlichkeit zu attestieren (wie Ch’an es nun mal getan hat). Die Familienbilder dann weiter auszudiskutieren, mag dann nachher schon richtig sein.

Familien

Wessen Karriere wird geschädigt

die des angeblichen Machos

purer Verantwortungslosigkeit

das Laisser-faire als Vorschrift. Keiner darf sich auch nur hinter vorgehaltener Hand getrauen, zu sagen, ich lebe besser als der andere.
(Was auch oft eine Anmassung sein mag - aber warum sollte man nicht so offen sein dürfen, es zu sagen, wenn man es ja ohnehin denkt…Problem der Höflichkeit oder was?)

Ich weiss nicht wieso du mir vorwirfst vom Thema abzuweichen wenn ich konkret auf Aussagen von dir :reagiere. Da musst du es eigentlich gewesen sein die zuerst Offtopic ging.

Es ging darum, dass ich im Sinne religiöser Lehren rein defensiv davon sprach, dass damit argumentiert werde (unter der Voraussetzung, dass möglicherweise beide Seiten Pro-Homoehe und Contra-Homoehe in der politischen Debatte ernstzunehmende Argumente haben). Dass dann die Religiösen auch noch im Endergebnis Recht haben, ist zwar meine Auffassung, die kann ich aber wesentlich weniger leicht belegen.

Dass

Homosexuelle generell schlechtere Menschen

seien,
kommt mir nicht in den Sinn.

Ich habe auch keine grundsätzlich negative Einstellung gegen sie.
Mama-Papa-Kind finde ich trotzdem nötig, besonders weil ich es für naturgegeben halte.
Dass mein Naturbegriff nicht völlig religionsfrei ist, ist dann auch wieder richtig.
Es gibt aber immerhin Indizien, Teilbeweise, die auch sonst auf eine solche Natur hinweisen.
Z. B. kontrolliert die Mama den Papa meist anders, sie will ihm meist andere Grenzen setzen als es der andere Papa tut. Genauso kontrolliert der Papa die Mama auch anders, als es eine zweite Mama täte.
Die Fabel, dass alleinerziehende Mütter regelmässig den Kindern genausogute Verhältnisse böten wie eine ganze Familie, muss halt dann mal offen und ehrlich bezeichnet werden. Dass es in Einzelfällen schon immer anders war, ist geschenkt.
Ich rede hier von der grossen Zahl, und diese ist es ja auch, die man am ehesten mit einer öffentlichen Abmilderung von Benachteiligungen erreicht. Wie weit eine solche zu gehen hat, und ob dann Homosexualitätsverbote, Ehebruchsverbote und dgl. überhaupt etwas bringen würden oder nicht eher schädlich sind, ist alles vorläufig mal dahingestellt.

Gruss,
Mike

@Ch´ans Geschichte über den Ursprung der kirchlichen Homosexuellenfeindlichkeit [AT → Saulus alias Paulus → NT] mag stellenweise richtig sein, in seinen Ausführungen dazu bewegt er sich aber auf sehr dünnem Eis:
 
 

(Judentum = israelitische Religion ungefähr ab dem 6. Jh.vuZ, also ab Exil, genaugenommen aber erst ab 5. Jh. durch Esra)

 
 
Außer einem regen bzw. (relativ) normalen Sexualtrieb, der auch vor Nichtisraelitinnen keinen Halt machte [Esra 9:1-6, Mischehen der Israeliten mit Kanaanitern, Hethitern, Pheresitern, Jebusitern, Ammonitern, Moabitern, Ägyptern (!) und Amoritern (LXX = Edomitern?)] ließe sich über die Juden damals nicht viel behaupten, ganz zu schweigen von einem „Judentum“ zu dieser Zeit.

Der genaue Wortlaut/Umfang der Thora (= schriftliche Thora, d.h. Pentateuch bzw. Hexateuch), die Esra für das Volk wiederherstellte bzw. für die Öffentlichkeit (Dekalog mit/ohne samaritanischer Variante?) verordnete, ist unbekannt - der heutige, erst ca. 1000 Jahre alte „Masoretische Text“ war es mit Sicherheit nicht, ebenso nicht der vorangegangene, angebliche jüdische Standardtext („Synode von Jamnia“), der ohne Zweifel wieder ein anderer war, wie z.B. überlieferte, heute als „falsch“ erscheinende masoretische Zählungen von gewissen Wörtern, die aber mit den älteren der lateinischen Handschriften des Hieronymus übereinstimmen, belegen (aber auch nicht der Koran … wie man es bisweilen tatsächlich immer noch hören/lesen kann).

Von gewissen Versen gegen (männliche) Homo- bzw. Bisexualität und „Crossdressing“/„Sexspielzeug?“ (bei/für Mann und Frau) in der Thora [Lv/Dt] auf das „Judentum“ der damaligen Zeit zu schließen, wäre - auch mit dem Hintergrund der Makkabäer, die das religiöse Gewicht der Thora auf eben dieses protomosaische Gesetz dort verlegten - Unfug; vielleicht deswegen die große Schweigsamkeit?
http://de.wikipedia.org/wiki/Homosexualit%C3%A4t_im_…
 
 
Natürlich kenne ich auch die diversen jüdischen Übersetzungen … mit all ihren Besonderheiten und Eigenmächtigkeiten, die christliche Leser wohl abschrecken würden bzw. abgeschreckt haben - dass gewisse Herrschaften sie anscheinend immer noch nicht kennen, ist verwunderlich! Hier die relevanten Textstellen in der Übersetzung („Rabbinerbibel“) von Leopold Zunz, ab 1839 (14. Auflage 1904):

[Gn 12:3] „und es werden sich segnen mit dir alle Geschlechter des Erdbodens.“
[Gn 18:18] „und sich segnen werden mit ihm alle Völker der Erde.“
[Gn 22:18] „Und sich segnen werden mit deinem Samen alle Völker der Erde,“
[Gn 26:4] „und es werden sich segnen mit deinem Samen alle Völker der Erde.“
[Gn 28:14] „und mit dir werden sich segnen all[e] Geschlechter der Erde, und mit deinem Samen.“
[Gn 33:4] „Da lief ihm Esav entgegen und umarmte ihn und fiel ihm um den Hals und küßte ihn, und sie weinten.“
[Lv 18:22] „Und bei einem Manne sollst du nicht liegen, wie man bei einem Weibe liegt. Ein Gräuel ist das.“
[Lv 20:13] „Und so jemand bei einem Manne liegt, wie man bei einem Weibe liegt, einen Gräuel haben beide geübt, sie sterben des Todes, ihr Blut über sie!“
[Dt 22:5] „Es soll nicht seyn Geräthe  (o:  des Mannes auf einem Weibe, und es soll nicht anlegen ein Mann Gewand des Weibes; denn ein Greuel des Ewigen deines Gottes ist, wer irgend solches thut.“
http://books.google.de/books?id=ACM7AAAAcAAJ&printse…

Hallo El Borbah,

die stabilen Elternbeziehungen und damit auch das Kindeswohl

Es heißt aber auch nicht, dass Homoehen weniger stabil sind als Heteroehen. Oder kannst du das belegen?

Behaupte ich auch nicht.
[Zunächst behaupte ich nur, dass Religöse, wenn sie dem
Scheine nach „ach so lustfeindlich“ sind, sich
ernstzunehmender Argumente für eine Moral bedienen; sodann
kann man natürlich auf einzelne von ihnen eingehen.
Selbstverständlich habe ich, nicht Du, diese auch als Beispiel
angeführt.
Die Frage ist nur, wie weit wir in diesem Thread darauf
eingehen sollen, weil die Argumente selbst nicht unbedingt
religiös sind. Soviel zum Rahmen.]

Ich denke nicht, dass unser „Abschweifen“ wirklich offtopic ist. Das Thema lautet zwar „Kirche und Homosexualität“, aber was wir hier diskutieren sind die Einflüsse von Religion auf unsere Gesellschaft und Gesetzgebung, die man nicht leugnen kann. Es sind gerade Religiöse die (weltweit) auf die Barrikaden gehen angesichts der Gleichstellung von Homoehen.
Abgesehen von der vom Grundgesetz garantierten Gleichbehandlung von allen Menschen, kann man zu dem Thema seine eigene Meinung haben. Aber es gibt einen Unterschied zwichen dem Äußern einer Meinung und dem Einfordern von Regeln für die Allgemeinheit durch öffentlichen Protest.
Beim Thema der Homoehen stellt sich mir die Frage, ob es nicht eine gänzlich persönliche Angelegenheit ist wer mit wem wie zusammen lebt, und ob eine Einmischung von außen irgendeine Legitimation hat. Eine Einmischung kann nur begründet werden wenn man Homosexualität als Perversion ansieht, so wie man sich einmischen darf bei Fällen von Kindesmissbrauch, weil man darin eine Gefährdung des Wohls einer Person erkennt.
Wenn aber eine gleichgeschlechtliche Beziehung auf gegenseitigem Einverständnis beruht, wie kann man dann eine Einmischung begründen? Ist es pure Homophobie die eine Angst vor der Zersetzung der Gesellschaft und Kultur entstehen lässt oder sind es religiös begründete Hintergründe? In beiden Fällen ist eine Einmischung begründet, aber nur auf Grundlage von möglicherweise falschen Ausgangsannahmen = Homosexualität ist eine Perversion - Homosexualität ist eine Sünde.

Um mit dem Problem der Homoehe zu beginnen:
Ich rechne damit, dass ein Kind - schon aus biologisch
nachvollziehbarem Grund, nicht nur aus religiöser Überlegung -
aufgrund des Geruches seiner Mutter ein besonderes Verhältnis
zu ihr entwickelt (Ähnliches gilt, wenn auch schwächer, für
die Stimme des Vaters u. a.); dass eine Mutter ihr eigenes
Kind nicht als irgendeines, sondern in seiner Individualität
liebt und dass folglich alles, was wir von dieser Beziehung
wegdenken - z. B. Ersatz der Mutter durch eine fremde Frau,
oder durch einen Mann, oder Ersatz des Kindes durch ein
fremdes usw. diese Beziehung zwar nicht verunmöglicht, aber
durch Eingriffe von aussen immer nur geschwächt wird. Dass
auch „Mutter“ genannt werden kann, was z. B. bloss biologische
Mutter, oder bloss soziale Mutter, oder z. B. auch eine
verstorbene Mutter ist, ist klar.
Nur ist - und dies der ontologische und phänomenologische
Hintergedanke - diese Art von Mutter jedesmal weniger
wesentlich als wenn eine Mutter all die genannten
Eigenschaften hat - also biologische, soziale und lebendige
Mutter ist. Dass dann auch keine dieser „wesentlichen“ oder
„deutlichen“ Mütter eine perfekte Mutter ist, brauchst Du mir
nicht zu sagen.

Deine Argumentation zielt auf eine Natürlichkeit der heterosexuellen Partnerschaft ab. Das kann im Gegenzug nur bedeuten, dass homosexuelle Partnerschaften wider die Natur seien.
Das ist eine Meinung die man vielleicht vertreten kann, die sich aber wissenschaftlich kaum belegen lässt. Du sprichst vom Geruch des eigenen Kindes und der eigenen Mutter. Kann man aber einen Säugling dazu befragen ob er seine leibliche Mutter am Geruch erkennt? Wer erinnert sich als Erwachsener noch daran ob er damals als Säugling seine Mutter am Geruch erkannt hat? Und wie ist es möglich, dass Mütter es nicht bemerken wenn ihr Kind im Kranken haus vertauscht wurde? Hätten sie es nicht riechen müssen?
Wenn man die Natur als Vorbild nimmt, unabhängig von der Annahme, dass Menschen Teil der Natur sind oder nicht, dann wird man bei genauerer Betrachtung festellen müssen, dass man hieraus keine Argumentation gegen Homosexualität finden kann. Zwar ist es logisch, dass sich nur Mann und Frau fortpfanzen können, aber Homosexualität ist auch im Tierreich keine Seltenheit und daher kann sie keine „Erfindung“ der (mit freiem Willen ausgestatteten und somit der Sünde fähigen) Menschheit sein. Nicht nur, dass man in der freien Wildbahn Homosexualität unter Tieren beobachten kann, es gibt sogar Tierarten die in bestimmten Situationen ihr Geschlecht wecheln können.
In der Tierwelt verstösst eine Mutter ihr Junges aus nicht nachvollziehbaren Gründen und es wird von einem verwandten oder vollkommen Fremden Weibchen „adoptiert“ oder auch nicht.

Vorausgesetzt, dass man Väter und Mütter „im Vollsinn“
möglichst zahlreich und oft haben will, ist es intelligent,
heterosexuelle Ehen zu fördern. Will man es nicht, sollte man
wenigstens nicht vorgeben, „Familie“ zu fördern, weil der
Begriff Familie von solchen Gedanken wie den oben geäusserten
doch immerhin manchmal besetzt ist. Warum spricht man nicht
besser einfach von „Nachwuchs“?

Der Mensch ist ein soziales „Tier“ das in Familien, Sippen oder auch Rudeln zusammen lebt. Das menschliche Kind ist lange zeit unselbständig und nicht alleine Lebensfähig und daher kann man nicht einfach von Nachwuchs reden wie z.B. bei Schildkröten die ihre Eier vergraben und diese dann ihrem Schicksal überlassen.
Man muss schon von „Familie“ sprechen als etwas das mindestens einen Erwachsenen und ein Kind umfasst wenn die Reden von Menschen ist.

Deine Annahme, heterosexuelle Beziehungen seien der natürliche Ausgangspunkt von Familie und daher möglicher Weise ideale Vorraussetzung für eine gelungene Familie (und das Wohl der Kinder) mag vielleicht nicht grundlegend falsch sein, sie ignoriert aber die Realität.
Ich kann von mir selbst reden als ein Kind das in so einer „idealen“ Umgebung aufwuchs. Nur war es so, dass ich meine eigenen Vater lange Zeit garnicht kannte. Wenn ich als Kind morgens aufstand, war mein Vater schon längst bei der Arbeit, und wenn er nach Feierabend heim kam, lag ich schon lange im Bett. Wenn überhaupt, war er nur am Wochenende und an Urlaubstagen anwesend, und dann war er aber zu Nichts zu gebrauchen, da er sich von der Arbeit erholen musste. Ich hatte sozusagen ein Phantom als Vater dessen erstrangige Aufgabe es war die „Familie“ zu versorgen.
Und was ist mit den vielen alleinerziehenden Elternteilen? Soll man denen vorwerfen, sie entsprächen nicht dem Ideal von Familie? Soll man ihnen die Kinder wegnehmen aufgrund der Annahme, sie seien nicht dazu fähig das Optimum zu bieten?
Ein Freund von mir ist seit Geburt schwer körperlich behindert. Seine Mutter hatte ihn zur Adoption freigegeben. Er wuchst in Kinderheimen auf bis er im Alter von 12 Jahren das erste mal soetwas wie mütterliche Liebe erfahren durfte von einer Frau die ihn zu sich in die Familie holte.

Hauptsache ist aber, „man“ versucht, sich zu verständigen.
Also, kurz gesagt: Weil es immerhin möglich ist, Argumente für
eher traditionellere Familienbilder anzuführen, ist es weit
hergeholt, den religiösen Lehren prinzipiell Lustfeindlichkeit
zu attestieren (wie Ch’an es nun mal getan hat). Die
Familienbilder dann weiter auszudiskutieren, mag dann nachher
schon richtig sein.

Es dürfte klar sein, dass Religionen im Allgemeinen Sexualität nur zum Zwecke der Fortpflanzung innerhalb einer Ehe akzeptieren. Alles Andere wird von den allermeisten Religionen als sündig und animalisch dargestellt. Das geht von der Masturbation über unehelichen Sex mit mehreren Partnern bis hin zu Homosexualität innerhalb oder ausserhalb einer eheänlichen Beziehung oder formal anerkannten Ehe.

Familien

Wessen Karriere wird geschädigt

die des angeblichen Machos

purer Verantwortungslosigkeit

das Laisser-faire als Vorschrift. Keiner darf sich auch nur
hinter vorgehaltener Hand getrauen, zu sagen, ich lebe besser
als der andere.
(Was auch oft eine Anmassung sein mag - aber warum sollte man
nicht so offen sein dürfen, es zu sagen, wenn man es ja
ohnehin denkt…Problem der Höflichkeit oder was?)

Es ist die Frage ob es dich oder sonstwen irgendetwas angeht. Auf welcher Grundlage glaubst du das Recht zu haben zu urteilen ob Homosexuelle Kinder erzeugen oder adoptieren dürfen?
Geht es um das Kindeswohl? Wie kann man begründen, dass das Kindeswohl gefährdet sei durch eine homosexuelle Elternschaft? Die Wissenschaft bietet dazu keine Grundlage?
Geht es um gesellschaftliche Normen? Ist es richtig, dass in Russland vor Kurzem ein Gesetz erlassen wurde das positive Äußerungen über Homosexualität in Gegenwart von Kindern unter Strafe stellt? (Als ob sowas ein häufiges Ereignis wäre.) Will man damit einer „Indoktrinierung“ von Kindern entgegenwirken oder will man gewisse Vorstellungen von Norm gesellschaftlich durchsetzen? Vorstellungen die auf welcher Grundlage beruhen?

Fakt ist: Homosexualität ist ein natürliches Phänomen. Und jeder Mensch hat das Recht auf Selbstbestimmung.

Ich weiss nicht wieso du mir vorwirfst vom Thema abzuweichen wenn ich konkret auf Aussagen von ::dir reagiere. Da musst du es eigentlich gewesen sein die zuerst Offtopic ging.

Es ging darum, dass ich im Sinne religiöser Lehren rein
defensiv davon sprach, dass damit argumentiert werde (unter
der Voraussetzung, dass möglicherweise beide Seiten
Pro-Homoehe und Contra-Homoehe in der politischen Debatte
ernstzunehmende Argumente haben). Dass dann die Religiösen
auch noch im Endergebnis Recht haben, ist zwar meine
Auffassung, die kann ich aber wesentlich weniger leicht
belegen.

Eine religiöse Argumentation lässt sich garnicht begründen, da sie auf der irrationalen Annahme beruht, dass es einen allmächtigen, allwissenden Schöpfer gibt nach dessen Regeln die gesamte Menschheit zu leben habe.

Z. B. kontrolliert die Mama den Papa meist anders, sie will
ihm meist andere Grenzen setzen als es der andere Papa tut.
Genauso kontrolliert der Papa die Mama auch anders, als es
eine zweite Mama täte.

Mir ist nicht ganz klar was du mit „Kontrollieren“ meinst, aber ich gehe davon aus, dass du annimmst, die Geschlechter seien von Natur aus mit gewissen Eigenschaften besetzt. Die Realität zeigt aber, dass es nicht 100% männlich und 100% weiblich gibt. Unabhängig von der sexuellen Orientierung gibt es unzählige Abstufungen zwichen den beiden Geschlechtern die sich nicht durch äußerliche Merkmale festmachen lässt. Da gibt es den affenartig behaarten Zweimetemann der in seiner Freizeit gerne Blumen züchtet und Gedichte schreibt, und die kleine, zierliche „Prinzessin“ die ein Unternehmen führt, Computersoftware entwickelt oder ihren Oldtimer restauriert. Es gibt die dominante Frau die ihren Freund unterdrückt und bei jeder Gelegenheit zur Sau macht, und es gibt den Macho der gerne mal hinlangt wenn ihm was nicht passt.
Es ist ja auch nicht so, dass Frauen im Allgemeinen auf einen bestimmten Typ Mann stehen. Manche stehen auf den fiesen Fitnesstrainer und manche finden den kleinen, dicken Philosophieproffessor süß.

Die Fabel, dass alleinerziehende Mütter regelmässig den
Kindern genausogute Verhältnisse böten wie eine ganze Familie,
muss halt dann mal offen und ehrlich bezeichnet werden. Dass
es in Einzelfällen schon immer anders war, ist geschenkt.
Ich rede hier von der grossen Zahl, und diese ist es ja auch,
die man am ehesten mit einer öffentlichen Abmilderung von
Benachteiligungen erreicht. Wie weit eine solche zu gehen hat,
und ob dann Homosexualitätsverbote, Ehebruchsverbote und dgl.
überhaupt etwas bringen würden oder nicht eher schädlich sind,
ist alles vorläufig mal dahingestellt.

Das kann man schwer vorläufig dahingestellt lassen, da diese Debatte genau in diesem Moment aktuell und bestimmend ist für unsere Gesellschaft.

Wie gesagt stellen sich die Fragen, ob Homoehen soweit „ungünstig“ für die Entwicklung von Kindern sind, dass man Homosexuellen die Adoption verweigern muss. Und wenn ja, wie kann dies begründet werden?
Wäre es nicht ein Ideal für eine Umgebung für kindliches Aufwachsen wenn es eine Familie mit Eltern, Großeltern, Geschwistern, Tanten und Onkeln, Cousins und Cousinen usw, gäbe? Soll man versuchen diese Ideal durch gesetzliche Regelungen zu erreichen und welche Abweichungen vom Ideal soll man dann mit Sanktionen belgen? Und geht es dann noch um das Kindeswohl?

Homoehe
Hallo El Borbah,

danke für die auführliche Antwort - im Ernst, ich finde den Dialog auf diese Weise sinnvoll.

Was wir in einem Thread nicht fertigbringen werden, ist wohl, das ganze Thema
erschöpfend abzuhandeln; wir können uns aber vielleicht gegenseitig Impulse geben.
Als Impuls verstehe ich dieses Dein letztes Votum allemal.
Nun aber zum Inhaltlichen:

Gleichbehandlung von allen Menschen

Gleichbehandlung von Individuen ist eins; Gleichbehandlung von Beziehungen ist bereits nicht ganz dasselbe. Aber schauen wir, wo genau der Schuh drückt.

Aber es gibt einen Unterschied zwichen dem Äußern einer Meinung und dem Einfordern von Regeln für die
Allgemeinheit durch öffentlichen Protest.

Den richtigen Ton zu treffen, ist allemal nicht selbstverständlich. D’accord.

Beim Thema der Homoehen stellt sich mir die Frage, ob es nicht eine gänzlich persönliche Angelegenheit
ist

Hier beginnen die Probleme. Kann im Leben überhaupt eine Zweierbeziehung die „persönliche“ Angelegenheit eines Menschen sein? Einerseits nein, weil es eben um mehrere Personen geht. Andererseits ja, weil nur Personen und die ganzen Personen betroffen sind. Aber das ist schon eine philosophische Frage und allenfalls die begriffstheoretische, nämlich die Frage danach, was Person sei.

Wenn aber eine gleichgeschlechtliche Beziehung auf gegenseitigem Einverständnis beruht, wie kann
man dann eine Einmischung begründen

Keine Zweierbeziehung besteht immer und ganz ausschliesslich aus zwei Personen. Schon die Herkunft (Geburt) der beiden setzt weitere Personen voraus.
Im übrigen ist Homoehe ein Spezialfall der Homosexualität. Diese allgemein zu verurteilen, ist sicher nicht so eindeutig gerechtfertigt, demgegenüber die Ablehnung der Homoehe aus logischen Gründen wesentlich leichterfällt. Während ein angeblicher „Gegner“ von Homosexualität vielleicht nur dagegen ist, dass er selber homosexuellen Kontakt hat, während er dies bei andern Menschen gutheisst, kann ein „Befürworter“ genauso selber heterosexuell sein und nur behaupten, ein Befürworter zu sein, weil er eine gewisse Toleranz hat. Insofern ist es eher abwegig, von Befürwortern und Gegnern von Homosexualität zu sprechen. Als

Sünde

Verfehlung gegen religiöse Gesetze wird sie insbesondere in den monotheistischen Religionen gesehen, dort aber in ganz vielen verschiedenen Varianten; selbst wenn sie in einer Religionsgemeinschaft durchwegs als Sünde gelten würde - also dass z. B. schon homosexuelle Phantasien und Gedanken verpönt würden -, heisst das nicht, dass sie auch konkret verfolgt wird - also dass z. B. homosexuelle Betätigung mehrerer Personen zusammen regelmässig überhaupt irgendwelche Konsequenzen hat.
Das variiert doch von Land zu Land, von Jahrhundert zu Jahrhundert, von Öffentlichkeit zu Gesellschaft immer wieder total.

Wenn Herr A im Staate X (z. B. Marokko) sagt, wir brauchen mehr Toleranz, kann das unter Umständen doch das Gleiche sein von Herrn B, der im Staate Y (z. B. Deutschland) genau das Gegenteil sagt. Herr A kann zum Beispiel mit seiner „Toleranzforderung“ meinen, es brauche statt der Todesstrafe für ein paar Nächte im Schwulenklub wenigstens keine Bestrafung der Täter, wohl aber Massnahmen wie z. B. die Auflösung ihrer Lokalitäten usw.
Dagegen kann hierzulande Herr B als „intolerant“ gelten, wenn er die Auflösung des benachbarten Nachtklubs fordert, nur weil dieser ein Schwulenklub ist.

Dagegen ist die Homoehe-Debatte viel weitergehend, weil der Staat mit der Gewährung einer Ehe ein Recht eigens einräumt. Und die Frage ist eben, warum der Staat überhaupt eine Ehe als Rechtsinstitut einsetzt!
Oder mit andern Worten: Für eine Diskussion über Homoehe muss ich nicht nur wissen, was Homo, sondern auch, was Ehe ist. Historisch hat man die Heteroehe eben aus ganz bestimmten Gründen gewährt, die mit Nachwuchs irgendwie zu tun haben, aber nicht wegen Einzelfällen, sondern wegen der grossen Zahl.

Kann man aber einen Säugling dazu befragen ob er seine leibliche Mutter am Geruch erkennt?

Beim 3-5-jährigen Kind ist das ganz fraglos.

Wer erinnert sich als Erwachsener

An dieses Alter (3-5) erinnere ich mich z. B. genau, und auch dass der Geruch von Mutter und Vater sich ganz grundlegend unterschied. Nicht jeder Junge sucht in jeder Nacht zu seiner Mutter ins Bett zu schlüpfen, aber jeder, der so eine Phase hatte, kann es wieder wissen. (Vgl. Ödipuskomplex & Co.)

Homosexualität ist auch im Tierreich keine Seltenheit

allerdings regelmässig ein Zeichen von sozialer Zersetzung

und daher kann sie keine „Erfindung“ der (mit freiem Willen ausgestatteten und somit der Sünde fähigen) :Menschheit sein

Was auch der Hl. Paulus bei der Einführung des Verbotes der Homosexualität nicht behauptet.
Er nennt sie nicht deswegen widernatürlich, weil sie im Tierreich überhaupt nicht vorkomme.
Er wusste vermutlich: Es gibt nichts, das es nicht gibt.

Deine Annahme, heterosexuelle Beziehungen seien der natürliche Ausgangspunkt von Familie und daher :möglicher Weise ideale Vorraussetzung für eine gelungene Familie (und das Wohl der Kinder) mag :vielleicht nicht grundlegend falsch sein

Danke, wichtige Feststellung

sie ignoriert aber die Realität

Halt, stopp.

Es geht darum, auf die Realität einzuwirken. Es geht mir doch nicht nur um die Analyse, so wenig wie es Paulus mit dem Homoverbot nur um die Analyse ging!
Es geht um Einflussnahme auf die Realität! Und nichts anderes ist es, wenn der Staat ein Rechtsinstitut wie die Ehe einräumt. Das ist doch Einflussnahme auf die Sozietäten, Gesellschaften, Familien, Teilgesellschaften oder was auch immer. Also sollte man sich doch schon die Folgen vergegenwärtigen und nicht nur die vorbestehende Realität.

Und was ist mit den vielen alleinerziehenden Elternteilen? Soll man denen vorwerfen, sie entsprächen :nicht dem Ideal von Familie?

In dem Sinne, als der Staat generelle Einflussnahme auf die grosse Zahl vorzunehmen hat: ja!
Hoffen darf man immer, dass der Einzelfall anders ist. Der Einzelfall kann auch besser sein als jede andere Familie. Aber es kommt bei einem Rechtsinstitut „Ehe“ eben nicht nur auf Einzelfälle an.

Soll man ihnen die Kinder wegnehmen

Sicher nicht. Habe ich auch nicht gesagt.

bis er im Alter von 12 Jahren das erste mal soetwas wie mütterliche Liebe erfahren durfte von einer Frau das ist ja dann etwas Gutes gewesen - dagegen war nichts eingewendet
Es dürfte klar sein, dass Religionen im Allgemeinen Sexualität nur zum Zwecke der Fortpflanzung :innerhalb einer Ehe akzeptieren.

Da ist es aber voreilig, zu meinen, sie wären lustfeindlich. Man müsste zuerst eine Ahnung davon haben, was „Ehe“ ist.
Das ist übrigens gar nicht so leicht zu wissen. Im allgemeinen ist es der auf Lebenszeit geschlossene Bund zweier Menschen, der namentlich sexuelle Treue zum Inhalt hat, wobei der Bruch dieser Treue unterschiedliche Konsequenzen haben kann je nach Gesetz und je nach dem Willen des Betrogenen.

Sodann stellt sich - horribile dictu - das Problem, dass die Ehe ein Recht ist. Wer zu bestimmter Zeit Macht hat, setzt Recht durch oder schreibt es als Gesetz auf, und irgendwelche Leute haben - mehr oder weniger gezwungen - darauf zu hören und zu achten. Meine erste Feststellung, wenn es Zeit ist, ein Recht „zu setzen“ (zu bestimmen), ist der klare Eindruck, dass diese Festsetzung eines Rechtes kein Vergnügen, sondern eine Pflicht ist, welche immer - ob man sie nun wahrnimmt und egal wie man sie wahrnimmt - Folgen für die Umwelt hat, und zwar immer sowohl Vor- als auch Nachteile. Hinzu kommt, dass, wenn man zu dieser Verantwortung verdammt ist, man es nie allen recht machen kann. Der arme Kerl, der die Ehe einführte, tat daher (aus rechtsphilosophischer Warte betrachtet) ganz gut daran, das Absolute (rational nicht ganz Erklärliche), oder um es besser zu sagen: Gott anzurufen.

Auf welcher Grundlage

Der Staat ist verpflichtet, sich Gesetze zu geben. Geschieht dies nicht, weisst Du, was passiert. Die Staatsmacht wird von irgendjemandem weggeschnappt, der gerade seine Ansicht durchdrücken will.
Es ist daher unser aller Aufgabe, den Staatslenkern die Gedanken aufzuzeigen, aufgrund derer sie möglichst haltbare und akzeptable Gesetze herstellen können. Diese Gedanken sind nun einmal auf den Tisch zu legen. Sie dürfen ja auch befragt werden. In irgend einer Art, ob Pro oder Contra, sind sie dem Souverän aber Pflicht, und wir sind Teil dieses Souveräns.

Kindeswohl

Kann man ja auch befragen. Ich kenne Homos, die es wahrscheinlich fertigbrächten, ein Kind gut zu erziehen. Das Problem sind aber, wie schon geschrieben, eben nicht die Einzelfälle, sondern ist die grosse Zahl und die vermutete Wirkung des Rechtes.

„Indoktrinierung“ von Kindern entgegenwirken

Klar empfinde ich es als Problem, dass Homosexualität gemäss dem Willen gewisser Schulbuchautoren den Kindern als „völlig normal“ eingetrichtert werden soll, schon aufgrund der Häufigkeit der traditionellen Familien. Dies ist aber wiederum eigentlich eine andere Diskussion als jene über die Homo-Ehe. Diese ist nämlich eine viel weitergehende Normierung als nur die Behauptung, Homosexualität sei „normal“ (was wiederum die Frage aufwerfen könnte, was uns eigentlich überhaupt dazu verdammt, Normen aufzustellen - aber dazu siehe oben).

Homosexualität ist ein natürliches Phänomen.

Nicht alles, was in der Natur vorkommt, ist in gleicher Heftigkeit „natürlich“.
In der Natur kommt auch vor, dass eine Antilope bloss halb totgebissen wird und nachher grauenhaft zu leiden hat. Das ist nicht derselbe Grad von „Natürlichkeit“ wie wenn sie kurz und schmerzlos stirbt.

Eine religiöse Argumentation lässt sich garnicht begründen, da sie auf der irrationalen Annahme beruht, :dass es einen allmächtigen, allwissenden Schöpfer gibt

Das kann in dieser schroffen Weise nicht gelten.
Die Religion entzieht sich zwar der durchgehenden Erklärung, es gibt aber haufenweise Hinweise auf sie, wenn man bereit ist, diese zu beachten. Selbstverständlich stützen meine hier angeführten Gründe die religiöse Auffassung, auch wenn bisher keiner von ihnen ganz religiös war; hingegen ist derjenige, der zur Rechtsetzung verdammt ist, ein Stückweit zur Irrationalität verdammt, also ist sowohl der Religiöse Gesetzgeber als auch der antireligiöse ein Stückweit überfordert und muss darauf vertrauen, dass seine „Gerechtigkeit“ (religiös) oder „Gleichheit“ (areligiös) wirklich gerecht sei und Gleiches gleich, Ungleiches aber ungleich behandle.

manche

Ja, es gibt immer manche. Darum kann man auch durchaus glauben, Recht sei immer auch falsch.
Ich habe dafür sogar eine Ader.
Nur sollte das dann eben nicht heissen, dass es noch mehr Rechtsinstitute gibt,
sondern möglichst wenige.
Es wäre (meines Erachtens) weit konsequenter, die Ehe überhaupt abzuschaffen, also noch weitere Ehe-Arten zuzulassen! Denn „allen Leuten Recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann“.
Und das sollte sich auch die aufgeklärte Gleichheitslehre mal hinter die Ohren schreiben.

Wie in aller Welt kannst Du für jeden ein „gleiches“ Selbstbestimmungsrecht (das gar nicht nur ihn selbst betrifft, sondern immer mindestens auch noch einen Mitmenschen) verlangen, wenn Du im gleichen Artikel die Verschiedenartigkeit von Frauchen und Männlein, ihren Hobbys und Vorlieben aufzählst!

Homosexuellen die Adoption verweigern

Es geht um die Frage, ob man sie gewährt, nicht ob man sie verweigert.
Dass in gewissen Fällen Kinder von Onkel und Tante oder meinetwegen von Onkel und Onkel mehr grossgezogen werden als von Vater und Mutter, ist und war eh schon immer Realität;
im übrigen kann ein guter Lehrer immer auch seinen Vatertrieb im Beruf ausleben, ohne auch noch irgendwelche Adoptionspapiere haben zu müssen.
Warum sind die Homosexuellen nicht damit zufrieden, dass man sie als Paare sich ausleben lässt?
Was ja (vgl. meine Zitierung von Paulus) nicht selbstverständlich ist. Man könnte auch durchaus weitergehend fragen, ob das Ausleben von homosexuellen Phantasien nicht ebensogute heterosexuelle Beziehungen verhindert.
Dazu will ich mich hier gar nicht allzu breit äussern, das ist mir dann echt etwas zu schwierig.
Und doch scheint es mir unzulässig, nur weil ich es schwierig finde, mich einer Forderung nach Rechtsänderungen zu unterstellen, die ebenso irrational sind wie jedes religiöse Recht Irrationales enthält.

Zwei Männchen „gleich“ zu behandeln wie „Männchen und Weibchen“, scheint mir einfach etwas viel Gleichheit. Man könnte also, was „Religion und Homosexualität“ als Ganzes betrifft, auch ebensogut die Genderdebatte führen. Auch dort bin ich halt der Auffassung, dass das Kind die Mutter ganz anders riecht als den Vater. Und warum ich dieser Auffassung bin? Weil ich es selbst erlebte.

Gruss,
Mike

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Gleichbehandlung von allen Menschen

Gleichbehandlung von Individuen ist eins; Gleichbehandlung von
Beziehungen ist bereits nicht ganz dasselbe. Aber schauen wir,
wo genau der Schuh drückt.

Aber es gibt einen Unterschied zwichen dem Äußern einer Meinung und dem Einfordern von Regeln für die
Allgemeinheit durch öffentlichen Protest.

Den richtigen Ton zu treffen, ist allemal nicht
selbstverständlich. D’accord.

Beim Thema der Homoehen stellt sich mir die Frage, ob es nicht eine gänzlich persönliche Angelegenheit
ist

Hier beginnen die Probleme. Kann im Leben überhaupt eine
Zweierbeziehung die „persönliche“ Angelegenheit eines Menschen
sein? Einerseits nein, weil es eben um mehrere Personen geht.
Andererseits ja, weil nur Personen und die ganzen Personen
betroffen sind. Aber das ist schon eine philosophische Frage
und allenfalls die begriffstheoretische, nämlich die Frage
danach, was Person sei.

Ich frage mich ernsthaft ob du jemals in einer Beziehung gelebt hast. Es sind (mindestens) zwei Individuen die sich mit gegenseitigem Interesse und Einverständnis auf eine Beziehung einlassen. Dabei handelt Jeder auf eigene Entscheidung. Es sollte in meinen Augen der Idealfall sein, dass zwei Personen sich jeweils aus freien Stücken für eine Beziehung entscheiden. Zwangsheirat oder Kuppelei durch Verwandte widerspricht dem Prinzip der freien Entfaltungsmöglichkeit.
Es sollte doch wohl möglich sein, das Angebot einer Partnerschaft abzulehnen oder eine bestehende Partnerschaft aufzulösen. Dass dabei nicht die Interessen beider Seiten erfüllt werden können, liegt im Wesen der Situation. Spätestens wenn der „Abgewiesene“ seine Interessen entgegen den Willen des Anderen durchsetzen will, kann nicht mehr von freier Entfaltungsmöglichkeit die Rede sein.

Wenn aber eine gleichgeschlechtliche Beziehung auf gegenseitigem Einverständnis beruht, wie kann
man dann eine Einmischung begründen

Keine Zweierbeziehung besteht immer und ganz ausschliesslich
aus zwei Personen. Schon die Herkunft (Geburt) der beiden
setzt weitere Personen voraus.

Klar, es gibt Menschen die bei der Wahl eines Partners das Einverständnis der Familie vorraussetzen. Und es gibt Menschen die sich bei dieser Frage des Einflusses der Familie nur erwehren können indem sie mit ihrer Familie brechen.

Im übrigen ist Homoehe ein Spezialfall der Homosexualität.

Sie ist doch nur deshalb ein Spezialfall, weil sie in den meisten Gegenden garnicht möglich ist und in anderem erst seit Kurzem erlaubt wurde.
Und die Heteroehe ist ein Normalfall, weil sie eben der traditionellen Vorstellung von Norm entspricht und staatlich gefördert wird.

Kann man aber einen Säugling dazu befragen ob er seine leibliche Mutter am Geruch erkennt?

Beim 3-5-jährigen Kind ist das ganz fraglos.

Wer erinnert sich als Erwachsener

An dieses Alter (3-5) erinnere ich mich z. B. genau, und auch
dass der Geruch von Mutter und Vater sich ganz grundlegend
unterschied. Nicht jeder Junge sucht in jeder Nacht zu seiner
Mutter ins Bett zu schlüpfen, aber jeder, der so eine Phase
hatte, kann es wieder wissen. (Vgl. Ödipuskomplex & Co.)

Die Frage ist doch nicht, ob man sich an den Geruch der Mutter erinnert, sondern ob man sich daran erinnert den Geruch der Mutter als Kennzeichen der Mutter zu erkennen. Ob man, wenn man neben der Mutter noch einer fremden Frau in den Arm gegeben wird, am Geruch erkennen konnte, wer von beiden die Mutter ist, auch wenn man die Mutter vorher noch nie gerochen hat.
Von daher halte ich deine Behauptung für nicht belegbar. Oder ist es so, dass wenn ein Kind nicht seiner Mutter sondern einer anderen Frau anvertraut wird, das Kind dann eine Abneigung zeigt anhand ihres Geruchs.

Homosexualität ist auch im Tierreich keine Seltenheit

allerdings regelmässig ein Zeichen von sozialer Zersetzung

Wie kommst du zu diesem Schluß? Kannst du das belegen?

sie ignoriert aber die Realität

Halt, stopp.

Es geht um Einflussnahme auf die Realität! Und nichts anderes
ist es, wenn der Staat ein Rechtsinstitut wie die Ehe
einräumt. Das ist doch Einflussnahme auf die Sozietäten,
Gesellschaften, Familien, Teilgesellschaften oder was auch
immer. Also sollte man sich doch schon die Folgen
vergegenwärtigen und nicht nur die vorbestehende Realität.

Konzentrationslager waren auch eine Einflussnahme auf die Realität.
Die Frage ist ob eine Einflussnahme gerechtfertig, weil richtig, ist.

Und was ist mit den vielen alleinerziehenden Elternteilen? Soll man denen vorwerfen, sie entsprächen :nicht dem Ideal von Familie?

In dem Sinne, als der Staat generelle Einflussnahme auf die
grosse Zahl vorzunehmen hat: ja!
Hoffen darf man immer, dass der Einzelfall anders ist. Der
Einzelfall kann auch besser sein als jede andere Familie. Aber
es kommt bei einem Rechtsinstitut „Ehe“ eben nicht nur auf
Einzelfälle an.

Wie sollte denn eine staatliche Einflussnahme auf Alleinerziehende aussehen? Zwangszuweisung eines Partners?

bis er im Alter von 12 Jahren das erste mal soetwas wie mütterliche Liebe erfahren durfte von einer ::Frau

das ist ja dann etwas Gutes gewesen - dagegen war nichts eingewendet

Ich habe das als ein Beispiel für Realität gebracht an der deine Vorstellung von idealer Familie vorbei geht.

Es dürfte klar sein, dass Religionen im Allgemeinen Sexualität nur zum Zwecke der Fortpflanzung ::innerhalb einer Ehe akzeptieren.

Da ist es aber voreilig, zu meinen, sie wären lustfeindlich.

Es gibt durchaus christliche Strömungen, und zwar nicht zu gering, die auch den Geschlechtsakt innerhalb der Ehe zum Zwecke der Fortpflanzung ohne Lust anmahnen.
Die Beschränkung von Sexualität auf das Innereheliche und besonders auf den Zweck der Fortpflanzung kann nur als lustfeindlich bezeichnet werden, da sie an der Realität vorbei geht. Es liegt nicht in der Natur des Menschen. Das Einhalten von religiösen Forderungen bezüglich Sexualität kann nur als zwanghaft angesehen werden.
Falls du anderer Meinung bist, dann gib mal bei Google „Sex“ oder „Porno“ ein und bedenke die Anzahl der Treffer.

Man müsste zuerst eine Ahnung davon haben, was „Ehe“ ist.
Das ist übrigens gar nicht so leicht zu wissen. Im allgemeinen
ist es der auf Lebenszeit geschlossene Bund zweier Menschen,
der namentlich sexuelle Treue zum Inhalt hat, wobei der Bruch
dieser Treue unterschiedliche Konsequenzen haben kann je nach
Gesetz und je nach dem Willen des Betrogenen.

„Ehe“ kann man in der Tat nicht allgemein definieren. Es gibt Kulturen bei denen eine Ehe durch den bloßen Geschlechtsakt eingegangen wird. Und auch dort wird großen Wert auf Treue gelegt. Aber nicht von der Gesellschaft sondern von den Eheleuten. Das Phänomen der Treue, das auch im Tierreich zu beobachten ist, lässt sich evolutorisch erklären. Eine fest zusammenhaltende Familie erhöht die Überlebenschance der Nachkommen. Aber andererseits sind Männer, deren Hoden täglich ca. 100 Millionen Spermien produzieren, darauf bedacht ihrem natürlichen Sexualtrieb nachzukommen - ihre Gene möglichst oft weiter zu geben; auch dann, wenn sie gleichzeitig ein fürsorglicher Familienvater sind.
Und es ist auch keine Seltenheit, dass Frauen mit Männern in einer Familie zusammen leben, die (oftmals unwissentlich) garnicht die Erzeuger der Kinder sind. Frau sucht sich einen Mann der gut ist für eine feste Beziehung und Qualitäten als Vater verspricht, aber die Gene für ihre Kinder suchen sie bei Männern die sexuell attraktiv und aktiv sind - ein klarer Vorteil wenn es um den Erhalt der eigenen Erbinformationen geht.

Ehebruch ist zum Beispiel im Islam eine Todsünde. Die Ahndung dieses Vergehens wird aber sehr unterschiedlich, je nach Region, gehandhabt. Während man sich auf den einen Punkt in der Scharia beruft, der mindestens drei Zeugen vorraussetzt, wird es kaum zu einer Ahndung kommen, da es kaum vorkommt, dass drei Personen einen Ehebruch (durch einen Sexakt) beobachten können.
Und in anderen Regionen ist schon die bloße Anschuldigung ausreichend für die Todesstrafe. Man beruft sich dabei auf die durch den Koran vorgegebene Logik, dass eine rechtschaffne Person nicht den Verdacht von Unrechenschaft aufkommen lassen kann. Gibt es Gründe für einen Verdacht, kann das nur an der Unredlichkeit der betroffenen Person liegen.

Sodann stellt sich - horribile dictu - das Problem, dass die
Ehe ein Recht ist. Wer zu bestimmter Zeit Macht hat, setzt
Recht durch oder schreibt es als Gesetz auf, und irgendwelche
Leute haben - mehr oder weniger gezwungen - darauf zu hören
und zu achten. Meine erste Feststellung, wenn es Zeit ist, ein
Recht „zu setzen“ (zu bestimmen), ist der klare Eindruck, dass
diese Festsetzung eines Rechtes kein Vergnügen, sondern eine
Pflicht ist, welche immer - ob man sie nun wahrnimmt und egal
wie man sie wahrnimmt - Folgen für die Umwelt hat, und zwar
immer sowohl Vor- als auch Nachteile. Hinzu kommt, dass, wenn
man zu dieser Verantwortung verdammt ist, man es nie allen
recht machen kann. Der arme Kerl, der die Ehe einführte, tat
daher (aus rechtsphilosophischer Warte betrachtet) ganz gut
daran, das Absolute (rational nicht ganz Erklärliche), oder um
es besser zu sagen: Gott anzurufen.

Da bin ich vollkommen anderer Meinung.
Nicht nur dass ich Atheist bin und Gott nicht nur als „rational nicht ganz erklärlich“ sondern für „rational gänzlich nicht erklärlich“ halte, sehe ich starken Anlass zu der Annahme, dass Gott und dessen Gesetze von Menschen gemacht wurden, da sie, besonders mit Hindblick auf ihre Entstehungszeit, menschliche Fehleinschätzungen von Ethik und Moral wiederspiegeln.

In einer Demokratie ist es nicht der Machthaber der nach seinem Gutdünken Regeln aufstellt, sondern eine vom Volk dazu bestimmte Gruppe von Volksvertretern. Natürlich können diese Volksvertreter nicht die Meinung eines jeden einzelnen Bürger kennen und schon garnicht umsetzen, aber sie sind dazu verpflichtet durch Diskussion und Abwägung eine möglichst gute Lösung zu finden. Und in einer Demokratie werden Gesetze in der Regel nicht für alle Ewigkeit erlassen (ausgenommen Gesetze zum Erhalt der Demokratie), sondern sie sind Jederzeit überprüfbar und änderbar.

Bei Gesetze die durch einen angeblichen Gott gegeben sind, ist es nicht nur das Problem der vermeintlichen Menschgemachtheit im Zusammenhang mit einem göttlichen Absolutheitsanspruch mit der daraus resultierenden Unantastbarekeit und Nichthinterfragbarkeit, sondern auch die Vielfalt der menschlichen Interpretationsmöglichkeiten der Texte UND VOR ALLEM die Vielzahl der unterschiedlichen Texte die aus einer Vielzahl unterschiedlicher Religionen hervorgehen.

Kindeswohl

Kann man ja auch befragen. Ich kenne Homos, die es
wahrscheinlich fertigbrächten, ein Kind gut zu erziehen. Das
Problem sind aber, wie schon geschrieben, eben nicht die
Einzelfälle, sondern ist die grosse Zahl und die vermutete
Wirkung des Rechtes.

Wie richtig ausführst, ist es eben nur eine Vermutung.

Homosexualität ist ein natürliches Phänomen.

Nicht alles, was in der Natur vorkommt, ist in gleicher
Heftigkeit „natürlich“.
In der Natur kommt auch vor, dass eine Antilope bloss halb
totgebissen wird und nachher grauenhaft zu leiden hat. Das ist
nicht derselbe Grad von „Natürlichkeit“ wie wenn sie kurz und
schmerzlos stirbt.

Du begehst den Fehler „natürlichkeit“ mit einer romantischen Vorstellung zu verknüpfen. Du meinst Natur müsse prinzipiell schön und gut sein. Aber das sind menschliche Wertvorstellungen nach denen sich die Natur nicht richtet.
Es gibt eine Spinnenart bei der die Mutter den Kokon so lange behütet bis die Jungen schlüpfen. Direkt nach dem Schlüpfen klettern hunderte winziger Spinnenkinder auf ihrer Spinnenmutter und es wird vermutet, dass es bestimmte Bewegungen der Mutter mit ihren Beinen sind, die ihre Jungen dazu „auffordern“ sie bei lebendigem Leib aufzufressen. „Menschlich“ betrachtet ist das ein grausamer Vorgang, aber der Vorteil liegt klar auf der Hand: Indem sich die Mutter opfert, erhöht sie die Überlebenschancen ihrer Nachkommen erheblich. Wie sollte man das als unnatürlich bezeichen können wo es doch die Natur hervorgebracht hat?
Im Übrigen ist die „Natur“ keineswegs so schön wie sich das Viele vorstellen (von Manchen wird die angebliche Schönheit der Natur als Beleg für die Schöpfung Gottes erachtet), denn die Mehrheit aller Lebewesen lebt in einem ständigen Stress ausgelöst durch den Kampf ums Überleben. Sie sind ständig auf der Suche nach Nahrung während sie gleichzeitig versuchen nicht selbst zu Nahrung zu werden.

Eine religiöse Argumentation lässt sich garnicht begründen, da sie auf der irrationalen Annahme beruht, :dass es einen allmächtigen, allwissenden Schöpfer gibt

Das kann in dieser schroffen Weise nicht gelten.

Das ist nicht schroff, sondern rational.
Ich habe bisher noch keine einzige halbwegs einleuchtende Erklärung für die Annahme, es gebe einen Gott, gehört oder gelesen. Und dann stellt sich die Frage welcher der vielen tausend Götter der richtige sein soll. Warum ist es nicht Zeus oder Ra, warum soll es ausgerechnet der Gott sein um den sich das Judentum, das Christentum und der Islam streiten?
(Gib dir bitte keine Mühe darauf zu antworten.)

Die Religion entzieht sich zwar der durchgehenden Erklärung,
es gibt aber haufenweise Hinweise auf sie, wenn man bereit
ist, diese zu beachten. Selbstverständlich stützen meine hier
angeführten Gründe die religiöse Auffassung, auch wenn bisher
keiner von ihnen ganz religiös war;

Ich muss dir unterstellen, dass deine Bemühung einer nichtreligiösen Argumentation auf eine religiöse Überzeugung fusst. Du versuchst zwar nichtreligiöse Erklärungen zu liefern, aber da du in deiner Grundmeinung religiös voreingenommen bist, suchst du eben nur nach nichtreligiösen Erklärungen die deine religiöse Ansicht stützen. Von daher sind deine Erklärungsversuche nicht ergebnissoffen und somit nicht viel wert.
Davon abgesehen bilde ich mir ein deine bisherigen Argumente widerlegt zu haben.

Es wäre (meines Erachtens) weit konsequenter, die Ehe
überhaupt abzuschaffen, also noch weitere Ehe-Arten
zuzulassen! Denn „allen Leuten Recht getan, ist eine Kunst,
die niemand kann“.
Und das sollte sich auch die aufgeklärte Gleichheitslehre mal
hinter die Ohren schreiben.

Da muss ich dir zur Abwechslung auch einmal voll zustimmen. Wenn es um bloße Gleichbehandlung geht, kann das nur durch eine Abschaffung der staatlichen Ehe geschehen. Denn auch wenn neben den Heterosexuellen die Homosexuellen in den Genuß der ehelichen Förderungen kommen und somit gleichbehandelt werden, bleibt immer noch eine Gruppe von Personen dadruch ungleich behandelt wird. Und zwar handelt es sich dabei um die Gruppe der Unverheirateten.

Wie in aller Welt kannst Du für jeden ein „gleiches“
Selbstbestimmungsrecht (das gar nicht nur ihn selbst betrifft,
sondern immer mindestens auch noch einen Mitmenschen)
verlangen, wenn Du im gleichen Artikel die
Verschiedenartigkeit von Frauchen und Männlein, ihren Hobbys
und Vorlieben aufzählst!

Auszug aus dem deutschen Grundgesetz:
Art 3
(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

Man könnte noch hinzufügen: Niemand darf wegen seiner Hobbies benachteiligt oder bevorzugt werden.

Was ich versucht habe zu widerlegen, war deine Vorstellung von bestimmten Rollen der Geschlechter innerhalb einer Ehe. Es gibt nicht nur „den Mann“ und „die Frau“. Alle Menschen sind (teilweise extrem unterschiedlich) und das unabhängig von ihrem Geschlecht. Diese Unterschiedlichkeit kann aber keine Argument gegen eine Gleichbehandlung sein - gegen den Grundsatz der Gleichheit aller Menschen vor dem Gesetz.
Übrigens gibt es auch Menschen bei denen man rein äußerlich und/oder auch charakterlich garnicht sagen kann um welches Geschlecht es sich handelt. Während man bei Transsexuellen, also Menschen die mit dem falschen Geschlecht geboren wurden, vielleicht mutmaßen könnte, dass sie irgendwie geistig oder seelisch verwirrt sind, sieht das bei Menschen, die zum Beispiel einen Penis und Brüste, oder einen Penis UND eine Vagina haben, anders aus. (Wenn es einen Gott gibt, was hat er sich dann dabei gedacht?)

Homosexuellen die Adoption verweigern

Es geht um die Frage, ob man sie gewährt, nicht ob man sie
verweigert.

Naja, wenn man etwas nicht gewährt, kommt das einem Verweigern gleich.

Warum sind die Homosexuellen nicht damit zufrieden, dass man
sie als Paare sich ausleben lässt?

Wieso sollten sie sich damit zufrieden geben etwas nicht zu dürfen was für Andere selbstverständlich ist?

Man könnte auch durchaus weitergehend
fragen, ob das Ausleben von homosexuellen Phantasien nicht
ebensogute heterosexuelle Beziehungen verhindert.

Wie kommst du zu dieser Annahme. Das müsste ja vorraussetzen, dass Homosexuelle sich dazu entscheiden homosexuell zu sein.
Ich bin heterosexuell und habe mich nicht dazu entschieden, ich bin einfach so. Ich habe bisher noch keinen Mann getroffen und kann mir auch keinen Mann vorstellen mit dem ich Sex haben wollte.
Umgekehrt ist das bei Homosexuellen wohl auch so. Ein schwuler Mann wird kein Interesse an Frauen haben, weil er einfach so ist wie er ist.
Natürlich gibt es wie beim „Mannsein“ und „Frausein“ auch bei sexuellen Neigungen Abstufungen. Während ich mich als mindesten 99.9%ig heterosexuell bezeichnen würde, gibt es bekanntlich auch bisuexuelle Menschen die kein Geschlecht dem Anderen vorziehen. Und es gibt Menschen die zwar eine Vorliebe haben, aber einer „Abwechslung“ generell nicht abgeneigt sind. Und es gibt Menschen die gerne mal „experimentieren“ und das als interessante Erfahrung einstufen, aber es dabei belassen.
Und es gibt auch Menschen die viele Jahre in einer heterosexuellen Beziehung lebten aus der Kinder hervorgingen, die aber irgendwann festgestellt haben, dass sie in Wirklichkeit homosexuell sind.

Dazu will ich mich hier gar nicht allzu breit äussern, das ist
mir dann echt etwas zu schwierig.

Es ist in der Tat schwierig. Auch wenn du dich dazu nicht äußern willst, solltest du dir zumindest mal Gedanken machen.

Und doch scheint es mir unzulässig, nur weil ich es schwierig
finde, mich einer Forderung nach Rechtsänderungen zu
unterstellen, die ebenso irrational sind wie jedes religiöse
Recht Irrationales enthält.

Ich sehe keine Irrationalität in der Gleichbehandlung von allen Menschen.

Zwei Männchen „gleich“ zu behandeln wie „Männchen und
Weibchen“, scheint mir einfach etwas viel Gleichheit. Man
könnte also, was „Religion und Homosexualität“ als Ganzes
betrifft, auch ebensogut die Genderdebatte führen. Auch dort
bin ich halt der Auffassung, dass das Kind die Mutter ganz
anders riecht als den Vater. Und warum ich dieser Auffassung
bin? Weil ich es selbst erlebte.

Naja, deine Mutter riecht anders als dein Vater. Das wird keine bezweifeln wollen. Aber selbst wenn das ein spezifischer Duft ist der das Kind seine Mutter erkennen lässt, wie kann das ein Argument gegen die Homoehe (mit Kindern) sein? Vor allem kann es kein Argument gegen Adoption sein, da auch bei Heterosexuellen Paaren dieser spezielle Duft der leiblichen Eltern nicht vorhanden ist.
Und wenn es nur darum geht, dass Mama eben anders riecht als Papa, dann kann man auch davon ausgehen, dass Papa nicht genauso riecht wie der andere Papa (auch wenn höchstens einer von beiden der leibliche Papa sein kann).

Aus biologischer Sicht ist Homosexualität normal. Und auch aus kulturhistorischer Sicht ist das so. Wie Chan weiter oben ausführt, kam die gesellschaftliche Ächtung und Strafbarkeit von Homosexualität erst mit dem Judentum auf.
Ein religiöser Mensch könnte da argumentieren, dass es eben Gott war der den Juden offenbart hat, dass Homosexualität eine Sünde sei. Aber das widerspricht wissenschaftlichen Erkenntnissen nach denen die sexuelle Ausrichtung keiner freien Willensentscheidung unterliegt.

Es kann nicht sein, dass aufgrund von haltlosen Vermutungen, bestimmten Menschen bestimmte Rechte abgesprochen werden.

Naturbegriff, Gottesbegriff, Religionsbegriff & Co.
Hallo El Borbah,

Zwangsheirat oder Kuppelei

habe ich hier nicht gefordert und fordere ich auch weiterhin nicht.
(Ich frage mich, ob man das eigens sagen muss, aber bei so happigen Vorwürfen gegen alles Religiöse ist es vielleicht wirklich nötig.)

die Homoehe ein Spezialfall der Homosexualität

nur deswegen ein Spezialfall, weil sie in den meisten Gegenden garnicht möglich ist und in anderem erst seit
Kurzem erlaubt wurde.

Hier ignorierst Du meinen Gedankengang, und es ist mir nicht klar, warum. Die Homoehe habe ich als Spezialfall der Homosexualität angeschaut, nicht als Spezialfall der Ehe, obschon sie dies auch ist und als solches natürlich dann Dein Schluss stimmen würde. Es ging aber darum, dass abgewogen wird zwischen „Gleichheit“ einerseits und „Mitbevorzugung einer speziellen Gruppe“ andererseits. Jeder, der aus irgend einem Grund unverheiratet bleiben muss, wäre ja benachteiligt, wenn jeder ein Recht auf Ehe hätte.

Die Frage ist doch nicht, ob man sich an den Geruch der Mutter erinnert, sondern ob man sich daran
erinnert den Geruch der Mutter als Kennzeichen der Mutter zu erkennen. Ob man, wenn man neben der
Mutter noch einer fremden Frau in den Arm gegeben wird, am Geruch erkennen konnte, wer von beiden
die Mutter ist, auch wenn man die Mutter vorher noch nie gerochen hat.

Das dürfte schwer darzustellen sein, es geht mir nicht darum. Von der Mutter aus gesehen ist der Prozess entscheidend, den sie mit dem Kind durchgemacht hat, also die Erlebniswelt von Schwangerschaft, Geburt und Verwandtschaft; vom Kind aus gesehen ist es die unbedingte und spontane Vertrautheit, mit welcher es angenommen worden ist. Erst daraus kann sich dann ein Vertrauensverhältnis entwickeln, das bis hin zum Geruch geht. Aber das heisst halt ebensowenig, dass
a) dieses Vertrauensverhältnis künstlich hergestellt werden kann, noch dass
b) ein beliebiger Mensch, selbst wenn das Vertrauensverhältnis dawäre, einen vergleichbaren Geruch hat. Schon der Vorgang, den die Mutter durchgemacht hat - namentlich dass sie geboren hat -, könnte ihr möglicherweise andere Gerüche mitgeben; sicher aber ist es anders, wenn ein Mann an ihre Stelle tritt.

Tierreich

Zeichen von sozialer Zersetzung

Bei Gänserichen - einem der häufigsten Beispiele, wo homosexuelles Verhalten behauptet wird - kommt es praktisch nur dann zu Homosexualität, wenn Weibchen über längere Zeit fehlen;
an Großexperimenten mit Mäusen wurde nachgewiesen, dass Homosexualität als Geburtenkontrolle bei Überbevölkerung funktioniert. Um so mehr Mäuse pro Quadratmeter in einem abgegrenzten Gelände gehalten wurden, um so mehr Mäuse wurden homosexuell. Wurde die Anzahl reduziert, wurden viele homosexuelle Mäuse wieder heterosexuell. Da mag nun die Homosexualität - als Reaktion (!) - besser sein, als wenn die Mäuse sich statt dessen auffressen würden; es ist für sie aber die Folge einer Einschränkung und kein Zeichen eines erwünschten Zustandes.
Bei weiteren Mäusen wurde Homosexualität als Folge von aussergewöhnlich grossem Serotoninmangel festgestellt. Auch hier kann man sich weidlich fragen, ob dieser Mangel ein Vorteil ist, wenn man etwa bedenkt, dass Serotonin zu den „Glückshormonen“ oder „Wohlfühlhormonen“ zählt, deren Nichtvorhandensein das Lebewesen trister machen, indem es daran Mangel leidet.

Wie sollte denn eine staatliche Einflussnahme auf Alleinerziehende aussehen? Zwangszuweisung eines
Partners?

Weisst Du nicht, dass es ein Recht auf Unterhaltszahlungen gibt? Und das ist nur das bekannteste Beispiel von vielen Rechtsnormen, welche genau für diese Familien zugeschnitten werden.

Ich habe das als ein Beispiel für Realität gebracht an der deine Vorstellung von idealer Familie vorbei
geht.

Und Du wirst vermutlich einsehen, dass dies nichts widerlegt, weil es darum geht, die (von mir schon mehrfach genannte) „grosse Zahl“ günstig zu beeinflussen.

Es gibt durchaus christliche Strömungen, und zwar nicht zu gering, die auch den Geschlechtsakt
innerhalb der Ehe zum Zwecke der Fortpflanzung ohne Lust anmahnen.

Richtig. Hier kann man mit etwas Distanz sogar von Lustfeindlichkeit sprechen. Man mag dann aber, wenn man nicht ignorant sein möchte, vielleicht auch einmal so gütig und herablassend sein, dass man sich die Gründe dieser Strömungen anhört und überlegt statt sie von Vorneherein zu verdammen. Es geht dann im Wesentlichen darum, dass die Keuschheit und sexuelle Enthaltsamkeit einen Wert darstellt, der mit dieser Anmahnung bewusst gesucht wird, um seine Freude und Lust nicht an Vergänglichem, sondern an Unvergänglichem festzumachen. Hier ist es dann schon etwas voreilig, „die“ Religion gegenüber „der“ Homosexualität als „so eingestellt“ bezeichnen zu wollen, sondern es handelt sich doch um eine auf die Spitze getriebene Konsequenz der Religion, also nicht um das Einfache, Einsehbare oder Natürliche, sondern um Übernatürliches, das dann in diesem Fall der nichtreligiösen Argumentation eben völlig entzogen ist. Das sollte man doch nicht in einem Atemzug mit Argumenten bekämpfen, die aus reiner Logik evident sind, wie eben den Beobachtungen, die die Religiösen in der Natur machen, und denen man meinetwegen auch gegenläufige Beobachtungen entgegenstellen mag, sofern man sie macht. Wer sämtlichen religiösen Lehren vorwerfen will, pauschal Tabus aufzustellen, der möge bei diesen Naturbeobachtungen bleiben und die richtigen Schlüsse schon aus ihnen ziehen; nur wer in der Religion den unfassbaren, irrationalen Kern betrachtet, mag mit der „Lustfeindlichkeit“ kommen, dann aber auch zugeben, dass er selber mit seinem Denken ebenfalls irrationale Lustfeindlichkeit betreibt, etwa indem er Gott und dem Göttlichen, weil er irgendwann mal eine negative Konnotation dazu erhielt, die Ehrfurcht, das Gemüt und die Gefühle entzieht, wie es heutzutage bis hinein in die Kirche gang und gäbe ist, weil man Gott nicht einmal soviel vertraut, dass man einen Augenblick Kirche geniesst.

gib mal bei Google „Sex“ oder „Porno“ ein

Ist dies nicht etwas Zwanghaftes? Es mag zwar mit der Natur zu tun haben, aber nicht mit der eigentlichen, ursprünglichen, tiefsten Natur des Menschen, sondern mit einer verdorbenen Natur. Du glaubst doch nicht, dass ich, wenn ich Googlelinks öffne, mich in meinen Bildschirm verliebe? Nein, es ist doch etwas dahinter, und auch hinter dem Bild ist etwas, und dieses Etwas ist für gewöhnlich ein Mensch, ein lebendiges Wesen. Dass Google nicht die Natur ist, ist sogar mir klar! Warum nicht auch Dir?

vermutete Wirkung des Rechts

nur eine Vermutung

Jede Wirkung jedes Rechts, das von irgend einem Gesetzgeber gesetzt wird, ist zunächst nur vermutet.

die Mehrheit aller Lebewesen lebt in einem ständigen Stress ausgelöst durch den Kampf ums Überleben

Stimmt. Hier hast Du intelligent argumentiert, weil „die Natur“ wirklich ein Begriff ist, der der Differenzierung bedarf. Er ist aber nicht unnötig oder obsolet, sondern lediglich genauer anzuwenden. Es geht um den Eindruck eines (unvoreingenommenen) Menschen (z. B. eines Kindes), wenn der Gedanke aufkommt, etwas sei „unnatürlich“ oder „natürlich“. Naturgemäss ist z. B. das Sterben aus Altersschwäche, naturwidrig das Sterben des einzigen Kindes von seinen Eltern weg. Nun kann man fragen, woran das Kind denn gestorben sei; ist es von der Maschine erdrückt worden, scheint uns das nicht besonders „natürlich“, weil ja die Maschine etwas ziemlich „Künstliches“ ist und wahrscheinlich irgend einer dafür haftbar gemacht wird; ist es an einem offenen Rücken gestorben, den es seit der Geburt hatte, so müssen wir schon zugeben, dass es sowas schon immer gab, und dem Doktor die Schuld geben, bringt wohl nichts ein.
Wie aber kannst Du eine Ethik haben wollen? Wie kann es sein, dass ein Richter zwei Menschen gleich behandeln soll, wenn doch in der Natur der Löwe das eine Schaf frisst und das andere nicht? Und hier behaupte ich, dass es noch keinen zwingend übernatürlichen Gedanken braucht. Auch die Natur lehrt uns schon eine gewisse, minimale Fairness, die besonders darin besteht, dem andern Wesen nicht mehr anzutun, als unbedingt notwendig sei, und wenn die Gedanken Macht haben, eben schonungsvoll mit dem andern umzugehen, selbst wenn (z. B. im Reflex) vorgedanklich naturgemäss anders umgegangen worden ist. Ob Du dann dieses Gute als „von Gott“ benennst oder als „von der Natur“, bleibt sich dann gleich (und nur dann), wenn Du in beidem (Gott und Natur) eine irrationale Komponente erkennst, die Dich zu Deinem Urteil geführt hat, und nicht so tust, als bräuchtest Du nichts Heiliges.
Und wenn Du dann das Grundgesetz anführst, so ist es eben dieses, das Dir heilig ist, aber ohne Heiliges kommst dann auch Du nicht aus.

rational

gründet immer auch auf irrationalen Voraussetzungen.
Auch der Glaube an das Rationale ist bekanntlich ein Glaube.

Davon abgesehen bilde ich mir ein deine bisherigen Argumente widerlegt zu haben.

Das Gegenüberstellen einzelner Beispiele ist noch längst keine Widerlegung.

dass Homosexuelle sich dazu entscheiden homosexuell zu sein

habe ich nicht behauptet. Man müsste aber dann weniger nach „Homosexualität und Religion“ als nach „Homosexualität überhaupt“ fragen; die religiösen Argumente brächte ich dann schon selber ein : )

bi

Ich kann glauben, dass Bisexualität der Natur des Menschen oft recht nahekommt, allerdings nicht die ausgelebte, zwischen Menschen praktizierte Bisexualität, sondern die Abwechslung hetero- und homosexueller Gedanken.

Homosexualität normal

Die ausschliessliche Homosexualität halte ich nicht für im engeren Sinn naturgegeben.
Wer lebenslang ausschliesslich am eigenen Geschlecht sexuelles Interesse hat, hat dies wahrscheinlich durch ein ungewöhnliches Ereignis bekommen, welches nicht als Glücksfall bezeichnet werden sollte.

bestimmten Menschen bestimmte Rechte abgesprochen

Also. Mir wird das Recht abgesprochen, als Eigentümer über den Palast des Kaisers von China zu verfügen. Wie ungerecht!
Mir wird das Recht verweigert, meine Ururgrossmutter wegen der Ohrfeigen zu verklagen, die sie ihrer Verwandtschaft unbestritten gegeben hat, was sich bis heute ängstigend auf ihre Nachfahren und also auch auf mich auswirkt. Und dies, obwohl andere Menschen ihre Mitmenschen wegen Ohrfeigen verklagen dürfen.
Mir wird das Recht verweigert, allein ein Kind grosszuziehen. (Mit den „Unverheirateten“ hast Du übrigens Recht hehehe).
Undsoweiter.

Gruss,
Mike

P. S. (auf die Gefahr hin, mich selbst zu kritisieren)
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