KKW Stilllegung

Hi Leute,
Was haltet denn Ihr davon das in Deutschland die Kernkraftwerke stillgelegt werden?

Ich finde dass die alte Regierung da viel zu schnell gehandelt hat. Von wo sollen wir denn den Strom bekommen wenn die KKW´s nicht mehr am Netz sind??? Es wird wohl kaum möglich sein die weggefallene Leistung durch alternative Energiequellen zu decken. Die einzigsten Alternativen die ich sehe sind:

  • den Strom aus dem Ausland zu kaufen oder
  • die Leistung unserer Kohlekraftwerke zu erhöhen(bzw Neuanlagen)

Beide Alternativen scheinen mir recht Schwachsinnig zu sein.

Der bau neuer Kohlekraftwerke würde eine noch Größere Umweltbelastung darstellen als es deutsche KKW´s tun.

Und den Strom im Außland kaufen…? Das würde doch bedeutetn dass Deutschland im gesamten Energiebereich von anderen Ländern abhänig wäre. Bei Öl und Gas sind wir ja jetzt schon von anderen abhänig…Muß das jetzt auch noch im Strombereich sein???

Ich halte die ganze Abschaltung für nicht durchdacht und fast schon schwachsinnig bzw fahrlässig.
Wir haben die sichersten KKW´s und die höchsten technischen Standarts…wieso lassen wir sie nicht weiterlaufen zumindest solange bis wir für genügend alternative Leistung gesorgt haben.

Auch was den Umweltschutz angeht finde ich die KKW´s die bessere alternativen da sie kurzfristig keine Umweltverschmutzung verursachen. Ich meine damit dass sie keinen CO2 produzieren.
Klar ist da noch das Problem mit der Endlagerug aber darüber können wir uns noch lange Gedanken machen und ich denke da wird man auch Lösungen finden.
Aber das CO2 Problem bzw die Wirkungen auf das Klima, sind doch ganz nahe Probleme und sollten dringenst gelöst werden…

Deswegen „pro Kernenergie“

Jetzt hab ich ja ganzschön viel geschrieben…ich freu mich auf die Diskussion.

Gruß Bassi

Moin Bassi,

mit dem Geld, mit dem die KKW subventioniert wurden und werden, kann man problemlos eine flächendeckende Versorgung mit regenerativen Energien hinkriegen. Incl. Forschung für Speicherung von Überschußenergien.
Bei ABlauf des Ausstiegs aus der Kernenergie sollten dann genügend Energiequellen zur Verfügung stehen, um problemlos weitermachen zu können.

Zudem sollten Energiesparpotentiale ausgeschöpft werden, denn Energie, die nicht verbraucht wird muß nicht erzeugt werden (man entschuldige bitte die populäre Formulierung, die Erhaltungssätze sind mir natürlich geläufig :wink: ).

Gandalf

Schwachsinn, Polemik und Stammtischparolen (owt)
.

Hi Helge,

wenn Du das bitte etwas ausführen könntest, würdest Du Dich selber vom von DIr geäußerten Vorwurf etwas entfernen, denn so wie Du das anbringst ist es nur eine Stammtischparole, eine schlechte dazu.

Gandalf

4 Like

Hi Bassi,

Atomkraftwerke gibt es nur, weil sie vom Forschungsministerium (besser gesagt: vom Steuerzahler) bezuschusst werden. Das fängt bei der Erstellung an und hört beim Abriss nicht auf. Die bisher stillgelegten Kraftwerke haben die Betreiber noch keinen Pfennig gekostet, der Abriss muss schließlich „erforscht“ werden.

Das dickste Bonbon ist allerdings, dass Atomkraftwerke keinerlei Haftpflichtversicherung bezahlen müssen. Schäden, die bei einem Unfall verursacht werden, sind nicht etwa vom Staat gedeckt, sondern - gar nicht. Das gehört zu den Risiken, die der doofe Bürger trägt, ob er will oder nicht.

Dein Optimismus wegen der Entsorgung in Ehren, aber folgen kann ich Dir dabei nicht. Bis heute ist - nach immerhin fast 40 Jahren Atomkraftwerken - keine (in Worten: KEINE) Strategie außer Verbuddeln in Sicht. Wollen wir mal gemeinsam versuchen herauszubekommen, wieviele Milliarden da verbraten worden sind und immer noch werden? Wahrscheinlich könnte man damit alle Wohnhäuser Deutschlands in Schafwolle einkleiden.

Gruß Ralf

Klar ist da noch das Problem mit der Endlagerug aber darüber
können wir uns noch lange Gedanken machen und ich denke da
wird man auch Lösungen finden.

Hallo,
wenn man Probleme einfach in die Zukunft verschiebt und hofft, unsere Nachkommen werden schon eine Lösung finden, kann man natürlich guten Gewissens für und gegen alles sein. Mit Verantwortungsbewusstsein hat das allerdings nicht das Geringste zu tun.

Mal abgesehen davon, Harrisburg und Tchernobyl sind ganz offensichtlich keine zukünftigen Probleme. Bei KKWs sind wohl 10000 Jahre verflogen wie ein Tag…

Gruss Reinhard

Moin Gandalf

mit dem Geld, mit dem die KKW subventioniert wurden und
werden, kann man problemlos eine flächendeckende Versorgung
mit regenerativen Energien hinkriegen. Incl. Forschung für
Speicherung von Überschußenergien.

Ja aber das wurde ja nicht gemacht und wir haben ja jetzt das Problem. Vor 40 Jahre wäre ich ja auch gegen den Bau von KKW´s gewesen (wenn ich da das Wissen von heute schon gehabt hätte). Aber jetzt laufende KKW´s abzuschalten find ich nicht gut.

Bei ABlauf des Ausstiegs aus der Kernenergie sollten dann
genügend Energiequellen zur Verfügung stehen, um problemlos
weitermachen zu können.

Ich glaube das wird ein großes Problem: Die KKW´s dencken in Deutschland zu ca. 50% die Grundlast ab. Durch Wind-, Wasser- oder Solarenergie kann das nicht ausgeglichen werden.
Auch nicht wenn Energiesparpotenziale ausgenutz werden. Mit Biomasse würd es vielicht gehen aber da müsste dann jeder zweite Deutsche zum Bauer werden, um für die Rohstoffe zu sorgen.
Kernfussionskraftwerke wären noch eine Alternative aber bis die mal soweit sind gehen min. noch 50 Jahre ins Land.
Und natürlich noch die Kohlekraftwerke wie schon erwähnt aber die halte ich in sachen Umweltschutz für viel bedenklicher als KKW´s. Zumindest in naher Zukunft.

Klar ist da noch das Problem mit der Endlagerug aber darüber
können wir uns noch lange Gedanken machen und ich denke da
wird man auch Lösungen finden.

Hallo,
wenn man Probleme einfach in die Zukunft verschiebt und hofft,
unsere Nachkommen werden schon eine Lösung finden, kann man
natürlich guten Gewissens für und gegen alles sein. Mit
Verantwortungsbewusstsein hat das allerdings nicht das
Geringste zu tun.

Ich denke das dieses Problem nicht so dringend ist wie andere und man es deswegen noch schlummern lassen kann. Aber die Veränderung des Klimas ist doch ein Problem dass sogar uns noch treffen kann und nicht erst unsere Nachkommen. Also sollte man doch zuerst dagegen was machen. Die Abschaltung der KKW´s ist meiner Meinung nach der falsche Weg…

Mal abgesehen davon, Harrisburg und Tchernobyl sind ganz
offensichtlich keine zukünftigen Probleme. Bei KKWs sind wohl
10000 Jahre verflogen wie ein Tag…

hättest du meinen Artikel besser gelesen hab ich ausdrücklich auf deusche Kraftwerke verwiesen.
Ich bin auf jeden fall gegen den neubau von KKW´s aber nicht gegen die Abschaltung.

Dein Optimismus wegen der Entsorgung in Ehren, aber folgen
kann ich Dir dabei nicht. Bis heute ist - nach immerhin fast
40 Jahren Atomkraftwerken - keine (in Worten: KEINE) Strategie
außer Verbuddeln in Sicht. Wollen wir mal gemeinsam versuchen
herauszubekommen, wieviele Milliarden da verbraten worden sind
und immer noch werden? Wahrscheinlich könnte man damit alle
Wohnhäuser Deutschlands in Schafwolle einkleiden.

Um dir meinen Optimismus zu erklären:
Die Technologie der Menschen enwickelt sich doch rasend schell…fast sogar eine exponentile Entwicklung. Deswegen denke ich dass bis in vielleicht 50 Jahren bestimmt ne Lösung gefunden wird…
Vieleicht dienen die Abfälle dann ja als Antrieb für Raumfahrzeuge oder können bei der Kernfussion in unbedenkliche Stoffe umgewandelt werden.

Jedes tote KKW ist ein gutes KKW!

mfgConrad

Hallo Bassi,

Um dir meinen Optimismus zu erklären:
Die Technologie der Menschen enwickelt sich doch rasend
schell…fast sogar eine exponentile Entwicklung. Deswegen
denke ich dass bis in vielleicht 50 Jahren bestimmt ne Lösung
gefunden wird…

Allerdings ist das, wie die Geschichte zeigt, keine lineare Grösse.

Besonders bei Grosstechnologien scheint es so zu sein, dass sich nur unter speziellen Bedingungen wirklich etwas tut:

  1. Naheuzu unbegrenzte Geldmittel, dabei wird aber meist nur in eine vorgegebene Richtung weiterentwickelt.
  2. Versiegen der bestehenden Rostoffquellen, sei es durch Krieg und dadurch unterbrochener Lieferwege oder weil der Rostoff versiegt, bzw. der Preis massiv ansteigt. Jünstes Beispiel ist sicher die Verwendung von „Bio-Diesel“.

Solange ein Rohstoff (Energie) billig zu bekommen ist, wird damit auch nicht gespart.

Vieleicht dienen die Abfälle dann ja als Antrieb für
Raumfahrzeuge

Die Idee atomarer Raketen-Antrieb ist alt und wurde von der NASA in den 60er Jahren auch erfolgreich am Boden getestet (->NERVA) http://de.wikipedia.org/wiki/NERVA
Allerdings explodieren Ragen auch mal beim Start, bzw. müssen gesprengt werden. Und hier ist die Wahrscheinlickeit für eine Verseuchung wesentlich höher als bei einem AKW.

oder können bei der Kernfussion in unbedenkliche
Stoffe umgewandelt werden.

Nach heutigem Wissensstand ist das eher unwahrscheinlich. Bereits geringe Verunreinigungen des Plasmas bringen die Kernfusion zum erliegen.

MfG Peter(TOO)

Mit
Biomasse würd es vielicht gehen aber da müsste dann jeder
zweite Deutsche zum Bauer werden, um für die Rohstoffe zu
sorgen.

Hallo Bassi,
die Biomasseproduktion wird durch viele Faktoren begrenzt (Fläche, Sonne, Pflanzenarten, Nährstoffe), aber nicht durch die Anzahl der Bauern.
Grüße
Ulf

die Biomasseproduktion wird durch viele Faktoren begrenzt
(Fläche, Sonne, Pflanzenarten, Nährstoffe), aber nicht durch
die Anzahl der Bauern.

Hi Ulf,
da hast du natürlich recht…ich wollte damit ja auch nur zum Ausdruck bringen dass Biomasse auch keine wirkliche Alternative ist

Grüßle Bassi

Vieleicht dienen die Abfälle …
oder können bei der Kernfussion in unbedenkliche
Stoffe umgewandelt werden.

Hallo Bassi,
wenn wir die Fusion von Wasserstoff hinbekommen, wäre es gut. Falls es mit Wasserstoff auf unserem Planeten eng werden würde, können wir sicher auch größere Atome fusionieren lassen. Beim Eisen ist dann allerdings Schluss. Größere Atome entstehen meines Wissens nur bei einer Supernova. Die Reste aus der Kernspaltung werden wir somit auf absehbare Zeit nicht los.
Grüße
Ulf

Hallo,

Der bau neuer Kohlekraftwerke würde eine noch Größere
Umweltbelastung darstellen als es deutsche KKW´s tun.

Da vergleichst Du die normalen Betriebsemmisionen.

Beim KKW ist aber das Problem, daß ein Supergau nicht vollständig
ausgeschlossen werden kann.

Wer will die Verantwortung übernehmen, wenn infolge eines
explodierten KKW mal eben 100000km² für 50Jahre evakuiert werden
müssen.
Wir leben nicht in Rußland, wo auf dieser Fläche bloß 2-3 Mio.
Leute wohnen. Bei uns sind es 20-30Mio. Leute die direkt betroffen
wären und weitere 50-100Mio. die in benachbarten Ländern/Staaten.

Die wirtschaftlichen Folgen eines solchen Supergaus wären vermutlich
ähnlich schlimm, wie der 2.WK, wären aber wohl noch wesentlich
nachhaltiger.
Bleibt also die Frage, ob wir es weiter riskeren wollen, mit einem
Schlag das halbe Land zu verlieren (und zwar nicht den Osten,
wie es sich mancher wünschen würde :wink:
Gruß Uwi

Hallo,

Und den Strom im Außland kaufen…? Das würde doch bedeutetn
dass Deutschland im gesamten Energiebereich von anderen
Ländern abhänig wäre. Bei Öl und Gas sind wir ja jetzt schon
von anderen abhänig…Muß das jetzt auch noch im Strombereich
sein???

ja, da ist es gut zu wissen, dass Deutschland so viele eigene Uranlagerstätten besitzt und deswegen so unglaublich unabhängig ist.

Neulich habe ich gelesen (weiß leider nicht mehr wo), dass bei den derzeit bekannten Lagerstätten und beim derzeitigen Weltverbrauch das Uran ca. 100 Jahre reichen wird. Wägt man neu entdeckte Lagerstätten gegen den steigenden Verbrauch ab (derzeit sind über 30 AKWs in Bau), so dürfte Uran nicht wirklich eine Lösung der Energiemisere sein. Ehrlich gesagt machen mir die AKWs kaum sorgen. Problematischer ist die Endlagerung und vor allem die Tatsache, dass massenweise radioaktives Gelumpe durch die Republik gekarrt werden muss. Ein prima Ziel für Terroristen.

Gruß, Niels

Anmerkung
Hallo,

Beim KKW ist aber das Problem, daß ein Supergau nicht
vollständig ausgeschlossen werden kann.

Es gibt eigensichere Kraftwerkskonstruktionen, die kein Tchernobyl ermöglichen. Man kann den Supergau ausschließen. Allerdings nicht bei den Kraftwerken, die wir zwar nutzen, aber nicht besitzen.
Gruß
Axel

Hallo Axel,

Es gibt eigensichere Kraftwerkskonstruktionen, die kein
Tchernobyl ermöglichen. Man kann den Supergau ausschließen.

das mag zwar von der technischen Seite so sein, aber der größte Unsicherheitsfaktor ist leider (nicht nur bei AKW) der/die Bediener.

Angefangen bei Fahrlässigkeit bishin zum groben Vorsatz ist da leider alles drin und es gibt wohl keine Möglichkeit so was endgültig zu eliminieren.

Was ich da in meinen Jahren Praxis erleben durfte/mußte ist schier unglaublich.

Gandalf

Hi Niels

in prima Ziel für Terroristen.

Das wird den Terroristen aber nicht viel helfen…da müssten sie schon ne Atombombe zünden um den Transportbehälter zu beschädigen. Und dann brauchst dir um das radioaktive Material das im Behälter war keine Sorgen mehr zu machen

Gruß Bassi

Hi Uwi,

Da vergleichst Du die normalen Betriebsemmisionen.
Beim KKW ist aber das Problem, daß ein Supergau nicht
vollständig ausgeschlossen werden kann.

Klar vergleich ich die normalen Betriebsemmisionen. Wir haben die Sichersten KKW´s in Deutschland und ein Supergau ist ein sehr unwarscheinlicher Störfall

Bleibt also die Frage, ob wir es weiter riskeren wollen, mit
einem
Schlag das halbe Land zu verlieren (und zwar nicht den Osten,
wie es sich mancher wünschen würde :wink:

Auch wenn wir alle KKW´s abschalten würden…rings um Deutschland stehen über all welche. Die Franzosen z.B. bauen doch alzugern ihre Kraftwerke an unsere Grenze…also bleibt das Risiko das halbe Land zu verlieren immer noch

Gruß Bassi