Hallo,
Sorry für den extra Thread. Kommt nicht wieder vor.
Ich möchte hier nicht nur pro-Hzbollah-Informationen
verbreiten, daher noch meine Ansicht der anderen Seite
der Medaille.
Es wurde ja diskutiert, ob es „Raketenüberfälle“
der der Hzbollag gab, die eventuell zu einem
„gerechten und verhältnismäßigen Krieg“ von
Seiten der Israelis führten.
Die gab es zwar nicht, aber(!) ich bin
über aus dem Libanon stammende Bekannte
informiert, wie die Lage vor Ort war.
Die Hzbollah, sprich „gut trainierte Ex-
Soldaten der libanesischen Streitkräfte“
versuchen seit 2000, mit der gigantischen
science-fiction-Rüstung der Israelis an
der Grenze zum Libanon schrittzuhalten.
Die perfekte Organisation und Vorbereitung
ist praktisch das Resultat davon, dass sie
ihren (israelischen) Gegner ernst nahmen und
seine ‚capabilities‘ sehr genau studierten.
So lernten die Südlibanesen (unter dem
Organisationsschirm der Hzbollah), die
unglaublich teuren und fortgeschrittenen
israelischen Grenzsicherungen zu neutralisieren,
sich im toten Winkel der zahlreichen Aufklärungs-
drohnen zu bewegen und in „Übungsgefechten“
mit der IDF deren Fähigkeiten genau zu
klassifizieren.
Es gab also immer wieder Grenzverletzungen
durch die Hzbollah, genau so wie es immer
Grenzverletzungen durch die Flugzeuge und
Drohnen der IAF/IDF gab.
Die sich nähernde „Unbesiegbarkeit“ der
eingegrabenen Südlibanesen ist schon seit
geraumer Zeit eine Schreckensvision für
die IDF-Planer. Ist dies doch praktisch
ein „Gefechtsvorposten“ in einem möglichen
Konflikt mit Syrien.
Es war also klar, dass diese ganze (defensive)
Entwicklung aus strategischen Gründen rück-
gängig gemacht werden müsste. Das Problem ist
nur, wie beginnt man mit so etwas? Möglicherweise
hat die Olmert-Administration sich hier auf ein
Abenteuer eingelassen hat, dessen Tragweite sie
nicht abschätzen konnte.
Ich wollte mit dieser Stellungnahme darlegen, dass
ich prinzipiell die Entscheidung der israelischen
Regierung, die drohende Unterlegenheit der IDF
in diesem Sektor nicht hinzunehmen, nachvollziehen
kann.
Allerdings hat man bei der Realisierung nicht
berücksichtigt oder nicht für nötig befunden,
seinen Gegner und dessen Möglichkeiten eingehend
zu studieren. Die Folge ist das bekannte Chaos,
welches ich auf Aktionismus, Selbstüberschätzung
und Inkompetenz zurückführe. Trauriges Bild.
Grüße
CMБ