Der Tod von Zivilisten ist in jedem Krieg unvermeidlich. Wer das weiß und dennoch kriegerische Auseinandersetzungen befürwortet, nimmt den Tod von Menschen billigend in Kauf. Dieses Verhalten ist nach unserem Recht ein Verbrechen. Wer so handelt, ist demnach ein Verbrecher.
Der Tod von Soldaten wird regelmäßig billigend in Kauf genommen. Es sind aber auch Menschen, meistens sehr junge Menschen, die diesen Job nicht freiwillig gemacht haben und die von unfähigen Politikern um ihr Leben betrogen wurden. Das ist das Ende vom Lied in JEDEM Krieg, den die Welt bisher erlebt hat. Es gab noch nie auch nur eine einzige Ausnahme.
Allen Hurra-Patrioten empfehle ich einen Besuch z. B. in Plön, eine wunderschöne Gegend in Schleswig-Holstein und immer einen Ausflug wert. Dort gibt es eine Marineschule mit alter Tradition und in Sichtweise auf einer Anhöhe im Grünen einen mit gußeisernem Zaun umgebenen Soldatenfriedhof. Keines dieser Massenteile mit tausenden Kreuzen, sondern Einzelgräber mit Steinen und ausführlichen Inschriften. Man nehme sich eine halbe Stunde, lese die Inschriften, die Geburts- und Sterbedaten. Dazwischen liegen oft nur 20 Jahre, manchmal auch weniger. Da kommen in mir auch noch 56 Jahre später Tränen und Wut hoch. Wofür hat eine Frau 9 Monate lang ein Kind ausgetragen und es fast zwei Jahrzehnte lang großgezogen? Wofür wurde dieser junge Mensch ausgebildet? Dafür, daß er hinterher jämmerlich ertrinkt oder im Bruchteil einer Sekunde zerfetzt wird oder ihm ein Geschoß den Körper aufreißt und die Gedärme heraushängen und er sich noch ein paar Stunden quälen darf? Weshalb? Weil Leute wie Du vorher dumpf-blöd-idiotisch den Einsatz bejubelten! Weil eine Industrie ungestörte Geschäfte machen will. Weil Politiker zu dumm und zu gewissenlos sind, Krisenherde überhaupt zur Kenntnis nehmen zu wollen. Und weil sie machtgeil sind.
Wir brauchen keine Gewalt herbeijubelnden Schreihälse. Davon gibts viel zu viele auf dieser Welt.
Gruß
Wolfgang