Danke für die lange Antwort.
Scheinbar habt Ihr nicht genau gelesen, dass ich SELBER mehrere Jahre mit dem Internat Skifahren war, also sehr genau weiß, dass das Spaß machen kann und motorische Fähigkeiten fördert. Im Übrigen - was die pädagogische Seite betrifft: Ich selber bin Pädagogin und kenne alle Argumente, die für eine solche Fahrt sprechen. Allerdings akzeptiere ich nicht, dass es keine Alternativen geben soll, die preiswerter und genauso sinnvoll sind.
Mir kann doch niemand ernsthaft weismachen wollen, dass man NUR durch Skifahren motorische Fähigkeiten fördert (was ist denn z.B. mit Waveboard???) oder dass es KEINE andere Möglichkeit der Stärkung des sozialen Miteinanders gäbe? Wer selber Ski gefahren ist, weiß, dass das einzige soziale Miteinander der „Einkehrschwung“ ist, nämlich das Beieinandersitzen nach einem anstrengenden Tag. Jede andere Sportart und jeder andere Ausflug kann eine absolut gleiche Wirkung haben, WENN sie jemand organisiert, der wirklich Ahnung hat. Also, das ist kein Argument für mich.
Man muss in meinen Augen überhaupt nicht ALLES im Leben mitgemacht haben, um über den Tellerrand zu schauen und weltoffen zu sein. Mir kann doch niemand erzählen, dass alle klugen und weltoffenen Menschen in ihrer Jugend Ski gefahren sind? Da kommt es auf ganz andere Dinge an. Mich würde in diesem Zusammenhang viel mehr interessieren, welche Eltern sich darum bemühen, Museen, Theater und Konzerte zu besuchen, welche Alternativen zum Handy und zur Playstation angeboten werden.
DAS hat etwas mit Horizont und Niveau und Weltoffenheit zu tun.
Im Übrigen haben die Lehrer ÜBERHAUPT kein Verständnis für eine Absage - egal, wie schwerwiegend der Grund ist. Denn hier geht es eindeutig um Teilnehmeranzahl und das Prestige der Schule nach außen.
Ich kann jeden in seiner Argumentation akzeptieren, der sich keine Gedanken darum machen muss oder will, ob sein Kind an irgend etwas teilnimmt. Und wenn man meint, man würde sein Kind gut erziehen, indem man ihm alles ermöglicht, dann kann ich diesem Kind nur wünschen, dass es später in genau der finanziellen Lage seiner Eltern sein wird, denn ansonsten wird es sich hoch verschulden, weil es keinen Verzicht gelernt hat.
Bildung und Sozialverhalten kann man nicht mit Geld kaufen.
Trotzdem Danke für diese Meinung - ich hoffe, sie wird auch anderen ein Denkanstoß sein, die das hier lesen…
Herzliche Grüße und alles Gute,
Petra