Klima-Frage: Warum unbedingt Bevorzugung der Bahn?

Klar und richtig.
Darüber brauchen wir nicht zu diskutieren.
Es geht halt aber in diesem Thread, wie gesagt, um Verkehrs- und Klimapolitik, nicht um Steuerrecht oder was auch immer.

Wer sich jetzt mit welchen Argument in welchen Augen lächerlich macht, finde ich unwichtig.
Hier im ländlichen Raum, in dem die Autofahrer geschröpft werden ohne überhaupt, mangels brauchbarem ÖPNV, die Möglichkeit zum Umstieg zu haben, findet dieses Argument kein Mensch lächerlich, wenn er täglich sieht, wie beim Straßenbau rumgemurkst wird.

Gruß
F.

Ja, und hier, in 30 km Entfernung zur Düsseldorfer Innenstadt, haben wir für das Argument, das ganze Geld ginge in den Schienenausbau, auch nicht viel übrig - angesichts einer Reisezeit von wenigstens 100 Minuten (Tür zu Tür) mit dem ÖPNV.

Tatsache ist, daß für die Infrastruktur nicht genug ausgegeben wird und daß das, was ausgegeben wird, teilweise ohne jedes Konzept ausgegeben wird (Exkurs: sechsstreifiger der Ausbau A 57 zwischen Neuss-West und Kreuz Kaarst; dort schließen sich die A 46 bzw. die A 52 an (jeweils vierstreifig - kein Ausbau geplant. Ergebnis: morgens Rückstau am Kreuz Kaarst, abends Rückstau am Kreuz Neuss-West. Außerdem erfolgte der Ausbau so, daß bei eventuellen Ausbau auf acht Streifen wieder alle Brücken und Lärmschutzwände abgerissen und neu gebaut werden müssen.).

Das hat aber nichts damit zu tun, daß die vom Straßenverkehr erbrachten Mittel ungerecht oder gar unrechtmäßig verteilt würden. Sie werden so verteilt, wie es Bundestag der beschließt und der beschließt es so, daß am Ende die meisten Wählerstimmen dabei rauskommen und deswegen geht das Geld in den Etat des Sozialministeriums, weil da die meisten Stimmen zu holen sind. Auch wenn es eigentlich vielmehr Auto- und Bahnfahrer gibt. Aber die Leute sind halt in erster Linie arbeitslos und Rentner und erst in zweiter Linie Verkehrsteilnehmer. Und natürlich erst vierter oder fünfter Linie Erdbewohner.

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Ich ersetzte „innerdeutsch“ durch „Kurzstrecken“. Dann bin ich ganz bei dir. Und vermutlich meintest du das eigentlich auch.

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Zurück zum Thema:
BFH fragte, warum die Bahn gegenüber Bussen (hier: Flixbus) umsatzsteuerlich bevorzugt wird.
Mit der Gesetzesänderung sollten Bahnfahrten
gegenüber Fliegen günstiger werden, nicht gegenüber Busfahrten, die ja ohnehin günstiger sind. Dass dies sinnvoll ist, falls die Bahn überhaupt den Vorteil an Kunden weitergibt, bezweifle ich auch.

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FBH bitte :wink:

Aber dann hätte man ja auch einfach die Fernbusse mit in die MwSt-Senkung einbeziehen können.
So ist das halt, da beißt die Maus keinen Faden ab, z.B. für den FlixBus eine echtes Hindernis im Wettbewerb mit der Bahn, die ihm da von der Politik vermacht wurde.

Ich finde das auch klimapolitisch unsinnig, da teilweise halt tatsächlich die Bahn gar nicht der große Wettbewerber mit dem Fliegen ist, sondern ausschließlich der Fernbus. Viele Ziele, insbesonders grenzüberschreitend, bietet die Bahn einfach gar nicht an, zumindest nicht zu annehmbaren Konditionen.

Noch ein letzter Satz: Ich glaube insgesamt, dass zumindest kurz- und mittelfristig eine Verbesserung aus Klima-Sicht in einer deutlichen Stärkung des Busverkehrs bestehen müsste, nicht in einer Stärkung der Bahn. Bei der Bahn ist die Infrastruktur viel zu kompliziert und teuer, während die Straßen für die Busse eh schon da sind. Man könnte sie durch ein besseres Busangebot vermutlich sogar noch entlasten.

Gruß
F.

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Das ist nicht gesagt. Ich wohne in München, habe Freunde in Hamburg und habe vor einiger Zeit mal den direkten Vergleich „Haustür zu Haustür“ angestellt. Dabei kam heraus: Mit dem Zug habe ich etwa 6:30 Stunden gebraucht, mit dem Flugzeug allerdings nur knapp eine Stunde weniger - bereits die Fahrt aus der Stadt zum Münchner Flughafen und vom Hamburger Flughafen in die Stadt schluckt über eineinhalb Stunden. Im Flughafen München läuft man dann auch gerne eine halbe Stunde bis zum Gate, und bis man durch die Kontrolle durch ist, vergeht auch gerne eine halbe Stunde. Da läppert sich einiges zusammen.

Im Zug sitze ich dagegen fünf Stunden an einem Platz und kann lesen, schlafen oder konzentriert arbeiten.

Klar hängt das alles damit zusammen, von wo genau man wohin muss, und wer von Hallbergmoos nach Langenbüttel muss, wird mit dem Flugzeug schneller sein. Ich glaube aber auch, dass viele Leute gar nicht die Rechnung „Haustür zu Haustür“ anstellen, sondern die reinen Fahrzeiten vergleichen - dafür habe ich einfach schon zu oft Leute gehört, die davon schwadroniert haben, dass der Zug über fünf Stunden braucht und der Flieger ja bloß eine …

Zu meinen Freunden in Berlin brauche ich mit dem Zug „Haustür zu Haustür“ sechs Stunden … auch da ist der Flieger kaum ein Vorteil.

Von Düsseldorf nach Berlin:

Von Düsseldorf Hbf bis Berlin Hbf braucht der Zug etwa 4:45 Stunden. Auch hier würde ich sagen: Je nachdem, von wo man genau kommt, ist der Flieger nicht unbedingt die bessere Alternative.

Gruß,
Max

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Hallo,

sehr interessant. Weißt Du zufällig, ob bei den Atomstromwerten auch die durch den Müll anfallenden CO2-Emissionen (Transporte zu Endlagern, Umlagerung von einem Endlager zum Nächsten etc.) eingerechnet sind?

Gruß,
Paran

Welche Endlager? Hat Deutschland schon ein Endlager gefunden und in Betrieb genommen?

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Es wurde zumindest versucht:

3.4.6 Abfallentsorgung
Aufgrund der in den Abschnitten 2.4.5.9 und 2.4.5.10 angeführten Schwierigkeiten bei der Berechnung des Energieaufwands für die Abfallentsorgung kann diese nur sehr rudimentär betrachtet werden. Es gibt weltweit noch kein aktives Endlager, für das Messwerte vorliegen würden. Im Modul Abfallentsorgung wird jedenfalls die Behandlung (Verglasung), Zwischen-lagerung der Brennelemente, und die Re-Konversion des abgereicherten Uranhexafluorids
Energiebilanz der Nuklearindustrie 74 (als Abfallprodukt der Anreicherung) berücksichtigt. Zudem wird auch die Energie berechnet, die zum Transport der einzelnen Abfallmassen zu den verschiedenen Prozessorten bzw. Lagerstätten benötigt wird, sowie der Aufwand zum Bau des Endlagers. Die Entsorgung der Abfälle des Uranabbaus wird dem Uranabbau selber zugeordnet.
Screenshot_25

Hallo,

ich schrieb nicht ohne Grund von der Mehrzahl und dem Transport vom einen zum anderen usw…
Mir ist klar, dass es keine Endlager gibt, wüsste nur gern, ob das ständige Hin und Her über die nächten zig-tausend Jahre bei der CO2-Bilanz berüchsichtigt wurde.

Gruß,
Paran

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Leider ja, in den 90igern bin ich regelmäßig vernstrecken gefahren, für 90 DM hin und zurück auf ca. 400 km einfach. Freie Zugwahl und die Möglichkeite die Reise je richtung für 3 Tag zu unterbrechen.

Schade, dass das Cabinentaxi nicht umgesetzt wurde.

Moin,
mal kurz eingeworfen:

Es können auch 0% verwendet werden, da Steuern Einnahmen des Staates ohne konkrete Gegenleistung sind, andernfalls wären es Gebühren. Für mich sieht das so aus, als ob du glaubst, die KFZ Steuer müsse für Verkehrszwecke verwendet werden.

-Luno

Ich weiß.
Das wurde oben schon diskutiert.
Formal betrachtet stimmt das natürlich.

Aus politischem Blickwinkel kann man sich aber schon fragen, wohin die straßenverkehrsbezogenen Steuer und Abgaben fließen, nämlich sehr überwiegend nicht in den Straßenverkehr zurück.

Der ADAC „feiert“ immer diesen Tag irgendwann im Spätsommer (analog z.B. dem Equal Pay Day), ab dem rechnerisch der Tag beginnt, ab dem das Geld der Autofahrer in den Verkehr zurückfließt und nicht mehr wo anders hin.

Es ist schlechte Sitte hier, dass wir uns alle gegenseitig immer für so dumm halten beim Interpretieren unserer Beiträge :wink:

Ich meine, die Lesart „FBH ist zu blöd, um zu wissen, was Steuern sind“ ist halt eigentlich nicht die naheliegendste Lesart.

Gruß
F.

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Moin,

Sorry, aber von dieser Art des Denkens halte ich nichts. Und nein, man könnte nicht. Hundesteuer wird ja auch nicht für die Hinterlassenschaften ausgegeben, ebenso wie die vielen anderen Steuern.
Es fließt auch nichts zurück, es fließt in das gesamte staatliche Steuersäckel und von dort aus wird verteilt. Punkt.

Lass ihn feiern, es ändert nichts an unseren Gesetzen.

-Luno

Wenn du alles einrechnest (was man nicht kann, weil gut versteckt), was der Automobilbau an Subventionen kassiert, ändert sich der Prozentsatz vielleicht ein wenig.

Das ist ganz ok, es ist ja dein Denken :wink:

Gruß
F.

Ja, klar.
Man kann auch noch ganz andere Dinge einrechnen, dann ändert sich der Prozentsatz deutlich stärker.
Die ganzen sog. „externen Kosten“: Unfallkosten, Luftverschmutzung, Landschaftszerstörung, Lärmschäden usw.
Die, die das gerne eingerechnet wissen, vergessen dabei aber oft die ganzen sog. „externen Nutzen“ :wink:
Das nur ganz nebenbei und eigentlich auch wohl oT hier.

Gruß
F.

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Moin,

Es ist nicht nur meine Denke, es ist geltendes Gesetz und es ist das, was eine Steuer ausmacht. Nicht mehr und nicht weniger.

-Luno

Beide Aspekte niemals mit auch nur einer Silbe bestritten.

Gruß
F.

Das Thema ist:
Klima-Frage: Warum unbedingt Bevorzugung der Bahn?