Koalitionsvertrag in Thüringen

Hallo,
aus dem aktuellen Vertrag der rot rot grünen Regierung in Thüringen:

Die Koalition wird den Thüringer Bildungsplan von null bis 18 Jahre auch unter Be- rücksichtigung der Gleichstellung von sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität fort- schreiben.

Es wird also auch hier angestrebt schon im Kindergarten die Kinder sexuell zu beeinflussen und wieder ein stück Staat mehr.

Hier wird meiner Meinung nach extrem in die Rechte der Familie eingegriffen.

Ich würde es nicht wollen, dass meine kinder schon im alter von 3 Jahren etwas über Sexpraktiken usw. lernen.

Was meint Ihr dazu?

RS99

Hallo,

Ich würde es nicht wollen, dass meine kinder schon im alter
von 3 Jahren etwas über Sexpraktiken usw. lernen.
Was meint Ihr dazu?

ich meine, daß es da nicht um Sexpraktiken geht, sondern darum, daß sich nicht nur Steffi und Ralf liebhaben dürfen, sondern auch Detlev und Klaus. Wenn Du wirklich Kinder im Alter von drei Jahren hast, wirst Du auch wissen, daß die zwar etwas von Papa-Mama-Kiind-Konstellationen verstehen, nicht aber von Beziehungen oder gar Sex. Insofern spricht nichts dagegen, den Kindern beizubringen, daß Mama-Mama-Kind- oder Papa-Papa-Kind-Konstellationen den erstgenannten gleichgestellt sind und es keinen Grund gibt, auf die entsprechenden Kinder oder Erwachsenen mit dem Finger zu zeigen.

Gruß
C.

ich meine, daß es da nicht um Sexpraktiken geht, sondern
darum, daß sich nicht nur Steffi und Ralf liebhaben dürfen,
sondern auch Detlev und Klaus. Wenn Du wirklich Kinder im
Alter von drei Jahren hast, wirst Du auch wissen, daß die zwar
etwas von Papa-Mama-Kiind-Konstellationen verstehen, nicht
aber von Beziehungen oder gar Sex. Insofern spricht nichts
dagegen, den Kindern beizubringen, daß Mama-Mama-Kind- oder
Papa-Papa-Kind-Konstellationen den erstgenannten
gleichgestellt sind und es keinen Grund gibt, auf die
entsprechenden Kinder oder Erwachsenen mit dem Finger zu
zeigen.

Das stimmt sicherlich alles. Was mich aber beunruhigt, ist der (implizite) Versuch einer Wertung. Auch wenn die Lehrer ihren Unterricht möglicherweise nicht ändern werden, ist das Signal der Politik ja nicht nur „Es gibt auch andere Konstellation“, denn das steht mit Sicherheit in allen bisherigen Lehrplänen auch schon drin. Das Signal scheint eher zu sein, das klassische Familienmodell als eines von vielen unterzuordnen, bis hin zu der Einstellung, es handele sich alles nur um gesellschaftliche Prägungen.

Das stimmt sicherlich alles. Was mich aber beunruhigt, ist der
(implizite) Versuch einer Wertung.

Die einzige Wertung, die ich erkennen kann, ist die, daß alle „Lebensentwürfe“ den Kindern zukünftig als gleichwertig vermittelt werden soll. Das halte ich prinzipiell nicht für einen falschen Ansatz. Funktionieren wird das aber trotzdem nicht, denn von Kindern wird das als normal wahrgenommen, was der Standard ist und das ist nun einmal die klassische Familie oder allenfalls die Mama-Papa-Papa-Kind-Situation. Was man allenfalls erlernen/bebringen kann, ist der Umgang mit dem „andersartigen“, aber auch da wird das Bildungssystem kaum etwas gegen das ausrichten können, was den Kindern im Elternhaus vermittelt wird.

Viel bemerkenswerter finde ich insofern auch den Passus im Koalitionsvertrag zur Beflaggung der Gebäude zum CSD.

Das Signal scheint eher zu sein, das
klassische Familienmodell als eines von vielen

Exakt das ist es doch auch.

unterzuordnen,

Wie kommst du auf Unterordnung.

bis hin zu der Einstellung, es handele sich alles nur um
gesellschaftliche Prägungen.

Wie kommst du darauf?

Hallo!

Das Signal scheint eher zu sein, das
klassische Familienmodell als eines von vielen unterzuordnen,

Um Unterordnung kann es nicht gehen, aber um die Einordnung des klassischen Familienmodells als eines von mehreren. Damit geschieht nichts weiter, als gesellschaftliche Realitäten zur Kenntnis zu nehmen. :

… bis hin zu der Einstellung, es handele sich alles nur um
gesellschaftliche Prägungen.

Was ist daran verkehrt? Es ist noch gar nicht lange her, als gleichgeschlechtliche Partnerschaften gesellschaftlich geächtet und sanktioniert wurden. Das Spektrum der Maßnahmen reichte bis zur beruflichen Existenzvernichtung, trieb viele Menschen in Verzweiflung und Isolation und endete zuweilen im Suizid. Das Geschehen war gesellschaftlich geprägt, ungeachtet dessen aber bigott und verlogen. Was bei Bekanntwerden zum Ruin führte, geschah im Verborgenen.

Gruß
Wolfgang

Servus

Was meint Ihr dazu?

Sagen wir mal so: Für die SED ist das doch ein relativ fortschrittlicher Punkt. :wink:
Gruß,
Branden

Die einzige Wertung, die ich erkennen kann, ist die, daß alle
„Lebensentwürfe“ den Kindern zukünftig als gleichwertig
vermittelt werden soll.

War das früher anders?

Was man allenfalls erlernen/bebringen kann, ist der Umgang mit dem
„andersartigen“, aber auch da wird das Bildungssystem kaum
etwas gegen das ausrichten können, was den Kindern im
Elternhaus vermittelt wird.

Vielleicht will man da ja gezielt gegensteuern.

Viel bemerkenswerter finde ich insofern auch den Passus im
Koalitionsvertrag zur Beflaggung der Gebäude zum CSD.

In der Tat. Wirkt wie die Inszenierung einer Art von Siegeszug. Denn es steht ja allen Privatleuten ohnehin schon frei, auf dem CSD und auch sonst mit Regenbogenfahnen zu wedeln.

Das Signal scheint eher zu sein, das
klassische Familienmodell als eines von vielen unterzuordnen,

Um Unterordnung kann es nicht gehen, aber um die Einordnung
des klassischen Familienmodells als eines von mehreren. Damit
geschieht nichts weiter, als gesellschaftliche Realitäten zur
Kenntnis zu nehmen.

Ja und, haben die Lehrer früher nichts davon erzählt? Es wird so getan, als wäre Thüringen bisher Teheran gewesen.

… bis hin zu der Einstellung, es handele sich alles nur um
gesellschaftliche Prägungen.

Was ist daran verkehrt?

Du bist also tatsächlich der Auffassung, es gebe keine biologische Prägung, sondern Heterosexualität entstehe bloß aus gesellschaftlichem Zwang?

Es ist noch gar nicht lange her, als
gleichgeschlechtliche Partnerschaften gesellschaftlich
geächtet und sanktioniert wurden. Das Spektrum der Maßnahmen
reichte bis zur beruflichen Existenzvernichtung, trieb viele
Menschen in Verzweiflung und Isolation und endete zuweilen im
Suizid.

Das stimmt zwar, hat mit dem Thema aber rein gar nichts zu tun. Früher waren homosexuelle Handlungen sogar ein Straftatbestand. Das ist aber alles schon abgeschafft, zumindest bei uns. Warum muss ich jetzt noch versuchen, das klassische Familienbild aufzuweichen?

In GB ist man schon weiter…
…denn dort geht der Multikulti-Wahn schon so weit, dass eine Schule offiziell negativ bewertet wird, weil sie „zu viele weißhäutige Kinder“ habe.

Guten Abend!

Du bist also tatsächlich der Auffassung, es gebe keine
biologische Prägung…

Habe ich nie behauptet.

Es ist noch gar nicht lange her …

Das stimmt zwar, hat mit dem Thema aber rein gar nichts zu
tun. Früher waren homosexuelle Handlungen sogar ein
Straftatbestand. Das ist aber alles schon abgeschafft,
zumindest bei uns. Warum muss ich jetzt noch versuchen, das
klassische Familienbild aufzuweichen?

Überschätze bitte nicht das Geschreibsel eines Koalitionsvertrages. Die Mädel und Jungs mögen vereinbaren, was immer sie möchten, es wird am Familienbild und an den Wünschen, wie Paare miteinander leben möchten, nichts ändern. Vielmehr stellt sich nur die Frage, was offen angesprochen und akzeptiert und was verschwiegen wird.

Die röm-kath. Kirche taugt hier als abschreckendes Beispiel. Dort gehen unverheiratete, auch wiederverheiratete und sogar gleichgeschlechtliche Paare anstandslos durch, so lange alles schön im Verborgenen bleibt. Aber wehe, Abweichendes vom traditionellen Familienbild wird bekannt. Begründet wird das verlogene Verhalten damit, dass der Gemeinde kein schlechtes Beispiel vorgelebt werden soll - ist eben der alte Geist, der nichts begriffen hat.

Gruß
Wolfgang

Und sie haben Recht!

…denn dort geht der Multikulti-Wahn schon so weit, dass eine
Schule offiziell negativ bewertet wird, weil sie „zu vieleweißhäutige Kinder“ habe.

Der Hauptgrund, wenn auch nicht auf Anhieb ersichtlich ist, sie haben keine Topranking bewerten erhalten wegen dem fehlenden sozial-kulturellem Hintergrund. Das Problem ist, dass die meisten Multikulti mit asozial assoziieren, kennst du die Internationale Schule Frankfurt? Dort sind extrem viele Inder, Pakistaner, Araber…aber auch schwarze, wer dort seinen Abschluss macht(guten Abschluss), hat direkt das recht z.B. in Havard zu studieren.

Bei Großfirmen hast du bessere Chancen einen Job zu bekommen (ich red jetzt nicht vom Job als Gepäckträger), wenn man Auslandserfahrung hat und das nicht ohne Grund und da geht es nicht, um das Sprachvermögen.

Das hat weniger mit Wahn zu tun, die Leute wissen was sie tun und warum sie etwas wie bewerten!

Abend,

ich meine, daß es da nicht um Sexpraktiken geht, sondern

Ich zitiere mal aus einer Zeitung:

Eltern stehen zunehmend alleine da, wenn sie eine Sexualpädagogik ablehnen, die unter dem Vorwand der Verhütung und Antidiskriminierung alle möglichen Sexualpraktiken in der Klassenöffentlichkeit detailliert vorlegt. Wer mit Schülern über Oral-, Anal- und Gruppensex diskutiert, nimmt die Verletzung ihres Schamgefühls billigend in Kauf. Eine auf Interaktion ausgerichtete Sexualpädagogik plant die Grenzverletzung sogar bewußt ein. Das öffentliche Besprechen sämtlicher Fragen, die Anleitung zu Gruppenarbeiten und Rollenspielen, das gemeinsame Ausprobieren von Kondomen an Holzpenissen oder auch nur das Reden über Sex vor der Klasse findet in einer schulischen Situation statt, der sich die Minderjährigen kaum verweigern können, auch wenn die aktive Teilnahme freiwillig ist.

Wie gesagt ich habe Kinder, meine Tochter ist 8 und mein Sohn hat heute Geburtstag und ist 6 geworden.

Aber:

Wenn Du wirklich Kinder im
Alter von drei Jahren hast, wirst Du auch wissen, daß die zwar
etwas von Papa-Mama-Kiind-Konstellationen verstehen, nicht
aber von Beziehungen oder gar Sex.

Es geht nicht nur um die 3 jährigen und wenn ich mir den Schulplan aus BW ansehe und dann mir ansehe dass dort Kinder in dem alter meiner Tochter und ich darf wieder zitieren:

_„Ich glaube nicht, daß Jugendliche von sich aus danach verlangen, in der Schulklasse Latex, Lack, Lederpeitsche, Aktfotos, Vaginalkugeln zu ersteigern oder von sich aus den neuen ‘Puff für alle’ zu kreieren und dabei vor der Schulklasse keine sexuellen Präferenzen auszulassen“, sagte die Psychologin und Traumatherapeutin Tabea Freitag dem SWR und bezieht sich damit auf Übungen aus dem Praxisbuch „Sexualpädagogik der Vielfalt“, in dem auch vom Ausdiskutieren verbotener Sexualpraktiken die Rede ist. _

Aber das will ich nicht und ich kann mir vorstellen, dass dies auch in dem Alter noch nichts für Kinder ist.

Insofern spricht nichts
dagegen, den Kindern beizubringen, daß Mama-Mama-Kind- oder
Papa-Papa-Kind-Konstellationen den erstgenannten
gleichgestellt sind und es keinen Grund gibt, auf die
entsprechenden Kinder oder Erwachsenen mit dem Finger zu
zeigen.

Darum geht es ja nicht. Wenn Du heute in München über die Straße gehst, dann siehst Du genügend Homosexuelle Pärchen. Und dann soll es mir überlassen bleiben, meinen Kindern zu erklären, was das ist.

Gruß RS99

Gruß
C.

Das stimmt sicherlich alles. Was mich aber beunruhigt, ist der
(implizite) Versuch einer Wertung. Auch wenn die Lehrer ihren
Unterricht möglicherweise nicht ändern werden, ist das Signal
der Politik ja nicht nur „Es gibt auch andere Konstellation“,
denn das steht mit Sicherheit in allen bisherigen Lehrplänen
auch schon drin. Das Signal scheint eher zu sein, das
klassische Familienmodell als eines von vielen unterzuordnen,
bis hin zu der Einstellung, es handele sich alles nur um
gesellschaftliche Prägungen.

Auch hier wieder ein Zitat aus einer Zeitung, welches Dich bestätigt. Die wichtigen Wörter hab ich mal dick markiert:

Die Initiatoren der Aktion sind diverse Gruppierungen wie „SchLAu NRW“ oder der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD). Auf der Internetseite des Schulprojekts wird die Vielfalt unterschiedlicher Geschlechtsidentitäten durch Buntstifte symbolisiert. In roter Farbe steht „lesbisch “ auf weißem Papier und darunter liegt der rote Stift und neben ihm ein oranger Stift und der Schriftzug „schwul“. Mit Gelb, Grün, Blau, Lila für trans und bi geht es weiter. Erst am rechten äußeren Rand steht „hetero“. Geschrieben in brauner Farbe. Zufall – oder eine subtile Zuschreibung, die einiges über das Weltbild derjenigen verrät, die sich für Antidiskriminierung stark machen?

RS99
Ein Schelm wer böses dabei denkt

…denn dort geht der Multikulti-Wahn schon so weit, dass eine
Schule offiziell negativ bewertet wird, weil sie „zu vieleweißhäutige Kinder“ habe.

Hi,

das erinnert mich an die Schule in den USA (hab den Artikel leider nicht mehr) welche auch als rassistisch und schlecht eingestuft wurde weil sie zu viele schwarze Schüler aber zuwenig Latinos und andere Minderheiten als Schüler hat.

RS99

Man sollte eben nicht nur Zitate geifernder Gegner lesen, sondern vielleicht auch einmal einen Blick in das Arbeitspapier werfen. Dann wird man feststellen, dass all diese gar schröcklichen Dinge bis hin zum expliziten Auseinanderdröseln verschiedenster sexueller Praktiken nur in den Köpfen besagter Gegner stattfinden, aber irgendwie so gar nicht in dem Konzept des Kultusministeriums zu finden sind: http://www.kultusportal-bw.de/site/pbs-bw/get/docume…

Ich finde es wirklich faszinierend, dass das Thema in den letzten Monaten derart ausufernd diskutiert worden ist und es trotzdem immer noch so viele Leute gibt, die es nicht geschafft haben, wenigstens kurz den Text zu überfliegen.

=^…^=

Ergänzung
Ich meinte natürlich: bereits monatelang im Zusammenhang mit dem Bildungsplan in Ba-Wü diskutiert. Verlinkt ist entsprechend das Arbeitspapier aus Ba-Wü, das Anlass für allerlei Ausfälligkeiten war.

Auch hier wieder ein Zitat aus einer Zeitung, welches Dich
bestätigt. Die wichtigen Wörter hab ich mal dick markiert:

wobei ich es zu schätzen wüßte darauf hinzuweisen, daß es sich bei besagter Zeitung um die „Junge Freiheit“ handelt…

Hallo Wolfgang,

Überschätze bitte nicht das Geschreibsel eines
Koalitionsvertrages. Die Mädel und Jungs mögen vereinbaren,
was immer sie möchten, es wird am Familienbild und an den
Wünschen, wie Paare miteinander leben möchten, nichts ändern.

Ich sehe eher den Aspekt, dass die Sexualisierung von Kindern stetig voran schreitet. Mag für Unterschichten eine Anpassung an die Fernsehwirklichkeit sein, trifft aber alle.

Die röm-kath. Kirche taugt hier als abschreckendes Beispiel. Dort gehen […] anstandslos durch, so lange alles schön im Verborgenen bleibt. Aber wehe […] wird bekannt. Begründet wird das verlogene Verhalten damit, dass der Gemeinde kein schlechtes Beispiel vorgelebt werden soll

gilt (und galt) das nicht für jede Gesellschaft oder Kultur ? oder habe ich da was falsch verstanden?

Gruß
achim

Man sollte eben nicht nur Zitate geifernder Gegner lesen,

Das sagt eigentlich alles.