Können nur Getaufte in den Himmel kommen?

Hallo,

wenn ich in das Umfeld „Hölle“ nach Augustinus hineingeboren werde, dann habe ich wenig Chancen, etwas zu verändern. Was soll ich im Scheol daraus machen? Ist im Scheol nicht keine Erkenntnis von Gott?

Gruss

Hallo Pessimist

Ist die Welt nicht schon die Hölle?

Kommt einfach nur darauf an, was Du daraus machst.

Bist Du kath. erzogen?

Du kannst mich solche Fragen privat per E-Mail jederzeit gerne fragen. Zur Sache tragen sie hier wenig bei. Aber vielleicht reicht Dir die Angabe aus, dass ich hier die katholische Position recht gut zu kennen und soweit wie möglich auch zu vertreten meine.
Gruss
Mike

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Ignorant wäre er doch erst, wenn er keinen Kommentar abgeben würde. Ich sehe, Du hast das hohe Lied der Liebe ausreichend studiert und verinnerlicht, denn da steht, daß die Liebe ALLES ERDULDET. Na ja was soll´s, Du bist ja Katholik.

Gruss

Pardon, wenn ich mich jetzt etwas zu derb ausdrücke, aber einen Gott, der so unvollkommen und unperfekt ist, dass er von einem Menschen dies als Grundvoraussetzung verlangt kann mir gestohlen bleiben.

Einen Pfarrer, der diese Meinung vertritt = Dito !

Selbst per privat-Mail würde das nichts an Deiner kath. Prägung -die Du ja offengelegt hast- ändern.

Gruss

Hallo Harald,

was in der Bibel steht, ist die eine Seite.
Aber es muß ja Gründe dafür gegeben haben, daß früher Nichtchristen z-B. auch nicht auf christlichen Friedhöfen beerdigd werden durften - das galt ja bis ins 20. Jahhundert hinein.
Und mir ist auch die eigentümliche katholische Konstruktion des Limbus für die Seelen ungetaufter Kinder bekannt, die ja in den Himmel nicht durften.
Zumindest wurde es damit lange Zeit als wahr betrachtet aus katholischer Sicht, daß Ungetaufte nicht in den Himmel kommen können.

Das Ganze ist ja letztlich immer eine Frage der eigenen Überzeugung. Wie so vieles im Christentum. Sonst hätten wir ja nicht so viele christliche Glaubensgemeinschaften mit teilweise unvereinbaren Positionen, wenn es immer nur eine mögliche Meinung gäbe.
Eigentlich ist es doch erstaunlich: Da brachte ein Mann die Botschaft - Jesus. Ale berufen sich auf den einen und dabei auch noch alle auf die gleichen Berichte des Neuen Testamentes. Und trotzdem bringen die Menschen es fertig, das völlig verschieden zu interpretieren. Dabei hat sich Jesus doch nun wahrlich nicht unverständlich ausgedrückt.
Irgendwie werde ich den Verdacht nicht los, daß wir das eigentlich Wichtige und Offensichtliche der Botschaft vergessen oder überlesen haben und uns nun um irgendwelchen völlig abartigen Kleinkram zanken. um theologische Spitzfindigkeiten, die eigentlich mit dem Christentum als Solches gar nichts zu tun haben…

Gernot Geyer

Hallo Nemo,

das beweist mir nur wieder, daß ettliche Pfarrer die kleingeistigsten Gemeindemittglieder sind!

Gandalf

Hallo Mike,

ok, einspruch stattgegeben. Aber da steht nix von Kindestaufe, es steht aber im Gegenzug da „wer GLAUBT und getauft ist“ dh. Kindestaufe könnte gar nicht sein da das Kind selbst nicht glaubt …

PS: ich kenne auch viele Kirchenchristen die zwar getauft sind aber weiß Gott nicht glauben …

Aber, nach katholischer Sicht, hatte mein Pfarrer damals ja
recht.

Bist Du so ignorant oder tust Du so

Wer ignoriert hier was?

Siehe => /t/koennen-nur-getaufte-in-den-himmel-kommen/4577084/21

Rein formal hat der Pfarrer die katholische Lehre vertreten. Wie man dieses Verhalten nun (ethisch, seelsorglich, weltanschaulich…) bewertet, steht auf einem anderen Blatt.

Gruß, Martinus…

Nebenthread. Die Kindstaufe

Hallo Mike,

Hallo Tobias

ok, einspruch stattgegeben. Aber da steht nix von Kindestaufe

Kindstaufe ist ein Zeichen für den starken Willen der Gemeinschaft, als solche zu leben, bzw. für die starke Bereitschaft von Eltern, Paten und Angehörigen, mit dem Kind christlich umzugehen und alles dafür zu tun, dass auch dieses Kind von der Liebeszusage Gottes möglichst mit betroffen ist, also ein Erweis des guten Willens. Selbstverständlich ist dieser Wille oft gepaart mit der Angst, das Kind könne zur Hölle kommen, wenn man es nicht rechtzeitig taufe. Etliche Geistliche haben das so gelehrt, und das ist nicht ganz inkonsequent, wenn man bedenkt, dass nur Getaufte die formelle Zusage für den Himmel bekommen haben. Aber ob das eine schlaue Pädagogik war, lassen wir dahingestellt, und es ist auch nicht offizielle römisch-katholische kirchliche Lehre.

es steht aber im Gegenzug da „wer GLAUBT und getauft ist“ dh.
Kindestaufe könnte gar nicht sein da das Kind selbst nicht
glaubt …

Es wird erwartet, dass Eltern und Paten mit den Angehörigen und der Ortsgemeinde Manns genug sind, das Kind soweit zu bringen, dass es zu jener Zugehörigkeit Ja sagen kann. Wenn das Kind älter wird, wird es auch sein Leben lang Gelegenheit haben, dieses Ja zu Gott innerlich nachzusprechen. Vollends getauft im Vollsinn ist man erst im Jenseits, d. h. bis dahin muss sich das „Ja“ stets noch verfestigen und weiter entwickeln, auch bei längst getauften und gefirmten guten Christen, denn man darf nicht vergessen, dass für jeden und jede von ihnen der Glaube eine Herausforderung ist, sein wird und bleibt.

PS: ich kenne auch viele Kirchenchristen die zwar getauft sind
aber weiß Gott nicht glauben …

Nochmals: Der Glaube ist, nach der Lehre der Kirche, eine stetige Herausforderung, keiner wird im diesseitigen Leben persönlich ganz damit fertig, und jeder hat seine Fragen an die Kirche, die ihn auch über ihre Lehre in Einzelheiten immer wieder verunsichern. Jeder andere wäre kein Katholik, sondern ein Ketzer (sic, so ist es gültige römisch-katholische Lehre).

Gruss
Mike

Einspruch
Hallo Mike,

In der Bibel steht sehr wohl, dass

man nur in den Himmel kommt wenn man getauft ist

Mk 16,16: Wer glaubt und sich taufen lässt, der wird gerettet
werden.

an dieser Stelle steht nichts über die Nichtgetauften, sondern nur über die Nichtglaubenden.

Der Unterschied besteht in dem Wörtchen „nur“.

Ich kann aus dieser Stelle ableiten: „Nur wer glaubt, kommt in den Himmel.“
Aber nicht: „Nur wer getauft ist…“

Über den Begriff „Himmel“ sollte man dann in diesem Zusammenhang auch reden. Da gibt es ja auch unterschiedliche Vorstellungen. (Besonders bei Münchnern *g*)

Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt.“ (2.Petr.3,13)

Wofür ist denn die „neue Erde“ da, wenn alle in den Himmel wollen?

Gruss Harald

Hallo Gernot,

was in der Bibel steht, ist die eine Seite.

und zwar, die für mich maßgebliche :wink:

Aber es muß ja Gründe dafür gegeben haben, daß früher
Nichtchristen z-B. auch nicht auf christlichen Friedhöfen
beerdigd werden durften - das galt ja bis ins 20. Jahhundert
hinein.

Ein Grund wäre:
Wer nicht getauft ist, bekommt keine „schöne“ Beerdigung.
Damit wird die Taufe zum sozialen Zwang und erfolgt nicht mehr aus dem Glauben.

Irgendwie werde ich den Verdacht nicht los, daß wir das
eigentlich Wichtige und Offensichtliche der Botschaft
vergessen oder überlesen haben und uns nun um irgendwelchen
völlig abartigen Kleinkram zanken. um theologische
Spitzfindigkeiten, die eigentlich mit dem Christentum als
Solches gar nichts zu tun haben…

Bei manchen Streitigkeiten stimmt Dein Verdacht sicher.
Aber bei der Taufe geht es doch um etwas Grundlegendes.

Die Irritationen kommen eher daher, dass manche nicht bereit sind, alle Bibelstellen zu berücksichtigen.

Gruss Harald

Dann urteile selbst

Rein formal hat der Pfarrer die katholische Lehre vertreten.
Wie man dieses Verhalten nun (ethisch, seelsorglich,
weltanschaulich…) bewertet, steht auf einem anderen Blatt.

Es geht hier um die rechte Auslegung der Gesetzesnorm und nicht nur um seelsorgliche Belange. Und ich habe das unten reichlich geschildert und finde mich durch Nemo, gelinde gesagt, verunglimpft. Zur Sache:

„Ihr Empfang (oder Verlangen nach ihr) ist zum Heil notwendig“ hat mit einer Unmöglichkeit (oder Möglichkeit) Gottes nichts zu tun. Wenn Du einen Euro für den Erwerb eines Apfels notwendig brauchst, kann Gott Dir den Apfel auch unmittelbar geben.

„Die Taufe ist für jene Menschen heilsnotwendig, denen das Evangelium verkündet worden ist und die die Möglichkeit hatten, um dieses Sakrament zu bitten“ (KKK 1257). Das ist also erstmal einschränkend, wenn auch die Notwendigkeit bekräftigend, in dem Sinne, als dass die Kirche sich für so einen Täufling nichts anderes vorstellen kann.

Aber selbstverständlich übersteigt Göttliches Wirken die menschliche Vorstellungskraft bei weitem. Etwas anderes wurde nicht gelehrt:
„Die Kirche kennt kein anderes Mittel als die Taufe, um den Eintritt in die ewige Seligkeit sicherzustellen.“ (ebenfalls KKK 1257). Also erfolgt die Argumentation mit der menschlichen (kirchlichen) Vorstellungskraft. Es geht um ein „Sicherstellen“ des fest zugesagten Heils und um die Kenntnis der Kirche in dieser Sache, die immer auch Gott in Bezug auf weitere Gnaden und Seinem Allwissen vertraut.

„Jeder Mensch, der, ohne das Evangelium Christi und seine Kirche zu kennen, nach der Wahrheit sucht und den Willen Gottes tut, soweit er ihn kennt, kann gerettet werden.“ (KKK 1260) Soviel zu den Menschen „in Unkenntnis“. Dazu gehören übrigens auch die, die den Begriff „Evangelium“ gehört haben, die aber keine Gelegenheit hatten, es richtig zu verstehen.

„Was die ohne Taufe verstorbenen Kinder betrifft, kann die Kirche sie nur der Barmherzigkeit Gottes anvertrauen, wie sie dies im entsprechenden Begräbnisritus tut. Das große Erbarmen Gottes, der will, daß alle Menschen gerettet werden‘, und die zärtliche Liebe Jesu zu den Kindern, die ihn sagen läßt: „Laßt die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran!“ (Mk 10,14), berechtigen uns zu der Hoffnung, daß es für die ohne Taufe gestorbenen Kinder einen Heilsweg gibt." (KKK 1261)

Damit ist die Sache wohl klar genug, und ich möchte Dich gerne fragen, wie man mein unteres Posting
/t/koennen-nur-getaufte-in-den-himmel-kommen/4577084/8
verstehen soll wenn nicht so.

Schliesslich noch der Vollständigkeit halber die Begründung, die zur Kindstaufe führt:
„Die Kirche bittet die Eltern eindringlich, die Kinder nicht daran zu hindern, durch das Geschenk der heiligen Taufe zu Christus zu kommen.“

Gruß, Martinus…

Gruss
Mik

Hallo Eli,

Mh, aber bedeutet das dann nicht, dass die von den Christen so
gefeierte Erlösung durch Jesus in Wirklichkeit eine
Verschlechterung ist, da man ja nun im Gegensatz zu vorher,
nun nicht nur gerecht leben muss, sondern auch noch an Jesus
glauben und sich taufen lassen muss?

Anders gefragt, kämen dann nicht mehr Menschen in den Himmel,
wenn es Jesus nicht gegeben hätte?

Oh, so habe ich das noch gar nicht gesehen.

Was du schreibst, klingt im Prinzip logisch. Ich kann mich allerdings nicht daran erinnern, dass wir im Religionsunterricht jemals darüber gesprochen hätten, was eigentlich mit all den Menschen passiert ist, die vor Jesus gelebt haben. Mit anderen Worten: Wer weiß, ob davor überhaupt jemand in den Himmel gekommen ist?

Wenn man jemanden darauf anspricht, von dem man sich eine kompetente Antwort zu dieser Frage erhofft (Pfarrer, Religionslehrer, etc.) folgt darauf meist die Antwort, dass wir kleinen Menschen ja nicht begreifen können, wie Gott entscheidet und handelt, und dass Er in seinem allwissenden Ratschluss diese Sache schon richtig entscheiden wird, weil Gott gnädig ist.

Ich finde das trotzdem etwas unbefriedigend, denn es klingt für mich, als würden Ungetaufte nur ab und zu mal in den Himmel kommen, wenn Gott gerade „Gnade vor Recht“ ergehen lassen will.

Da gibt es ja noch mehr an dieser Vorstellung von Himmel und Hölle, das mir sehr eigenartig erscheint. Wusstest du, dass es im Mittelalter die Vorstellung gab, dass ungetaufte Kinder an einen neutralen Ort kommen, der Limbo heißt? Genauer gesagt, heißt er „Limbo der unschuldigen Kinder“, aber ich kann ja kein Latein und habe mir nicht gemerkt, wie die Endungen richtig heißen. limbo infantorum puerilorum? Irgendwie so.

Sie sind also weder im Himmel noch in der Hölle, sondern sie warten sozusagen ab, wie Gott entscheidet, denn sie hatten ja noch keine Gelegenheit, sich für das Gute oder für das Böse zu entscheiden.

Tja, um auf deine Frage zurückzukommen: Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was mit den Menschen passiert ist, die vor Jesus gelebt haben. (Und es ist nicht die einzige Frage, auf die ich nie eine befriedigende Antwort bekommen habe.)

Schöne Grüße

Petra

KKK war mir bislang nicht bekannt. Der obige Beitrag belegt, was im ersten zumindest für mich nicht eindeutig nachvollziehbar war: Nämlich daß es wohl auch eine offizielle kath. Lehraussage gibt, nach der es auch ohne Taufe geht.

Daraus stellt sich mir aber die Frage: Welche Stellung hat KKK (wie ist eigentlich der richtige Artikel dazu?) in der kath. Kirche? Denn zumindest auf den ersten Blick widerspricht diese Aussage ja dem Artikel im CIC.

Und wenn mein Eindruck zweier widersprüchlicher Aussagen zutrifft: Ist der CIC in der kath. Kirch so unantastbar, daß er nicht mehr entsprechend geändert werden kann? Oder unterbleibt das aus anderen Gründen?

Gruß, Martinus…

Hallo Harald,

ganz sicher its die Taufe etwas Grundlegendes.
Allerdings gib es dabei ein Problem - sie wird in der regel an Kleinkindern vollzogen, die keine Entscheidung selbst treffen können. Und seine Eltern kann man sich ja nicht aussuchen.

Und damit sind in unserer heutigen Zeit zunehmend auch praktisch folgende Fälle möglich:

  1. Jemand wird nicht getauft und auch nicht christlich erzogen. Uneachtet dessen geht er als gewissenhafter Mensch redlich durch die Welt, Irgendwann bekommt er dabei zwar Kontakt zum Christentum - aber gerade weil er gewissenhaft ist, geht er die Sache langsam an, weil er sich ja mit der Taufe wirklich bewußt fürs Christentum entscheiden will. Ber er hat Pech und stirbt vorher.
    Und nun der 2. Fall:
    In einer mehr oder minder religiösen Gegend läßt jemand sein kind taufen. Tun ka alle so, ist so üblich. irgendwie bleibt der Kontakt zum Glauben recht locker, das Kind zieht weg, weil es irgendwo anders lernt oder studiert und löst sich total vom Glauben. Wird einrichtiger Egoist, der kräftig den Ellenbogen einsetzt - halt so ein richtig erfolgreicher Politiker oder Managertyp, der für ein paar Tausender noch die eigene Großmutter verkaufen wurde. Aber er ist getauft - und damit Christ. Schließlich läßt sich eine Taufe ja nicht mal durch den Übertritt zu einer anderen Religion ungültig machen.

Tja - und nun vergleiche die beiden. Also ich weiß la nicht, was Gott denkt (zum Glück nicht) aber in deisem Fall fände ich es echt schade, wenn die Taufe das ausschlaggebende Kriterium wäre.

Übrigens: Ich bin getauft aber prakizierender Christ war ich nie. Und lange Zeit war mir das Christentum sehr sehr gleichgültig. Ein wenig stört mich da der Gedanke, daß bei der Endabrechnung eventuell ein Punkt den Ausschlag geben sollte, an dem ich nun wirklich keinen eigenen Verdienst habe. Weißt Du, das steht mir da irgendwie nicht zu, das gehört mir nicht. Ich hätte das Gefühl, zu bescheißen, wenn ich mich auf so etwas berufen würde.

Gernot Geyer

CIC

Ist der CIC in der kath. Kirch so unantastbar, daß er nicht mehr entsprechend geändert werden kann? Oder unterbleibt das aus anderen Gründen?

Der CIC wurde erstmals 1917 erstellt; er wurde 1983 neu gefasst.
Er ist also nicht unantastbar.
Offensichtlich sieht derzeit in der katholischen Kirche niemand einen Grund, ihn erneut zu ändern. Obwohl es sicher Diskussionen bei einigen Stellen gibt. Z. B. Stellung der Laien, der Frauen, Frauenordination.

Gruß
Fritz

Diskussionskultur
Hallo Mike,

Nun gut, Du hast im Folgenden in der Tat sachlich geantwortet,
sagen wir aus römisch-katholischer Warte (die auch die meine
zu sein pflegt).

Die Frage begann ja auch mit einem katholischen Pfarrer.

Aber ob deswegen alle anderen dumm, blöd,
einfältig sein müssen, lassen wir einfach mal dahingestellt.

Das waren nicht meine Worte, aber nach dem, wie sich die Diskussion weiterentwickelt hat, wirst Du mir nun folgen können? Hier geht es eben nicht um Wissensaustausch, sondern um Bestätigung von Vorurteilen und Bekehrung (in jede Richtung). Das ist unwissenschaftlich. Eine Beteiligung über die Beantwortung einer Frage hinaus ist Zeitverschwendung.

Gruß,
Andreas

Hallo Gernot,

ich geh mit Dir weitgehend konform.
Aber ich bin ja auch nicht katholisch :wink:

ganz sicher its die Taufe etwas Grundlegendes.
Allerdings gib es dabei ein Problem - sie wird in der regel an
Kleinkindern vollzogen, die keine Entscheidung selbst treffen
können. Und seine Eltern kann man sich ja nicht aussuchen.

Gott kennt dieses Problem.

Und damit sind in unserer heutigen Zeit zunehmend auch
praktisch folgende Fälle möglich:

  1. Jemand wird nicht getauft und auch nicht christlich
    erzogen. Uneachtet dessen geht er als gewissenhafter Mensch
    redlich durch die Welt, Irgendwann bekommt er dabei zwar
    Kontakt zum Christentum - aber gerade weil er gewissenhaft
    ist, geht er die Sache langsam an, weil er sich ja mit der
    Taufe wirklich bewußt fürs Christentum entscheiden will. Ber
    er hat Pech und stirbt vorher.

Da sehe ich zwei mögliche Lösungen:

  1. Gott nimmt den Willen fürs Werk und der Mensch kommt trotzdem in den Himmel.

  2. Gott beschützt den Menschen solange, bis er die Gelegenheit zur Taufe hat.

Und nun der 2. Fall:
In einer mehr oder minder religiösen Gegend läßt jemand sein
kind taufen. Tun ka alle so, ist so üblich. irgendwie bleibt
der Kontakt zum Glauben recht locker, das Kind zieht weg, weil
es irgendwo anders lernt oder studiert und löst sich total vom
Glauben. Wird einrichtiger Egoist, der kräftig den Ellenbogen
einsetzt - halt so ein richtig erfolgreicher Politiker oder
Managertyp, der für ein paar Tausender noch die eigene
Großmutter verkaufen wurde. Aber er ist getauft - und damit
Christ. Schließlich läßt sich eine Taufe ja nicht mal durch
den Übertritt zu einer anderen Religion ungültig machen.

Die Taufe ist vielleicht nicht ungültig. Aber Taufe ohne Glaube ist sicher wertlos.

Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel. Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen böse Geister ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele Wunder getan? Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch noch nie gekannt; weicht von mir, ihr Übeltäter!“ (Matth.7,21-23)

Übrigens: Ich bin getauft aber prakizierender Christ war ich
nie. Und lange Zeit war mir das Christentum sehr sehr
gleichgültig. Ein wenig stört mich da der Gedanke, daß bei der
Endabrechnung eventuell ein Punkt den Ausschlag geben sollte,
an dem ich nun wirklich keinen eigenen Verdienst habe. Weißt
Du, das steht mir da irgendwie nicht zu, das gehört mir nicht.
Ich hätte das Gefühl, zu bescheißen, wenn ich mich auf so
etwas berufen würde.

Keine Sorge, Gott wird das schon gerecht beurteilen.
Wobei mir immer noch nicht klar ist, warum manche Leute nicht in den Himmel wollen.

Gruss Harald

Hallo Martinus

daß es wohl auch eine offizielle
kath. Lehraussage gibt, nach der es auch ohne Taufe geht.

Nochmals: Die Kirche lehrt und hat immer gelehrt, dass die Taufe notwendig ist, um die sichere Zusage aus der Schrift, also das fest zugesagte Heil zu haben, und sogar hinreichend, wenn nicht seither gesündigt wurde. Der CIC schreibt nur „Heil“ und hat gewisse Gründe, auf die ich jetzt in Kürze eingehen will.

KKK

Der Katechismus der Gesamtkirche hat den gleichen Stellenwert wie der CIC und alles, was vom Lehramt als gültig erklärt worden ist. Während der CIC das Recht, besonders mit Blick auf richterliche Entscheidungen, Prozessrecht und Klerus regelt, schreibt der Katechismus die Lehre der Kirche in der Sprache seiner Abfassungszeit inhaltlich fest.

wie ist eigentlich der richtige Artikel dazu

Der Katechismus der Gesamtkirche ist im CIC nicht erwähnt, sondern nur der Katechismus einzelner Bistümer (can. 775). Der Katechismus hat den gleichen Stellenwert wie eine lehramtliche Aussage selbst. Das ist in Ziffer 4 der Einleitung zum Katechismus geregelt.

Denn zumindest auf den ersten Blick widerspricht diese
Aussage ja dem Artikel im CIC.

Wenn Du bedenkst, dass die Verwendung des CIC auf Feststellung von (menschlich/irdisch/richterlich relevanten) Sachverhalten geht, z. B. auf öffentliche Feststellung, ob jemand zur Gemeinschaft im Vollsinn zu rechnen ist, dann wird klar, warum er von der „Notwendigkeit“ der Taufe für das „Heil“ spricht, nämlich soweit ein Richter dieses gewöhnlich bei einer Urteilsfindung vermutlich feststellen kann. Die Verwendung des KKK hingegen ist das Lehren und Lernen, somit ist er für das Subjekt formuliert. Die Haltung ist dieselbe.

Und wenn mein Eindruck zweier widersprüchlicher Aussagen
zutrifft

was die Kirche nicht stützt und auch ich nicht stützen kann

Ist der CIC in der kath. Kirch so unantastbar, daß
er nicht mehr entsprechend geändert werden kann?

Eine inhaltliche Änderung ist nicht nötig, eine kosmetische Korrektur könnte unter Umständen Sinn machen, damit solche Missverständnisse nicht wieder hervorgerufen werden. Möglich wäre sie theoretisch.
Auch der KKK hat, obschon er für seine Abfassungszeit verbindliche Aussagen macht, nicht unabänderlich zu gelten. Er ist zwar ebenso verbindlich wie die Heilige Schrift, Tradition, lehramtlich gutgeheissene wissenschaftliche Erkenntnis oder vom Lehramt veröffentlichte Lehre und der Allgemeinglaube, aber im Unterschied zur Heiligen Schrift kann sein Text je nach Geltungszeit mit Blick auf deren Erfordernisse geändert werden. Man mag darin ein kleines Quentchen Vorrang der Heiligen Schrift vor den anderen Quellen theologischer Erkenntnis erblicken, denn nur die Heilige Schrift ist unter diesen sprachlich fixiert. Die anderen sind es „lediglich“ inhaltlich.

Oder
unterbleibt das aus anderen Gründen?

Ich will solche Gründe nicht an den Haaren herbeiziehen, glaube aber, dass es sie gibt.

Beispiel:
Man könnte anführen, dass das Prozessrecht dann an Klarheit einbüsste, z. B. wenn jemand reklamiert, dass er dank seinem erlangten Heil zur Eucharistie regelmässig zugelassen werden will, obschon seine Glaubensgemeinschaft die Auferstehung leugnet oder sich öffentlich gegen die Lehre der Kirche stellt, oder dass sie unsorgfältig mit der Eucharistie umgeht usw., aber er betrachtet sich als zugangsberechtigt, weil er, obschon ungetauft, ja so ein herzensguter Mensch und überdies mit seiner Gemeinschaft in dieser Frage uneins sei, und nun könnte der Richter sich gezwungen fühlen, diese „Herzensgüte“ zu untersuchen, weil ja der CIC nun die Notwendigkeit der Taufe „zum Heil gemäss der sicheren Zusage der Heiligen Schrift“ ansähe und nicht auch die Notwendigkeit der Taufe zur Zulassung zur irdischen und zugleich himmlischen Eucharistie.

In Fällen, wo jemand getauft ist und um eine regelmässige Zulassung zur Eucharistie ersucht, wird noch schwer genug zu entscheiden sein.

Das ist ein von mir konstruiertes Beispiel und soll einfach zeigen, dass es um ein Prozessrecht geht, und das läuft nach eigenen Gesetzmässigkeiten, besonders der dauernd spürbaren Abstraktion, die fundamentales Wirkmittel einer funktionierenden Weltkirche sein muss.

Gruß, Martinus

Gruss
Mike