Hallo Steffie,
nun doch nochmal ne Rückfrage: Ihr seid also nur zu dritt im Team: Du, der Unfähige und der Chef?
vorher in einer anderen Abteilung. Chef sagte auch schon „ich
hab ihn ja nicht eingestellt damals“.
Aber auch damit kann er nicht argumentieren (ausser man hätte seinen Vorgänger - der den Unfähigen eingestellt hat - unehrenhaft entlassen)…
Nun ja, er könnte sagen, dass er seit gut 3 Monaten versucht
zu retten, was (nicht) zu retten ist, aber dass das natürlich
nicht immer so weitergehen kann. Ich mein, was will man
machen, wenn nicht jeder so kann, wie er sollte?
Tja, da schlagen - ach - zwei Herzen in meiner Brust. Ich als „Kollege“ eines Unfähigen sage „jawohlja, da muss was passieren und zwar dalli“ und ich als Chef von Deinem Chef sage „Dann schicken Sie ihn halt auf Schulungen, Motivationstrainings oder wir führen ein“ (Du kennst die Geschichte zum Reiten toter Pferde?)
nicht geht, dass es besser werden muss usw., aber es bringt
alles nichts.
Denn ich vermute der Kollege _kann_ nicht besser - es scheitert nicht am Wollen, oder?
Ja, das wäre dann wohl soweit, wenn das Projekt nicht
verlängert werden würde. […]
Chef
will vielleicht auch nur diesen Moment abwarten, weil es sich
vorher evtl. nicht mehr lohnt, einen neuen einzuarbeiten. Das
könnte ich nachvollziehen (nur noch 6 Monate).
Ja, dann sehe ich dort wirklich seine Begründung. Selbst wenn er den Unfähigen los werden könnte, ohne allzuviel Aufruhr zu verursachen: der hat ungefähr 1 bis 3 Monate Kündigungsfrist. In dieser Zeit wird der eher „weniger“ leisten als „mehr“.
Und dann braucht er ja noch nen Nachfolger. Selbst wenn Ihr in einem Bereich und einer Gegend tätig seid, wo die Bewerber vor der Tür Schlange stehen, bis die Stelle ausgeschrieben ist, verschiedene Bewerber sich vorgestellt haben, man dem einen nen Vertrag schickt, der den unterschreibt sind locker nochmal 4 bis 6 Wochen rum. Dann muss der Wunschkandidat (Ihr wollt ja nicht wieder einen „Unfähigen“) eventuell noch eigene Kündigungsfristen einhalten (sagen wir auch 1 bis 3 Monate).
Das heisst, bis der Unfähige weg ist und ein möglicherweise fähiger Nachfolger da sitzt, sind im besten Fall 3 Monate rum. Und dann ist der Nachfolger zwar vielleicht fähig und willig, aber doch im Thema noch nicht eingearbeitet. Das heisst, gönn ihm auch noch 90 Tage Einarbeitungszeit (je nach Anspruch der Tätigkeit - aber ich „kenne“ und lese Dich ja hier nicht erst seit gestern, gehe also nicht davon aus, dass das ein anspruchsloser Fliessbandjob ist, den jeder dahergelaufene Depp innerhalb von 5 min machen kann). Und damit ist dann auch Euer Projekt zu Ende.
Und vor allem: Du hast in dieser Zeit noch viel mehr Theater: zuerst ist der Unfähige nicht mehr willens (da eh schon gekündigt), dann ist der Unfähige weg und Du bist allein und dann kommt der Nachfolger, den Du einarbeiten musst. Ich würde sagen, das ist unterm Strich noch mehr Arbeit für Dich (und natürlich Deinen Chef, der ja mit Kündigung und Bewerbungsverfahren auch Zeit verliert).
Gibt es denn für Euren Unfähigen die Chance, intern andere Aufgaben zu übernehmen? Manchmal blühen diese Leute ja in einem anderen Umfeld total auf. Und könntet Ihr den Unfähigen intern neu besetzen? Dann würde alles ein wenig schneller und reibungsloser gehen, sozusagen ein „Müller tauscht mit Meier“ oder so *g* Aber das müsste halt auch zufällig dann passen, und sowohl Müller als auch Meier als auch deren Chefs müssten spontan damit einverstanden sein (also eher unwahrscheinlich).
Chef hat gesagt, dass ich die Verantwortung trage. Wenn der
Kollege was falsch macht, dann habe ich es ihm wohl nicht
detailliert genug erklärt - seine Worte.
Aber hier würde ich einhaken: stehst Du in irgendeiner Form (fachlich? Personalverantwortung?) über dem Unfähigen? Wenn nein, würde ich diese Verantwortung entweder glatt ablehnen oder entsprechende Entlohnung einfordern. Das ganze selbstverständlich davon ausgehend, dass Du Dich dem Unfähigen gegenüber absolut „fair“ verhältst, und ihm eben keine Informationen vorenthältst um ihn schlecht aussehen zu lassen. Aber davon gehe ich bei Dir ja nicht aus, ich wollte das nur erwähnt haben. Denn manchmal passiert sowas auch unbewusst - vielleicht auch, weil man denkt, dass der mit der Info eh nix anfangen kann, weil er eh zu unfähig ist…
Und ich befürchte, dass ich dabei am Ende auch schlecht
wegkommen würde beim Kunden, wenn ich y liegenlasse.
Ja, da hast Du recht, sorry, dann war das keine gute Ide…
*wink*
Petzi