Kommen Andersgläubige in die Hölle? Bibelstellen?

Hallo Petra,

"Mein Angesicht kannst du nicht sehen; denn kein
Mensch wird leben, der mich sieht.
" (2.Mo.33,20)
Und das sagt Gott zu Mose!

Ja, aber das heißt doch nicht, dass Gott nichts „Unheiliges“
ertragen kann. Es ist genau umgekehrt: Der MENSCH kann es
nicht ertragen, Gott zu sehen. Gott spricht doch immer wieder
mit den Menschen, und sendet ihnen Engel, Träume, Manna und
was es sonst noch alles gibt. Also so unerträglich scheinen
ihm die unheiligen Menschen nicht zu sein. :smile:

Gott liebt die Menschen! (Trotz ihrer Unheiligkeit)
Aber um sich Gott nähern zu können, muss der Mensch sich heiligen. Diese Aufforderung lesen wir gerade in der Sinaigeschichte immer wieder.

Daraus ergibt sich, dass Menschen, die die Ewigkeit mit Gott verbringen wollen, auch etwas „Heiligendes“ tun sollten.

Dieser lange Text ist natürlich nur dann von Belang, wenn Du
den Worten der Bibel eine Bedeutung zumisst.

Eine gewisse Bedeutung schon. Aber ich nehme nun nicht jeden
Vers wörtlich. Wie schnell hat man mal was geschrieben, das
man eigentlich ganz anders sagen wollte, oder das der andere
falsch versteht. Warum sollte das den Menschen vor ein paar
tausend Jahren anders gegangen sein?

Die Schreiber der Bibel hatten alle einen göttlichen Auftrag. Und ich bin überzeugt, dass Gott da aufgepasst hat, dass es keine gröberen Fehler im Text gab.

Natürlich ist durch Übersetzung manchmal etwas unverständlich geworden. Oder die Umgebung hat sich so verändert, dass man etwas anders interpretiert.

Den Christen hat aber Jesus versprochen, den Heiligen Geist zu senden, der alles erklären kann.

Für Juden gilt: Frage den Rabbiner Deines Vertrauens.

Andernfalls braucht Dich das Thema „Hölle“ auch gar nicht berühren.

Na ja. Es geht mir halt irgendwie gegen den Strich, wenn
jemand glaubt, dass so gut wie alle Menschen, die ich täglich
sehe (mich selber eingeschlossen) da hinkommen.

Mir geht auch vieles gegen den Strich, was andere Menschen glauben.
Aber wir leben hier in einem Land, in dem jeder glauben darf, was ihm beliebt. Mir ist nur wichtig, was Gott von mir glaubt!

Gruss Harald

Hallo,

durchaus. Andererseits frage ich mich, was denn eigentlich im
kath. Religionsunterricht, im Firmunterricht und in der Kirche
so gelehrt wird. Also warum kath. Gläubige spekulieren müssen.

Ist das eine rhethorische Frage oder an mich direkt gerichtet?
Ich antworte mal für mich :smile:

Das kommt ganz darauf an, wer den jeweiligen Unterricht leitet.
Reliunterricht bei uns hat eher wenig mit Katechismus zu tun gehabt, da ging es eher um Geschichte oder Philosophie (was vielleicht auch daran lag, dass wir in der Diaspora waren und immer mehrere Klassen zusammengelegt wurden bzw. die Lehrerin eher kirchenkritisch war), während unsere protestantischen Mitschüler u.A. von einem Kreationisten unterrichtet wurden, der sie Bibelverse hat auswendig lernen lassen.

Firmunterricht wird manchmal von Ehrenamtlichen (Müttern etc.) übernommen, die auch kein Wissen über den Katechismus haben.

In der Kirche würde das schon vermittelt werden (je nachdem wie gut der Pfarrer predigt), aber ich denke, dass viele Leute das gar nicht wollen:
Ich habe bei Diskussionen über Religion oft den Eindruck, dass viele Menschen irgendeine Art von Wissen eher als hinderlich betrachten- die Gläubigen weil sie dann mal über ihren Glauben nachdenken müssten und die Kirchenkritiker, weil es sich so oft besser schimpfen lässt.

Aber ich denke, wer sich informieren will, der kann das machen und ich habe festgestellt, dass sich jeder Priester oder sonstiger Hauptamtlicher über Interesse freut.

Viele Grüße
Kati

Hi ho,

Ist das eine rhethorische Frage oder an mich direkt gerichtet?

das war eine rhetorische Frage :wink:

Das kommt ganz darauf an, wer den jeweiligen Unterricht
leitet.

Und damit kommen wir gleich zu der Frage, wo der Sinn dahinter ist, die Zeit der Schüler mit etwas zu belasten, das keinerlei Qualitätskontrolle und Lehrvorgaben unterliegt.

Hat die katholische Kirche (ich beziehe mich jetzt mal darauf, weil das Ausgangsposting sich mit dem kath. Katechismus beschäftigte) keinerlei Interesse daran, dass ihre Glaubensgrundlage gelehrt wird? Wenn nein, warum ist das so?
Wenn ja, warum kontrolliert sie dann nicht, was die sogenannten Religions"lehrer" da ihren Schülern beibringen?

In der Kirche würde das schon vermittelt werden (je nachdem
wie gut der Pfarrer predigt), aber ich denke, dass viele
Leute das gar nicht wollen:
Ich habe bei Diskussionen über Religion oft den Eindruck, dass
viele Menschen irgendeine Art von Wissen eher als hinderlich
betrachten- die Gläubigen weil sie dann mal über ihren Glauben
nachdenken müssten und die Kirchenkritiker, weil es sich so
oft besser schimpfen lässt.

Der Mensch ist nun mal faul, und religiöses Wissen ist in der Regel brotlose Kunst.
Andererseits kann man über Religion recht hübsch Emotionen bedienen, um die Menschen für seine Zwecke einzuspannen. Das gilt für Befürworter wie für Gegner einer Religion.

Gruss,
Herb

Hallo,

Und damit kommen wir gleich zu der Frage, wo der Sinn dahinter
ist, die Zeit der Schüler mit etwas zu belasten, das keinerlei
Qualitätskontrolle und Lehrvorgaben unterliegt.

Es gibt natürlich Lehrvorgaben, aber wie die umgesetzt werden, das hängt oft vom Lehrer ab (den Lehrplan kann man sich für Bayern z.B. hier anschauen: http://bildung.freepage.de/religionsunterricht/inhal…). Wenn du dir die Inhalte ansiehst, dann kannst du dir wahrscheinlich vorstellen, dass man das alles von komplett kirchentreu bis -feindlich besprechen kann.

Aber eigentlich ist das ja nicht nur in Religion so, ich denke das hat wenig mit der Kirche zu tun, sondern wie die „weichen“ Fächern in der Schule gelehrt werden. Bei uns war es das gleiche in Geschichte, Deutsch, Musik, Kunst und Fremdsprachen: Natürlich wurde sich an den Lehrplan gehalten, aber die Schwerpunkte setzt der Lehrer.

Hat die katholische Kirche (ich beziehe mich jetzt mal darauf,
weil das Ausgangsposting sich mit dem kath. Katechismus
beschäftigte) keinerlei Interesse daran, dass ihre
Glaubensgrundlage gelehrt wird? Wenn nein, warum ist das so?

Natürlich hat die Kirche ein Interesse daran, sie wird ja auch gelehrt (Gottesbilder etc.). Allerdings denke ich, dass der Religionsunterricht in der Schule in der jetzigen Form dafür ungeeignet ist. Ich finde es problematisch, wenn das „Auswendiglernen“ (im Extremfall) des Katechismuses über das Durchfallen des Schülers entscheidet.
Da ist es doch besser, wenn die Schüler (von denen sowieso nur ein Bruchteil religiös ist) etwas über Philosphie lernen bzw. auch mal mit Kirchenkritik in Verbindung kommen. Natürlich nicht nur, aber ich finde das, sowie geschichtliche Ausflüge („Rolle der Kirche im 3.Reich“) auch wichtig zur Meinungsbildung über seine eigene Religion.

Religiöse Themen sind natürlich auch vorgesehen, aber „Religionslehre“ ist mehr als nur Katechismus. Ich denke, dass auch in der kath. Kirche nicht gilt „ein guter Christ ist der, der den Katechismus beherrscht“ sondern es kommt auch darauf an, die Religion im Alltag zu vermitteln (z.B. Diskussionen über Ethik beim Klonen, Abtreiben etc.)

Katechismus-Lehre sollte dann vielleicht in den Gemeinden betrieben werden. Aber das ist meine persönliche Meinung.

Wenn ja, warum kontrolliert sie dann nicht, was die
sogenannten Religions"lehrer" da ihren Schülern beibringen?

Es ist wohl utopisch, jeden einzelnen Lehrer zu kontrollieren. Die Lehrer selbst müssen über eine Zulassung der Kirche verfügen. Wenn es Probleme gibt, dann kann die kath. Kirche die Zulassung entziehen:

Can. 805 — Der Ortsordinarius hat für seine Diözese das Recht, die Religionslehrer zu ernennen bzw. zu approbieren und sie, wenn es aus religiösen oder sittlichen Gründen erforderlich ist, abzuberufen bzw. ihre Abberufung zu fordern.

Ich denke, wenn sich Schüler über einen zu kritischen Lehrer beschweren, dann kann der durchaus Probleme bekommen. Ich denke, es gibt auch eine Art „Dienstaufsicht“, die solche Sachen überwacht. Aber wie soll man alle Lehrer kontrollieren?

Gruß
Kati