Kommt Schimmel wieder?

Haus & Garten
#1

Ich habe einen Mietvertrag ab 15.02 unterschrieben. Wie ich erfahren habe, war in der Whg vor mir überall Schimmel. Er wurde durch Wärmebehandlung und Streichen (ob mit einer Schimmelschutzfarbe, weiß ich nicht) behandelt. Baujahr 1963.

WIE HOCH IST DIE WAHRSCHEINLICHKEIT, DASS SCHIMMEL WIEDER KOMMT?

Wie viele Male am Tag muss man lüften und welche Mindesttemperatur halten? Ich halte in meiner jetzigen Whg 20-21°.

Bitte um möglichst schnelle Antwort, da ich die Entscheidung treffen muss, ob ich kündige.

Danke im Voraus.

#2

Hallo,
das kommt ganz auf die Ursachen an.
Wenn die nicht beseitigt sind wird diese Schimmelbehandlung nur oberflächlich und vorübergehend wirken.
Schimmelbildung wird durch hohe Feuchtigkeit an der Wand begünstigt. Ursachen können bauliche Mängel (schlechte Isolation, Wärmebrücken, Feuchtigkeit von außen) sein oder zu hohe Luftfeuchtigkeit durch mangelhaftes Lüften.
Eine höhere Innentemperatur hilft nur, wenn dadurch die kühleren Stellen an der Wand über der Taupunkt Temperatur gehalten werden.

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#3

Die Bauphysik eines bewohnten Hauses ist alles andere als einfach, sondern ein eher chaotisches System. In der Theorie kann man immer schön saubere Zuordnungen zwischen Baumängeln und falschem Lüftungsverhalten, übermäßigem Eintrag von Feuchtigkeit durch die Bewohner (Wäsche in der Wohnung trocknen), … treffen. In der Praxis treffen üblicherweise diverse Faktoren zusammen, die über den Jahresverlauf auch noch schwanken (Heizung, feuchtes Wetter mit nassen Klamotten, …)

Insoweit dürfte es - soweit man nicht ganz konkrete und massive Baumängel oder ein extremes Fehlverhalten des Vormieters nachweisen kann, kaum möglich sein hier eine Aussage zu treffen.

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#5

nachgefragt was die Ursache war und ob diese behoben wurde?

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#6

Hi!
Wie die anderen schon gesagt haben, es kommt darauf an. Wichtig ist die absolute Luftfeuchtigkeit im Raum, und die Temperatur der kältesten Stellen. Ist die Feuchtigkeit zu hoch, kondensiert es an den kältesten Stellen, was auf Dauer zu Schimmel führt. In einem gut gedämmten Haus darf es ruhig feuchter werden, weil dann auch alle Wände warm sind.
In einer Garage dürftest du im Winter, wenn es friert, bei 20°C nicht mal 30% Luftfeuchtigkeit haben, damit es am 0°C kalten Tor nicht kondensiert.

Wirklich überall? Eigentlich bildet sich Schimmel da, wo es kalt ist, also potenziell z.B. an allen Außenwänden. Wenn er an Wänden zum Nachbarn auftaucht, spricht das dafür, dass die Wand selbst feucht ist, was eher nach Wasserschaden klingt.

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#7

„Durch Streichen“ … Dazu würde ich aber mal genauer auf Info bestehen.
Solche verwendeten Mittel können durchaus gesundsheitsschädigend sein.

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#8

Hi @Dima1,

ich an Deiner Stelle würde es nicht riskieren, dort einzuziehen, sondern stattdessen lieber gleich kündigen und etwas anderes suchen.
Sollte der Schimmel tatsächlich wiederkommen, dann ist Dein Schaden viel größer, als wenn Du jetzt die Reißleine ziehst.

Ich habe mal gegoogelt zum Thema „Schimmel mit Hitze behandeln“ und habe u.a. diese Infos gefunden:

Zitat von dieser Seite: https://www.hausjournal.net/schimmel-hitze

Sporen leben weiter

Das Erhitzen tötet zwar den Schimmel, häufig aber nicht die Sporen. Diese bleiben weiter überlebensfähig. Bei kleinflächigem Befall ist das kein Problem. Wenn größere Flächen befallen sind (mehr als ca. ½ Quadratmeter), muss ohnehin eine professionelle Sanierung des Bauteils durchgeführt werden.

Schimmel ist nicht nur oberflächlich

In dem Moment, wo Schimmel auch bereits unter die Oberfläche gedrungen ist, ist das Abtöten durch Hitze oft nicht mehr ausreichend wirksam. Auch Hausmittel helfen hier nicht. Wenn mehr als nur die Oberfläche befallen ist, muss zwingend professionell saniert werden.

„Streichen“ nach der Wärmebehandlung hört sich für mich - ehrlich gesagt - nicht nach einer professionellen Sanierung an. Deshalb würde ich persönlich auf gar keinen Fall da einziehen.

Schöne Grüße
Stefanie

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#9

Danke dir sehr, Inka. Kannst bitte sagen, ob die möglichen Schadstoffen nach ca. 4 Monaten ausdünsten werden?

#10

Danke sehr!

#11

Danke, dir folgend nachgefragt, wurde gesagt, kein Schimmel. Hoffe, sie war ehrlich.

#12

Das kommt auf die Konzentration und die verwendeten Wirkstoffe an.
Es gibt Untersuchungen, wo es noch sehr lange ausdünstet, und zum Beispiel bei feuchter Luft wieder aktiviert wird.
Ich z.B. reagiere in Wohnungen noch nach einem halben Jahr darauf. Aber da sind wohl wenige Menschen so empfindlich, und merken das gar nicht.
Na ja, gesund ist es jedenfalls nicht.

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#13

Servus,

das hier

ist extrem allgemein formuliert und daher ohne besondere Aussagekraft.

Es genügt völlig, wenn man darauf achtet, dass in so einer Farbe kein Jodpropinylbutylcarbamat (JPBC) enthalten ist; das ist das einzige Fungizid, das in diesem Zusammenhang verwendet wird, das nicht gänzlich unproblematisch ist.

Worauf genau (auf welchen Stoff) reagierst Du dann und wie äußert sich diese Reaktion? Hast Du ein Problem mit Isothiazolinonen? Dazu kann es bei langer und umfangreicher Anwendung von Kosmetika kommen, die diese enthalten. Wenn man sich eine entsprechende Allergie „herangezogen“ hat, reagiert man natürlich immer, wenn man Isothiazolinonen begegnet. Das lässt sich aber ganz konkret bestimmen.

Schöne Grüße

MM

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#14

Vielen Dank

#15

Halli hallo,
Ich habe leider immer häufiger Anrufe von Mietern, die Schimmel in der Wohnung haben, meistens im Schlafzimmer und Küche.
Meine Lieblingsfrage ist immer, "woran sie es festmachen, dass ausreichend gelüftet wurde.
Der liebe Peter

#16

Woran kann man es denn festmachen?

Butter bei die Fische!!

Gruß, Diva

#17

Morning Diva,
die Fensterscheiben, ob dort Kondensat sichtbar ist bzw. beim öffnen der Fenster erst sichtbar wird.
Sollten die Fenster beschlagen, muss man sich bewusst machen, dass diese Feuchtigkeit im gesamten Raum ist, also auch auf der Oberfläche des Schrankes,auf dem Tisch, im Bett, auf den Innenwänden und auch Außenwänden.
Aber Sichtbar und Schädlich wird diese Feuchtigkeit nur an den kalten Stellen, nämlich an den Fenstern als Kondensat (Slikonverfugungen auch oft Schimmelbildung) und den Außenwänden durch Schimmel/Kondensat.
WARUM ist aber überhaubt heizen sooo wichtig und der Schlüssel für trockene Räume?
Fragt der liebe Peter

#18

Hi!

Das hat zwei Gründe.
Zum einen schreibst du selbst, dass Luftfeuchtigkeit zum Problem wird, wenn sie an kalten Wänden kondensiert. Wenn man die Wände durch Heizen auch nur geringfügig wärmer bekommt, kann das schon reichen, um das Kondensieren zu verhindern. Die Heizkörper sind meistens ja auch unter den Fenstern, weil es dort sonst am kältesten ist.

Zum anderen hilft es beim Trocknen. Je wärmer die Luft, desto mehr Feuchtigkeit kann sie aufnehmen. Wird die Luft nach dem Lüften stärker erwärmt, zieht sie leichter Feuchtigkeit aus den Wänden und so (wozu diese aber auch eeben wärmer sein müssen).

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#19

Danke schön.

Kannst du vielleicht auch sagen, welche Raumluftfeuchtigkeit optimal ist, um nicht zu trocken wäre, aber kein Schimmel sich bilden könnte.
Und welche Raumtemperatur ist optimal, um nicht zu viel zu heizen, aber kein Schimmel sich bilden könnte. Ich habe gelesen, nicht unter 16°. Ich halte 21°-zu niedrig?

#21

Danke sehr!

Kannst du vielleicht auch sagen, welche Raumluftfeuchtigkeit optimal ist, um nicht zu trocken wäre, aber kein Schimmel sich bilden könnte.
Und welche Raumtemperatur ist optimal, um nicht zu viel zu heizen, aber kein Schimmel sich bilden könnte. Ich habe gelesen, nicht unter 16°. Ich halte 21°-zu niedrig?

#22

Morning Dima,
wie geschrieben, achte auf die Fensterscheiben :wink:
Ich bitte och immer die Mieter um einen EXTREMEN Selbstversuch zur Verdeutlichung:
Versuch 1:
im Schlafzimmer, feuchte Wäsche abends aufhängen, Heizungen aus, morgens lüften, Wohnung wie gewohnt verlassen, Heizungen weiter aus lassen, Abends wieder lüften und schauen, ob die Fenster trocken werden
Versuch 2 wie Versuch 1 aber mal die Heizung ganz bewusst auf höchster Stufe stellen - da wirst Du den Unterschied bemerken.
der liebe Peter

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