Hi,
stellt Euch einen Menschen vor der im Drama-Dreieck den Retter gibt, sprich kompetent, hilfsbereit, moralisch und überlegen sich gibt. Wie löst Ihr mit solch einem Menschen Konflikte, der nicht „auf Augehhöhe“ kommuniziert?
So ich ihn im Umgang mit mir, mit anderen und insbesondere Frauen erleb(t)e:
- Phase: strengt sich sehr an und stellt sich unter großen Druck, das Interesse eines Menschen für sich zu gewinnen, will (nach eigenen Worten) Wertschätzung, was nur bedingt von Erfolg gekrönt ist.
Ob er Menschen nur idealisiert, weil er konkflitkscheu ist oder ob er Menschen auch idealisiert in der Hoffnung das positive Bild zurückgespiegelt zu bekommen…
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Phase: Konflikte lassen sich nicht mehr verleugnen. Aus Harmoniestreben passt er sich bewusst an und verbiegt sich.
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Phase: Rückzug. Teils um Machtspiele zu spielen (anderer Mensch braucht Hilfe und er könnte helfen, doch dafür will er, dass andere Person sich meldet und ihm die gewünschte Wertschätzung gibt) und teils weil er Angst hat, jemand ist ihm zu nahe gekommen (mutmaßlich folgen Machtspiele / will Gegenüber dominieren wie er wohl seinen Vater als Kind erlebt hat)
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Phase: Hin und Her von Allem inklusive wachsender Aggression und Abwertungen
Kleines Beispiel für einen Konflikt:
Er schreibt / sagt, ich schreibe zuviel (Textnachrichten). Nicht mal er würde das lesen. Grundsätzlich stimme ich ihm zu.
Telefonieren wir miteinander, spricht er die meiste Zeit über, was ihm auch bewusst ist. Weise ich ihn auf diese Diskrepanz hin sagte er, er dächte, ich hätte ihn noch nicht verstanden. Während ich wegen meiner Angst zuviele Worte gebrauche, klingt es bei ihm so als müsse er es wegen seines Gegenübers machen, was abwertend klingt, bishin zu konkreten Worten, wie ich sei ein kleines, dummes Kind.
So sehr war er bislang noch nicht unter die Gürtellinie gegangen. In dieser konkreten Situation hatte ich den Eindruck, er hat mal wieder nicht richtig bzw. nur halb zugehört, was nicht nur an meinen zuvielen Worten lag. Er hatte meine mehrfach gestellte Frage nicht richtig verstanden.
Ich erlebe ihn auch bei anderen als Wortführer und wortgewaltig. Teils erweckt er den Eindruck er meint zu wissen, was ein Gegenüber dächte und sagen wolle, teils ist er scheinbar in Gedanken voraus und hängt ein Du ab bzw. auch überlegt er sich manchmal wie / wo der dazwischen preschen und was Geistreiches von sich geben kann um Wertschätzung, Aufmerksamkeit, Respekt… zu bekommen.
Ein Freund von ihm meinte, wir alle Drei würden zuviel reden und ich sollte mal weniger zeitaufwendig sein. Damit kann ich leben. Und dieser Freund meinte auch, dass Er austeilen und nicht einstecken könne.
Um bei dem Beispiel zu bleiben: meist rede / schreibe ich aus Angst zuviel nicht (richtig) verstanden zu werden. Sehr helfen würde mir meines Erachtens eine Rückmeldung zu erhalten, wie was von mir angekommen ist. Auf diese Bitte ging er nicht ein.
Problematische Vaterfigur, der ihn wohl sehr dominiert hat und dessen Akzeptanz er heute sich noch sehnlichst wünscht. Er meint aufgegeben zu haben.
Er sagt selbst von sich konfliktscheu zu sein. Auf die Frage wie er Probleme löse, habe ich bislang nur ausweichende Antworten erhalten, z.B. immer mit den gleichen Strategien bzw. wohl nicht so gut, sonst hätte er ja keine Konflikte.
Konflikte klären mag er nicht, weil er die Macht anderer fürchtet und dass er nicht ausreichendes Standing haben könnte.
Das interpretiere ich so, als Mann mittleren Alters reagiert er in z.B. Konfliktsituationen immer noch wie der einstiege kleine Junge der er war und der sich seinem übermächtigen Vater hilflos ausgeliefert fühlte.
Wie solch einem Menschen es schmackhaft machen Konflikte lösen zu wollen und „auf Augenhöhe“ zu kommunizieren?
Salve,
Romana