Konkurrenz?

Ich bin Oma einer großen und einer kleinen Enkelin. Gemeinsames Kochen mit Tochter und kleiner Enkelin (damals ca. 9 Jahre) bei mir. Enkelin hilft netterweise spontan und schneidet Kartoffeln in Viertel. Ich erkläre ihr, dass die Viertel möglichst gleich groß sein sollten, damit alle Stücke auch gleich gar werden können.
So weit so gut. Später im internen Gespräch (zu dem ich von Tochter gerufen wurde) ernsthaft gemeinte Beschwerde von ihr, da meine Enkelin zu ihr gesagt hatte: Ich glaube, die Oma hat mich nicht mehr lieb.
Tochter war außer sich wegen mir, obwohl sie ja bei der Vorbereitung dabei war und meine Erklärung gehört hatte.
Um Missverständnissen vorzubeugen, ich habe nicht geschimpft, sondern ganz sachbezogen erklärt.

Ist schon eine Weile her, hängt aber immer noch in mir fest und finde keine Erklärung. Wie kann ich mein schlechtes Gewissen loswerden? Ich bin ratlos und verunsichert, was die Beziehung zur Enkelin anbelangt.
Seitdem habe ich ihr gegenüber Hemmungen. Was kann oder muss man davon halten?

Könnte eine Lappalie sein, ist es aber nicht für mich.
Vielleicht muss man dazu wissen, dass ich zu meiner großen Enkelin (9 Jahre älter) schon immer ein besseres Verhältnis hatte, weil die Lütte ein sehr zurückhaltender Mensch ist.
Vielleicht liegt darin die Erklärung.

Danke für Hilfe, Sylvia

Hallo reden hilft immer weiter und kostet kein Geld .
viele Grüße noro

danke noro, ich frage mich nur, mit wem ich reden soll. Außenstehende haben oftmals den besseren Blick aufs Ganze, gerade bei emotionalen innerbetrieblichen Themen

Nun das Kind scheint keine konstruktive (!) Kritik in Form einer Erklärung gewöhnt zu sein und kann deswegwn nicht damit umgehen.

Entweder wird sie zu Hause nur (destruktiv) kritisiert

Oder

Nie

Oder

Du hattest tatsächlich nur ungeschickt formuliert.
Insofern würde ich mit der Enkelin reden … und ggf im Nachhang nochmal mit der Mutter

Gruß h

Hallo,
ist die ältere Enkelin die große Schwester der Neunjährigen?
Dann könnte es so sein, dass Deine Tochter das Nesthäkchen (unbewußt) in Watte packt.
Gibt es noch einen Vater?
U.U. ist die Kleine ein durchtriebenes Biest, die Menschen gegeneinander auszuspielen versucht.
Meiner Meinung nach wäre es die Aufgabe Deiner Tochter gewesen, ihrer Tochter den Sachverhalt noch mal sachlich zu erklären und ihr zu vermitteln, dass das nichts mit Liebhaben zu tun hat!
Aber möglicherweise ist die Reaktion Deiner Tochter auf was völlig anderes begründet und die Schnippelei wird als Aufhänger genutzt. Das mußt Du wohl mit ihr klären.
LG, Mao

Ihr einfach irgend etwas Gutes tun oder eine Freude bereiten? :slight_smile:

Nee, das ist zu einfach. Allerdings bin ich seitdem etwas aufmerksamer ihr gegenüber…insofern hats schon etwas gebracht, jedenfalls bei mir.

ja ich habe das noch am selben Tag beredet, als ich zum Appell kommandiert wurde. Das ist erledigt und auch schon wieder zu lange her. Aber bei mir, im Inneren, ist noch nichts geklärt. Mein Verständnis für diese Situation ist noch unterentwickelt, mit anderen Worten, jetzt geht es nur noch um mich und mein schlechtes Gewissen.

ja Mao, es gibt je einen Vater pro Kind. Allerdings hat Tochter die Schnippelei nicht als Aufhänger benutzt, das hätte sie ja auch gleich machen können, sie stand ja daneben, sondern erst die nachträgliche Beschwerde der kleinen Enkelin hat sie gegen mich aufgebracht. Ja das sollte ich mit Tochter klären, obwohl ich fürchte, dass das keinen Zweck hat. Ich glaube, dass die Kleine bei ihrer Mutter höher im Kurs steht als die Große. Die Große war eher ein „Zufallsprodukt“ wenn man mal so kaltherzig schreiben darf. Vielleicht versucht Tochter, die Versäumnisse der Großen gegenüber mit starker Fürsorge für die Kleine wieder wettzumachen und die Kleine nutzt ihre Chance, die Mutter fester an sich zu binden?

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Nachsatz: Tochter und ich haben eine sehr starke emotionale Beziehung, obwohl wir uns, räumlich bedingt, selten sehen)

Vielleicht bin ich der Konkurrent?

Nicht, dass ich stolz darauf wäre, ich habe nicht die Absicht, meinen Enkeln Schaden zuzufügen

Hallo Syliva,

ich glaube, das sagt jedes Kind irgendwann einmal. Meiner Meinung nach hat sich deine Tochter hier falsch verhalten. Sie hätte das gegenüber dem Kind klären können, oder gleich bei der Essensvorbereitung (du sagst ja sie war dabei).

Zwei Möglichkeiten, Angenommen die Enkelin hat genörgelt, dann ist es ungemein schlechter Stil, erst mal nichts zu sagen, dann das Nörgeln über abwesende Dritte (die Enkelin über dich) zuzulassen und dann dem Dritten (wiederum ohne Anwesenheit des Beschwerdeführers) Vorhaltungen zu machen. Für das Kind ist nicht gut, was es daraus lernt, wenn es auf solche Art zum Ziel kommt.

Angenommen die Enkelin hat sich wirklich Sorgen gemacht, du hättest sie nicht lieb: Für das Kind, wäre ein „das glaube ich nicht, ich weiß, dass Oma dich sehr lieb hat“ wohl die beste Antwort gewesen, und dann es dabei zu belassen.

Gruß
tastatürchen

tastatürchen, dein zweiter Absatz hat mich ziemlich beeindruckt. Ich denke drüber nach und werde wohl um eine Konfrontation mit meiner Tochter nicht herumkommen, um Frieden zu haben mit mir. Manch Einer könnte denken, dies sei hier pipifax, ist es aber nicht. Das ist, als wenn Du einen Stein in einen ruhigen Bach wirfst, der das Wasser nun staut und wirbelt, was vorher ruhig floss. Es geht nicht um Recht haben oder im Unrecht sein, es geht um Pflichten und Versäumnisse gegenüber den Nächsten und auch um Schuld…der Anlass mag nun klein scheinen, ist er aber nicht, weil er ein Zeichen ist für Grundsätzliches.
Ja, das Leben ist eins der Schwersten

Ich muss, MUSS, jetzt erstmal schlafen gehen, freue mich aber auf spätere Antworten. Danke schon jetzt allen Antwortern und wünsche gute Nacht!
LG an Alle Sylvia

Das heisst also, Deine Enkelin hat Dir gegenüber garnichts gesagt? Dann mache Dir keine Sorgen und interpretiere da nicht zuviel rein. Freue Dich, wenn Du sie siehst, biete Ihr all die ungesunden Sachen an wie immer (wenn Du das bisher auch so getan hast), Drücke sie als wenn nichts wäre, denn es war ja auch nichts!

Das Verhältnis mit Deiner Tochter kann hier niemand klären, sehe da einfach erstmal drüber hinweg. Vielleicht machst Du ihr unbewusst Vorhaltungen über irgendwas, vielleicht empfindet sie sowas, vielleicht weiss Dein Mann (oder ihrer) etwas und macht Anspielungen. Vielleicht hat sie aber auch nur etwas in den falschen Hals gekriegt, wie gesagt: Das weis hier keiner, ihr kennt Euch schon länger.


Heute zufällig gefunden, ich glaube, da ist alles drin…vielleicht auch interessant für andere mit ähnlichen Problemen, aber auch für Eltern.
Danke an alle, die sich hier Mühe mit mir gegeben haben, ich bin durch Euch und durch den eben eingestellten link einen großen Schritt weitergekommen: Es geht mir viel besser!!!
LG Sylvia

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Interessant!

Hallo Sylvia,
ich würde mir da an deiner Stelle keinen so großen Kopf machen.

Solche Vorfälle sind schon jeder Oma passiert und wenn du weiterhin nett und zuvorkommend bist, dann bin ich mir sicher, dass du und deine Enkelin ein tolles Verhältnis haben werden.

LG

Du als Oma kannst & solltest wesentlicher Erziehungsfaktor sein.
Hat Deine Tochter sie nicht nachgefragt, warum „die Oma sie nicht mehr lieb hat ?“
____Habe den Eindruck, daß in jener Deiner Familie viel zu viel über RECHTs-Ansprüche aus Menschen- & Gleichberechtigungs-Überlegungen gesprochen wurde - möglicherweise über TV-Konsum & deren Moderator/-innen. (ich konsumiere schon 20 JJ. dort nicht mehr !)
____Es gilt, den Nachwuchs auf NORMAL-Verhältnisse eines Arbeitgebers/männl. Ehepartners vorzubereiten & ich befürchte bedenklichsten Lebensweg d. Enkelinnen, wenn dieses ‚Beschwerderecht‘ ggü. Chefs/Chefinnen nicht JETZT auf ein NOT-wendiges Minimum zurückgeführt wird.
‚Soziale Kompetenz‘ darf bei euch gerne gegenwärtig wichtigstes Erziehungsziel werden: Erreichbar per Mitgliedschaft im JUDO- oder Mädchen-Handballverein; Deine &Tochter versucht möglicherweise Dankbarkeit & Liebe über Samthandschuhe in d. Erziehung zu erreichen. Dann wird der Eingang in’s Normalleben f. Enkelin ggf. wie ein Dammbruch möglich.
Es gilt das 4. Gebot - oder habt ihr den himmlischen Chef auch schon entsorgt ? - Alternativ (für mich) Konfuzius ! Empfehle „Töchter des Himmels !“ von Amy Tan. & Du solltest Dich zwischendurch auch x im Kontakt mit gleichaltrigen FREUNDinnen erholen. :stuck_out_tongue_winking_eye:

Hallo,

es gibt tatsächlich Menschen, die Kritik an einer Sache als Kritik an ihrer Person auffassen. Bei Erwachsenen führt das zu Komplikationen und Streit, bei Kindern, die auch in dem Alter noch stark dazu neigen, negativ empfundene Vorfälle bzw. Situationen auf sich zu beziehen, gelegentlich auch dazu, daß sie die Zuneigung der Person, von der die erlebte Situation (vermeintlich) ausging, in Frage stellen. Es ist ein hartes Stück Arbeit, die Kinder davon zu überzeugen, daß es sich nur um Kritik in der Situation (an Handlungen, Nichthandlungen usw.) handelt (wobei das bei Dir ja noch nicht einmal der Fall war) und nicht um Kritik an der Person an sich und daß das ganze keinesfalls die Zuneigung beeinflußt, die man für sie empfindet.

Vor allem ist es schwierig, den richtigen Ton zu treffen. Packt man jede Anregung, jede Kritik, jede „Arbeitsanweisung“ in Watte, um jede Verunsicherung des Kindes zu verhindern), hilft das dem Kind einerseits sicherlich nicht, sich später in der doch eher von weniger Wattepolsterung geprägten Welt zurechtzufinden, andererseits funktionieren bestimmte Dinge einfach nicht, wenn man jede Ansage erst einmal in rosa Plüsch verpacken muß.

Gruß
C.