Konstruktive Kritik an beiden Seiten

Ich versuche immer, beide Seiten zu verstehen,
aber Du scheinst die Augen zu verschließen, denn die Meldungen
liefen durch alle Medien.

Wenn man bei anderen etwas kritisiert oder anmahnt, sollte man vorher vielleicht einmal überprüfen, ob diese Kritik nicht auf einen selber ebenso zutrifft.

So kann man Israel für sein - in unseren Augen - brutales Vorgehen kritisieren. Aber den Iran hier von seinen Menschenrechtsverbrechen freizusprechen, sollte einem dann eigentlich nicht gelingen.

Schade, dass manche immer wieder meinen Israel nur dann kritisieren zu können, wenn es der einzige und wahren Schurkenstaat sei…

In Ermangelung einer Sternchenfunktion:

*

Genau das gleiche wollt ich auch grad schreiben :smile:

Hi Eli,

Weil nicht nur ich mich wundere, wie man hier stoppen will.
Okay, es ist offensichtlich, dass wir den Iran nicht stoppen
können und das dieser so weiter machen wird, wie gehabt und
letztlich an die Atombombe kommen wird.

darauf bauen alle Vorwürfe gegen den Iran auf.
Der CIA hat nach Hinweisen gesucht, die auf ein Iranisches Atomwaffenprogramm schließen lassen und nichts gefunden.
Den CIA halte ich in diesem Fall für glaubwürdig, die hätten lieber etwas gefunden. Außer Vorwürfen die nicht auf Fakten beruhen scheint da nichts zu sein.

Die Bedrohung Israels durch iranische Atomwaffen ist so real wie Saddams Giftgas. Wenn das der CIA weiß, weiß das der israelische Geheimdienst auch.

Was will Israel also verhindern, wenn es die Bedrohung durch iranische Atomwaffen gar nicht gibt?

Gruß Rainer

Hallo.

darauf bauen alle Vorwürfe gegen den Iran auf.

Sicher und ebenso, dass dieser vertraglich sich verpflichtet hat, dieses alles ausreichend offenzulegen.

Die Bedrohung Israels durch iranische Atomwaffen ist so real
wie Saddams Giftgas. Wenn das der CIA weiß, weiß das der
israelische Geheimdienst auch.

Ich habe keine Ahnung worauf du dich hier berufst, da du keine Quelle benannt hast, aber es gibt zahlreiche offene Fragen im iranischen Atomprogramm, welche weit über eine „normales“ friedliches Atomprogramm hinausgehen.

Davon abgesehen, ist es nicht nur Israel welches sich hier zur Zeit bedroht fühlt und zum anderen ist so etwas nie rational, kann aber und muss vom Iran ausgeräumt werden.

Was will Israel also verhindern, wenn es die Bedrohung durch
iranische Atomwaffen gar nicht gibt?

Genau diese Möglichkeit zur Bedrohung. Jede Rüstungsspirale, der kalte Krieg, die derzeitige Wiederaufrüstung Russlands usw. basieren auf solchen Mögleichkeiten, auf angenommenen Möglichkeiten.

Die Spirale beginnt hier aber eben immer genau dort.

Gruss,
Eli

Hallo,

Ich habe keine Ahnung worauf du dich hier berufst, da du keine
Quelle benannt hast

ein Beispiel, der erste Treffer mit Google …

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,817508,…

Nach dieser Meldung weiter von einer Bedrohung zu sprechen wirkt auf mich wie der Versuch, analog zum Irak einen Angriff mit einer nicht vorhandenen Bedrohung wider besseres Wissen rechtfertigen zu wollen.

Gruß Rainer

Der CIA hat nach Hinweisen gesucht, die auf ein Iranisches
Atomwaffenprogramm schließen lassen und nichts gefunden.
Den CIA halte ich in diesem Fall für glaubwürdig, die hätten
lieber etwas gefunden. Außer Vorwürfen die nicht auf Fakten
beruhen scheint da nichts zu sein.

Die Berichte über die Erkenntnisse der CIA habe ich auch gelesen und hier ja auch schon verlinkt. Möglicherweise haben wir - ich einschließlich - uns da aber täuschen lassen. Denn wie es scheint, haben die (angeblich so kriegslüsternen) USA kein Interesse an einer militärischen Auseinandersetzung. Es ist auch verwunderlich gewesen, dass die USA mit vermeintlichen Geheimdiensterkenntnissen einfach an die Öffentlichkeit gehen. Aber wie gesagt, ich habe mich da offensichtlich auch täuschen lassen.

Wie es wirklich ist, beschreibt ein lesenswerter Zeit-Artikel von vor 1,5 Wochen. Online abrufbar unter http://www.zeit.de/2012/16/Kriegsspiele/seite-1. Zitat daraus:

Und die Iraner? Machen wir uns nichts vor: Sie arbeiten seit den Neunzigern zielstrebig an einer nuklearen Option. Mithilfe ihrer Atomanlagen können sie sich alle erforderlichen Bestandteile für eine eigene Atombombe verschaffen. Die Strategen nennen das »Bombe im Regal«. Was dort lagert, könnte in kurzer Zeit zusammengeschraubt und auf Träger verfrachtet werden.

Es muss eine diplomatische Lösung her. Ansonsten droht zwar nicht morgen, aber vielleicht schon in wenigen Jahren die angekündigte Militäraktion.

Hi Ultra,

Wie es wirklich ist, beschreibt ein lesenswerter Zeit-Artikel
von vor 1,5 Wochen. Online abrufbar unter
http://www.zeit.de/2012/16/Kriegsspiele/seite-1.

in dem Artikel steht, was der Journalist meint, daß es wohl wäre. Kein Wort von irgendwelchen Erkenntnissen. Daß der Iran Anlagen unter die Erde verlegt, wenn mit einem Angriff aus Isreal gerechnet werden muss, halte ich für normal.

Aber ich fürchte, wir werden es von hier aus nicht klären können, ob der Iran an der Atombombe bastelt. Ich habe im Moment aber eher den Eindruck, daß die das nicht können.

Gruß Rainer

Hallo,

… aber eher den Eindruck, daß die das nicht können.

das ist nun aber noch weniger als der Journalist zu bieten hat, und das nicht können liegt zum einen vielleicht auch an den Repressalien gegen Iran und zum anderen schließt es das Bemühen dieses Unvermögen baldmöglichst zu überwinden ja nicht aus.

Das der Iran sich wirkungsvollen Kontrollen entzieht, nährt meines Erachtens hinreichend den Verdacht, dass die Nutzung der Atomenergie im Iran nicht ausschließlich friedlich gesinnt ist.

Gruß
Werner

Hallo,

Das der Iran sich wirkungsvollen Kontrollen entzieht, nährt
meines Erachtens hinreichend den Verdacht, dass die Nutzung
der Atomenergie im Iran nicht ausschließlich friedlich gesinnt
ist.

meiner Meinung nach ist dieser Schluss nicht zwingend richtig. Das kann auch nur die Demonstration der Möglichkeit den eigenen Willen durchzusetzen sein. Als Zeichen von Stärke dem eigenen Volk gegenüber.

Oder es soll für die Nachbarn unicher bleiben, ob an der Bombe gebaut wird. Als Abschreckungspotenzial.

… nährt meines Erachtens hinreichend den Verdacht …

Hinreichend wofür? Als Vorwand für einen Angriff? Mal wieder ein paar Hunterttausend Leute umbringen und dann wundern, daß da doch keine Atombombe war? Diese Ausrede funktioniert nicht. Dazu sind die Anzeichen für die Bombe nicht deutlich genug.

Sollte der Iran in naher Zukunft angegriffen werden, wird Niemand glauben, daß das ein Präventivschlag sein sollte.

Gruß Rainer

Hi,

Und die Iraner? Machen wir uns nichts vor: Sie arbeiten seit
den Neunzigern zielstrebig an einer nuklearen Option. Mithilfe
ihrer Atomanlagen können sie sich alle erforderlichen
Bestandteile für eine eigene Atombombe verschaffen. Die
Strategen nennen das »Bombe im Regal«. Was dort lagert, könnte
in kurzer Zeit zusammengeschraubt und auf Träger verfrachtet
werden.

Sorry, aber das ist absoluter bullshit. Was man schnell aus radioaktivem Material und einer Trägerrakete schustern kann, ist eine „dirty bomb“ - aber mit Sicherheit keine eigentliche Atombombe. Denn den Zündmechanismus so zu bauen, dass zuverlässig die kritische Masse erreicht wird, ist nicht so einfach wie sich ein unbedarfter Zeit-Journalist das vielleicht denkt. Das erfordert einiges an Tests - und die würde man bemerken.

Gruß

Anwar

Hallo,
vor 30 Jahren war ich mit einer katholischen Pilgergruppe im Heiligen Land, und da hatten wir einen israelischen Reiseführer namens Asher Eder, gebürtig aus Forchheim in Franken, religiös, aber kein eigentlich Orthodoxer. Er forderte uns auf, zu fragen, wonach uns gerade der Sinn stünde. Und da ging es eben auch darum, warum es denn zu keinem Frieden käme (das war übrigens im Jahr mit der letzten Etappe des Sinai-Abzugs). Was er antwortete, gab mir zu denken: Er meinte, einflussreiche Kreise, wohl im Westen, hätten ein Interesse daran, dass sich die Juden und Araber nicht versöhnen ("… denn gemeinsam wären wir wirklich eine Macht …").
In der Tat: Müssen immer nur die Juden die Verschwörer sein?
Gruß
Sepp

Hallo

Verschwörungstheorien müssen eine ähnliche Wirkung wie manche Religionen haben.
Anders kann ich mir das unendliche Sprießen der abstrusesten Konstruktionen kaum erklären.

Hier liegt als Motvation aber wohl eher das bestreben zugrunde nicht mehr der Schuldige sein zu müssen, vor allem wenn man sich gelegentlich einer Opferideologie eingeordnet sieht.

Und angesichts des Elends und der doch recht einseitigen Opferstatistik der Umittelbar beteiligten Parteien fällt es vielleicht schwer - zumindest außenstehenden gegenüber - die Palästinenser zu den Allein-Schuldigen zu erklären.

Gruß
Werner

Hallo Werner,
mein Fehler. Man müßte den Bericht irgendwie im Netz finden. Es ging darum, dass es einen lokalen Atomkrieg gäbe, der natürlich hundert oder tausendfach schlimmer wäre als Hiroshima. Dieser würde dazu führen, dass Gasbehälter, Ölraffinerien, Pipelines etc. in der Glut auch explodieren würden. Die daraus entstehende Aschewolke würde die Erde auf Jahrzehnte hinaus so verdunkeln, dass Leben kaum noch möglich wäre - denke nur daran, woran die Saurier starben.

Dein Gegenargument ist lächerlich, denn die 2000 atomaren Sprengungen fanden ja gezielt und nicht alle auf einmal statt.

Ich hoffe natürlich, dass ich nicht Recht behalte.
MFG
Pluto