Hi
Der Konstruktivismus, in gewisser Weise als mildere Form des Solipsismus,
erscheint mir imho als ein Symptom einer psychischen Störung.
Wer z.B. glaubt, er sehe die Farbe rot anders als seine Mitmenschen, leidet an einer milden wahnhaften Überzeugung.
Meine Frage also: Was fasziniert eurer Meinung die Anhänger des Konstruktivismus an demselben?
Gruß,
Branden
Hi
Wer z.B. glaubt, er sehe die Farbe rot anders als seine
Mitmenschen,
Tut wer?
leidet an einer milden wahnhaften Überzeugung.
Sagt wer?
Schöne Grüße,
Mohamed.
Moin,
Wer z.B. glaubt, er sehe die Farbe rot anders als seine
Mitmenschen, leidet an einer milden wahnhaften Überzeugung.
Zitat dazu
_Wie möcht denn der sehng, ob i rot sehng kann,wenn i doch aa net
siehch,ob er rot sehng kann - und wenn vielleicht i rot sehng
kann, aber er net, und er meint,i siehch’s net,weil er’s aa net
siehcht, oder weil des, was er siehcht, gar net amolrot is?
Karl Valentin _
Gandalf
Nicht ohne Sprache…
Der Konstruktivismus, in gewisser Weise als mildere Form des
Solipsismus,
Ist ja gerade nicht ein Solipsismus, sondern eine kollektive Übereinkunft (Intersubjektives Papardigma laut Thomas Kuhn).
Wer z.B. glaubt, er sehe die Farbe rot anders als seine
Mitmenschen, leidet an einer milden wahnhaften Überzeugung.
Ein totales Mißverständnis des Konstruktivismus nach den beiden Gründern, dem Philosophen Prof. Dr. Ernst von Glasersfeld und dem Physiker Prof. Dr. Heinz von Foerster, deren Lehre besagt nicht, was du da verstehst.
Meine Frage also: Was fasziniert eurer Meinung die Anhänger
des Konstruktivismus an demselben?
Was mich fasziniert ist z. B., was der Philosoph Prof. Dr. Thomas Metzinger als Selbst-Modell-Theorie (SMT) lehrt, nach der die Erkenntnisse der Naturwissenschaften (Biologie, Psychologie, Hirnforschung etc.) verbunden werden mit den Geisteswissenschaften. Diese Art von „radikaler Konstruktivismus“ ist doch sehr realistisch und entspricht doch eher der kulturellen Vielfältigkeit mittels unserer Sprachgemeinschaften, die doch niemals ein exaktes Abbild als eine Repräsentation sind, sondern die „Realität der Welt“ besteht aus Konstrukten der Sprache, ohne die kein Philosoph oder Wissenschaftler dieser Welt irgend etwas mitteilen könnte.
Grüße
Frieda
Radikaler
Konstruktivismus meinte ich natürlich in Bezug auf die beiden Begründer Ernst von Glasersfeld und Heinz von Foerster.
Hi
Wer z.B. glaubt, er sehe die Farbe rot anders als seine
Mitmenschen,Tut wer?
Der Psychotiker und der Konstruktivist
leidet an einer milden wahnhaften Überzeugung.
Sagt wer?
Sag ich.
Gruß,
B.
Hallo,
erscheint mir imho als ein Symptom einer psychischen Störung.
Wo fängt deiner Meinung nach eine
psychische Störung an und wo ist
man normal, gesund oder wie nennt
man das?
Wer z.B. glaubt, er sehe die Farbe rot anders als seine
Mitmenschen, leidet an einer milden wahnhaften Überzeugung.
Nun habe ich eine Rot-Grün Schwäche und sehe
diese Farben definitv anders als andere Menschen.
Eine wahnhafte Überzeugung?
Im übrigen gibt es Farben in der Natur eigentlich
gar nicht, sie sind ein subjektives Sinnenerlebnis.
Grad für dich wird der psychologische Ansatz hier
interessant sein:
http://irtel.uni-mannheim.de/lehre/seminararbeiten/w…
Meine Frage also: Was fasziniert eurer Meinung die Anhänger
des Konstruktivismus an demselben?
Der Konstruktivismus ist nicht so einfach
auf einen Nenner zu bringen, sondern eine
komplexe Sache. Beispielsweise der
„Erlanger Konstruktivismus“.
U.a. geht es hier, genau um deine
Frage hier abzuleiten darum, dass
der Redende den Prädikator anders
verwendet als der Zuhörer. Wir müssen
uns also erst einmal darüber einigen,
was du unter Konstruktivismus verstehst.
Oder die Protophysik, da soll erreicht werden,
dass Messergegnisse klar von physikalischen
Prozessen unterschieden werden, ganz einfach
ausgedrückt.
Gruß
#Paul#
Hi
Lass es mich anders ausdrücken: Die Realität hängt nicht am (einzelnen) Subjekt. Sie existiert auch ohne dieses Subjekt.
Wenn Schrödingers Katze mausetot ist - erstickt in der Kiste - dann ist sie mausetot, egal, ob jemand das von außen sehen kann oder nicht. Die Realität existiert, auch wenn keiner in die Kiste hineinsehen kann.
Gruß,
Branden
Hi
Wo fängt deiner Meinung nach eine
psychische Störung an und wo ist
man normal, gesund oder wie nennt
man das?
Das Problem gibt es in jedem ärztlichen Fachgebiet. In meinem lässt es sich auch individuell lösen, zumindest bestimmen.
Nun habe ich eine Rot-Grün Schwäche und sehe
diese Farben definitv anders als andere Menschen.
Eine wahnhafte Überzeugung?
Nein, in diesem Falle eine andere Form von Störung, eine physiologisch begründete.
Im übrigen gibt es Farben in der Natur eigentlich
gar nicht, sie sind ein subjektives Sinnenerlebnis.
Das ist Definitionssache. Allenfalls sprachlich interessant. In der Praxis mitnichten.
Gruß,
Branden
Hi,
Im übrigen gibt es Farben in der Natur eigentlich
gar nicht, sie sind ein subjektives Sinnenerlebnis.Das ist Definitionssache. Allenfalls sprachlich interessant.
In der Praxis mitnichten.
Eben grad nicht, sondern wissenschaftlich fundiert.
Lies dir doch mal den Link durch!
Du hast eigentlich ungewollt ein Argument
gegen deine Aussage ins Spiel gebracht!
Gruß
#Paul#
Lies dir doch mal den Link durch!
Hab angefangen, war mir aber
a) zu lang und
b) zu theoretisch vorbelastet, vielleicht sogar zu verquast
Du hast eigentlich ungewollt ein Argument
gegen deine Aussage ins Spiel gebracht!
Mag sein, dass ich mit den Definitionen nicht so vertraut bin, aber es geht mir darum, dass
a) die Realität nicht vom einzelnen Subjekt abhängt (siehe weiter unten meine Einlassung zu Schrödingers Katze) und
b) es eine objektive Realität gibt, die auch von Millionen von Menschen so gesehen wird. Daher ist überhaupt Kommunikation möglich und psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlungen ebenfalls.
Gruß,
B.
Die Katze stirbt ja nur im Gedankenexperiment, das ist okay. In Wirklichkeit will sie aber leben, und genau das zeigt, worauf es bei Tier und Mensch ankommt, nicht bloß auf konstruierte Theorien á la Schrödingers Katze. Alles andere wäre ein zwanghafter Eingriff und eine Machtausübung gegen schwächere Lebewesen. Im Normalfall will jedes Lebewesen, ob Tier oder Mensch, überleben. Daraus ergibt sich der Weltbezug der so genanten „Realität“. Also ist auch Schrödingers Theorie nur ein Konstrukt und damit ein Beweis für den Konstruktivismus. Es geht um Existenz und nicht nur um bloße Abstraktion. Der Konstruktivismus behauptet nicht, dass es keine Realität gibt. Er behauptet nur, dass man die Welt ohne Bezug zum Beobachter nicht erkennen kann. Wer diese grundlegende Erkenntnis nicht weiß, ist ein „naiver Realist“, das ist allerdings die Mehrheit.
Grüße
Frieda
Die Katze stirbt ja nur im Gedankenexperiment, das ist okay.
In Wirklichkeit will sie aber leben
Was, bitteschön, hat der Wunsch, zu leben mit der Realität dieser Katze zu tun?
,:und genau das zeigt,
worauf es bei Tier und Mensch ankommt, nicht bloß auf
konstruierte Theorien á la Schrödingers Katze. Alles andere
wäre ein zwanghafter Eingriff und eine Machtausübung gegen
schwächere Lebewesen.
Was hat diese Moral mit der Realität der erstickten Katze zu tun?
Im Normalfall will jedes Lebewesen, ob
Tier oder Mensch, überleben. Daraus ergibt sich der Weltbezug
der so genanten „Realität“.
Wieso das denn? Die Realität existiert, egal ob man moralisch oder unmoralisch da rangeht.
Also ist auch Schrödingers Theorie
nur ein Konstrukt und damit ein Beweis für den
Konstruktivismus. Es geht um Existenz und nicht nur um bloße
Abstraktion.
Allerdings. Und real bleibt der rote Ball der rote Ball, egal, ob irgend ein rot-grün-Blinder ihn anders sieht.
er Konstruktivismus behauptet nicht, dass es
keine Realität gibt. Er behauptet nur, dass man die Welt ohne
Bezug zum Beobachter nicht erkennen kann.
Zunächst einmal ist es wichtig, dass die Welt auch ohne Beobachter existiert. Nimm ein paar hundert Beobachter weg und sie existiert trotzdem noch in derselben Form und Farbe.
Gruß,
B.
Hallo,
Lies dir doch mal den Link durch!
Hab angefangen, war mir aber
a) zu lang und
b) zu theoretisch vorbelastet, vielleicht sogar zu verquast
das ist eben Wissenschaft, selbstverständlich
hab ich Verständnis dafür, wenn das jemand
zu komplex ist, nur kann man komplizierte
Thematiken nicht in 2 Sätzen abhandeln.
Du hast eigentlich ungewollt ein Argument
gegen deine Aussage ins Spiel gebracht!Mag sein, dass ich mit den Definitionen nicht so vertraut bin,
aber es geht mir darum, dass
Nun gut, du hast halt gegen den Konstruktivismus
argumentiert…
a) die Realität nicht vom einzelnen Subjekt abhängt (siehe
weiter unten meine Einlassung zu Schrödingers Katze) und
Genau darum geht es dort schlussendlich auch…
Protophysik etc.
b) es eine objektive Realität gibt, die auch von Millionen von
Menschen so gesehen wird.
Bestenfalls gibt es eine intersubjektive, temporäre
Realität. In 100 Jahren sind diese Menschen alle tot,
was bleibt dann von diesen Meinungen?
Und Millionen von Menschen können nicht irren?
Daher ist überhaupt Kommunikation
möglich und psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlungen
ebenfalls.
Aha, jetzt kommen wir auf den Punkt und es wird
langsam klar worum es dir geht. Was liegt dir denn
wirklich am Herzen? Der Konstruktivismus kann es
nicht wirklich sein, das interessiert dich doch gar
nicht. Oder?
Gruß
Paul
Hallo,
Wer z.B. glaubt, er sehe die Farbe rot anders als seine
Mitmenschen, leidet an einer milden wahnhaften Überzeugung.
Wie stellt man denn fest, wie jemand eine bestimmte Farbe empfindet?
Mal angenommen ich hätte jedes mal bei Rot diejenige Empfindung die bei Dir durch Blau hervorgerufen wird.
Wir hätten beide ja unsere Empfindung mit dem Wort „rot“ verbunden. Wüssten beide sofort was „rot“ bedeutet und was „rot“ ist.
Wie könnten wir jetzt diesen Unterschied in der Empfindung eindeutig feststellen?
Grüße
K.
Zunächst einmal ist es wichtig, dass die Welt auch ohne
Beobachter existiert. Nimm ein paar hundert Beobachter weg und
sie existiert trotzdem noch in derselben Form und Farbe.
Das ist ein alter Streit zwischen so genannten naiven Realisten und radikalen Konstruktivisten. Aber, wer stellt das fest? Wer sagt denn, dass die Welt auch ohne Beobachter existiert? Sagt das irgendein Gott oder sind das Menschen, die das feststellen? Also sind es doch Beobachter, oder nicht! Im Übrigen wird eine real existierende Welt ja auch gar nicht bezweifelt, sondern bestätigt, aber deine Beispiele verkennen im Kern den Konstruktivismus.
Grüße
Frieda
Hi
b) es eine objektive Realität gibt, die auch von Millionen von
Menschen so gesehen wird.Bestenfalls gibt es eine intersubjektive, temporäre
Realität. In 100 Jahren sind diese Menschen alle tot,
was bleibt dann von diesen Meinungen?
Die Meinungen interessieren die Realität nicht - sie besteht auch ohne diese Menschen und ihre Meinungen.
Was liegt dir denn
wirklich am Herzen?
Der Konstruktivismus kann es
nicht wirklich sein, das interessiert dich doch gar
nicht. Oder?
Mir geht es darum, dass es eine objektive Realität gibt, über die wir „Nicht-Psychotiker“ uns verständigen können. Wir sehen, dass es grünen Rasen gibt und braune Erde. Wir können ein rotes Verkehrsschild erkennen und danach handeln. Das ist doch weit wichtiger als irgendwelche Konstruktionen, die wir uns im Hirn machen.
Gruß,
Branden
Das ist ein alter Streit zwischen so genannten naiven
Realisten und radikalen Konstruktivisten. Aber, wer stellt das
fest? Wer sagt denn, dass die Welt auch ohne Beobachter
existiert?
Das saht mir mein Verstand und meine Lebenserfahrung, wenn du so willst. Und ich kann mich mit den unterschiedlichsten Menschen darüber verständigen.
Im
Übrigen wird eine real existierende Welt ja auch gar nicht
bezweifelt, sondern bestätigt
Na, dann ist es ja gut und wir brauchen darüber nicht zu streiten. Mir ging es nicht um das Wort „Konstruktivismus“, sondern darum, dass es eine objektive, reale Welt gibt - auch wenn die Beobachter längst tot sind.
Gruß,
Branden
Hi
Wie stellt man denn fest, wie jemand eine bestimmte Farbe
empfindet?
Empfinden kann sie jeder, wie er will. Darum geht es nicht. SEHEN tut der normale Mensch sie rot, wenn sie rot ist. Ich hatte neulich eine Patienten, die mochte keine roten Dinge. Aber sie sah sie rot.
Mal angenommen ich hätte jedes mal bei Rot diejenige
Empfindung die bei Dir durch Blau hervorgerufen wird.
Wir hätten beide ja unsere Empfindung mit dem Wort „rot“
verbunden. Wüssten beide sofort was „rot“ bedeutet und was
„rot“ ist.
Nein, da liegst du entschieden falsch. wenn du die Wahrnehmung der Realität mit Sinnesempfindungen durcheinander bringst.
Wie könnten wir jetzt diesen Unterschied in der Empfindung
eindeutig feststellen?
Wiegesagt, darum geht es nicht. Das ist wie mit den Vorlieben. Der eine mag rot, der andere blau. Das hat nichts mit der realen Welt da draußen zu tun.
Gruß,
Branden
Hallo,
Wiegesagt, darum geht es nicht. Das ist wie mit den Vorlieben.
Der eine mag rot, der andere blau. Das hat nichts mit der
Ich glaube Du hast mich völlig missverstanden. :o)
Mit „empfinden“ meine ich keine Vorliebe.
Mit Empfinden meine ich den „Eindruck“ einer Farbe den die Person empfindet, das was für sie „rot“ ausmacht. D.h. „Rot“ hat eine bestimmte Wirkung, quasi einen bestimmten „Geschmack“, eine bestimmte Qualität.
„Rot“ äussert sich der Person ja in irgend einer Art und Weise - durch die sie es als „rot“ empfinden kann.
Und diese Wirkung, diese Äusserung kann ja möglicherweise bei zwei verschiedenen Personen unterschiedlich sein.
Trotzdem wüssten beide was mit „rot“ gemeint ist.
Grüße
K.