Etwas seltsame Gedanken
Hallo,
Nein Ich möchte nicht deswegen zum islam konvertieren, ich bin
durch bekannte zwar damit in "kontakt " gekommen, aber möchte
nicht zum islam übertreten weil ich jemanden beeindrucken will
oder ähnliches.
Du bist also aus der christlichen Kirche ausgetreten.
Soweit so gut. Das an sich ist heute nix besonderes.
Da du nun aber zu einer anderen Religion völlig aus freien
Stücken wechseln willst, frage ich mich: Was ist mit dem
„religösen Glauben“ also „Glauben an Gott“.
Der „christliche Glaube“ ist dir entweder abhanden gekommen,
oder er war nie da.
Ich habe angefangen mich mit dem islam
auseinander zu setzten und dabei ist mir aufgefallen das es
eine sehr friedliche und liebenswerte religion ist.
Aber wozu brauchst du eine Religion überhaupt?
Ist es nur um sich irgendwo zugehörig zu fühlen ?
Ist es nur weils so schön kuschelig und liebendwert ist?
Wenn du nun aus tiefstem Herzen an den musilischen Gott und
die Worte des Propheten glaubst, ist es konsequent in eine
andere Kirche einzutreten und den neuen Glauben zu leben.
Du schreibst aber nur was von „liebenswert“ und „friedlich“
bezüglich eines mittelalterlichen Sammelwerks gesellschaftl.
Normen (mehr ist der Koran nicht), welche nach heutigen Maßstäben
von einem kauzigen Typen verfasst wurden.
Wer sich heute ersthaft als Sprachrohr Gottes ausgibt, würde
wohl kaum von aufgeklärten Menschen erstgenommen und
einer psychischen Störung wohl leicht verdächtigt werden.
Beim lesen des korans fühlte ich micht direkt angesprochen.
Bezüglich der Religösen Inhalte oder nur bezüglich der Ethik.
Hat die exotische Kultur da einen gewissen Einfluß ?
Versteh mich nicht falsch, aber die Beweggründe an sich hören
sich unreif und fremdgesteuert an.
Man kann eine Kultur gut finden, auch ohne sich gleich mit
Haut und Haaren den dazugehörigen religösen Praktiken zu
unterwerfen. Falls du aber damit eine pol. Meinung zum Ausdruck
bringen willst (siehe z.B. Muhamed Ali), so geht der Schuß
wohl heute leicht nach hinten los.
Es ist leider immernoch ein Vorurteil das die frauen im islam
einen niedriegen stellenwert haben.
Die Frauen haben im Koran sicher einen hohen Stellenwert und auch
in einigen Muslimischen Ländern gibt es sowas wie Emanzipation.
Gerade diese Länder haben aber eine gewisse säkulare Gesellschaft.
Aber die Länder, welche ihr gesamte Staatswesen komplett auf
rein religöse Füße stellen wollen, haben ein großes Problem
mit dem alltäglichen Fundamentalismus. Das steht zwar so nicht
im Koran, aber derzeit ist der Islam schon fast ein Synonym für
religösen Übereifer und wird in teilweise in unerträglichem Maße
von Islamisten mißbraucht.
wenn man den koran liest und sich mehr mit dem thema beschäftigt,
merkt man das es wirklich nur vorurteile sind.
Willst du also zum Islam konvertieren, um sozusagen von innen
zu wirken und den profanen „Islamismus“ damit zu bekämpfen ?
Mag ein netter Ansatz sein, ist aber völlig weltfremd.
Falls du dich dann nicht unterordnest, wirst du dich wundern.
Eine islamische Gemeinde ist kein Verein mit wohltätiger Satzung
auf demokratischer Grundlage. Wie in jeder anderen Kirche gibt
es strenge hierachische Strukturen. Das Frauen darin was zu sagen
hätten, ist mir aber eher unbekannt.
Und man darf eines nicht vergessen, man
darf die „traditionen“ mancher familien und gegenden nicht mit
dem islam verwechseln.
Und du gehst dann natürlich nur dem reinen, unverfälschten Islam
nach, genau so wie’s im Koran steht. Aber was machst du mit den
anderen Muslimen, die nicht so rein und unverfälscht denken wir du?
Meinst, du in der Moschee, wo du dich als Rechtgläubige
zugehörig fühlen willst, kommen dann nur die guten Muslime rein?
Und wie wirst du dann mit den Widersprüchen klar kommen, welche
sich aus der reinen religösen Lehre und dem demokratischen
Spielregeln in dieser Gesellschaft ergeben.
Zwangsheirat und viele andere dinge die
uns in der westlichen welt als negativ aus dem islam bekannt
sind, beruhen hauptsächlich auf tradiotionen von familien und
provinz gegenden. Im islam (koran) wird zwangsheirat als
unrechtmäßig und falsch angesehen und das schlagen von frauen
gehört ebenfalls nicht zum Islam. (viele deutsche machen das
ja auch, deswegen kann man es nicht auf den islam beziehen)
Man sollte gesellschaftliche Normen und Ethik nicht mit
Religion gleichsetzen. Ansonsten kommt man eben zu etwas
falschen und manchmal skurilen Schlußfolgerungen.
Gruß Uwi