Nö.
Hi Anwar,
…und jetzt zeig mir doch mal bitte, wo ich mich für ein allgemeines Kopftuchverbot ausspreche. Ein hartes Durchgreifen beim Thema Schulpflicht finde ich allerdings sehr angemessen. Keine Ausnahmen, keine Ausreden.
Den Tipp-Artikel habe ich nur deshalb erwähnt, weil er gerade frisch zur Tür reinkam und aus Berlin ist, in u.a. Spiegel, TAZ und anderen Blättern informiere ich mich durchaus auch:smile:. (in Berlin gibt es nämlich durchaus die ein oder andere Straße, in denen Deutsche nicht oder zumindest sehr ungern bedient werden. Deshalb denke ich, dass manche Zustände hier vielleicht extremer zu beobachten sind als in anderen Städten. Woanders fehlt halt ein Mädchen im Sport, hier ist teilweise die halbe Klasse abwesend.)
Und es ist eine Tatsache, die bisher immer noch unter dem Mäntelchen der Toleranz ausgesessen wird. Hier breitet sich zumindest ein extrem konservativer, separatistischer Islam aus.
Hier endlich mal etwas zu tun, hat nichts mit Intoleranz zu
tun.
Wie gesagt, teils teils. Beim Sportunterricht sehe ich das
„Verschulden“ eher bei der Politik.
Wieso? Wo willst du die Grenze ziehen? Wo soll sich der Staat überall einer Religion beugen? Wieso nicht gleich reine Mädchen und Jungenschulen und Stricken statt Chemie für die Mädchen? Wird vielleicht von Muslimen oder Pietisten oder Zeugen Jehovas demnächst auch noch gefordert…
Hier nichts zu tun, ist nicht tolerant, sondern nur
gleichgültig. Hier wird mittlerweile eine Generation von
Mädchen herangezogen, die elementares Wissen über ihren Körper
verweigert wird, um nur einen Punkt zu nennen.
Wohl wahr, hat aber nichts, gar nichts, mit dem Kopftuch zu
tun.
Doch. Es gehört mit zum Frauenbild und zur Rolle, die die Frau in einer Gesellschaft oder einer Subgesellschaft zu spielen hat. Da einen Zusammenhang zu leugnen, halte ich weiterhin für eine naive Sichtweise.
Natürlich hat es mehr zu sagen, sonst könnte man sich wohl
kaum auf die Religionsfreiheit berufen. Was allerdings die
„Aussage“ des Kopftuchs ist, ist die persönliche Wahl einer
jeden einzelnen. Hier wird auch oft gesagt, dass Kopftuch
komme im Koran nicht vor. Da kann ich nur erwidern: Der Papst
in der Bibel auch nicht!!!
Trotzdem kommen wir nicht auf die Idee den Papst als „persona
non grata“ aus Deutschland zu verweisen, obwohl die
katholische, päpstliche Kirche auch gegen Gewisse Grundpfeiler
der Demokratie verstößt.
Ich will ja auch niemand des Landes verweisen. Zumindest nicht jede Frau, die ein Kopftuch aufhat:smile:. Aber ich kritisiere die Entwicklung und sehe sie mit Sorge und frage mich, wo das noch endet. Alles immer weiter zu Tode zu tolerieren, halte ich für einen schlechten Weg, der (wie gesagt) eher Beliebigkeit und Gleichgültigkeit beweist. Wir müssen m.E. jeden Tag überlegen, was unserer Gesellschaft noch gut tut und was schadet - und Grenzen ziehen. Ob das die Neonaziübergriffe sind oder Frauenbeschneidung - wo es ziemlich klar ist, oder auch an Punkten, wo wir noch keine Klarheit haben. Die bekommen wir aber nicht, wenn wir zu allem Ja und Amen sagen, nur weil es unter dem Deckmäntelchen einer Religion passiert.
Deine Argumentation ist unfair, da Du zwei beliebige Sachen
miteinander verknüpfst (hier: Kopftuch+Dogmatismus) und daraus
einen Schluss ziehst.
Ich bestreite, dass das beliebig verknüpft ist.
grüße,
barbara