Kopftuch hin oder her

Hallo Helga,

ich kann deine Sichtweise nur als naiv oder extrem uninformiert betrachten. Im neuen Tipp (Stadtzeitung von Berlin, sowas wie zitty oder Prinz), steht ein Artikel zum Thema Muslime und Schule. Vor 15 Jahren hast du bei einem Blick in den Klassenraum hier noch gar nicht immer gewusst, wieviel Türken in einer Klasse sind, weil kaum ein Mädchen ein Kopftuch getragen hat. Heute ist das anders. Es ist ein Skandal, dass gleichzeitig stillschweigend in Kauf genommen wird, dass es keine Klassenfahrten mehr gibt, weil 20 Prozent der Klasse nicht mitfahren dürfte, dass Mädchen weder am Sportunterricht noch am Biologieunterricht teilnehmen dürfen.

Hier endlich mal etwas zu tun, hat nichts mit Intoleranz zu tun. Hier nichts zu tun, ist nicht tolerant, sondern nur gleichgültig. Hier wird mittlerweile eine Generation von Mädchen herangezogen, die elementares Wissen über ihren Körper verweigert wird, um nur einen Punkt zu nennen. Das Kopftuch hat sehr wohl mehr zu sagen als ein praktisches Kleidungsstück für ein Cabrio oder gegen die Sonne und den Wind, wie es die Bäuerinnen tragen und trugen.

Irgendwie ist den Deutschen komplett jedes Maß verloren gegangen, was noch tolerant ist und was beliebig ist. Toleranz heißt nicht: alles ist erlaubt, weil alles ist ok. Das ist *nicht* Toleranz, sondern Beliebigkeit und Gleichgültigkeit.

grüße,

barbara

Touristen
Hallo,

z.B. in Tunesien, dieses Jahr zur Osterzeit, am Hotelstrand.
Eine Bekannte von mir, die aufgrund ihres Äußeren eindeutig
als Nicht-Nordafrikanerin zu erkennen ist, war morgens alleine
zum Joggen am Srand (ohne Kopftuch, aber im Sport-Dress). Ein
Einheimischer, eindeutig an Kleidung und Äußerem als
Einheimischer erkennbar und ebenfalls allein unterwegs, kam
ihr entgegen. Als sie auf gleicher Höhe waren, fuhr der Mann
seine rechte Hand aus und betatschte meine Bekannte.

Das sieht in meinen Augen eher nach einem allgemeinen Tourismusproblem aus, will sagen, dass hätte ihr in Italien, Jamaika oder sonstwo auch gut passieren können. Aber eine gewisse Tendenz ist in den „islamischen“ Staaten dazu schon zu erkennen, das ist richtig. Das hat freilich wenig mit dem Islam zu tun, als vielmehr mit dem Rechtsverständnis, das beruht nämlich (wie ich schon oft gesagt habe) immer noch auf Clan- und Famillienstrukturen, da sind Touristen eben „weniger wert“. Man kann also sagen, dass zur „kompletten Garderobe“ einer Frau in diesen Ländern am besten ein einheimischer Mann gehört. :smile:

Und was deine Syrien-Reisen betrifft: Europäerinnen ohne
Kopftuch, aber in männlicher Begleitung, machen vermutlich
andere Erfahrungen als Europäerinnen ohne Kopftuch und allein.

Wie gesagt, da hast Du Recht. Obwohl man sicher auch innerhalb dieser Staatengruppe noch Abstufungen treffen kann. Tunesien würde ich z.B. als Urlaubsland nicht empfehlen.

Grüße,

Anwar

In der Türkei ist das Kopftuchtragen übrigens nicht nur den Lehrerinnen sondern auch den Schülerinnen verboten.

Hier in Deutschland wird dagegen vor lauter falsch verstandener Toleranz eine Unterdrückung von türkischen Mädchen geduldet (u.a. Ausschluß von diversen schulischen Veranstaltungen) die wir , wenn sie so in Afghanistan, im Irak oder in Saudi Arabien passieren, zu Recht als grobe Verletzung der Menschenrechte anprangern !

Hier bei uns werden dagegen Menschenrechtsverletzungen ohne mit der Wimper zu zucken toleriert wenn sie nur das schöne Etikett „Religionsfreiheit“ tragen.

Schöne tolerante Welt !

Hallo Helga,

was ich bisher über die Medien bei der Diskussion über islamische Kopftuchträgerinnen erfahren habe, ist, dass sie von ihrem Glauben her ein Kopftuch nicht tragen müssen. Warum sie es dennoch tun, hat verschiedene Gründe. Ein Grund davon ist mit Sicherheit um die Zugehörigkeit zu einer Glaubensgemeinschaft mit der dazugehörigen Gesellschaftordnung zu demonstrieren.
In Deutschland ist es nicht leicht Ausländer zu sein, erst recht nicht, wenn man als Frau eine bestimmte Kultur gewohnt ist. Mit dem Kopftuch grenzt sie sich ganz klar ab und gleichzeitig ein. Diese Zugehörigkeit bietet Sicherheit.

Ein Kopftuch ist nur ein Kleidungsstück. Damit kann man niemanden verletzen.

ich schließe mich an der Stelle barbaras Posting an, und kann dem nichts hinzufügen.

Kleidungszwang? IN UNSEREM FREIEN DEUTSCHLAND?

Zwang ist nicht immer vermeidbar, wenn es um den Erhalt bestimmter Ideale geht - das weißt du als Familienmensch bestimmt auch. Gerne läßt man seinen Lieben alle Freiheiten, bis sie die Familiengemeinschaft durch ihre Eigenwilligkeiten stören.
Anders ist es in unserem Land auch nicht. Integrationsbereitschaft sollte von beiden Seiten (von einheimischen Christen und zugereisten Islamisten) geschehen. Und dabei ist eine Ghettobildung seitens muslimischer Hardliner, also auch durch die Kopftuchträgerinnen, allzu deutlich zu beobachten.
Manchmal habe ich für mich das Kopftuchverbot z.B. süddeutscher Lehrerinnen auch schon in Frage gestellt - wegen einem Stück Stoff soviel Zoff :wink:. Aber irgendwo muss wohl ein Anfang gemacht werden, um nicht irgendwann das Problem einer religiösen Zweiteilung in Deutschland lösen zu müssen.

viele Grüße
claren

Unfair
Hallo Barbara,

ich kann deine Sichtweise nur als naiv oder extrem
uninformiert betrachten. Im neuen Tipp (Stadtzeitung von
Berlin, sowas wie zitty oder Prinz), steht ein Artikel zum
Thema Muslime und Schule.

Erstmal: Andere Leute als uninformiert darzustellen, und dann selber mit solchen journalistischen Größen wie TIPP oder Prinz zu argumentieren finde ich schon ein starkes Stück!

Es ist ein Skandal, dass gleichzeitig stillschweigend in Kauf genommen
wird, dass es keine Klassenfahrten mehr gibt, weil 20 Prozent
der Klasse nicht mitfahren dürfte, dass Mädchen weder am
Sportunterricht noch am Biologieunterricht teilnehmen dürfen.

Die Sache mit dem Sportunterricht ließe sich wohl mit reinen Mädchengruppen (+ LehrerIN) lösen, aber da besteht wohl seitens der Politk kein Interesse. Was den Bio-Unterricht angeht, da bin ich mit Dir einer Meinung: Das darf nicht sein.

Hier endlich mal etwas zu tun, hat nichts mit Intoleranz zu
tun.

Wie gesagt, teils teils. Beim Sportunterricht sehe ich das „Verschulden“ eher bei der Politik.

Hier nichts zu tun, ist nicht tolerant, sondern nur
gleichgültig. Hier wird mittlerweile eine Generation von
Mädchen herangezogen, die elementares Wissen über ihren Körper
verweigert wird, um nur einen Punkt zu nennen.

Wohl wahr, hat aber nichts, gar nichts, mit dem Kopftuch zu tun.

Das Kopftuchhat sehr wohl mehr zu sagen als ein praktisches
Kleidungsstück für ein Cabrio oder gegen die Sonne und den Wind, wie
es die Bäuerinnen tragen und trugen.

Natürlich hat es mehr zu sagen, sonst könnte man sich wohl kaum auf die Religionsfreiheit berufen. Was allerdings die „Aussage“ des Kopftuchs ist, ist die persönliche Wahl einer jeden einzelnen. Hier wird auch oft gesagt, dass Kopftuch komme im Koran nicht vor. Da kann ich nur erwidern: Der Papst in der Bibel auch nicht!!!
Trotzdem kommen wir nicht auf die Idee den Papst als „persona non grata“ aus Deutschland zu verweisen, obwohl die katholische, päpstliche Kirche auch gegen Gewisse Grundpfeiler der Demokratie verstößt.

Irgendwie ist den Deutschen komplett jedes Maß verloren
gegangen, was noch tolerant ist und was beliebig ist. Toleranz
heißt nicht: alles ist erlaubt, weil alles ist ok. Das ist
*nicht* Toleranz, sondern Beliebigkeit und Gleichgültigkeit.

Deine Argumentation ist unfair, da Du zwei beliebige Sachen miteinander verknüpfst (hier: Kopftuch+Dogmatismus) und daraus einen Schluss ziehst. Sicher: Die autoritären, rechtswidrigen Auswüchse in der Erziehung einiger Moslems müssen gestoppt werden, aber warum dann etwas völlig harmloses verbieten?
Mir erscheint es so, als würdest Du folgendermaßen Argumentieren:
Der Großteil rechtsradikaler Schläger haben eine Glatze/Kurzhaarschnitt => Verbieten wir diese Frisur.
Nicht nur, dass Du damit gar nichts am Problem änderst, nein Du schädigst auch noch eine große Gruppe anderer Menschen!

Grüße,

Anwar

1 Like

Nö.
Hi Anwar,

…und jetzt zeig mir doch mal bitte, wo ich mich für ein allgemeines Kopftuchverbot ausspreche. Ein hartes Durchgreifen beim Thema Schulpflicht finde ich allerdings sehr angemessen. Keine Ausnahmen, keine Ausreden.

Den Tipp-Artikel habe ich nur deshalb erwähnt, weil er gerade frisch zur Tür reinkam und aus Berlin ist, in u.a. Spiegel, TAZ und anderen Blättern informiere ich mich durchaus auch:smile:. (in Berlin gibt es nämlich durchaus die ein oder andere Straße, in denen Deutsche nicht oder zumindest sehr ungern bedient werden. Deshalb denke ich, dass manche Zustände hier vielleicht extremer zu beobachten sind als in anderen Städten. Woanders fehlt halt ein Mädchen im Sport, hier ist teilweise die halbe Klasse abwesend.)

Und es ist eine Tatsache, die bisher immer noch unter dem Mäntelchen der Toleranz ausgesessen wird. Hier breitet sich zumindest ein extrem konservativer, separatistischer Islam aus.

Hier endlich mal etwas zu tun, hat nichts mit Intoleranz zu
tun.

Wie gesagt, teils teils. Beim Sportunterricht sehe ich das
„Verschulden“ eher bei der Politik.

Wieso? Wo willst du die Grenze ziehen? Wo soll sich der Staat überall einer Religion beugen? Wieso nicht gleich reine Mädchen und Jungenschulen und Stricken statt Chemie für die Mädchen? Wird vielleicht von Muslimen oder Pietisten oder Zeugen Jehovas demnächst auch noch gefordert…

Hier nichts zu tun, ist nicht tolerant, sondern nur
gleichgültig. Hier wird mittlerweile eine Generation von
Mädchen herangezogen, die elementares Wissen über ihren Körper
verweigert wird, um nur einen Punkt zu nennen.

Wohl wahr, hat aber nichts, gar nichts, mit dem Kopftuch zu
tun.

Doch. Es gehört mit zum Frauenbild und zur Rolle, die die Frau in einer Gesellschaft oder einer Subgesellschaft zu spielen hat. Da einen Zusammenhang zu leugnen, halte ich weiterhin für eine naive Sichtweise.

Natürlich hat es mehr zu sagen, sonst könnte man sich wohl
kaum auf die Religionsfreiheit berufen. Was allerdings die
„Aussage“ des Kopftuchs ist, ist die persönliche Wahl einer
jeden einzelnen. Hier wird auch oft gesagt, dass Kopftuch
komme im Koran nicht vor. Da kann ich nur erwidern: Der Papst
in der Bibel auch nicht!!!
Trotzdem kommen wir nicht auf die Idee den Papst als „persona
non grata“ aus Deutschland zu verweisen, obwohl die
katholische, päpstliche Kirche auch gegen Gewisse Grundpfeiler
der Demokratie verstößt.

Ich will ja auch niemand des Landes verweisen. Zumindest nicht jede Frau, die ein Kopftuch aufhat:smile:. Aber ich kritisiere die Entwicklung und sehe sie mit Sorge und frage mich, wo das noch endet. Alles immer weiter zu Tode zu tolerieren, halte ich für einen schlechten Weg, der (wie gesagt) eher Beliebigkeit und Gleichgültigkeit beweist. Wir müssen m.E. jeden Tag überlegen, was unserer Gesellschaft noch gut tut und was schadet - und Grenzen ziehen. Ob das die Neonaziübergriffe sind oder Frauenbeschneidung - wo es ziemlich klar ist, oder auch an Punkten, wo wir noch keine Klarheit haben. Die bekommen wir aber nicht, wenn wir zu allem Ja und Amen sagen, nur weil es unter dem Deckmäntelchen einer Religion passiert.

Deine Argumentation ist unfair, da Du zwei beliebige Sachen
miteinander verknüpfst (hier: Kopftuch+Dogmatismus) und daraus
einen Schluss ziehst.

Ich bestreite, dass das beliebig verknüpft ist.

grüße,
barbara

Die Sache mit dem Sportunterricht ließe sich wohl mit reinen
Mädchengruppen (+ LehrerIN) lösen, aber da besteht wohl
seitens der Politk kein Interesse. Was den Bio-Unterricht
angeht, da bin ich mit Dir einer Meinung: Das darf nicht sein.

Bitte?
Nicht nur Seitens der Politik, auch Seitens der Bildung und dem Großteil der Bevolkerung. ich möchte sehr wohl, dass meine Kinder einen normalen Umgang mit den anderem geschlehct erlernen. Das können sie aber nicht, wenn man sie überall trennt.
Normal heisst für mich, dass der Mensch an sich respektiert wird - selbst wenn er nakt ist. Bedeutet auch, dass andere Kinder nicht wegen eines Kopftuches schief angeguckt werden. Kopftuch ja, wer will - aber deswegen keine Einschränkungen in Bezug auf Schule usw.

Natürlich hat es mehr zu sagen, sonst könnte man sich wohl
kaum auf die Religionsfreiheit berufen. Was allerdings die
„Aussage“ des Kopftuchs ist, ist die persönliche Wahl einer
jeden einzelnen. Hier wird auch oft gesagt, dass Kopftuch
komme im Koran nicht vor. Da kann ich nur erwidern: Der Papst
in der Bibel auch nicht!!!
Trotzdem kommen wir nicht auf die Idee den Papst als „persona
non grata“ aus Deutschland zu verweisen, obwohl die
katholische, päpstliche Kirche auch gegen Gewisse Grundpfeiler
der Demokratie verstößt.

Genau deshalb hat sich unter anderem ja die Evangelische Kirche gebildet.
Würde der Papst verlangen, dass Mädchen und Jungs getrennt unterrichtet werden, wäre das für die Politiker - wenn nicht gerade Sommerpause ist - nur nen Lachen Wert. Aber beim Islam heisst das plötzlich (Relegions) Freiheit!?

Der Großteil rechtsradikaler Schläger haben eine
Glatze/Kurzhaarschnitt => Verbieten wir diese Frisur.
Nicht nur, dass Du damit gar nichts am Problem änderst, nein
Du schädigst auch noch eine große Gruppe anderer Menschen!

Jetzt hast Du auch grad 2 Unterschiedliche Sache verglichen. Eine Religöse Gruppierung und eine Politische. Aber dabei find ich - bei Dir wie auch bei der Vorgängerin das Parallelen bestehen.

Wärend es Dir um das Verbot einer Gruppe - die so sein will wie sie ist geht, geht es doch bei islamischen Mädchen um das vielleicht auch unfreiwillige Tragen dieser Kopfbedeckung!? Also auch 2 verschiedene Dinge? Jeder Vergleich läst sich so in die Irre leiten.

Chris

Hallo Anwar,

Die Sache mit dem Sportunterricht ließe sich wohl mit reinen
Mädchengruppen (+ LehrerIN) lösen, aber da besteht wohl
seitens der Politk kein Interesse.

Ist es nicht überall der Fall, das ab der 5. Klasse (+/- ein, zwei Klassen) Mädchen und Jungs getrennt Sportunterricht haben, und dass die jeweiligen Sportlehrkräfte vom selben Geschlecht wie ihre Schüler/innen sind?!
Das verwundert mich schon etwas.

Natürlich hat es mehr zu sagen, sonst könnte man sich wohl
kaum auf die Religionsfreiheit berufen. Was allerdings die
„Aussage“ des Kopftuchs ist, ist die persönliche Wahl einer
jeden einzelnen. Hier wird auch oft gesagt, dass Kopftuch
komme im Koran nicht vor. Da kann ich nur erwidern: Der Papst
in der Bibel auch nicht!!!

Wie sieht es aber mit der Freiwilligkeit aus?!
Entscheidet sich wirklich jede Frau, die Angehörige dieser Religion ist, _freiwillig_ dafür, ein Kopftuch zu tragen?
Oder ist es eher Zwang?!
Sicherlich, es gibt bestimmt auch etliche Frauen, die für sich sagen: „Ich möchte das Kopftuch [oder extremer: Burka] tragen, um damit auszudrücken, was mir meine Religion bedeutet“. So in der Art, wie (einige) Christen sich z.B. eine kleine Heiligenfigur auf den Schreibtisch stellen oder ein Kreuz nicht nur aus modischen Gesichtspunkten, sondern als Ausdruck ihrer Religion tragen.
Wenn es eine freiwillige Entscheidung ist, dann finde ich das gut!

Aber immer ist das wohl (oder besser gesagt, sicherlich!) bei den Moslems nicht freiwillig, sich für ein Kopftuch zu entscheiden.
Genauso, Thema „Biologieunterricht“: ich glaube kaum, dass die Mehrzahl der Mädchen die nicht daran teilnehmen, von sich aus sagt „ich will nicht zum Biologie-/Aufklärungsunterricht“, sondern dass die Eltern es ihnen klipp und klar verbieten. (Bzw. ihnen die Überzeugung, nicht hingehen zu wollen, eingeredet wird.)

Grüße,
Nina

Hallo claren,

Manchmal habe ich für mich das Kopftuchverbot z.B.
süddeutscher Lehrerinnen auch schon in Frage gestellt - wegen
einem Stück Stoff soviel Zoff :wink:. Aber irgendwo muss wohl ein
Anfang gemacht werden, um nicht irgendwann das Problem einer
religiösen Zweiteilung in Deutschland lösen zu müssen.

warum macht dann der bayerische Staat nicht den Anfang mit den Kreuzen in der Schule?

Das ist es, was mich die Kopftuch-Diskussion so scheinheilig wirken lässt: Christliches Symbol ist Standard, solange niemand widerspricht, alles andere wird von vorne herein verboten.

Die französische Haltung erscheint mir da konsequenter.

Gruß, Karin

Ich werde nie verstehen, was mache Leute für ein Problem mit Kopftüchern haben.
Immer dieser Symbolismus.
Das Kopftuch als Zeichen der unterdrückten Frau.Mein Gott, so wie der Minirock
als Zeichen für Schlampe?
Probleme werden oft einfach nur dadurch gemacht, das man sie so überzogen
aufbauscht.
Das ist ja wohl völlig egal, ob die Frau jetzt ein Tuch auf dem Kopf hat oder
nicht.
Der Mensch drunter zählt.
Wieso regt ihr euch über die Frauen auf? Die Männer sind es doch die keinen
Respekt zollen.

Ich überlege selber ein Kopftuch zu tragen, weil mich diese Disskussion so
aufregt.
Entweder alle dürfen ihre Religiösen Zeichen tragen oder gar keiner, es gibt
immer noch keine Beweisse dafür, welche Religion die echte ist, ausser dem
eigenen Glauben.
Und wer sagt den das die christliche Religion und ihre Werte besser sind?
Frauen sind unrein, sündiges Fleisch mit dem Teufel im Bunde, und katholische
Priester dürfen immer noch nicht heiraten. Na das ist ja mal so richtig
gleichberechtigt.

Wow ich musste echt mal Dampf ablassen.

Julia

Ich werde nie verstehen, was mache Leute für ein Problem mit
Kopftüchern haben.
Immer dieser Symbolismus.
Das Kopftuch als Zeichen der unterdrückten Frau.Mein Gott, so
wie der Minirock
als Zeichen für Schlampe?

Es gibt allerdings keine Religionsverteter, die ihre Frauen zwingen, den Minirock zu tragen.

Probleme werden oft einfach nur dadurch gemacht, das man sie
so überzogen
aufbauscht.
Das ist ja wohl völlig egal, ob die Frau jetzt ein Tuch auf
dem Kopf hat oder
nicht.
Der Mensch drunter zählt.

Schöner Allgemeinplatz. Dem hier diskutierten Problem wirst Du so aber nicht gerecht.

Wieso regt ihr euch über die Frauen auf? Die Männer sind es
doch die keinen
Respekt zollen.

Ich überlege selber ein Kopftuch zu tragen, weil mich diese
Disskussion so
aufregt.
Entweder alle dürfen ihre Religiösen Zeichen tragen oder gar
keiner, es gibt
immer noch keine Beweisse dafür, welche Religion die echte
ist, ausser dem
eigenen Glauben.
Und wer sagt den das die christliche Religion und ihre Werte
besser sind?

Tja. Sicher richtig. Aber es geht ja immer noch nur um die Einschränkungen in bestimmten staatlichen Bereichen und außerdem muss man berücksichtigen, dass wir hier in einem christlichen Kulturkreis leben. Ich halte die Franzosen mit ihrem rigiden Verbot aller Symbole für konsequent und sehe sie auch auf der richtigen Seite. Ich habe aber auch Verständnis für Leute, die eine fremden Kultur/Religion im staatlichen Sektor beschneiden möchten.

Frauen sind unrein, sündiges Fleisch mit dem Teufel im Bunde,
und katholische
Priester dürfen immer noch nicht heiraten. Na das ist ja mal
so richtig
gleichberechtigt.

Der Priester hat sich das so ausgesucht. Wohingegen es kopftuchtragende Frauen gibt, die da wenig Lust zu haben.

Wow ich musste echt mal Dampf ablassen.

Irre

jp

Hallo Nina,

Ist es nicht überall der Fall, das ab der 5. Klasse (+/- ein,
zwei Klassen) Mädchen und Jungs getrennt Sportunterricht
haben, und dass die jeweiligen Sportlehrkräfte vom selben
Geschlecht wie ihre Schüler/innen sind?!
Das verwundert mich schon etwas.

Öh… also bei mir war’s so, dass ich bis zur 10. zusammen mit Mädchen Sport hatte. Du bist ja ein etwas jüngeres Semester, also spreche ich Dir im Zweifelsfall gerne die aktuellere Kompetenz zu. :smile:

Wie sieht es aber mit der Freiwilligkeit aus?!
Entscheidet sich wirklich jede Frau, die Angehörige dieser
Religion ist, _freiwillig_ dafür, ein Kopftuch zu tragen?
Oder ist es eher Zwang?!

Selbst wenn es ein Zwang ist, dann ist das durchaus durch unsere Gesetze abgedeckt, nämlich im Rahmen des Erziehungsrechts. Wenn die Eltern die superknappe Shorts+Sting Tanga verbieten dürfen, dürfen sie auch verbieten, dass das Mädchen ohne Kopftuch das Haus verlässt. Nur um das nochmal klar zu machen: Ich bin kein Moslem und würde meinen Kindern nie solche Dinge vorschreiben. Allerdings muss ich auf Rechtssicherheit bestehen, allein schon aus Eigenschutz.

Aber immer ist das wohl (oder besser gesagt, sicherlich!) bei
den Moslems nicht freiwillig, sich für ein Kopftuch zu
entscheiden.

Wie gesagt, im Rahmen der erziehung ist dies durchaus zulässig!

Genauso, Thema „Biologieunterricht“: ich glaube kaum, dass die
Mehrzahl der Mädchen die nicht daran teilnehmen, von sich aus
sagt „ich will nicht zum Biologie-/Aufklärungsunterricht“,
sondern dass die Eltern es ihnen klipp und klar verbieten.
(Bzw. ihnen die Überzeugung, nicht hingehen zu wollen,
eingeredet wird.)

Über den Bio-Unterricht müssen wir, wie gesagt, gar nicht streiten. Generell verstehe ich bei der Schulpflicht überhaupt keinen Spaß, bedenken seitens der Moslems gegenüber einem koedukativen (und nur einem solchen) Sportunterricht finde ich allerdings verständlich (auch wenn ich persönlich finde, dass die Benotung des Sportunterrichts eine Frechheit ist - aber das ist ein gaaaaanz anderes Thema).

Grüße,

Anwar

Hallo,

Es gibt allerdings keine Religionsverteter, die ihre Frauen
zwingen, den Minirock zu tragen.

Stimmt, die katholische Kirche verbietet den Frauen gleich ganz „Würdenträgerinen“ zu werden. Sehr emanzipiert und fortschritlich!

Schöner Allgemeinplatz. Dem hier diskutierten Problem wirst Du
so aber nicht gerecht.

Du mit Deinen lapidaren drei Halbsätzen aber auch nicht.

Tja. Sicher richtig. Aber es geht ja immer noch nur um die
Einschränkungen in bestimmten staatlichen Bereichen und
außerdem muss man berücksichtigen, dass wir hier in einem
christlichen Kulturkreis leben.

Was bitte hat der christliche Kulturkreis mit dem säkularen (Du weißt was das Wort bedeutet?) Staat zu tun? Die Antwort ist: Gar nichts!

Der Priester hat sich das so ausgesucht. Wohingegen es
kopftuchtragende Frauen gibt, die da wenig Lust zu haben.

Fakt ist aber: Die katholische Kirche nimmt von allen (zum abkassieren sind Frauen wohl gut genug), schließt aber 50% ihrer Mitglieder von der Organisation aus.

Grüße,

Anwar

2 Like

Hallo,

Stimmt, die katholische Kirche verbietet den Frauen gleich
ganz „Würdenträgerinen“ zu werden. Sehr emanzipiert und
fortschritlich!

Du kannst ja mal einer Frau aus einer islamischen Familie empfehlen, ihrer Glaubensgemeinschaft den Rücken zu kehren. Als Katholikin ist das kein Problem.

Du mit Deinen lapidaren drei Halbsätzen aber auch nicht.

Geht es konkreter?

Was bitte hat der christliche Kulturkreis mit dem
säkularen (Du weißt was das Wort bedeutet?) Staat zu
tun? Die Antwort ist: Gar nichts!

Mach’ Dir mal keinen Kopp um meinen Wortschatz. Dass das nichts miteinander zu tun hat ist richtig, aber auch wieder nicht. Und wenn Du alles gelesen hättest, wäre Dir aufgefallen, dass ich Verständnis für eine Haltung äußere, die christliche Symbole toleriert, aber „fremde“ Religionen nicht im Kontakt mit (beispielsweise) ihren Schulkindern sehen will.

Fakt ist aber: Die katholische Kirche nimmt von allen (zum
abkassieren sind Frauen wohl gut genug), schließt aber 50%
ihrer Mitglieder von der Organisation aus.

Es gibt keinen Zwang zur Mitgliedschaft in der kath. Kirche. Spitzfindigkeit als Retourkutsche: In diesem Fall bitte Abkassieren groß schreiben.

MfG

jp

Hi!

Es gibt allerdings keine Religionsverteter, die ihre Frauen
zwingen, den Minirock zu tragen.

Stimmt, die katholische Kirche verbietet den Frauen gleich
ganz „Würdenträgerinen“ zu werden. Sehr emanzipiert und
fortschritlich!

Putzig, dass jemand mit der Trennung von Frauen und Männern in der Kathlischen Kirche argumentiert, aber kein Wort darüber verliert, dass im Islam Männer und Frauen nicht einmal gemeinsam beten dürfen. Und von einem weiblichen Imam habe ich bisher auch noch nichts gehört.

Ziemlich bigott, die Haltung!

Grüße
Heinrich

1 Like

Hallo Anwar,

weit entfernt irgendetwas katholisches verteidigen zu wollen :smiley::

  1. können katholische Frauen sehr wohl eine Menge in der katholischen Kirche tun und Würdenträgerinnen werden. Sie können Kirchengemeinderätinnen, Diakoninnen (so heißen sie bei uns Protestanten, das gibt es aber auch bei den Katholiken) werden und im Verwaltungsbereich bis zur obersten Cheffin aufsteigen (da war doch mal die Frau Waschbüsch, erinnert sich noch einer an die :smile:). Sie können in fortschrittlichen Gemeinden alles tun, was nicht allein den Priestern vorbehalten ist: Beten, Singen, Reden, Vorlesen vor der Gemeinde. Das Abendmahl darf nur der Priester ausgeben: Das hat mit der besonderen Stellung der Priester im katholischen Glauben zu tun. Das heißt, sie dürfen alles außer das, was nur geweihte Priester dürfen. Übrigens gibt es bei den Altkatholiken sehr wohl Priesterinnen…und die sind durch eine „Lücke im Gesetz“ (falscher Ausdruck, aber ich nenn es vereinfacht mal so) auch vor dem Papst Priesterinnen:smile:.

Was bitte hat der christliche Kulturkreis mit dem
säkularen (Du weißt was das Wort bedeutet?) Staat zu
tun? Die Antwort ist: Gar nichts!

Unsere Gesellschaft ist geprägt von der christlichen Kultur, genauso wie arabsche Geselschaften vom Islam geprägt sind, auch wenn sie kein islamischer „Staat“ sind. In der ein oder anderen Länderverfassung findest du auch Bezüge zum christlichen Glauben.

Grüße,

barbara

Hallo Anwar,

Öh… also bei mir war’s so, dass ich bis zur 10. zusammen mit
Mädchen Sport hatte. Du bist ja ein etwas jüngeres Semester,
also spreche ich Dir im Zweifelsfall gerne die aktuellere
Kompetenz zu. :smile:

In welcher Schlamperei von Schule hast Du denn Sport gehabt :wink:

Bei uns in Bayern *g* gab es schon zu meiner Zeit getrennten Sportunterricht für Buben und Mädchen, ab dem Gymnasium (also 5. Jahrgangsstufe)

Karin

Keine Ahnung, oder was?
Hallo Heinrich,

Putzig, dass jemand mit der Trennung von Frauen und Männern in
der Kathlischen Kirche argumentiert, aber kein Wort darüber
verliert, dass im Islam Männer und Frauen nicht einmal
gemeinsam beten dürfen. Und von einem weiblichen Imam habe ich
bisher auch noch nichts gehört.

Ziemlich bigott, die Haltung!

Bigott ist jemand, der sich nicht mal ein Stück weit über das Thema informiert, aber große Töne spuckt! Der Islam ist eine reine Laienreligion, religiöse Ämter sind ihm, mit Ausnahme der Schiiten, eigentlich fremd. Wo es keine Ämter gibt, kann auch niemand davon ausgeschlossen werden, korrekt?
Beim Beten werden Männer und Frauen zwar getrennt, aber gleichberechtigt! Das ist ungefähr so als würde man getrennte Männer- und Frauentoileten als chauvinistisch bezeichnen (also: lächerlich).

Grüße,

Anwar

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Hallo,

Du kannst ja mal einer Frau aus einer islamischen Familie
empfehlen, ihrer Glaubensgemeinschaft den Rücken zu kehren.
Als Katholikin ist das kein Problem.

Im Islam ist es sogar explizit verboten jemanden zum „wahren Glauben“ zu zwingen. Das das evt. das Ende der familiären Beziehungen bedeutet steht auf einem ganz anderen Blatt und hat mit Rechtsstaatlichkeit (beziehungsweise verstoß gegen eben jene) nichts zu tun.
Übrigens: Such doch mal im „Eltern und Kinder“ Archiv zum Stichwort Taufe, da findest Du einige „nette“ Geschichten von Eltern, denen Ihre Umwelt ein (katholische) Taufe aufzwingen wollte. Also tu bitte nicht so, als ob die Christen die reinen Unschuldslämmer sind.

Du mit Deinen lapidaren drei Halbsätzen aber auch nicht.

Geht es konkreter?

Immerhin formuliere ich zu den meisten meiner Standpunkte 6-7 Zeilen lange Absätze, ich finde das konkret(er).

Mach’ Dir mal keinen Kopp um meinen Wortschatz. Dass das
nichts miteinander zu tun hat ist richtig, aber auch wieder
nicht. Und wenn Du alles gelesen hättest, wäre Dir
aufgefallen, dass ich Verständnis für eine Haltung äußere, die
christliche Symbole toleriert, aber „fremde“ Religionen nicht
im Kontakt mit (beispielsweise) ihren Schulkindern sehen will.

Die Angst vor dem „Fremden“. Das ist echt super, Du gibst also zu eher in der rechten Ecke zu stehen? Dann ist eine weitere Diskussion wohl überflüssig.

Es gibt keinen Zwang zur Mitgliedschaft in der kath. Kirche.

Im Islam gibt es auch keinen Zwang zur Mitgliedschaft. Das war aber auch wohl nicht das Thema. Thema war vielmehr, dass die Ungleichstellung der Frau im Islam als Verstoß gegen „unsere“ Werte interpretiert wurde. Daraufhin habe ich ledgiglich angemerkt, dass die katholische Kirche, nach Deiner Meinung sogar ein Gründungspfeiler unserer Werte, da nicht besser (eher: schlechter) dasteht.

Spitzfindigkeit als Retourkutsche: In diesem Fall bitte
Abkassieren groß schreiben.

Sorry, kann mal passieren.

Grüße,

Anwar

1 Like

Hallo Karin,

In welcher Schlamperei von Schule hast Du denn Sport gehabt
:wink:

Äh… immerhin im Alten Gymnasium Bremen! :smile:

Bei uns in Bayern *g* gab es schon zu meiner Zeit getrennten
Sportunterricht für Buben und Mädchen, ab dem Gymnasium (also
5. Jahrgangsstufe)

Dann kann ich mir aber nicht vorstellen, dass dort die islamischen Mädchen vom Sportunterricht fernbleiben dürfen, oder?

Grüße,

Anwar