Kopftuchverbot

Hallo liebe Zeitgenossen,

ich kann es nicht glauben:
http://aktuell.focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/news…

Woher kommen bloß die ganzen Missionare in unseren Landtag, ich hab’ die doch hoffentlich nicht gewählt … !
Wie kommen die denn auf die Idee, per politischer Verordnung ein gewöhnliches Kleidungsstück zum politischen Symbol zu erheben?
Haben wir noch nicht genug Vorurteile, müssen die jetzt auch noch gesetzlich verankert werden?
Was soll dieses Gesetz eigentlich erreichen? Vielleicht, dass die eine oder andere jugendliche Muslima vom Glauben abfällt? Oder, dass Islam-gefährdete Jugendliche keinen zusätzlichen Anreizen ausgeliefert werden? Oder, dass unsere Nachfahren von früh an das richtige Weltbild vermittelt kriegen:
Christliche Religion = Gut, Islam = weniger gut ?
Es tut mir sehr leid, wenn mir nichts besseres dazu einfällt, aber vielleicht findet hier ja wer irgendeinen ernstzunehmenden Zweck, und schreibt ihn im Forum.

Danke für’s lesen … für’s Nachdenken … …

Peter Falkenberg

Hai, Peter,

meine Gedanken dazu?
Letzter Absatz des Artikels…

http://aktuell.focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/news…

Gruß
Sibylle
Berlinerin :smile:

Die Katze beist sich in den Schwanz
Hallo Peter,

einen „sinnvollen“ Kommentar kann ich zu diesem Unsinn auch nicht schreiben. Aber: Ich überlege gerade, dass ich bei Religion immer Atheist eintrage. Als gläubiger Atheist trage ich als Symbol meines Glaubens keine religiösen Symbole. Noch schlimmer, ich hatte mal (als der Spruch noch neu war) ein T-Shirt mit dem Aufdruck:
Nietzsche:„Gott ist tot!“

Gott:"Nietzsche ist tot!

Django:„Tote reden nicht!“

Jetzt die Frage: Dürfte ich, als symbolisierender, gläubiger Atheist an Berliner Schulen unterrichten?

Grüße,

Anwar

PS: Ich weiß, Sarkasmus, besonders billiger, ist kein Trost im Angesicht der Dummheit, aber vielleicht hat doch der ein oder die andere geschmunzelt.

Hallo Peter

Wie kommen die denn auf die Idee, per politischer Verordnung
ein gewöhnliches Kleidungsstück zum politischen Symbol zu
erheben?

Gewöhnliches Kleidungsstück?
Wer, glaubst Du, hat der Lehrerin aus Afghanistan denn die Prozesse bezahlt?
Natürlich militante Muslims, schlaf mal weiter.
Gruß
Rainer

Hallo Peter,

von mir aus kann man sämtliche religiösen Symbole in der Schule verbieten. Die Darstellung der eigenen Religion hat (zumindest am Körper der lehrenden Person oder in der Schuleinrichtung) nichts verloren. Auch kein Kreuz an der Wand.

Wie kommen die denn auf die Idee, per politischer Verordnung
ein gewöhnliches Kleidungsstück zum politischen Symbol zu
erheben?

Das Kopftuch ist nunmal nicht nur religiöses Symbol. In vielen Teilen der Welt / der Bevölkerungen wird es als Symbol der Unterdrückung der Frau gesehen. Aber auch wenn es nur religiös wäre - s.o.

Zum Zweck der Verbannung religiöser Symbole aus dem Unterricht: ich kenne einen Fall, wo ein türkischer Vater sein in der Türkei lebendes Teenager-Mädchen nach Deutschland geholt hat, um es zu zwingen, ein Kopftuch zu tragen. In der Türkei ist das Tragen von Kopftüchern in allen öffentlichen Anstalten untersagt - auch den Schülern. Und dies in einem islamischen Land.

Ich persönlich bin kein Atheist, aber dennoch der Meinung, dass Gott in der Verfassung nichts zu suchen hat. Weder der islamische noch der christliche.

Gruß,

Mirjam

Kontext, lieber Peter, Kontext.

Du scheinst ganz viel noch nicht so ganz verstanden zu haben, deswegen regst Du Dich nach typischer Gutmenschenmanier auf.

Also: Wenn Deine (nicht-islamische) Freundin zum Cabriofahren ein Kopftuch anzieht, dann ist es tatsächlich irgend ein Kleidungsstück, so wie besipielsweise weisse Schuhbändel an weissen Lederlackschuhen, oder rote Schuhbändel an roten modischen Frauenschuhen.

Wenn aber das Kopftuch in einem politisch-religösen Kontext getragen wird, dann wird daraus ein SYMBOL, das FÜR etwas steht, ebenso wie weisse und rote Schuhbändel an den entsprechenden Schuhen auch zu einem SYMBOL werden.

Daher ist das Verbot wohlbegründet und hat seine absolute Berechtigung.

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Bitte einfach mal einen Blick ins Archiv werfen
Suchbegriff: Kopftuchverbot

Spart unheimlich viel an Diskussionsstoff.

Gruß Ivo

Hallo Ihr Christen und Andersgläubigen,

Aus dem Artikel:
„Schavan sagte, die Schulen bräuchten eine klare Regelung, das Wohl der Allgemeinheit stehe über persönlicher Selbstverwirklichung.“

WOW, mir war tatsächlich bisher nicht bewußt, daß ein Kopftuch das Wohl der Allgemeinheit gefährtet.

Ich habe die Erfahrung gemacht, daß genau die Leute, die schreien: „wir sind nunmal ein christlicher Staat und muslemische Zeichen haben keinen Platz“ - genau diese Leute zahlen keine Kirchensteuer mehr !!! fragt mal nach !

Gruss von einem, der weiß, wie sich die Deutschen im Ausland benehmen.

Howy

Wozu die Aufregung?
Hallo Mirjam,

von mir aus kann man sämtliche religiösen Symbole in der
Schule verbieten. Die Darstellung der eigenen Religion hat
(zumindest am Körper der lehrenden Person oder in der
Schuleinrichtung) nichts verloren. Auch kein Kreuz an der
Wand.

Beim Kreuz an der Wand gehe ich mit, da dieses eine eindeutige Aussage über das Selbstverständnis der Schule, als abstrakter Einrichtung macht und niemandes Persönlichkeitsrechte durch die Abnahme beschränkt werden.
Was allerdings das totale Verbot von religiösen Symbolen (zumindest an Schulen etc.) betrifft, kann ich die Aufregung nicht verstehen. Ein Lehrer/eine Lehrerin darf…
…Boss/Gucci-Klammotten tragen und sich damit als Snob outen,
…darf wohl auch Eminem T-Shirts tragen und sich damit als Anhänger(in) eines Lärmfabrikanten, den man fälschlicherweise als Musiker bezeichnet und der darüber hinaus noch Texte fragwürdigen Inhalts publiziert, darstellen,
…darf seine/ihre sexuelle Orientierung durch unmißverständliche Symbole darstellen,
…darf wohl auch ein Peace Symbol/PACE Aufdruck auf seiner/ihrer Kleidung tragen und damit verdeutlichen, dass er/sie der Friedensbewegung angehört,

Kurzum: So ziemlich jeder Aspekt des Lebens wird auf diese Weise abgedeckt, warum sollte ausgerechnet bei der Religion eine Ausnahme gemacht werden?

Das Kopftuch ist nunmal nicht nur religiöses Symbol. In vielen
Teilen der Welt / der Bevölkerungen wird es als Symbol der
Unterdrückung der Frau gesehen.

Seltsamerweise nur in den Ländern, in denen die einheimische Bevölkerung gerade kein Kopftuch trägt. Hier wird außerdem immer gerne als Gegenbeispiel die Türkei aufgefahren: Dazu muss man mal sagen, dass die Verhältnisse in der Türkei für Frauen weit schlimmer sind, als in so manchem anderen islamisch geprägtem Land.
Weiterhin kann man wohl kaum wegen ein paar Verrückten, die ein Symbol mißbrauchen, dieses Symbol gleich verteufeln. Anderenfalls wären das Kreuz (KKK), ein stilisierter Wolfskopf (slawische Extremisten) und was
weiß ich nicht noch alles auf einmal auch „Symbole der Unterdrückung“.

Zum Zweck der Verbannung religiöser Symbole aus dem Unterricht: ich
kenne einen Fall, wo ein türkischer Vater sein in der Türkei lebendes
Teenager-Mädchen nach Deutschland geholt hat, um es zu zwingen, ein
Kopftuch zu tragen

Das ist eine schiefe Argumentation: In Deinem Beispiel lässt Du den Vater ein Grundrecht benutzen, welches ihm gar nicht zusteht, dafür lässt Du das Mädchen seine ebenfalls vom Grundgesetz geschützten Rechte nicht wahrnehmen.
Das ist so, als wenn man das Auto fahren verbieten wollte, weil dadurch ja auch jemand Straftaten begehen kann, die er vorher nicht begehen konnte (z.B. Autodiebstahl).

In der
Türkei ist das Tragen von Kopftüchern in allen öffentlichen
Anstalten untersagt - auch den Schülern. Und dies in einem
islamischen Land.

Wenn ich gemeine wäre (was ich ja eigentlich bin), würde ich sagen, dass wohl die Türken die einzigen sind, die das, was sie da aufführen, als Islam bezeichnen. :smile:

Ich persönlich bin kein Atheist, aber dennoch der Meinung,
dass Gott in der Verfassung nichts zu suchen hat. Weder der
islamische noch der christliche.

Echt jetzt? Du bist für die Abschaffung der Religionsfreiheit, die ja auch im Grundgesetz geregelt ist?

Worauf soll das alles denn hinauslaufen? Dass Lehrer (und am Ende auch Schüler) aus paranoider Furcht sich evt. als religiös zu „outen“ und amit ihren Job zu verlieren, zu überhaupt keiner ethisch/moralischen Frage mehr Stellung beziehen?
Persönlich finde ich einen verschwiegenen Fanatiker, der mir trotzdem eine reinwürgt (z.B. über schelchte Noten), wenn ich was falsches sage/tue, als Lehrer wesentlich störender, als jemand, der zu seiner eigenen und fremden Religionen eine offene Einstellung hat.

Grüße,

Anwar

Hallo Mirjam,

Hi Anwar,

Was allerdings das totale Verbot von religiösen Symbolen
(zumindest an Schulen etc.) betrifft, kann ich die Aufregung
nicht verstehen. Ein Lehrer/eine Lehrerin darf…
…Boss/Gucci-Klammotten tragen und sich damit als Snob outen,
…darf wohl auch Eminem T-Shirts tragen und sich damit als
Anhänger(in) eines Lärmfabrikanten, den man fälschlicherweise
als Musiker bezeichnet und der darüber hinaus noch Texte
fragwürdigen Inhalts publiziert, darstellen,
…darf seine/ihre sexuelle Orientierung durch
unmißverständliche Symbole darstellen,
…darf wohl auch ein Peace Symbol/PACE Aufdruck auf
seiner/ihrer Kleidung tragen und damit verdeutlichen, dass
er/sie der Friedensbewegung angehört,

Kurzum: So ziemlich jeder Aspekt des Lebens wird auf diese
Weise abgedeckt, warum sollte ausgerechnet bei der Religion
eine Ausnahme gemacht werden?

Ich würde sagen: weil die Religion eben doch etwas anderes ist, als Markenklamotten.
Religion heißt auch, sich an gewissen Moralvorstellungen und sogar Regeln festzuhalten. Doch dies nur nebenbei, denn es geht hier nicht um die persönliche Freiheit.
Es geht mir nämlich nicht darum, dass Frauen im allgemeinen kein Kopftuch / Kreuze tragen sollten. Sondern darum, dass sie dies in einer öffentlichen Anstalt tun. Die Religion ist nicht staatlich, und es sollte keinem erlaubt sein, in einer staatlichen Position seinen Glauben öffentlich zu tragen. Wenn eines der Kinder privat die Lehrerin fragt, was für eine Religion sie hat, darf sie das dem Kind von mir aus erzählen. Aber eben als Privatperson.

Das Kopftuch ist nunmal nicht nur religiöses Symbol. In vielen
Teilen der Welt / der Bevölkerungen wird es als Symbol der
Unterdrückung der Frau gesehen.

Seltsamerweise nur in den Ländern, in denen die einheimische
Bevölkerung gerade kein Kopftuch trägt.

Das ist schlichtweg falsch. In Afghanistan gibt es z.B. Frauen (natürlich nicht alle, aber doch viele), die den Tschador nicht freiwillig tragen, es aber tun müssen, weil sie sonst gesellschaftlich nicht mehr akzeptiert werden.

Hier wird außerdem
immer gerne als Gegenbeispiel die Türkei aufgefahren: Dazu
muss man mal sagen, dass die Verhältnisse in der Türkei für
Frauen weit schlimmer sind, als in so manchem anderen
islamisch geprägtem Land.

Die Türkei hat ein großes Gefälle innerhalb des Landes, es fehlen leider in vielen Bereichen noch Regelungen (oder die Regelungen werden nicht durchgesetzt), z.B. arbeitsrechtlich.
Dennoch bemüht sich die Türkei, den Laizismus durchzusetzen.

Weiterhin kann man wohl kaum wegen ein paar Verrückten, die
ein Symbol mißbrauchen, dieses Symbol gleich verteufeln.

Fakt ist, dass es heute noch einige Länder gibt, in denen über 50% der Bevölkerung unterdrückt wird, diese Leute haben keine politischen Rechte. Dies geschieht oft in Verbindung mit dem Islam (wobei ich nicht sage, dass der Islam an und für sich bereits frauenfeindlich sein muss!) - und ausgedrückt wird es unter anderem auch dadurch, dass die Frauen sich von Kopf bis Fuß verhüllen müssen. Das Kopftuch wird oft als Anklang daran und deshalb nicht gerne gesehen.
Wenn Du ein junges Mädchen mit Kopftuch siehst, weißt Du nie: trägt sie es freiwillig.

Zum Zweck der Verbannung religiöser Symbole aus dem Unterricht: ich
kenne einen Fall, wo ein türkischer Vater sein in der Türkei lebendes
Teenager-Mädchen nach Deutschland geholt hat, um es zu zwingen, ein
Kopftuch zu tragen

Das ist eine schiefe Argumentation:

Finde ich nicht. (s.u.)

In Deinem Beispiel lässt
Du den Vater ein Grundrecht benutzen, welches ihm gar nicht
zusteht, dafür lässt Du das Mädchen seine ebenfalls vom
Grundgesetz geschützten Rechte nicht wahrnehmen.
Das ist so, als wenn man das Auto fahren verbieten wollte,
weil dadurch ja auch jemand Straftaten begehen kann, die er
vorher nicht begehen konnte (z.B. Autodiebstahl).

Nein, es ist eher etwa so, wenn man in Amerika das Recht auf die eigene Waffe zum Schutze der Bevölkerung verbieten würde.
Hier gibt es ja das Recht auf eine eigene Waffe nicht (im Gegenteil!) - gerade um eben die Rechte der Rest der Bevölkerung zu schützen.
Denn hier kommen sich das Grundgesetz sozusagen selbst in die Quere: jeder hat das Recht, ein Kopftuch zu tragen - aber es gibt eben auch Missbrauch desselben. Ist es nun wichtiger, die Leute zu schützen, die ein Kopftuch tragen wollen, oder wichtiger, die Leute zu schützen, die gerade keines tragen wollen, es aber (z.B. auf Druck der Familie) müssen?
Eine schwierige Frage.

In der
Türkei ist das Tragen von Kopftüchern in allen öffentlichen
Anstalten untersagt - auch den Schülern. Und dies in einem
islamischen Land.

Wenn ich gemeine wäre (was ich ja eigentlich bin), würde ich
sagen, dass wohl die Türken die einzigen sind, die das, was
sie da aufführen, als Islam bezeichnen. :smile:

Es geht eben um die Religion des einzelnen Menschen, und nicht um die Religion des Staates (der Staat sollte eben religionslos sein). Ich habe mich wohl ausgedrückt, es hätte heißen sollen: Und dies in einem Land, in dem der Großteil der Bevölkerung den islamischen Glauben hat.

Ich persönlich bin kein Atheist, aber dennoch der Meinung,
dass Gott in der Verfassung nichts zu suchen hat. Weder der
islamische noch der christliche.

Echt jetzt? Du bist für die Abschaffung der Religionsfreiheit,
die ja auch im Grundgesetz geregelt ist?

Neeeneee mein lieber! Das hast Du falsch verstanden. Ich habe nichts von Religionsfreiheit gesagt. Jeder sollte an das glauben, woran er glauben will.
Jedoch beginnt z.B. die Schweizer Bundesverfassung mit den Worten: «Im Namen Gottes, des Allmächtigen». Oder in der deutschen Verfassung in der Präambel: „Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen“ Das sollte m.E. gestrichen werden.

Worauf soll das alles denn hinauslaufen? Dass Lehrer (und am
Ende auch Schüler) aus paranoider Furcht sich evt. als
religiös zu „outen“ und amit ihren Job zu verlieren, zu
überhaupt keiner ethisch/moralischen Frage mehr Stellung
beziehen?

Wie gesagt. Du hast es falsch verstanden.

Persönlich finde ich einen verschwiegenen Fanatiker, der mir
trotzdem eine reinwürgt (z.B. über schelchte Noten), wenn ich
was falsches sage/tue, als Lehrer wesentlich störender, als
jemand, der zu seiner eigenen und fremden Religionen eine
offene Einstellung hat.

Das kann Dir immer passieren. Es wird immer Menschen geben, die Dir eine reinwürgen (ob mit oder ohne religiöse Vorstellung).
Da würde sich auch mit dem Kopftuchverbot kaum etwas (weder zum Positiven noch zum Negativen)ändern.
Es geht ja nicht darum, den Leuten ihre Religion zu verbieten, sondern im Staat die religiösen Symbole abzuschaffen.

Grüße,

Mirjam

Hallo Rainer,

ich finde ja besonders interessant, dass es 2 Argumentationsschinen gegen das Kopftuchverbot gibt, deren Verfechter es schaffen, diese miteinander zu verbinden, obwohl sie widersprüchlich sind.

  1. Argument: Religiöse Freiheit! Die kollidiert dann mit dem Neutralitätsgebot und der negativen religiösen Freiheit der Kinder

2.Argument dass dann nachgeschoben wird: Kopftuch ist kein Symbol. Mag richtig sein. Nur kann ich es dann ja erst recht verbieten… am besten samt aller anderer Kopfbedeckungen wie Baseballcaps u.ä.

Gruß Ivo

wurde ja auch zeit.

markus

Blauäugiger Blick in die Zukunft …

Gewöhnliches Kleidungsstück?
Wer, glaubst Du, hat der Lehrerin aus Afghanistan denn die
Prozesse bezahlt?
Natürlich militante Muslims, schlaf mal weiter.

Ob ich mir jetzt vor lauter Angst vor den Finanziers der Lehrerin ins Hemd pisse, oder es gerne sehen würde, dass alle Kinderlein im Heimatland zum Herrn kommen, und zwar zum einzig rechten, in jedem Fall schieße ich mir doch ins eigene Knie, wenn ich denen, die ihre Religionszugehörigkeit politisieren, die ihnen notwendigen Symbole auch noch per Gesetz festschreibe.
Darüber hinaus wird jeder Kopftuchträgerin, unabhängig von ihrer Motivation, auch noch eine politische Richtung zugewiesen.
Religion, Ideologie, Gerechtigkeit und sonstigen Firlefanz mal außen vor gelassen, wer kann hier ernsthafte Gründe nennen, warum und wie Schüler in BaWü von diesem Gesetz profitieren sollen, oder die Allgemeinheit, oder die armen Töchter islamisch-politischer Fundamentalisten?

Gruß
Rainer

Gruß auch,
Peter

Ob ich mir jetzt vor lauter Angst vor den Finanziers der
Lehrerin ins Hemd pisse, oder es gerne sehen würde, dass alle
Kinderlein im Heimatland zum Herrn kommen, und zwar zum einzig
rechten, in jedem Fall schieße ich mir doch ins eigene Knie,
wenn ich denen, die ihre Religionszugehörigkeit politisieren,
die ihnen notwendigen Symbole auch noch per Gesetz
festschreibe.

Seh ich nicht so, im Gegenteil, damit wird Extremisten ein Teil ihres Wirkungsfeldes entzogen.

Darüber hinaus wird jeder Kopftuchträgerin, unabhängig von
ihrer Motivation, auch noch eine politische Richtung
zugewiesen.

Was ja auch stimmt, nicht die Kopftuchträgerin ist politisch motiviert, aber die Einstellung, die dahinter steckt, und fast immer von Männern ausgeht.
Gruß
Rainer

Seh ich nicht so, im Gegenteil, damit wird Extremisten ein
Teil ihres Wirkungsfeldes entzogen.

… und ins Landesgesetz aufgenommen.

Darüber hinaus wird jeder Kopftuchträgerin … … eine politische Richtung zugewiesen.

Was ja auch stimmt, nicht die Kopftuchträgerin ist politisch
motiviert, aber die Einstellung, die dahinter steckt, und fast
immer von Männern ausgeht.

Gerade diesen Effekt meinte ich: das „selbsterfüllende“ Vorurteil. Bei dir funktioniert es anscheinend hervorragend, ich brauche vielleicht noch eine Weile, bis ich von der Kleidung auf den individuellen politischen Hintergrund schließe. Aber wenn hier weiter so fleißig Gesetze verfasst werden, wird man bald jeden Extremisten schon von weitem eindeutig identifizieren können, oder?

Gruß,
Peter
(der jetzt endlich die Männliche Dorfbevölkerung im Ländle durchschaut hat!)

Gerade diesen Effekt meinte ich: das „selbsterfüllende“
Vorurteil. Bei dir funktioniert es anscheinend hervorragend,
ich brauche vielleicht noch eine Weile, bis ich von der
Kleidung auf den individuellen politischen Hintergrund
schließe. Aber wenn hier weiter so fleißig Gesetze verfasst
werden, wird man bald jeden Extremisten schon von weitem
eindeutig identifizieren können, oder?

Hallo Peter,

du kannst den Schuh nicht einfach umdrehen. Mir ist zwar klar was du sagen willst, aber das Verbot ist nicht die Ursache sondern die Reaktion.

Gruß Ivo

hi,

Fakt ist, dass es heute noch einige Länder gibt, in denen über
50% der Bevölkerung unterdrückt wird, diese Leute haben keine
politischen Rechte.

und deutschland befreit nun alle von der unterdrückung, indem es das tragen bestimmter kleidungsstücke verbietet. interessante logik.

diese argumentation ist verlogen. ich darf darauf hinweisen, daß das verbot nicht für kreuze gilt. ein kreuz kann man aber ebenso als symbol der unterdrückung betrachten. millionen menschen wurden unter diesem zeichen ermordet.

es geht nicht um unterdrückung. die wenigsten politiker haben den mumm, ehrlich zu sagen was sie sich denken: „deutschland ist ein christlicher staat und soll es auch bleiben.“ viele DENKEN sich das, sagen es aber nicht, weil sie angst haben, dann als rassist und intolerant dazustehen. durch diese verlogenheit kann dann nicht wirklich diskutiert werden, zb. über das gewicht von christentum in der öffentlichkeit, über die trennung von staat und religion usw.

ich bin der meinung, daß der körper eigentum jedes menschen ist. jeder darf sich kleiden wie er möchte. wenn das einer schule nicht paßt, dann soll sie uniformen einführen.

gruß
datafox

Hallo Peter

Gerade diesen Effekt meinte ich: das „selbsterfüllende“
Vorurteil. Bei dir funktioniert es anscheinend hervorragend,
ich brauche vielleicht noch eine Weile, bis ich von der
Kleidung auf den individuellen politischen Hintergrund
schließe. Aber wenn hier weiter so fleißig Gesetze verfasst
werden, wird man bald jeden Extremisten schon von weitem
eindeutig identifizieren können, oder?

Das finde ich ziemlich selbstgefällig und gedankenlos, hast Du Dir schon mal überlegt, was ein junges Mädchen empfindet, wenn es mit dem Kopftuch und einem unförmigen Mantel zur Schule gehen muss?
Die Schulkameradinnen sind schick angezogen und frisiert, sie fühlt sich erniedrigt und ausgegrenzt.
Mit dem Kopftuch in die Disco?
Wär ja eine Lachnummer.
Glaubst Du wirklich, die machen das freiwillig?
So naiv kann doch keiner sein.
Gruß
Rainer

Das finde ich ziemlich selbstgefällig und gedankenlos

Dass ich gedankenlos daherrede, ist ja klar, wenn ich anderen die Freiheiten nicht beschneiden möchte. Wie selbstgefällig!

, hast Du
Dir schon mal überlegt, was ein junges Mädchen empfindet, wenn
es mit dem Kopftuch und einem unförmigen Mantel zur Schule
gehen muss?

Das muss sie ja jetzt dank Kopftuchverbot für Lehrerinnen nicht mehr … ?

Die Schulkameradinnen sind schick angezogen und frisiert, sie
fühlt sich erniedrigt und ausgegrenzt.

Schickes Aussehen müssen wir als nächstes zur Vorschrift machen, genau!

Mit dem Kopftuch in die Disco?
Wär ja eine Lachnummer.

Wer lacht, du etwa?

Glaubst Du wirklich, die machen das freiwillig?

Ich weiß es nicht, du aber anscheinend ganz sicher.

So naiv kann doch keiner sein.

Zumindest ersetze ich Nicht-Wissen nicht durch Vorurteil.

Gruß
Rainer

Gruß zurück,
Peter

Hallo Peter,

du kannst den Schuh nicht einfach umdrehen. Mir ist zwar klar
was du sagen willst, aber das Verbot ist nicht die Ursache
sondern die Reaktion.

Gruß Ivo

Hallo Ivo,

wenn ein Gesetz besagt, das Kopftuch sei nicht oder nicht nur ein religiöses Symbol, dann kann sich das nächste Gesetz auf diesen Grundsatz berufen. Damit kann nicht mehr die einzelne Person entscheiden, ob sie ihre Religion oder ihre Politische Gesinnung symbolisiert, sondern wird in jedem Fall als politisch abgestempelt.
Ergo: Islam = politisch, Christentum, Judentum = religiös.
Damit ist dann die Religionsfreiheit nicht nur für Lehrerinnen abgeschafft, sondern für alle.

Noch ein anderer Aspekt:
Ich glaube zwar nicht, dass irgendwer irgendeinem Politiker irgendetwas glaubt, aber trotzdem können Politiker hervorragend bestehende Vorurteile verstärken. Wenn die behaupten, dass jede Frau, die ein Kopftuch tragen will, in eine extremistische Richtung tendiert, dann bestärkt das ein öffentliches Vorurteil ganz enorm.
Wenn unsere Landespolitiker aber den Mut hätten zu sagen, dass jede Frau selbst entscheiden kann, was sie mit ihrer Bekleidung zum Ausdruck bringen möchte, und dass einem Kopftuch keine Bedeutung beigemessen wird, dann nähme man denjenigen, die ihre Symbole aus missionarischem Eifer zur Schau tragen, doch viel Wind aus den Segeln.
Indirekt hätte das einen viel positiveren Effekt gegen die Diskriminierung, für die das Kopftuch oft verwendet wird, als diese plumpe Unsichtbarmachung.

Zu Themen wie Vorurteil und Diskriminierung gäbe es noch viel mehr zu sagen, wovon unsere Landesregierung wohl noch nicht einmal den Blassesten hat … *seufz*

Gruß,
Peter