Noch ein kleines Schrittchen weiter und schon erlangst Du Erleuchtung.
Das ist eine erste Kleinserie gewesen. Wenn nach mehr als 10 Jahren (bei allen Kinderkrankheiten und Unzulänglichkeiten einer solchen Baureihe) noch mehr als 60% fahren, dann ist das eher ein Beweis dafür, wie gut schon diese ersten Kisten und vor allem, wie zufrieden die Käufer waren. In Deutschland liegt das Durchschnittsalter der KFZ-Flotte über alle Arten, Marken und Antriebssysteme hinweg bei 10 Jahren.
Da interpretierst Du die Zahlen falsch und vermutlich das auch noch absichtlich.
Wie kommst Du darauf, dass E-Autos Nischenprodukte sind? Im Juni d.J. wurden in der EU erstmals mehr Elektro-PKW zugelassen als Diesel-PKW. In Deutschland werden in diesem Jahr aller Voraussicht nach mehr E-Autos zugelassen als an Gasautos in Summe herumfahren.
Dein Problem in einem Absatz: Deine Meinung basierend auf Erfahrungen, Gefühlen und wilder Spinnerei ist regelmäßig die Grundlage dessen, was man mit viel Mut als Argumentation bezeichnen könnte. Und weil Du das so machst, glaubst Du, dass das jeder andere auch so macht.
Das Gegenteil ist zumindest bei mir der Fall. Ja, wir werden Ende des Monats ungefähr 6 kWp auf dem Dach haben. Damit werden wir aber i.W. unseren Allgemeinstrombedarf decken. Nach einer Testphase von einem Jahr werden wir darüber entscheiden, ob wir a) den Speicher erweitern und/oder b) die Wärmepumpe auch über die PV-Anlage laufen lassen.
Ein Elektroauto ist nicht einmal ansatzweise in Planung. Mein AG bietet seit einigen Wochen E-Bike-Leasing an, was ich wohl nächste Woche in Angriff nehmen werde. Im Laufe der nächsten neun Monat wird sich dann herausstellen, wie sich meine Fahrgewohnheiten verändert haben und ob ich auf der Basis eines unserer beiden PKW (Benzin und Diesel) abschaffen werde. Es würde mich wundern, wenn dadurch eine Lücke gerissen würde, die ausgerechnet durch ein E-Auto gefüllt werden müsste. Aufgrund unserer Fahrgewohnheiten kommen wir für die nächsten Jahre ganz sicher nicht ohne Benziner oder Diesel aus.
Im übrigen bin ich ganz und gar kein Fan von der Elektro-Euphorie, weil sie zwei ganz wichtige Problemstellungen außen vorlässt, für die es im Moment auch keine in Sicht befindliche Lösungen gibt:
- wie laden wir die Autos des Großteils der Bevölkerung, der nicht über einen eigenen Stellplatz verfügt und
- wie bewältigen wir mit einem beladenen E-Auto auch im Winter oder Hochsommer (Heizung oder Klimaanlage) Fahrstrecken > 400 Kilometer?
Wie Du siehst, ist also das Gegenteil von dem der Fall, was Du mir unterstellst. Aber nur, weil ich weder ein E-Auto habe noch eines haben will noch E-Mobilität für die Lösung unserer Mobilitätsprobleme halte, heißt das nicht, dass sie nicht in ganz vielen Konstellationen sowohl ökonomisch als auch ökologisch sinnvoll sind.