Fragen und Anmerkungen
Hallo Marius,
was verstehst du unter Evolution? Das ist mal die wichtigste Frage.
dein Kefir-Pilz ist nicht evolviert, da dann die gesamte
Gattung der Kefir-Pilze sich in gleichem Maße hätte verändern
müssen.
Warum? Mein Kefir-Pilz war jetzt möglicherweise eine neue Art dieser Spezies.
Außerdem ist er nicht evolviert, da er sich nicht ohne
Grund verändert hat.
Klar, die Triebfeder der Evolution sind Gründe für Veränderung: Umwelteinflüsse und Kopierfehler um es grob zu sagen. Die Details hatte ich ja schon erwähnt.
Ich bin mit dem Wachstum von Pilzen nicht
im Detail vertraut, aber vermutlich hat er sich wegen Luft
oder schlicht und einfach Zellwachstum verändert
Ja, so was gibt es auch und wenn man die Umgebungsbedingungen wieder „zurückstellt“, dann benehmen sie diese Wesen auch wieder wie gewünscht. So z.B. die hübschen Algen aus denen man derzeit Nahrungsergänzungsprodukte macht.
Als die Menschen mal über die Beringstraße nach Amerika wieder eingewander sind, haben sie sich auch sehr schnell auf rein tierische Nahrung umgestellt (die Inuit) und denen geht es dort wo sie leben auch gut.
Das rechtfertigt auch nicht die Evolution, da es sich hier
schlicht und ergreifend um eine Mutation handelt. Dies fing
bei einem der Viren an und pflanzte sich immer weiter fort, so
dass die jetzige „Generation“ fast völlig resistent ist.
Mutation ist der erste Bestandteil der Evolution. Aber das hatte ich ja schon so ziemlich gegen Ende beschrieben.
Auch hier handelt es sich nicht um Evolution, da hier auf
jeden Fall ein intelligentes Wesen-der Mensch dahintersteckt.
Der Mensch ist für dieses Wesen die Umwelt. Was die Auslese macht ist erst einmal unerheblich. Ob schwarze Meerschweinchen denen, die ihnen dann Weiterleben ermöglichen (also wir Menschen) besser gefallen, oder ob nicht-schwarze (wenn sie denn in freier Wildbahn leben würden) öfter gefressen werden ist egal.
Die Meerschweinchen sind also auch hier nicht evolviert,
sondern ein intelligentes Wesen hat sie sich so fortpflanzen
lassen, dass die Genallele sich vermischten.
Hmm. Eigentlich werden die Gene eher entmischt. Am Ende würden die Gene für helle Haare und braune Haare aussterben.
Auch hier muss ich dich enttäuschen, da es sich bei keinem der drei Beispiele
um Evolution handelt.
Um was denn? Es findet der 2. Bestandteil der Evolution statt: Auslese - egal durch Mensch (auch Umwelt) oder Temperatur, Nahrungsangebot, Feinde, …
Um es mal klarzustellen: Evolution verfolgt kein GEPLANTES Ziel, es geht nur darum, dass die Gene weiterleben wollen. Auch probieren Gene nicht absichtlich rum. Die Mutation geschieht sowieso von selbst. So perfekt läuft die selbstreproduktion der DNS/DNA nun auch nicht ab. Und wie schon beschrieben, hat es ja noch die Umwelt mit all ihren Einflüssen. Und oft geht es auch in die Hose. Aber das macht ja nichts, es gibt ja genug Gelegenheite, das etwas besseres, überlebensfähigeres daraus wird. Bei Bakterien, die sich innerhalb von Tagen von einer Zelle bis zu Millllllllliarden vermehren können, ist es völlig unerheblich, wenn von allen - also z.B. von 1 Milliarde Zellen sagen wir mal 1 Million Mutationen sind - 99 % aussterben, dann bleiben immer noch 10.000 veränderte Zellen übrig mit leicht (und vielleicht ausreichend) veränderten Eigenschaften.
Gruß
Stefan