Moin Olli,
also zuerst einmal denke ich sind wir uns einig, dass Kinder von beiden Partnern gewünscht sein sollten und auch beide bereit sein sollten, nach ihren Fähigkeiten für deren Unterhalt bis zum Erwachsenenalter aufzukommen.
Kinder sind eine lebenslange Verantwortung. Jemand der Kinder in die Welt setzt, sollte sich also gut überlegen, was er da macht.
Da gibt es sicher viele. Aber frag mal, in wievielen Fällen
die Frau das Kind gegen den Willen des Mannes bekommen hat.
Wie willst du das im Nachhinhein noch feststellen ? Glaubst du wirklich, ein Mann würde seine Kinder aus verkrachter Ehe noch als gewollt bezeichnen, wenn er sich ansonsten vor dem Unterhalt drücken kann ?
Anders gesagt: Für ein gewolltes Kind werden die meisten
Männer zahlen, für ein (von ihnen) ungewolltes eben nicht.
Siehst du das hier nicht ein wenig einzeitig ? Wieviele Menschen gehen munter und optimistisch eine Ehe ein, wollen Kinder, ihr Leben lang zusammenbleiben etc. und 5 Jahre später nach der Scheidung sind Frau und Kinder für den Mann dann nur noch eine unerwünschte finanzielle Belastung.
Solche Frauen sind doch von ihrem Mann, der ihnen vor 5 Jahren noch ewige Treue und Beistand geschworen hat völlig beschissen (sorry) worden, da helfen die paar Kröten Unterhalt auch nicht viel, falls sie denn überhaupt gezahlt werden.
Im Endeffekt kommt dann also die Gesellschaft für Frau und Kind durch Sozialhilfe auf. Ist das dein Idealszenario oder willst du beide verhungern lassen ?
Ich kann dazu nur sagen, eine Frau die Alleinerziehend ist
hat immer beschissene Karten. Meistens läuft das auf Unterhalt
für das Kind und Sozialhilfe für die Frau heraus.
Das ist mir klar. Jedoch ist ihr das ja wohl im
vornherein bekannt. Sie wird sich bewußt für das Kind
entschieden haben, mit allen daraus erwachsenden Freuden und
Nachteilen. Letztere muß man in Kauf nehmen nur die Rosinen
picken, das geht nicht, obgleich das hier immer wieder
gefordert wird, als sei es eine Selbstverständlichkeit.
Hm…und hat sich in den meisten Fällen der Mann nicht auch für ein Kind entschieden oder zumindest nichts unternommen, um eine Schwangerschaft zu verhindern ? Muss er gewisse Nachteile dann nicht auch in Kauf nehmen ? Ich glaube, dass Wissen, dass Vögeln zu Schwangerschaft führen kann ist mittlerweile in unserer Gesellschaft doch recht verbreitet
Es ist schön und wünschenswert, daß dritte gegenüber
alleinerziehenden Frauen oder Männern besondere Rücksicht
nehmen (ich sehe es als eine Art „Gütekriterium“ für eine
Gesellschaft). Aber ich halte es für grundlegend falsch,
einfach herzugehen und diese Rücksichtnahme einzufordern - da
gehen bei den Leuten bestenfalls die Rolländen herunter. Es
ist nun mal ein Geschenk und kein Recht.
Du nennst also den Wunsch, finanziell unabhängig zu sein, zu arbeiten, Sozialabgaben und Steuern zu zahlen und sich und sein Kind selbst ernähren zu können „gesellschaftliche Rücksichtnahme einfordern“ ?? Das musst du mir mal erklären.
Der Vater ist da m.E. schlechter gestellt: Er muß die
Konsequenz einer Entscheidung tragen, auf der er keinerlei
Einfluß hat.
Sehr witzig. Schon mal was von Schwangerschaftsverhütung gehört, die auch Männer verwenden können ? Wer als Mann ganz sicher keine Kinder will, soll sich doch sterilisieren lassen. Wenn er es nicht tut und trotzdem vögelt, dann sollte er sich dabei auch bewußt sein, dass bei diesem Vorgang ein Kind gezeugt werden kann und bereit sein, die möglichen Konsequenzen zu tragen.
Ich denke, die Konsequenzen in diesem Fall auf eine Person abwälzen zu wollen, ist falsch. Schließlich sind bei der Zeugung eines Kindes ja zwei Personen beteiligt, also sollen auch beide die Konsequenzen tragen.
Ich finde, über derart entscheidende Lebensereignisse
sollte jeder Mensch Verfügungsgewalt haben. Das ist
zumindest mein Ideal. Wenn ein Mann damit nicht umgehen kann,
daß er Vater wird, so wird er das Kind eben tatsächlich
ignorieren können müssen. Eine andere Möglichkeit hat er ja
nicht.
Wenn ein Mann damit nicht umgehen kann, dass er eventuell Vater wird, dann soll er nicht vögeln oder sicher verhüten. So einfach ist das.
Das ist doch ein ganz
offensichtlicher Widerspruch.
Denn du selbst willkürlich konstruiert hast.
Eine wirklich emanzipierte Frau würde den Vater also
niemals mit Unterhaltsansprüchen belästigen? Das glaube ich
nicht. Und Du auch nicht
Und nochmal: Die Forderungen der Frauenbewegung gehen eindeutig dahin, auch Frauen mit Kindern eine Berufstätigkeit und damit finanzielle Unabhängigkeit vom Mann zu ermöglichen.
Was genau soll ich hier konstruiert haben?
Die Verbindung zwischen dem Wort „emanzipiert“ und klassischen, weiblichen Vorstellungen vom „Ernährer und Versorger“.
Genau. Und genau davor kann der Mann sich auch schützen, aber
das will anscheinend kein Mann hier hören.
Doch, ich. Als Konsequenz obiger Vorgänge in meinem Umfeld
ergreife ich immer selbst Maßnahmen, um eine Schwangerschaft
abzuwenden, sofern ich nicht damit leben könnte, meiner
Partnerin ein Kind zu machen und dann auch Unterhalt zu
zahlen, unabhängig davon, ob sie mit dem Kind bei mir bleiben
würde oder nicht.
Na also. Und wenn das jeder Mann so machen würde, dann bräuchte auch keiner in sein Bier weinen
Der einzige Fall, den ich kritisch sehe ist der, wo der Mann wirklich vorher deutlich gemacht hat, dass er kein Kind will. Nur eins versteh ich nicht, wenn ein Mann keine Kinder will, warum lässt er sich dann nicht sterilisieren oder verhindert auf andere Weise die Möglichkeit einer Schwangerschaft ? Damit würde er doch tatsächlich deutlich machen, dass es ihm mit dem „keine Kinder“ wollen ernst ist.
Gruss
Marion