Ab welchem Alter kann man einem Kind die Geschichte Deutschlands in allen Details zumuten (KZ Anschauen, erzählen was los war etc.)? Gibt es da Überlegungen, Erfahrungen oder ist das auch alles unter dem Schleier des Vergessens und Verdrängens begraben?
T.
Zeitgeschichtliche Erziehung
Wenn Dein Kind kein Interesse an Geschichte und Politik hat (so eins habe ich auch), dann wird Deine extrige Antifa-Bildung sowieso nur langweilen.
Ich habe aber auch ein interessiertes Kind, und dem versuche seit etwa seinem 12. Jahr Zeitgeschichtliches zu vermitteln. Das ist 4, 5 Jahre früher als es im Geschichtsunterricht der Schule geschieht, aber es ist mir wichtig, daß das Kind mit einem gewissen Vorwissen da hineingehen wird.
Allgemein ist nicht zu befürchten, daß die Nazi-Verbrechen in der Schule nicht erwähnt würden. Vielfach wird eher eine Übersättigung mit diesen Themen beklagt. Insgesamt ist die zeitgeschichtliche Sicht, die in den Schulen vermittelt wird, durchaus dämonisierend, so daß ich eigentlich keinen sonderlichen Handlungsbedarf für Dich sehe.
Mit herzlichem Gruß,
Wolfgang Berger
Hallo Wolfgang,
Allgemein ist nicht zu befürchten, daß die Nazi-Verbrechen in
der Schule nicht erwähnt würden. Vielfach wird eher eine
Übersättigung mit diesen Themen beklagt. Insgesamt ist die
zeitgeschichtliche Sicht, die in den Schulen vermittelt wird,
durchaus dämonisierend,
Was gibt’s denn da zu dämonisieren? Der Holocaust ist eine Realität gewesen und die Kinder sollen ruhig erfahren, wozu damals Menschen fähig gewesen sind, damit sich so etwas nicht wiederholt.
Aber du läßt ja keine Gelegenheit aus, um diese Zeit zu verharmlosen.
Gruß
Camilla
Hallo Temper,
ich denke, Kinder können relativ früh erfahren, worum es damals ging.
Als damals 1979 „Holocaust“ im Fernsehn kam (in Italien), war ich 14 und wusste schon Bescheid, da im Bücherregal meines Vaters entsprechendes Material stand. Ich habe mich dafür interessiert und habe Fragen gestellt.
Mit gewissen Bilder von Foltern, Massengräbern u.s.w wäre ich vorsichtiger. Es kommt darauf an, wie sensibel und reif das Kind ist. Du musst selbst beurteilen, ob es in der Lage ist, so etwas zu verkraften.
Über das Thema allgemein würde ich das Kind früh sensibilisieren: Gerade in dem Alter 13-14 werden viele Kinder von älteren Kumpeln beeinflusst und mutieren in Pseudo-Neonazis. Wenn sie sich auskennen, sind sie vielleicht nicht so gefährdet.
Gruß
Camilla
Dämonisierende Sicht der Zeitgeschichte
Hallo Camilla,
wäre Dir ein Wort wie „damit-sich-so-etwas-nicht-wiederholt-isierend“ vielleicht genehmer?
Mit herzlichem Gruß,
Wolfgang Berger
Etwas mehr dazu…
Mein Sohn ist 5, ist sehr wahrscheinlich viel zu früh, ich hab aber trotzdem schonmal dran gedacht, weil ich ihm eigentlich nichts von der Realität vorenthalten wollte. Er ist bis jetzt ohne christliche Gott oder Himmelsmyythos aufgewachsen, ich hab ihm einfach erzählt das wir nicht ewig leben, er aber noch sehr jung ist und noch viel Zeit vor sich hat, dass wir wenn wir tot sind von Würmern und Bakterien aufgegessen werden, genau wie die toten Vögel im Gebüsch von denen er die Skelette gefunden hat. Das hat bei ihm dazu geführt das er kein Fleisch essen mag, dies ist übrigens seine eigene Schlussfolgerung gewesen als ich ihm erzählt habe das Wurst etc. aus Tieren gemacht wird. Letztens hab ich ihn gefragt warum er keinen Fisch mag und er hat geantwortet ‚weil die dann sterben‘…
Er muß also schonmal damit klar kommen das Menschen töten um sich zu ernähren, was bei ihm ein moralisches Gesetz verursacht hat, welches ihn in gewisser Weise von den meißten anderen abhebt. Ich sehe nicht das es ihn besonders bedrücken würde, deshalb hab ich halt gedacht man könnte es doch schon jetzt einmal wagen ihm weitere Sachverhalte über die menschlichen Gepflogenheiten darzulegen, wobei ich allerdings nicht genau abschätzen kann wohin das führt bzw. führen könnte. Na ja, eins ist sicher, falls er von selbst darauf stößt werde ich es ihm erzählen…
T.
Das nachdenkliche Kind
Das nachdenkliche Kind in dem Alter soll man nicht in seiner Nachdenklichkeit bestärken, damit es kein einsamer Mensch wird. Jetzt ist wichtig, Geselligkeit („soziale Kompetenz“) zu lernen; und Nachdenklichkeit ist das Gegenteil von Geselligkeit.
Mit herzlichem Gruß,
Wolfgang Berger
So nachdenklich ist er nicht, eher eine Ausgeburt an Lebensfreude, wie jedes Kind. Für ihn ist die ganze Sache wahrscheinlich problemloser als für uns, die wir ordentlich belogen wurden um ‚weiß Gott was‘ vor uns zu verbergen. Ihm steht kein Erkenntnisschock bevor der ihn in Depressionen stürzen könnte…
T.
Moin,
Mein Sohn ist 5, ist sehr wahrscheinlich viel zu früh, ich hab
aber trotzdem schonmal dran gedacht, weil ich ihm eigentlich
nichts von der Realität vorenthalten wollte.
Sicher ist es schön, einem Kind in dem Alter die Welt zu erklären, nur…was ich absolut nicht verstehe, warum willst du da unbedingt mit dem Holocaust anfangen ? Die meisten Erwachsenen sind nicht mal in der Lage, die Geschehnisse des Holocaust wirklich zu verarbeiten (und genau das fühlt eben zu der vielfach stattfindenden Verdrängung).
Wenn du mit deinem Kind über Tod reden willst, da gibt es sich andere, altersgerechte Einstiegsmöglichkeiten. Meistens tauchen solche Fragen von alleine auf, z.B. wenn die Oma oder ein sonstiger Verwander/Bekannter stirbt.
Wenn du mit deinem Kind über Rassismus, Ausgrenzung etc. sprechen willst, gibt es ebenfalls genug altersgerechte Möglichkeiten. Ausgrenzung findet auch im Kindergarten und in der Schule statt.
Er ist bis jetzt
ohne christliche Gott oder Himmelsmyythos aufgewachsen, ich
hab ihm einfach erzählt das wir nicht ewig leben, er aber noch
sehr jung ist und noch viel Zeit vor sich hat,
Und wo ist da die von dir so hoch gelobte „Realität“ ? Schon mal auf der Krebsstation eines Kinderkrankenhauses gewesen ?
dass wir wenn
wir tot sind von Würmern und Bakterien aufgegessen werden,
ist das alles, was dir zum Thema „Tod“ einfällt ?
genau wie die toten Vögel im Gebüsch von denen er die Skelette
gefunden hat. Das hat bei ihm dazu geführt das er kein Fleisch
essen mag, dies ist übrigens seine eigene Schlussfolgerung
gewesen als ich ihm erzählt habe das Wurst etc. aus Tieren
gemacht wird. Letztens hab ich ihn gefragt warum er keinen
Fisch mag und er hat geantwortet ‚weil die dann sterben‘…
Er muß also schonmal damit klar kommen das Menschen töten um
sich zu ernähren, was bei ihm ein moralisches Gesetz
verursacht hat, welches ihn in gewisser Weise von den meißten
anderen abhebt.
Das ist in der Tat ungewöhnlich und ganz ehrlich, ich habe hier den Eindruck, dass du deine Interpretation für sein Verhalten hier reinbringst, weil es dir gut in dein Weltbild passt. Nur mal zum Vergleich: Ich bin auf dem Land aufgewachsen. Zu meiner Zeit (und vermutlich heute auch noch) ist den Kindern da von klein auf der Zusammenhang zwischen Tieren, Sterben und Fleichgenuss bewusst. Zu meiner Zeit gab es so gar noch Hausschlachtungen und die Kaninchen waren auch nicht nur zum Kuscheln da. Trotzdem wüsste ich kein einziges Kind, dass aus diesen Überlegungen heraus zum Vegetarier geworden wäre. Wäre es so, hätte die Menschheit wohl gar nicht überlebt.
Ich sehe nicht das es ihn besonders bedrücken
würde,
Und wenn es so wäre, würdest du es denn überhaupt sehen wollen? Warum denkst du denn, dass dein Kind keinen Fisch mehr essen will, wenn es ihn nicht besonders bedrückt ? Was soll dein Kind denn deiner Meinung nach noch essesn ? Ist dir schon mal der Gedanke gekommen, dass auch Pflanzen sterben müssen, wenn sie von uns gegessen werden ? (Dir vielleicht nicht, aber was machst du, wenn deinem Kind als nächstes dieser Gedanke kommt ?)
deshalb hab ich halt gedacht man könnte es doch schon
jetzt einmal wagen ihm weitere Sachverhalte über die
menschlichen Gepflogenheiten darzulegen,
Und da fallen dir von allen Dingen ausgerechnet Krieg und Shoa ein ?
wobei ich allerdings
nicht genau abschätzen kann wohin das führt bzw. führen
könnte. Na ja, eins ist sicher, falls er von selbst darauf
stößt werde ich es ihm erzählen…
Es kommt immer drauf an, wie man etwas vermittelt. Einem Fünfjährigen zum Thema „Tod“ was von Würmern und Bakterien zu erzählen, ist sicher nur eine Möglichkeit von vielen (und ob es unbedingt so „hilfreich“ ist, lasse ich mal dahingestellt).
Gruß
Marion
Sicher ist es schön, einem Kind in dem Alter die Welt zu
erklären, nur…was ich absolut nicht verstehe, warum willst
du da unbedingt mit dem Holocaust anfangen ?
Wer spricht von anfangen? Ich wollte ursprünglich nur wissen ob es irgendwelche Erfahrungen in deieser Richtung gibt…
Die meisten
Erwachsenen sind nicht mal in der Lage, die
Geschehnisse des Holocaust wirklich zu verarbeiten (und genau
das fühlt eben zu der vielfach stattfindenden
Verdrängung).
Den Holocaust kann man nicht ‚verarbeiten‘. Das würde Verstehen voraussetzen und da haperts doch gewaltig. Aber das nur nebenbei…
Wenn du mit deinem Kind über Tod reden willst, da gibt es sich
andere, altersgerechte Einstiegsmöglichkeiten. Meistens
tauchen solche Fragen von alleine auf, z.B. wenn die Oma oder
ein sonstiger Verwander/Bekannter stirbt.Wenn du mit deinem Kind über Rassismus, Ausgrenzung etc.
sprechen willst, gibt es ebenfalls genug altersgerechte
Möglichkeiten. Ausgrenzung findet auch im Kindergarten und in
der Schule statt.
Jaha, schon klar. Ich dachte das müsste nicht nochmal erwähnt werden…
Er ist bis jetzt
ohne christliche Gott oder Himmelsmyythos aufgewachsen, ich
hab ihm einfach erzählt das wir nicht ewig leben, er aber noch
sehr jung ist und noch viel Zeit vor sich hat,
Und wo ist da die von dir so hoch gelobte „Realität“ ? Schon
mal auf der Krebsstation eines Kinderkrankenhauses gewesen ?
Die Laus im Pelz. Nächstes mal schreib ich normalerweise…
dass wir wenn
wir tot sind von Würmern und Bakterien aufgegessen werden,ist das alles, was dir zum Thema „Tod“ einfällt ?
„Dann sind wir weg, es ist vorbei.“ das war so ca. eine der Formulierungen die ich benutzt habe. Das mit den Würmern war der Kontrapunkt zu Himmelreich. Ganz stink normal materialistisch.
Das ist in der Tat ungewöhnlich und ganz ehrlich, ich habe
hier den Eindruck, dass du deine Interpretation für
sein Verhalten hier reinbringst, weil es dir gut in
dein Weltbild passt. Nur mal zum Vergleich: Ich bin auf
dem Land aufgewachsen. Zu meiner Zeit (und vermutlich heute
auch noch) ist den Kindern da von klein auf der Zusammenhang
zwischen Tieren, Sterben und Fleichgenuss bewusst. Zu meiner
Zeit gab es so gar noch Hausschlachtungen und die Kaninchen
waren auch nicht nur zum Kuscheln da. Trotzdem wüsste ich
kein einziges Kind, dass aus diesen Überlegungen
heraus zum Vegetarier geworden wäre. Wäre es so, hätte die
Menschheit wohl gar nicht überlebt.
Das ist nicht dein Ernst, oder?
Ich sehe nicht das es ihn besonders bedrücken
würde,Und wenn es so wäre, würdest du es denn überhaupt sehen
wollen? Warum denkst du denn, dass dein Kind keinen
Fisch mehr essen will, wenn es ihn nicht besonders bedrückt ?
Darüber hinaus. Klar?
Was soll dein Kind denn deiner Meinung nach noch essesn ? Ist
dir schon mal der Gedanke gekommen, dass auch Pflanzen sterben
müssen, wenn sie von uns gegessen werden ? (Dir vielleicht
nicht, aber was machst du, wenn deinem Kind als nächstes
dieser Gedanke kommt ?)
So langsam kommt mir der Verdacht das ich hier völlig falsch bin, so einen Blödsinn meinst du doch wohl nicht ernst oder?
deshalb hab ich halt gedacht man könnte es doch schon
jetzt einmal wagen ihm weitere Sachverhalte über die
menschlichen Gepflogenheiten darzulegen,Und da fallen dir von allen Dingen ausgerechnet Krieg und Shoa
ein ?
Unter anderem, ja.
wobei ich allerdings
nicht genau abschätzen kann wohin das führt bzw. führen
könnte. Na ja, eins ist sicher, falls er von selbst darauf
stößt werde ich es ihm erzählen…
Es kommt immer drauf an, wie man etwas vermittelt.
Einem Fünfjährigen zum Thema „Tod“ was von Würmern und
Bakterien zu erzählen, ist sicher nur eine Möglichkeit von
vielen (und ob es unbedingt so „hilfreich“ ist, lasse ich mal
dahingestellt).
Eiswürfel rüberwerf. Hier was zum abkühlen fürs Mütchen.
T.
Hallo T,
mein Vater hat mir das was er wusste erzählt, bevor ich in die Schule kam - also im Alter von 4-5 Jahren. Ich bin heute froh darüber - die Erinnerung verblasst irgendwann.
Alles Gute
Felix
mein Vater hat mir das was er wusste erzählt, bevor ich in die
Schule kam - also im Alter von 4-5 Jahren. Ich bin heute froh
darüber - die Erinnerung verblasst irgendwann.
Wie ist das gemeint, bist du froh weil die Erinnerung an das Erzählen verblasst oder findest du es schade das die Erinnerung an deinen Vater verblasst, oder verblasst die Erinnerung an Shoa und Krieg?
T.
MOD: Bitte Schluss
Hallo Camilla und Wolfgang,
da es sich hier um das Brett „Unterricht und Erziehung“ handelt, möchte ich euch bitten, politische Aspekte in anderen Brettern bzw. per e-mail auszutragen.
Gruß Alex
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Unterricht in Zeitgeschichte …
… ist nicht ohne politische Aspekte zu haben.
Hallo zusammen,
ich finde es ganz interessant, was pendragon schreibt und ich finde, sie hat Recht!
Den Holocaust kann man nicht ‚verarbeiten‘. Das würde
Verstehen voraussetzen und da haperts doch gewaltig. Aber das
nur nebenbei…
Versuchst du denn, ihn zu verstehen? Oder hört da dein Einfühlungsvermögen auf?
Schöne Grüße
Alexander
Moin,
Sicher ist es schön, einem Kind in dem Alter die Welt zu
erklären, nur…was ich absolut nicht verstehe, warum willst
du da unbedingt mit dem Holocaust anfangen ?Wer spricht von anfangen? Ich wollte ursprünglich nur wissen
ob es irgendwelche Erfahrungen in deieser Richtung gibt…
In deinem Ausgangsposting sprichst du von „Geschichte Deutschlands“. Wie ist denn der momentane Kenntnisstand deines 5-jährigen über die Geschichte Deutschlands ?
Die meisten
Erwachsenen sind nicht mal in der Lage, die
Geschehnisse des Holocaust wirklich zu verarbeiten (und genau
das fühlt eben zu der vielfach stattfindenden
Verdrängung).Den Holocaust kann man nicht ‚verarbeiten‘. Das würde
Verstehen voraussetzen und da haperts doch gewaltig. Aber das
nur nebenbei…
Da frage ich dann aber, was soll das ganze dann für einen Zweck haben, wenn du dieser Ansicht bist ? 5-Jährige schocken ? Reichen dazu nicht die täglichen Nachrichten deiner Meinung nach ? Es gibt z.B. im Filmbereich ganz gute Empfehlungen, was Kinder in diesem Alter „verarbeiten“ können. Holocaust, Völkermorde, KZs und ähnliches gehört glaube ich nicht dazu.
dass wir wenn
wir tot sind von Würmern und Bakterien aufgegessen werden,ist das alles, was dir zum Thema „Tod“ einfällt ?
„Dann sind wir weg, es ist vorbei.“ das war so ca. eine der
Formulierungen die ich benutzt habe. Das mit den Würmern war
der Kontrapunkt zu Himmelreich. Ganz stink normal
materialistisch.
Das ist richtig, aber dieses Materialistische ist eine „Weltanschauung“, ein Glauben, im Grunde nichts anders als der Christliche Glauben oder jeder andere Glauben auch. Realistisch wäre es zu sagen, dass man nicht weiß, was nach dem Tod passiert.
Das ist nicht dein Ernst, oder?
Ach herrjeh, bezieht sich dein Materialismus/Realismus nur auf den Tod ? Jetzt erzähl mir nicht, du bist ein Anhänger der Version „romantisches Landleben“ mit gewaltfrei geerntetem Getreide *g*.
Ich sehe nicht das es ihn besonders bedrücken
würde,Und wenn es so wäre, würdest du es denn überhaupt sehen
wollen? Warum denkst du denn, dass dein Kind keinen
Fisch mehr essen will, wenn es ihn nicht besonders bedrückt ?Darüber hinaus. Klar?
Nein, nicht klar. Wenn ein Kind keinen Fisch essen will, damit der nicht sterben muss, dann kann es das auch den Grund haben, dass dieses Kind mit dem Sterben und Tod etwas ziemlich gruseliges, ekeliges, sonstwas verbindet. Dass die Wurst aus dem Fleisch toter Tiere gemacht wird (die normalerweise von Würmern und Bakterien zerfressen werden) macht sie Sache sicher nicht appetitlicher.
Was soll dein Kind denn deiner Meinung nach noch essesn ? Ist
dir schon mal der Gedanke gekommen, dass auch Pflanzen sterben
müssen, wenn sie von uns gegessen werden ? (Dir vielleicht
nicht, aber was machst du, wenn deinem Kind als nächstes
dieser Gedanke kommt ?)So langsam kommt mir der Verdacht das ich hier völlig falsch
bin, so einen Blödsinn meinst du doch wohl nicht ernst oder?
Dann erzähl mir doch mal den deiner Meinung nach grundlegenden Unterschied zwischen einem toten Tier und einer toten Pflanze bezüglich Würmern und Bakterien, dann kannst du die Argumentation schonmal später für deinen Sohn üben, früher oder später stolpert er nämlich vielleicht nicht nur über ein Vogelgerippe, sondern auch über einen Komposthaufen.
deshalb hab ich halt gedacht man könnte es doch schon
jetzt einmal wagen ihm weitere Sachverhalte über die
menschlichen Gepflogenheiten darzulegen,Und da fallen dir von allen Dingen ausgerechnet Krieg und Shoa
ein ?Unter anderem, ja.
Meinst du nicht, dass du dir dann andere Gesprächspartner suchen solltest, als ausgerechnet einen 5-Jährigen ?
Es kommt immer drauf an, wie man etwas vermittelt.
Einem Fünfjährigen zum Thema „Tod“ was von Würmern und
Bakterien zu erzählen, ist sicher nur eine Möglichkeit von
vielen (und ob es unbedingt so „hilfreich“ ist, lasse ich mal
dahingestellt).Eiswürfel rüberwerf. Hier was zum abkühlen fürs Mütchen.
Oh, hat der Herr nicht mit Gegenwind gerechnet ? Versuch es positiv zu sehen, besser du machst dir jetzt Gedanken, als wenn dein Sohn Essstörungen und Alpträume entwickelt.
Schon ok, kein Dank dafür nötig.
Gruß
Marion
In deinem Ausgangsposting sprichst du von „Geschichte
Deutschlands“. Wie ist denn der momentane Kenntnisstand deines
5-jährigen über die Geschichte Deutschlands ?
Noch nicht vorhanden, deswegen meine Frage.
Die meisten
Erwachsenen sind nicht mal in der Lage, die
Geschehnisse des Holocaust wirklich zu verarbeiten (und genau
das fühlt eben zu der vielfach stattfindenden
Verdrängung).Den Holocaust kann man nicht ‚verarbeiten‘. Das würde
Verstehen voraussetzen und da haperts doch gewaltig. Aber das
nur nebenbei…Da frage ich dann aber, was soll das ganze dann für einen
Zweck haben, wenn du dieser Ansicht bist ? 5-Jährige schocken
? Reichen dazu nicht die täglichen Nachrichten deiner Meinung
nach ? Es gibt z.B. im Filmbereich ganz gute Empfehlungen, was
Kinder in diesem Alter „verarbeiten“ können. Holocaust,
Völkermorde, KZs und ähnliches gehört glaube ich nicht dazu.
Das letzte wäre eine Antwort gewesen. Nur frag ich mich wieso du die Notwendigkeit von Aufklärung über die Vorgänge, die nicht zu leugnen sind, durch die schwierigen Erklärbarkeit in Frage gestellt siehst. Das ist eine Logik der ich nicht folgen kann.
Zum Schock frag ich mich halt (ich wage es) ob Kinder nicht ruhig erfahren können, welche Ausmaße Kampf und Abgrenzung von Anderen annehmen können. Das war eine Überlegung, ich glaub du bist durch irgendetwas nicht in der Lage dies einfach als Solche zu sehen und ich überlege mir, ob ich deswegen nicht lieber auf eine entsprechende Auseinandersetzung verzichte, weil es mir einfach zu mühselig ist mich platter Unterstellungen und Moralvostellungen vom ‚aufgeklärten‘ Stammtisch zu erwehren. Es ist ein Gedanke, den ich gerne ohne primitiv Gebollere beleuchtet gehabt hätte. Aber da du dir über deine eigenen Komunikationsstrukturen, die mit Vorurteilen und Verkürzungen randvoll gepackt sind nicht bewußt zu sein scheinst, sehe ich wirklich keinen Sinn in diesem Geschreibe.
dass wir wenn
wir tot sind von Würmern und Bakterien aufgegessen werden,ist das alles, was dir zum Thema „Tod“ einfällt ?
„Dann sind wir weg, es ist vorbei.“ das war so ca. eine der
Formulierungen die ich benutzt habe. Das mit den Würmern war
der Kontrapunkt zu Himmelreich. Ganz stink normal
materialistisch.Das ist richtig, aber dieses Materialistische ist eine
„Weltanschauung“, ein Glauben, im Grunde nichts anders als der
Christliche Glauben oder jeder andere Glauben auch.
Realistisch wäre es zu sagen, dass man nicht weiß, was
nach dem Tod passiert.
Das würde für ihn alleine gelten, nicht für mich(!), im Übrigen hab ich ihm schon erzählt was noch so geglaubt wird und das man es sich aussuchen kann ob man es glauben will oder nicht. Das was mit unseren Sinnen *erfahrbar* ist ist mein Massstab, und komm jetzt bitte nicht mit nach- oder fasttot Erfahrungen aus der Esoecke…
Das ist nicht dein Ernst, oder?
Ach herrjeh, bezieht sich dein Materialismus/Realismus nur auf
den Tod ? Jetzt erzähl mir nicht, du bist ein Anhänger der
Version „romantisches Landleben“ mit gewaltfrei geerntetem
Getreide *g*.
Aha, rechts, schönen gruß an die Leber, ich bin also einer von diesen abgrenzungswürdigen ‚Gutmenschen‘. Darf ich dich erinnern das der Scheiss mit den Pflanzen aus deiner Feder stammt? Ich denke meinem Kind ist der Unterschied zwischen sich autonom bewegendem Lebewesen und stationärer Pflanze ziemlich einsichtig und dass dadurch ein gewisser Unterschied in der Wertigkeit entsteht ist nur eine Frage der Achtung vor jedem Leben, die ich bei dir nur irgendwo schwammig wahrnehmen kann, wenn überhaupt, und die *er* von sich aus entwickelt hat.
Ich sehe nicht das es ihn besonders bedrücken
würde,Und wenn es so wäre, würdest du es denn überhaupt sehen
wollen? Warum denkst du denn, dass dein Kind keinen
Fisch mehr essen will, wenn es ihn nicht besonders bedrückt ?Darüber hinaus. Klar?
Nein, nicht klar. Wenn ein Kind keinen Fisch essen will, damit
der nicht sterben muss, dann kann es das auch den Grund
haben, dass dieses Kind mit dem Sterben und Tod etwas ziemlich
gruseliges, ekeliges, sonstwas verbindet. Dass die Wurst aus
dem Fleisch toter Tiere gemacht wird (die normalerweise von
Würmern und Bakterien zerfressen werden) macht sie Sache
sicher nicht appetitlicher.
Ich denke er verbindet mit dem Tod den Tod weil es der Tod ist und er folgert aus der Existenz des Todes dass das Leben etwas wertvolles ist. In deiner verdrehten Welt muß das natürlich suspekt sein, wenn dein Kind kein Spinat mag schleppst du es wahrscheinlich zum Psychologen oder wie seh ich das.
Was soll dein Kind denn deiner Meinung nach noch essesn ? Ist
dir schon mal der Gedanke gekommen, dass auch Pflanzen sterben
müssen, wenn sie von uns gegessen werden ? (Dir vielleicht
nicht, aber was machst du, wenn deinem Kind als nächstes
dieser Gedanke kommt ?)So langsam kommt mir der Verdacht das ich hier völlig falsch
bin, so einen Blödsinn meinst du doch wohl nicht ernst oder?Dann erzähl mir doch mal den deiner Meinung nach grundlegenden
Unterschied zwischen einem toten Tier und einer toten Pflanze
bezüglich Würmern und Bakterien, dann kannst du die
Argumentation schonmal später für deinen Sohn üben, früher
oder später stolpert er nämlich vielleicht nicht nur über ein
Vogelgerippe, sondern auch über einen Komposthaufen.
Der Komposthaufen ist die Anhäufung von Wort und Argumentationsmüll den du gerade abgelassen hast?
deshalb hab ich halt gedacht man könnte es doch schon
jetzt einmal wagen ihm weitere Sachverhalte über die
menschlichen Gepflogenheiten darzulegen,Und da fallen dir von allen Dingen ausgerechnet Krieg und Shoa
ein ?Unter anderem, ja.
Meinst du nicht, dass du dir dann andere Gesprächspartner
suchen solltest, als ausgerechnet einen 5-Jährigen ?
Weißt du was, gib dir mal bitte ein wenig mehr Mühe bei deinen Antworten, denk doch mal *richtig* drüber nach bevor du etwas
schreibst. Die eingeschränkten Handlungskonzepte die du unterstellst entsprechen nicht der Realität.
Es kommt immer drauf an, wie man etwas vermittelt.
Einem Fünfjährigen zum Thema „Tod“ was von Würmern und
Bakterien zu erzählen, ist sicher nur eine Möglichkeit von
vielen (und ob es unbedingt so „hilfreich“ ist, lasse ich mal
dahingestellt).Eiswürfel rüberwerf. Hier was zum abkühlen fürs Mütchen.
Oh, hat der Herr nicht mit Gegenwind gerechnet ? Versuch es
positiv zu sehen, besser du machst dir jetzt Gedanken,
als wenn dein Sohn Essstörungen und Alpträume entwickelt.
Wenn die Argumentative Gegenwehr mir nur als Pose daherkommt die auf der Basis von Vorurteilen errichtet ist, kann ich gut drauf verzichten. Im übrigen hat jedes Kind Alpträume und er ist mitnichten essgestört. Und etwas anderes vergisst du auch noch, ich bin immer noch für ihn da und wir reden zusammen, wir spielen zusammen und erleben zusammen, wir schlafen sogar im gleichen Bett weil es so gemütlicher und einfach schöner ist. Diese Vertrauensbasis und die Sicherheit die es ihm gibt ermöglicht den Umgang mit einigem was für andere Kinder vielleicht ‚zu hart‘ wäre.
T.
P.S. Den Stinkefinger kann ich mir gerade noch verkneifen…
Hallo zusammen,
ich finde es ganz interessant, was pendragon schreibt und ich
finde, sie hat Recht!Den Holocaust kann man nicht ‚verarbeiten‘. Das würde
Verstehen voraussetzen und da haperts doch gewaltig. Aber das
nur nebenbei…Versuchst du denn, ihn zu verstehen? Oder hört da dein
Einfühlungsvermögen auf?
Mal abgesehen davon dass das Ganze hier völlig off topic wird und mit meiner Frage nichts mehr zu tun hat möchte ich doch gern mit einer Gegenfrage antworten: ‚Du etwa nicht? Bist du auch einer von denen die fatalistisch die Menschheit in der Steinzeit festnagelt? Und das nächste mal die richtigen Feinde findet, die schnell ausgelöscht werden müssen damit sie kein Unheil anrichten können?‘
T.
Hallo Temper,
was damals passiert ist, war ein Tiefpunkt der damals involvierten Menschen. Das betrifft sowohl die Opfer als auch die Täter. Will man das für sich selbst nutzen (und das sollte man, denn es hatte einen tieferen Grund, warum das damals passiert ist und noch heute zu uns herüberhallt), so muss man versuchen, sich in die Lage der Opfer und Täter hineinzuversetzen. Und zwar ohne Wertung! Und das ist offensichtlich etwas, was dir abgeht. Für dich ist das damalige Geschehen nur eine Möglichkeit, dich selbst als moralisch und menschlich überlegen zu sehen.
Diese Beiträge hier sind nicht offtopic. Sie sind dir nur unangenehm, weil sie von deinem Erziehungsproblem ablenken und zu dir führen. Damit bist du plötzlich selbst betroffen (was du nicht wahrhaben willst und dich mit verallgemeindernden Aussagen aus der Affäre ziehen willst „…Den Holocaust kann man nicht ‚verarbeiten‘…“).
Um zu deiner ursprünglichen Frage zurückzukommen würde ich dir raten, dein Kind damit erstmal in Ruhe zu lassen, bis du selbst diesem Thema gelassener entgegenstehen kannst, sonst lädtst du es lediglich mit deinen Ängsten und Vorurteilen auf.
Hoffe, du bist mir nicht böse bzw. eingeschnappt.
Viele liebe Grüße
Alexander
Hallo Temper,
weitestgehend kann ich mich Marions Gedanken anschließen, aber hier frage ich mich:
Zum Schock frag ich mich halt (ich wage es) ob Kinder nicht
ruhig erfahren können, welche Ausmaße Kampf und Abgrenzung von
Anderen annehmen können.
Meinst Du nicht, dass es für einen Fünfjährigen reicht, wenn Ausgrenzung zu Einsamkeit (ist natürlich nicht wirklich materialistisch zu erfassen) des Ausgegrenzten führt, dass Känpfe zu blauen Flecken, Nasenbluten und sonstigen Wunden führen kann, dass die Verwendung von Hilfsmitteln wie z.B. Holzstecken (sollte einem Fünfjährigen nächer stehen als die Gasmaschinerie der Nazis) schon verhindert, dass der Verletzende noch spürt, was er dem anderen tut…
Für soetwas habe ich meiner Tochter seinerzeit keine Nazis vorgehalten. Sie hatte noch genug zu kauen, als wir anöässlich der Schul-Lektüre „Anne Frank“ und anlässlich der entsprechenden Seminare bei ihrer Jugendorganisation „Die Falken“ drüber geredet haben. Da war sie aber mehr als doppelt so alt wie Dein Kurzer jetzt.
Und eines kann ich mir nicht verkneifen:
P.S. Den Stinkefinger kann ich mir gerade noch verkneifen…
wenn einem die Argumente ausgehen…
Karin