Krise mit Ansage

Moin,

die Welt berichtet über die teuren Wohltaten der großen Koalition.

Die Rente mit 63 soll demnächst eingeführt werden. Dabei ist jetzt schon klar, dass auf diese Weise viele gut ausgebildete Fachkräfte in die Rente geschickt werden, die einerseits den Unternehmen fehlen und andererseits unnötig die Rentenkassen belasten. Davon, dass wir eigentlich etwas gegen das wachsende Ungleichgewicht zwischen Rentnern und Einzahlern in die Rentenkasse tun müssten, ist plötzlich keine Rede mehr.

Ebenfalls wird die Arbeitsministerin, die ja bekanntlich noch nie im ersten Arbeitsmarkt tätig war, den Mindestlohn durchsetzen. Bereits jetzt ist absehbar, dass dieser Mindestlohn vor allem denjenigen zugute kommen wird, die einen Arbeitsplatz haben. Die hohe Jugendarbeitslosigkeit in Ländern mit Mindestlohn ist ja auch kein Geheimnis. Aber obwohl klar ist, dass das mit dem Mindestlohn nicht so einfach ist, wie Frau Nahles sich das vorstellt, wird es einfach gemacht.

Erschreckend, wie die gesamte positive Entwicklung, die noch aus Schröders Agenda 2010 resultiert, mit einem Mal offenbar bewusst rückgängig gemacht werden soll. Mir kann es ja vielleicht egal sein. Aber welche Ziele stecken eigentlich hinter dieser Schwächung der deutschen Wirtschaft?

Gruß
Ultra

Hallo!

Rente mit 63 ist aber stark verkürzt.
So gesagt trifft es gar nicht zu !

Nur die paar Leutchen, die 45 Betragsjahre nachweisen können, dürfen abschlagsfrei mit 63 in Rente gehen. Das sind die wenigen, die mit 17 oder 18 Jahren in Beruf einstiegen und immer dabei geblieben sind.
Wer kann das heute schon vorweisen ?

MfG
duck313

Hallo,

Die Rente mit 63 soll demnächst eingeführt werden. Dabei ist
jetzt schon klar, dass auf diese Weise viele gut ausgebildete
Fachkräfte in die Rente geschickt werden, die einerseits den
Unternehmen fehlen und andererseits unnötig die Rentenkassen
belasten.

Ja, das hört man allerorten.

Kurz davor war zu hören, dass gerade die älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht mehr für den Arbeitsmarkt geeignt sind.
Man hörte da, dass die Firmen allerorten versuchen, sichvon diesen Arbeitskräften zu trennen.
Selbst im Moment muß ich mich zu der Generation über 50 rechnen, die das Internet nicht benutzt und an die „neuen Technologien“ erst herangeführt werden muss. Und über 40 ist es auf dem Arbeitsmarkt wegen des Alters überhaupt schwierig …

Irgendwie hört sich das alles wie Stammtischgerede an.

Davon, dass wir eigentlich etwas gegen das wachsende
Ungleichgewicht zwischen Rentnern und Einzahlern in die
Rentenkasse tun müssten, ist plötzlich keine Rede mehr.

Dieses Problem hat profitorientierte Unternehmen noch nie berührt. Interessant ist „der Staat“ nur dann, wenn „Arbeitsplätze gerettet“ werden müssen, ansonsten ist staatliches Einwirken nur lästig oder schädlich.

Gruß
Jörg Zabel

Nur die paar Leutchen, die 45 Betragsjahre nachweisen können,
dürfen abschlagsfrei mit 63 in Rente gehen. Das sind die
wenigen, die mit 17 oder 18 Jahren in Beruf einstiegen und
immer dabei geblieben sind.
Wer kann das heute schon vorweisen ?

In vielen Betrieben hat man früher in sehr jungen Jahren angefangen. Die FAZ hat mal das Beispiel der Bahn oder bestimmter Industriebetriebe herausgegriffen. Aber es ist natürlich leicht, auf die Bahn zu schimpfen, wenn mal wieder Fahrdienstleiter fehlen, wie vor einiger Zeit in Mainz, und gleichzeitig so etwas wie die Rente mit 63 zu befürworten.

Nahles macht es sich zu leicht, indem sie immer nur den Klavierträger oder den Maurer (ihr Vater war Maurer) herausgreift. Aber bloß weil bei diesen Menschen der Rücken mit Anfang 60 kaputt ist, muss man doch nicht alle anderen im gleichen Alter mit hineinziehen. Dann muss man vernünftige Berufsunfähigkeitsregelungen finden und nicht Personen, die das gar nicht betrifft, dem Arbeitsleben entziehen.

Kurz davor war zu hören, dass gerade die älteren
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht mehr für den
Arbeitsmarkt geeignt sind.
Man hörte da, dass die Firmen allerorten versuchen, sichvon
diesen Arbeitskräften zu trennen.
Selbst im Moment muß ich mich zu der Generation über 50
rechnen, die das Internet nicht benutzt und an die „neuen
Technologien“ erst herangeführt werden muss. Und über 40 ist
es auf dem Arbeitsmarkt wegen des Alters überhaupt schwierig

Ja, aber dies war falsch. Man hat den Leuten eingeredet, sie seien ab 50 quasi nutzlos. Diesem Jugendwahn wollte man ja gerade entgegentreten. Die Rente mit 63 ist dagegen Wasser auf die Mühlen derjenigen, die ältere Arbeitnehmer gerne auf das Abstellgleis schieben möchten. Zusammen mit dem Mindestlohn erweist sich die SPD momentan als jugend- und altenfeindlich. Das finde ich bedauerlich.

Irgendwie hört sich das alles wie Stammtischgerede an.

Stammtisch ist es für mich, wie unten schon angedeutet, wenn man nur den Maurer oder Klavierträger heranzieht und so tut, als könnte nach 45 Berufsjahren niemand mehr eine ordentliche Arbeit hinlegen. Und nun sollen, wie man hört, sogar Jahre der Arbeitslosigkeit angerechnet werden, was das ganze Vorhaben total unlogisch erscheinen lässt.

Davon, dass wir eigentlich etwas gegen das wachsende
Ungleichgewicht zwischen Rentnern und Einzahlern in die
Rentenkasse tun müssten, ist plötzlich keine Rede mehr.

Dieses Problem hat profitorientierte Unternehmen noch nie
berührt. Interessant ist „der Staat“ nur dann, wenn
„Arbeitsplätze gerettet“ werden müssen, ansonsten ist
staatliches Einwirken nur lästig oder schädlich.

Nein, denn die Arbeitgeber zahlen auch Rentenversicherung. Sie (und damit der Standort Deutschland mit seinen hohen Lohnnebenkosten) hätten eigentlich durch einen niedrigeren Rentenbeitrag entlastet werden sollen. Das fällt nun flach. Somit wird die Allgemeinheit damit belastet, dass geschätzt 50.000 Menschen nun früher in Rente gehen. Viele davon durchaus noch leistungsbereit.

Hi.

Aber es ist natürlich leicht, auf die Bahn zu schimpfen, wenn mal wieder Fahrdienstleiter fehlen, wie vor einiger Zeit in Mainz, und gleichzeitig so etwas wie die Rente mit 63 zu befürworten.

Das hatte und hat aber wesentlich weniger mit Frühverrentung als mit gewaltigem Missmanagement und den Nachwirkungen des geplanten Börsengangs zu tun.

Eine Senkung des Rentenalters könnte hier ja vielleicht auch die befürchtete Jugendarbeitslosigkeit durch Mindestlohn abfedern. Gesetzt dem Fall, dass die Firmen anfangen mehr auszubilden. Gibt es dazu schon Rechnungen irgendwo?

MfG,
TheSedated

Somit wird die Allgemeinheit damit belastet, dass geschätzt 50.000 Menschen nun früher in Rente gehen. Viele davon
durchaus noch leistungsbereit.

Wie jetzt? Die wollen arbeiten und gehen trotzdem in Rente? Warum das denn?

Moinsen,

schon klar, dass wir lange nicht mehr das Vergnügen miteinander hatten, aber dein Einwand reicht wohl kaum aus, um eine kontroverse Diskussion auszulösen. Denn wer eine abschlagsfreie Rente mit 63 anbietet, wird sich kaum darüber beschweren können, dass Personen, die dem jeweiligen Unternehmen durch ihr Fachwissen und ihr Können noch gute Dienste leisten würden, aus dem Erwerbsleben ausscheiden.

Vom Einzahler zum Empfänger also. Das wirst du doch auch nicht gut finden, oder?

Kurz davor war zu hören, dass gerade die älteren
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht mehr für den
Arbeitsmarkt geeignt sind.
Man hörte da, dass die Firmen allerorten versuchen, sichvon
diesen Arbeitskräften zu trennen.

Ein Problem dass sich gerade selbst erledigt. Das Renteneintrittsalter steigt gerade massiv an. Was jetzt hier gemacht wird ist einfach nur total schockierend und das wohl schlimmste was eine Regierung seit Ende des WK2 je ihren Bürgern angetan hat.

Sind wir wirklich so pissdumm wie die Franzosen?

Nahles macht es sich zu leicht, indem sie immer nur den
Klavierträger oder den Maurer (ihr Vater war Maurer)
herausgreift.

Den Maurer und Klaviertraeger der wirklich was von der deutschen Rentenversicherung hat, den muss man vermutlich lange suche. Ich sehe auf Deutschen Baustellen so gut wie keine deutschen Staatsbürger mehr und die Ausländer die gezwungen werden da einzuzahlen werden davon nie was haben.

Kennst irgendwer einen Maurer der das wirklich 40 Jahre durchgezogen hat? Sorry, so ein Blödsinn. Profitieren werden jetzt vor allem die Facharbeiter bei Daimler, ZF, MTU, Porsche,… die ohnehin schon ein viel höheres Gehalt haben als andere. Die sollen zu Milliardenkosten in Rente gehen können.

Ekelhaft.

Das hatte und hat aber wesentlich weniger mit Frühverrentung
als mit gewaltigem Missmanagement und den Nachwirkungen des
geplanten Börsengangs zu tun.

Was fuer ein Missmanagement denn? Dass man dem Steuerzahler nicht weiter ein Milliardengrab zumuten wollte?

Kennst irgendwer einen Maurer der das wirklich 40 Jahre
durchgezogen hat? Sorry, so ein Blödsinn. Profitieren werden
jetzt vor allem die Facharbeiter bei Daimler, ZF, MTU,
Porsche,… die ohnehin schon ein viel höheres Gehalt haben
als andere.

Und auch noch höhere Beiträge zu den Sozialversicherungen und mehr Steuern gezahlt haben „als andere“. Die Schweine! Nicht zu vergessen, daß ihre Kumpane, die noch nicht mit 63 in Rente gegangen sind, auch weiterhin höhere Beiträge und mehr Steuern zahlen und damit ihre im Ruhestand herumlungernden Kumpel alimentieren. Die pure Ungerechtigkeit.

Es sprach zu ihnen die Initiative „Pro Einheitsgehalt“ in Gründung.

Was fuer ein Missmanagement denn? Dass man dem Steuerzahler
nicht weiter ein Milliardengrab zumuten wollte?

Das Sparen an der falschen Stelle, da Betriebswirte üblicherweise wenig Ahnung von Eisenbahnbetrieb haben, dafür mehr von Präsentationsbauten.

Was fuer ein Missmanagement denn? Dass man dem Steuerzahler
nicht weiter ein Milliardengrab zumuten wollte?

Das Sparen an der falschen Stelle, da Betriebswirte
üblicherweise wenig Ahnung von Eisenbahnbetrieb haben, dafür
mehr von Präsentationsbauten.

Das klingt wenig plausibel. Architektur gehört jedenfalls genauso wenig zum Stoff eines Studiums der Betriebswirtschaftslehre wie das An- und Ankoppeln von Waggons oder das Bewirtschaften eines offenen Kessels.

Wenn es allerdings nur darum ging, einen blöden Spruch über Betriebswirt abzulassen, kannst Du Dir eine Antwort sparen.

Moinsen,

Auch so,

schon klar, dass wir lange nicht mehr das Vergnügen
miteinander hatten, aber dein Einwand reicht wohl kaum aus, um
eine kontroverse Diskussion auszulösen.

Das war auch nicht der Plan. Ich wollte nur die Schwäche in deiner Argumentation aufzeigen.

Vom Einzahler zum Empfänger also. Das wirst du doch auch nicht
gut finden, oder?

Ich halte die ganze Rentendiskussion für konzeptlos und nicht zielführend.

Das klingt wenig plausibel. Architektur gehört jedenfalls
genauso wenig zum Stoff eines Studiums der
Betriebswirtschaftslehre wie das An- und Ankoppeln von Waggons
oder das Bewirtschaften eines offenen Kessels.

Wohl aber gehört Präsentation und Marketing dazu, nicht aber der dahinterliegende Betrieb und entsprechende Zusammenhänge. Was sich besonders dann rächt, wenn ein Börsengang geplant war. Das ist leider mehr als nur ein dummer Spruch und das nicht nur bei der Bahn.

Hallo,

es ist erschreckend, wie weit die die jahrelange Meinungsmache in die Köpfe der Leute vorgedrungen ist.

Ihr haltet ein Arbeitsleben bis 67, am Besten mit unter 8,50€ die Stunde wirklich schon für normal und notwendig???

Tschuldigung, aber wie bekloppt seit ihr eigentlich?

Gruß
tycoon

Das klingt wenig plausibel. Architektur gehört jedenfalls
genauso wenig zum Stoff eines Studiums der
Betriebswirtschaftslehre wie das An- und Ankoppeln von Waggons
oder das Bewirtschaften eines offenen Kessels.

Wohl aber gehört Präsentation und Marketing dazu, nicht aber
der dahinterliegende Betrieb und entsprechende Zusammenhänge.

Und wieso sollten sich Betriebswirtschaftler dann mit Präsentationsbauten auskennen?

Ihr haltet ein Arbeitsleben bis 67, […]
wirklich schon für normal und notwendig???

Wie schon tausendmal gesagt: wenn man davon ausgeht, daß man Rentner nicht wie früher nackt in den Wald schickt, wenn sie ihren Beitrag zum Erhalt des Stammes nicht mehr leisten können, gibt es folgende Möglichkeiten, die Renten zu sichern:
Beiträge erhöhen
Renten kürzen
Bezugsdauer verkürzen/Einzahlungszeitraum verlängern

Und jetzt Du.

am Besten mit unter 8,50€
die Stunde

Mal abgesehen davon, daß davon nie die Rede war: was meinst Du, wie viele Menschen im Jahr vor dem Renteneintritt 1.500 Euro/Monat und weniger verdienten?

C.

Hallo,

Wie schon tausendmal gesagt: …, gibt es folgende Möglichkeiten, die Renten zu sichern:
Beiträge erhöhen
Renten kürzen
Bezugsdauer verkürzen/Einzahlungszeitraum verlängern

Und jetzt Du.

es darf auch noch weitere tausend mal geschrieben werden, ohne dadurch richtig oder alternativlos zu werden. BASIS vergrössern ist das Geheimnis. Schweizer Modell.

am Besten mit unter 8,50€
die Stunde

Mal abgesehen davon, daß davon nie die Rede war: was meinst
Du, wie viele Menschen im Jahr vor dem Renteneintritt 1.500
Euro/Monat und weniger verdienten?

Völlig unerheblich bei der Diskussion über den Mindestlohn. Wenn eine Firma nicht in der Lage ist den Mitarbeitern den Mindestlohn zu zahlen, muss die halt geschlossen werden. Es kann doch nicht sein, dass es „Geschäftsmodelle“ gibt, die nur deshalb tragfähig sind, weil die Allgemeinheit die Mitarbeiter alimentiert.
Wo lässt du dir deine Haare schneiden? Die Frieseure haben 2013 einen Mindestlohn eingeführt und trotz gegenteiliger Prophezeiungen sind alle Läden noch da.

C.

Gruß
tycoon