Ladenschluss Kunde hinauskomplimentieren

Hallo alle zusammen,

ich hätte da mal eine allgemeine Frage.

Seit vielen Jahren arbeite ich im Einzelhandel für Bettwaren, in letzter Zeit fällt mir auf, dass die Kundschaft immer später kommt. Der Verkauf verlagert sich, von der Zeit her, nach hinten. Wir haben von 10°° bis 19°° geöffnet. Wie bei uns üblich ist der Verkäufer die ganze Zeit anwesend, Pause ist „wenn kein Kunde da ist“. OK soweit. Nun haben wir immer öfter das Problem, dass die Kunden um 19°° nicht gehen wollen. Selbst auf den Hinweis, wir schließen um 19°° Uhr zeigt der Kunde keine Reaktion. In Kaufhäusern wird man schon 15 Minuten vorher per Ansage aufgefordert an die Kasse zu gehen… Wenn jemand um 19°° noch sagt, dass er nun bezahlen will, ist es sicher OK. Nur die Kunden reagieren auch noch genervt und unfreundlich wenn man nach Feierabend mittteilt, dass nun aber leider geschlossen sei, er aber morgen ab 10°° gern wieder kommen kann. „Sie wollen wohl nix verkaufen" – und, mein absoluter Lieblingssatz: „…Servicewüste Deutschland!“ heisst es dann. Selbst wenn man argumentiert, dass man auch Familie hat und sich das Kind freuen würde den Vater noch am Abend zu sehen, läßt der Kunde oft Sätze ab wie „Kaisers hat bis Null Uhr auf !“ … das ist doch nicht normal. Wie kann man am besten dem Problem begegnen?

Mein Rat,

deine Service Wüste in eine Service Oase verwandeln.

Dazu sollstet du zuerst eine Analyse deines Marktes machen und dein Personal entsprechend einplanen.

Scheinbar nimmt deine Kundschaft diese Zeit gerne an.
Also gilt es doch diese Zeit zu nutzen und Umsatz zu machen.

Deine Kunden machen das ja aus persönlichen Gründen und nicht um dich zu ärgern.

Beruflich habe ich viel mit dem Thema zu tun und auch an Lösungen dazu.
Merke:
Wer den Kunden hat, der ist König.

Danke für Deine Meinung.

Nun, da ich nur Angestellter bin und wenig Interesse daran habe meine Arbeitszeit noch weiter nach hinten zu verlegen, ist dies keine gute Lösung für mich.

Theorie und Praxis

Scheinbar nimmt deine Kundschaft diese Zeit gerne an.
Also gilt es doch diese Zeit zu nutzen und Umsatz zu machen.

Deine Kunden machen das ja aus persönlichen Gründen und nicht
um dich zu ärgern.

Die Alltagserfahrung hingegen sagt, der Kunde dadurch weder mehr kaufen noch zufriedener werden wird.
Die signifikanteste Änderung wird sein, dass ihm der Vorwurf der „Servicewüste“ dann eine Stunde später an den Kopf geworfen wird, wenn er um 20.00h Feierabend machen will.

Ciao, Allesquatsch

1 Like

Hallo,

zuerst fiel mir die Überschrift auf: Kunden „hinauskomplimentieren“. Du meinst es zwar wahrscheinlich nicht böse, aber niemand sollte „hinauskomplimentiert“ werden, sondern das Haus als zufriedener Kunde verlassen.

Seit vielen Jahren arbeite ich im Einzelhandel für Bettwaren,
in letzter Zeit fällt mir auf, dass die Kundschaft immer
später kommt. Der Verkauf verlagert sich, von der Zeit her,
nach hinten.

Weil die Leute heute flexibler sein und mehr schuften müssen als früher um ihr Geld zu verdienen. Das erfordert von dir auch flexible Anpassung an die veränderten Gegbenheiten…

Wir haben von 10°° bis 19°° geöffnet. Wie bei uns
üblich ist der Verkäufer die ganze Zeit anwesend, Pause ist
„wenn kein Kunde da ist“. OK soweit. Nun haben wir immer öfter
das Problem, dass die Kunden um 19°° nicht gehen wollen.

Könntet ihr auch von 11-20 Uhr öffnen?

Ich verstehe zwar, dass du gerne früher zuhause bist. Aber die Ladenöffnungszeiten sind ja in D meistens bis 20 Uhr und dementsprechend erwarten die Kunden das auch bei euch. Sie sind also überrascht wenn bei euch schon um 19 Uhr geschlossen wird.

Selbst auf den Hinweis, wir schließen um 19°° Uhr zeigt der
Kunde keine Reaktion. In Kaufhäusern wird man schon 15 Minuten
vorher per Ansage aufgefordert an die Kasse zu gehen… Wenn
jemand um 19°° noch sagt, dass er nun bezahlen will, ist es
sicher OK. Nur die Kunden reagieren auch noch genervt und
unfreundlich wenn man nach Feierabend mittteilt, dass nun aber
leider geschlossen sei, er aber morgen ab 10°° gern wieder
kommen kann.

  1. Der Ton macht die Musik. Sehr oft kommt das „wir schließen um 19 Uhr“ in einem Ton, der ziemlich frech ist. Ich will dir das nicht unterstellen, aber sehr häufig hat man als Kunde das Gefühl, dass es kein freundlicher Hinweis ist, sondern man eher angeschnautzt wird.

  2. Wenn du allzu plötzlich mit der Ansage kommst sind die Leute überrascht und genervt. Vielleicht gehst du schon um 18.50 Uhr hin und teilst mit, dass ihr um 19 Uhr schließen möchtet und du ihnen aber jetzt gerne noch 10 Minuten zur Beratung zur Verfügung stehst.

  3. Der Hinweis auf „morgen früh wieder kommen“ ist der Standardspruch, der aber nur heiße Luft ist. Wer wenig Zeit hat oder extra einen längeren Weg gekommen ist KANN oft nicht einfach so wiederkommen. Derjenige MUSS jetzt oder nie kaufen. Insofern würde ich mich innerlich auch damit anfreunden, ab und zu eben länger zu machen. Ab und zu ist es nun mal so, dass es etwas länger dauert und dann solltest du trotzdem freundlich und zuvorkommend bleiben - und nicht deine Genervtheit deutlich zeugen. Dein Feierabend ist, wenn der letzte Kunde gegangen ist - NICHT um 19 Uhr weil das auf der Uhr steht!

Selbst wenn man argumentiert, dass man auch Familie
hat und sich das Kind freuen würde den Vater noch am Abend zu
sehen

Das stimmt schon, aber das Problem hat dein Kunde auch. Wenn bei dem noch ein später Kunde erscheint kann der auch erst später Feierabend machen. Was würdest du denn sagen wenn dich Ärzte, Polizisten usw. nicht mehr versorgen weil sie Feierabend haben? Oder wenn dich der Heizungsbauer im Winter im Kalten sitzen lässt weil er Feierabend hat? Oder der Installateur deinen Wasserrohrbruch nicht versorgt weil er Feierabend hat?

Es ist in anderen Jobs auch ganz normal, dass man arbeitet bis man fertig und der Job erledigt ist. Das kommt nicht jeden Tag vor, aber ab und zu ist es so und dann muss man es hinnehmen. Sonst hättest du Büro-Heini bei der Stadtverwaltung werden müssen. So baer musst du damit leben, hin und wieder mal ein bisschen länger zu bleiben.

läßt der Kunde oft Sätze ab wie „Kaisers hat bis Null
Uhr auf !“ … das ist doch nicht normal. Wie kann man am besten
dem Problem begegnen?

Indem man cool bleibt und sich wegen ein paar Minuten länger nicht aufregt. 2 Beispiele aus der letzten Woche:

1: Postfiliale, schließt um 18 Uhr. Ich war gegen 17.30 Uhr da, Kunden stehen in sehr langer Schlange an. Als ich an der Reihe bin labert die Christel von der Post, dass es allmählich an der Zeit wäre, in Feierabendstimmung zu kommen… Ganz ehrlich, das ist schlichtweg unverschämt wenn da noch dutzende Kunden anstehen und die Filiale noch 30 Minuten geöffnet hat.

2: Supermarkt, 19.55 Uhr: Eine dralle Fleischfachverkäuferin bedient einen Kunden nicht mehr, der Schnitzel haben wollte; man habe bereits alles weggeräumt. Als der Kunde abzog lästerte sie so, dass sowohl der Kunde wie auch ich noch deutlich hörten, „wie man denn ernsthaft glauben könne, dass es um diese Zeit noch etwas geben würde“. Die Frau hat einfach nicht verstanden, dass diese Kunden ihr Gehalt bezahlen und wenn die nicht mehr kommen kann sie sich arbeitslos melden. Im übrigen war ja noch 5 Minuten geöffnet…

Gruß,

MecFleih

Hallo!

In meinem Stadteil, ca. 12 Km vom Zentrum entfernt, werden immer mehr Einzelhandelsgeschäfte aufgegeben.

Üblicherweise schliessen die Geschäfte abends um 18:00 - 18:30.
Im Zentrum schliessen die Geschäfte um 20:00 Uhr.

Zudem arbeiten viele Anwohner in Richtung Zentrum, kommen also später hier an, als sie im Zentrum losfahren (:wink:).

Die Logik würde es gebieten, hier draussen eher bis 20:30 zu öffnen. Aber man beschwert sich lieber über ausbleibende Kundschaft.

Der moderne Mensch arbeitet eben abends leider länger. Wer sich als jemand, der ihm etwas verkaufen will, nicht darauf einstellt, geht irgendwann baden.

M.

„Könntet ihr auch von 11-20 Uhr öffnen?“

Klar könnten wir das. Aber wo soll das enden?

Billigeinkäufer die an Niedriglöhnern ihre Wut vom Alltag ablassen…

Komisch ist, dass Kunden die ein ernsthaftes Kaufinteresse haben sehr wohl weit vor Ladenschluss zu uns kommen. Grundsätzlich sind es die Leute, die für wenig Geld eine stundenlange Beratung wünschen - und dann nicht mal was kaufen.
Wahrscheinlich später bei eBay den Artikel für ein paar Euro weniger bestellen. Schön, dass ich dann den „Kunden“ nach Ladenschluss beraten hab.

Billigeinkäufer die an Niedriglöhnern ihre Wut vom Alltag ablassen…

Hallo,

auch wenn ich selbst nicht im Handel arbeite, merke ich oft, wie unverschämt sich manche Kunden benehmen. Sie haben mal etwas über „Kunde ist König“ gehört… Wer aber selbst zur Klasse „Nervensäge“ und „ich habe immer Recht“ gehört, braucht m. M. nach nicht auf „königliche“ Behandlung pochen. Für mich als Berufstätige kommt entgegen, dass Geschäfte bis 20:00Uhr geöffnet haben, aber bitte, wo soll das hingehen? Es würde auch 1-2x die Woche reichen. K…land bei uns hat von 6:00 bis 24:00 Uhr auf! Wie sollen die Angestellten hier noch Familie und eigene Bedürfnisse unter einen Hut bringen??? Und trotzdem gibt es Kunden, die meinen, auch da noch 5-10 Minuten „überziehen“ zu dürfen.

Aber zur eigentlichen Frage: ich würde die Kasse schließen und nach 19:00 Uhr konsequent keinen mehr anstellen lassen. Wer zu spät kommt, kommt morgen nochmal. Oder auch nicht, dann ist es halt so. Aber Kunden müssen auch erzogen werden, wenn sie sich nicht benehmen können.

Gruß

Klar könnten wir das. Aber wo soll das enden?

Naja, es wird wohl nicht da enden, dass ihr demnächst von 22-6 Uhr geöffnet haben werdet. 1 Stunde Verschiebung ist ja nicht die Welt. Und wenn das besser zu den von Kunden gewünschten Einkaufszeiten passt bleibt dir als Dienstleister kaum etwas anderes übrig als dich nach den Kundenwünschen zu richten.

Komisch ist, dass Kunden die ein ernsthaftes Kaufinteresse
haben sehr wohl weit vor Ladenschluss zu uns kommen.
Grundsätzlich sind es die Leute, die für wenig Geld eine
stundenlange Beratung wünschen - und dann nicht mal was
kaufen.

„Grundsätzlich“ ist das sicher nicht so.

Wahrscheinlich später bei eBay den Artikel für ein paar Euro
weniger bestellen. Schön, dass ich dann den „Kunden“ nach
Ladenschluss beraten hab.

Ja, dieses Risiko besteht. Das ist ärgerlich, aber kaum zu verhindern. Dem kannst du nur dadurch begegnen, dass du deinem Kunden in der Beratung den Kauf bei dir schmackhaft machst. Welche Vorteile hat er, wenn er bei dir kauft anstatt im Internet zu bestellen? Argumente wie „keine teuren Versandkosten“, „keinen Ärger mit Speditionen, die zu unbekannter Zeit die Matraze liefern“ etc. sprechen für den Kauf im Laden. Vielleicht auch die bessere Abwicklung bei Problemen, dann hat man dich als direkten Ansprechpartner vor Ort anstatt einen unbekannten Händler, der auf Mails nicht reagiert…

Und wenn man den Kunden gut, freundlich und kompetent berät sind viele auch bereit, danach zu kaufen. Einige wenige sind zwar vielleicht so dreist und kaufen dennoch im Netz, aber viele haben dann auch einen Draht zu dir und werden Kauf vor Ort abschließen wollen.

Billigeinkäufer die an Niedriglöhnern ihre Wut vom Alltag
ablassen…

Und hier sehe ich dein Problem: mit dieser Einstellung, die du auch transportierst wenn du unterstellst, dass man sich bei dir ja nur billig beraten lässt um doch im Netz zu kaufen, oder wenn du unterstellst, dass späte Kunden dich eh nur verarschen, oder wenn du sie „herauskomplimentieren“ willst, dann hast du eine falsche Einstellung.

Du arbeitest in der Dienstleistung, willst etwas verkaufen, die kunden sollen dein Gehalt (auch wenn es nicht groß ist) bezahlen. dafür musst du im Gegenzug freundlich sein.

Ich kenne den und weiß, dass es unverschämte Kunden gibt. Mir ist klar, dass du hart schuftest und doch nur ein kleines Gehalt bekommst. Ich verstehe auch gut, dass dich das frustet.

Aber dennoch: die Lösung ist nicht, schlecht über Kunden zu denken. Weil das spiegelt sich in deiner Wortwahl und deinem Auftreten gegenüber Kunden - und dann merken die (genau wie ich deinen Postings), dass du keine gute Meinung von ihnen hast. So überzeugt man aber keinen Kunden…

Auch wenn es manchmal schwer ist, aber es bringt dich nicht weiter wenn du von Kunden genervt bist. Die kaufen nur und sind zu dir freundlich, wenn du es zu ihnen bist. Als Verkäufer musst du in Vorleistung gehen und zuerst gute Laune haben, weil im Grunde ist das dein Job…

„Ansprüche“ kannst du stellen, wenn du selber Kunde im Laden der Leute bist - da bist du der Kunde und darfst sie für dich arbeiten lassen.

Aber in deinem Laden gehört es zum Job, die Leute zum KAufen zu animieren - und das kannst du nur rüberbringen, wenn du gut gelaunt auftrittst und den Leuten das Gefühl gibst, bei dir genau den Richtigen erwischt zu haben, wo man gerne kauft.

Gruß,

MecFleih

Hallo,

auch wenn ich selbst nicht im Handel arbeite, merke ich oft,
wie unverschämt sich manche Kunden benehmen.

Aber nicht alle Kunden sind so. Wer wirklich unverschämt ist, den kann man ja dezent in seine Schranken weisen. Das sind dann eben die Kunden, auf die man verzichtet weil sie einen mehr kosten als man an ihnen verdient. Man MUSS mit niemandem ein Geschäft machen und gute Chefs vermitteln ihren Angestellten auch, dass sie sich nicht alles gefallen lassen müssen und Kunden, die sich gar nicht benehmen, auch wegschicken können. Man muss sich nicht alles gefallen lassen.

Dennoch darf man auch nicht die Maßstäbe verdrehen. Kunden sind Kunden und sollen ihr Geld ausgeben. Also muss man als Dienstleister schon freundlich sein und auch kritischen Kunden oder solchen, die genervt sind, nicht gleich alles schlecht auslegen. Die sind ja meistens genervt weil sie einen schlechten Tag hatten, also nicht, weil sie den Verkäufer persönlich nicht mögen. Wenn das so wäre würden sie ja gar nicht erst in den Laden kommen - oder wieder gehen.

Es ist im Gegenteil oft so, dass unverschämte Kunden häufig ganz klein werden wenn man ihnen freundlich, aber dennoch bestimmt sagt, dass man mit ihnen kein Geschäft machen möchte weil man ihre Forderungen nicht erfüllen kann. Wenn die plötzlich mitkriegen, dass ihre Anspruchshaltung keine Wirkung hat (während sie insgeheim aber doch auf den Laden angewiesen sind, das nächste Geschäft ist meistens weit weg, teurer etc. …) werden sie auch umgänglicher. Oder rennen erstmal weg - stehen aber am nächsten Tag doch wieder da.

Wer aber selbst zur
Klasse „Nervensäge“ und „ich habe immer Recht“ gehört, braucht
m. M. nach nicht auf „königliche“ Behandlung pochen. Für mich
als Berufstätige kommt entgegen, dass Geschäfte bis 20:00Uhr
geöffnet haben, aber bitte, wo soll das hingehen? Es würde
auch 1-2x die Woche reichen. K…land bei uns hat von 6:00 bis
24:00 Uhr auf! Wie sollen die Angestellten hier noch Familie
und eigene Bedürfnisse unter einen Hut bringen???

Das ist ein immer wieder vorgebrachtes Schwachsinns-Argument. NIEMAND muss täglich so lange arbeiten! Wer bis 24 Uhr arbeitet, hatte dafür vormittags frei - wo andere keine Freizeit haben weil sie im Büro sitzen. Und wer ab 6 Uhr arbeitet hat dafür den ganzen Nachmittag frei. Oder es gibt einen Ausgleich an anderen freien Tagen…

Ein Arbeitnehmer hat einen Vertrag über - sagen wir mal - 40 Arbeitsstunden, und egal wie die sich verteilen, es bleibt immer auch Freizeit. Nicht viel, aber das geht JEDEM Werktätigen so! Ein Verkäufer hat auch Freizeit, manchmal zu „guten“, manchmal zu weniger beliebten Zeiten.

Büroleute, die täglich von 8 bis 17 Uhr arbeiten, fragt auch keiner wie sie tagsüber Behördengänge machen sollen. JEDER Arbeitnehmer, egal ob mit festen Zeiten oder Wechselschichten, steht vor dem Problem, dass die Dienstzeiten manchmal unglücklich sind. Und jeder muss hin oder wieder überlegen, wie er seine sachen angesichts seiner Dienstzeit regeln soll. Ich sehe da keinerlei Nachteile bei Verkäufern, das geht JEDEM Arbeitnehmer so!

Und trotzdem
gibt es Kunden, die meinen, auch da noch 5-10 Minuten
„überziehen“ zu dürfen.

Ach Gottchen… das ist typisch deutsch! In anderen Ländern macht keiner Aufhebens darüber wenn man mal ein paar Minuten dranhängt. Dafür trinkt man ja auch mal nen Kaffee, raucht eine Zigarette, tippt ne SMS, geht pinkeln oder labert mit den Kollegen. Wenn du die Minuten, die man nach Ladenschluß dranhängen muss, aufrechnest, musst du es mit allem anderen genauso machen. Nur wird das schnell „vergessen“, dass man da auch die ein oder andere Minute zu den eigenen Gunsten abzweigt.

Und wenn es nun mal so ist, dass Kunden zum Ende hin immer ein paar Minuten länger brauchen, muss man das eben als gegeben hinnehmen und sich als Dienstschluß nicht „X Uhr“, sondern „X+10 Minuten“ vorstellen.

Aber zur eigentlichen Frage: ich würde die Kasse schließen und
nach 19:00 Uhr konsequent keinen mehr anstellen lassen. Wer zu
spät kommt, kommt morgen nochmal. Oder auch nicht, dann ist es
halt so. Aber Kunden müssen auch erzogen werden, wenn sie sich
nicht benehmen können.

Mit der Einstellung hast du in Handel und Dienstleistung nichts verloren. Wir reden nicht darüber, dass man sich von Kunden alles gefallen lassen müsste oder täglich 3 kostenlose Überstunden machen muss. Als Dienstleister zahlen aber Kunden dein Gehalt, und dann musst du deren Bedürfnisse erfüllen, sonst kaufen sie bei der Konkurrenz, die die Bedürfnisse besser erfüllt.

Es ist systemimmanent, dass man in Handel und Dienstleistung kundenfreundlich sein muss - und Kunden nicht als lästige Plagegeister sehen kann. Wer das tut, hat in der Dienstleistung und im Handel nichts verloren weil er nicht verstanden hat, was ein Kunde ist.

Gruß,

MecFleih

Vielen Dank für Eure Meinungen. :smile:

Heute bin ich wieder 10 Minuten später aus dem Laden gekommen. Mein Bus war dann weg, sodass ich 20 Minuten auf den nächsten warten musste.

Nicht soooo schlimm, klar. Aber unnötig.

Um 18:50 kam ein Pärchen in den Laden, „Sie wollten mal schauen“ … „gerne!“. :smile:
Es stellte sich raus, dass Sie eine Beratung für ein komplettes Schlafzimmer benötigen. Jetzt kommts:, Sie „haben aber im Internet gesehen, dass wir bis 19°° geöffnet haben…“

Sie haben mich ganz verwundert angesehen als ich sagte, dass wir das wohl in 10 Minuten nicht schaffen würden.

Die Einen denken sich jetzt „der soll froh sein, dass da welche was schönes kaufen wollen- schliesslich bezahlen sie sein Gehalt“ … Ja, das ist richtig, aber ich hab nach 9 Stunden einfach nicht mehr die Kraft dem Kunden die Freundlichkeit zu geben , die er verdient hätte. Ich möchte die Leute mal in Ihrem Job sehen, nach 9 Stunden… :wink:

Daher haben wir ja Öffnungszeiten.

Hallo,

Heute bin ich wieder 10 Minuten später aus dem Laden gekommen.
Mein Bus war dann weg, sodass ich 20 Minuten auf den nächsten
warten musste.

Okay, das ist wirklich ärgerlich. Ich erwarte auch nicht, dass du ALLES klaglos hinnehmen musst weil es die Kundenfreundlichkeit erfordert. Solche Dinge nerven, das verstehe ich durchaus.

Nicht soooo schlimm, klar. Aber unnötig.

Wenn es nicht alle Tage passiert ist das wahrscheinlich die richtige Einstellung - es ist zwar ärgerlich, aber kein Weltuntergang.

Um 18:50 kam ein Pärchen in den Laden, „Sie wollten mal
schauen“ … „gerne!“. :smile:
Es stellte sich raus, dass Sie eine Beratung für ein
komplettes Schlafzimmer benötigen. Jetzt kommts:, Sie „haben
aber im Internet gesehen, dass wir bis 19°° geöffnet
haben…“

Sie haben mich ganz verwundert angesehen als ich sagte, dass
wir das wohl in 10 Minuten nicht schaffen würden.

Die Einen denken sich jetzt „der soll froh sein, dass da
welche was schönes kaufen wollen- schliesslich bezahlen sie
sein Gehalt“ … Ja, das ist richtig, aber ich hab nach 9
Stunden einfach nicht mehr die Kraft dem Kunden die
Freundlichkeit zu geben , die er verdient hätte. Ich möchte
die Leute mal in Ihrem Job sehen, nach 9 Stunden… :wink:

2 Dinge: den Kunden zu sagen, dass es in 10 Minuten nicht funktioniert sie kompetent zu beraten, finde ich völlig okay weil es ja auch stimmt. Wenn du dazu sagst, dass du gerne gut beraten möchtest und es deswegen nicht in 5 Minuten hinrotzen willst, machst du sogar noch einen Pluspunkt bei den Kunden.

Das andere ist aber: jeder, der eine 40- oder 42-Stunden-Woche Woche hat und damit täglich 8 Stunden (oder mehr) arbeitet, ist - je nach Länge der Mittagspause - 9 Stunden bei der Arbeit. Das ist also nichts, was andere Arbeitnehmer nicht genauso haben. Am Ende des Arbeitstages müde und nicht mehr so motiviert wie am Anfang zu sein ist auch ganz normal, das kennt jeder. Man kann aber immer noch freundlich bleiben und „kurz vor’m Feierabend müse zu sein“ rechtfertigt nicht, unfreundlich zu werden. Du warst ja wahrscheinlich auch nicht unfreundlich - ich schreibe es nur generell…

Daher haben wir ja Öffnungszeiten.

Völlig okay. Es kann auch keiner erwarten, dass du dich selber nicht an die Öffnungszeiten hälst. Wenn um 19 Uhr geschlossen wird ist klar, dass um 18.50 Uhr keine umfangreiche Beratung mehr beginnt, das wird auch jeder normale Kunde verstehen. Wer es nicht versteht um pampig wird ist meist auch nicht der Kunde, den man haben möchte.

Es geht nur um eines: der ein oder andere unfreundliche Kunde darf für einen Verkäufer niemals die Begründung sein, alle Kunden als unfreundliche Nervbacken zu sehen und zu behandeln.

Wenn sich mal ein Kunde nicht benimmt kann man denjenigen in neutralem Ton darauf hinweisen, dass man sich in dem Tonfall ungern mit ihm unterhalten möchte und dann auch keinen Wert darauf legt mit ihm ins Geschäft zu kommen.

Aber die anderen Kunden, die ihrerseits nicht unfreundlich sind, sollte man auch immer zuvorkommend behandeln und nicht schon im Vorfeld denken, dass sowieso jeder einen nur nerven und ärgern will.

Gruß,

MecFleih

Es würde
auch 1-2x die Woche reichen. K…land bei uns hat von 6:00 bis
24:00 Uhr auf! Wie sollen die Angestellten hier noch Familie
und eigene Bedürfnisse unter einen Hut bringen???

Bei Kaufland arbeiten oft Schüler und Studenten. Die haben keine Familie um die sie sich kümmern müssen und sind froh, dass sie einen Job haben, den sie nach Schule oder Uni ausüben können.

Jhoa, so seh ich das auch. Es kommt warscheinlich einfach auf die gegenseitige Freundlichkeit an.

-)

Moin!

Völlig okay. Es kann auch keiner erwarten, dass du dich selber
nicht an die Öffnungszeiten hälst. Wenn um 19 Uhr geschlossen
wird ist klar, dass um 18.50 Uhr keine umfangreiche Beratung
mehr beginnt, das wird auch jeder normale Kunde verstehen.

Nö, sorry.
Ich habe nie etwas anderes gemacht als Verkauf. Allerdings B2B im technischen Investitionsgüterbereich.
Ich habe niemals eine Überstunde abgefeiert, denn ich hatte immer Arbeitsverträge, die so etwas gar nicht vorsahen.
Meine durchschnittliche Arbeitszeit beträgt 55-60h / Woche.

Und das Wichtigste: ich bin quasi „exklusiv“ für meine Kunden da. Eine Vertretung durch Kollegen, wie es im Einzelhandels-Schichtbetrieb üblich ist, gibt es bei uns nicht.

Wenn ein Kunde nur norgens um 7 Uhr für mich Zeit hat und 200 Km entfernt liegt, fahre ich eben um 5 los. Wenn ein Meeting Samstags stattfinden muss, weil nur dann die Produktion steht, um projektieren zu können, fahre ich eben am Samstag zum Kunden.

Dafür werde ich bezahlt. Als Verkäufer hat man die wunderbare Möglichkeit, sein Gehalt ein Stück weit selbst zu bestimmen und eben über Provisionen ordentlich Geld zu verdienen. Eine nine-to-five-Einstellung passt nicht zu diesem Job.

Bezogen auf o.g. Fall hätte ich das Pärchen auch bis 20 Uhr beraten und mir den Deal abgeholt.

Wer
es nicht versteht um pampig wird ist meist auch nicht der
Kunde, den man haben möchte.

Schön, wenn man sich die Kunden aussuchen kann.
Ansonsten gilt für den Verkäufer: nicht so empfindlich sein.

Es geht nur um eines: der ein oder andere unfreundliche Kunde
darf für einen Verkäufer niemals die Begründung sein, alle
Kunden als unfreundliche Nervbacken zu sehen und zu behandeln.

Das ist sowieso klar.

Wenn sich mal ein Kunde nicht benimmt kann man denjenigen in
neutralem Ton darauf hinweisen, dass man sich in dem Tonfall
ungern mit ihm unterhalten möchte

Soweit stimme ich zu.

und dann auch keinen Wert
darauf legt mit ihm ins Geschäft zu kommen.

Das kann sich eigentlich nur ein Bentley-Verkäufer leisten.

Aber die anderen Kunden, die ihrerseits nicht unfreundlich
sind, sollte man auch immer zuvorkommend behandeln und nicht
schon im Vorfeld denken, dass sowieso jeder einen nur nerven
und ärgern will.

So ist es.
Man kann sich ja auch für einen Job in der Buchhaltung bewerben, wenn man keine Lust hat, mit Menschen zu arbeiten.

Ich habe für das Gejammer im Verkauf jedenfalls kein Verständnis. Es gibt im Einzelhandel zahllose Schnarchnasen, die über ihr schlechtes Einkommen jammern, anstatt sich die überall auf der Straße (oder dem Teppichboden im Geschäft von mir aus) liegenden Provision abzuholen.

Wenn man dann mal auf eine hellwache Verkäuferin (ich wähle bewusst die feminine Form, denn es gibt sehr viel mehr gute Mädels im Einzelhandel, als Männer) kommt, ist man schon überrascht und gibt dann auch sein Geld bei ihr aus.
Nicht alle potentiellen kunden sind Internet-Sparfüchse mit Beamtenstatus. Viele suchen die Beratung und kaufen dann auch, sofern sie ein vernünftiges Angebot erhalten.
Wenn das Schlafzimmer allerdings in identischer Form im Web für 50% weniger zu finden ist, muss der Geschäftsinhaber des Ladens und auch sein(e) Verkäufer sich nicht wundern, wenn niemand dort kauft.
Das sollte man nicht vergessen.

Gruß,
M.

Mathias, es ging hier darum, dass der Kunde selbst nach Ladenschluss nicht gehen will. Es geht nicht um eine generelle Einstellung zum Verkauf.

Hier geht es auch nicht um B2B sonbder um Endkunden die einfach für 3,50 oder von mir aus für 99,- einkaufen.

Ab einer gewissen Summe bleibe auch ich gerne mal länger :wink:

Und, ich arbeite nicht (mehr) auf Provision.

Hallo,

anhand deiner Antworten meine ich zu erkennen daß du ziemlich verärgert bist.
Korrigiere mich wenn ich mich irre.

Dazu ganz klar, du hast dir einen Job im Dienstleistungsgewerbe ausgesucht.
Man muss sich darüber im Klaren sein, daß gestresste Kunden und unterschiedliche Feierabende dazu gehören.
Ich komme selber aus dieser Dienstleistungsbranche und weiß worüber ich rede.
Ich erlebe selber einigemale Dienstleister, bei denen ich mich frage, warum sie sich ausgerechnet so einen Bereich ausgesucht haben, weil sie offensichtlich dafür gänzlich ungeeignet sind. Es fehlt einfach an der richtigen Einstellung zu diesem Beruf.
Deswegen sollte man sich am besten schon vorher darüber im Klaren sein, was es bedeutet in so einem Beruf zu arbeiten.

Das Geschimpfe, wenn man 10 Minuten später zu Hause ist, finde ich einfach unpassend.
Versteh mich richtig, worüber ich rede ist die Einstellung. Hat man die nicht, ist der Ärger vorprogrammiert und vielleicht sogar verständlich, aber das sollte man dann nicht an den Kunden auslassen, gerade weil diese Branche von den Kunden lebt.

Ich persönlich finde es sympatisch, wenn ich nach 19 Uhr noch meine Einkaüfe erledigen kann, weil ich vorher einfach keine Zeit dafür hatte.
Deswegen suche ich mir die Händler nach den Öffnungszeiten aus, auch wenn ich dort eventuell etwas mehr zahlen müsste, was meistens noch nicht mal der Fall ist.

Gerade kürzlich musste ich zum Strassenvererkehrsamt die Mittwochs bei uns bis 17.30 Uhr geöffnet haben.
Da ich etwas früher Feierabend hatte, habe ich es geschafft punkt halb sechs dort einzutreffen. Ich hatte die versammelte Mannschaft beim Feierabendkaffee angetroffen und obwohl es keine Dienstleister in diesem Sinne sind, wurde ich sehr freundlich behandelt. Mein Anliegen wurde noch erfüllt und bekam sogar noch einen Tipp, wie ich erfolgreich gegen eine Knolle Widerspruch einlegen kann, mit einem Augenzwinkern, denn die Bußgeldstelle war direkt ein Büro weiter und der zuständige Bearbeiter saß auch noch bei seinem Kaffee mit den Kollegen und bat mich direkt in sein Büro.

Was ich damit sagen will, allen ging es gut, der Kunde war zufrieden und die Sachbearbeiter hatten wenig Stress, weil die Einstellung stimmte.
Den Stress macht man sich nämlich selber, wenn man seinen Job ständig mit einem Auge auf der Uhr ausübt.

Aber gut, jeder jeck ist anders wie wir Rheinländer sagen, aber ohne der richtigen Einstellung zu seinem Job sollte man sich über seine Berufliche Zukunft ernsthaft Gedanken machen.

Ok, darauf ein Stöckchen* zur Beruhigung und einen schönen Tag noch.

Gruß
Roland

*Weinbrand

Hallo!

Mathias, es ging hier darum, dass der Kunde selbst nach
Ladenschluss nicht gehen will. Es geht nicht um eine generelle
Einstellung zum Verkauf.

Doch, denn sonst würde einen dieses Verhalten der Kunden ja nicht so sehr stören.

Hier geht es auch nicht um B2B sonbder um Endkunden die
einfach für 3,50 oder von mir aus für 99,- einkaufen.

Schön wenn man das Geschäft nicht nötig hat.

Ab einer gewissen Summe bleibe auch ich gerne mal länger :wink:

Weiß man das immer vorher?

Und, ich arbeite nicht (mehr) auf Provision.

Das erklärt natürlich einiges.

Gruß,
M.

Moin,

Das erklärt natürlich einiges.

aber nicht, wie man sich so einen Job aussuchen kann, wenn man dermaßen Kundenunfreundlich ist. Zumindest kommt das so bei mir rüber.

Gruß
Roland

Hier scheint es sich um Thema zu handeln das uns alle betrifft.

Allen unten stehenden Argumenten kann man etwas abgewinnen.

Allerdings helfen Sie keinem weiter.

3 Gruppen mit unterschiedlichen Interessen müssen zusammengebracht werden.

Zum einen, die Geschäftsführung die gerne einen hohen Deckungsbeitrag hätte. Der Kunde der „gerne“ sein Geld genau in diesem Geschäft ausgibt.
Und den Verkäufer, der einen Anspruch auf ein ansprechendes Arbeitsumfeld und geregelte Arbeitszeiten hat.

All das ist nach meiner Erfahrung möglich. Es ist nur eine Frage der Organistation. Für diese Themen gibt es 2 Produkte die sich gegenseitig ergänzen können. (ich will hier aber keine Schleichwerbung machen)
Dadurch baucht niemand mehr zu Zeiten zu arbeiten an denen er nicht will. Kunden und Verkäufer finden zusammen, auch in großen Flächenmärkten. Kein Kunde geht verloren, die Wartezeiten werden minimiert.
Die Systeme finden Anwendung in allen Bereichen die Kundenkontakt haben. Vom Versandhandel über Baumärkte bist zur kleinen Sparkasse.
In keinem dieser Bereiche gibt es, nach Installation der Systeme, mehr eine Durchsage, wir schließen in 10 Minuten etc.

Solche Steuerungssyteme lassen vorhersehen, wann an der „Aldikasse“ ein Stau entsteht und wann die Verkäufer Däumchen drehen werden.

Falls jemand genaue Infos braucht, kann er mich anmailen