Läuft so erste Sitzung ab?

Hallo an euch,

vorweg: verschiedene Gründe haben mich dazu gebracht, mich endlich um eine Psychotherapie zu kümmern. Es hat lange gedauert zu begreifen, dass ich alleine nicht mehr weiterkomme mit meinen verschiedenen Baustellen. 

Ich habe nun also meine erste Sitzung hinter mich gebracht, im Nachhinein muss ich eher sagen: über mich ergehen lassen. Es war sehr aufwühlend und hat mich - ebenfalls im Nachhinein - stark verunsichert.

Zum Ablauf:
Erster Termin fand statt mit der „Empfangsdame“, die die Anamnese gemacht hat, lapidar gesagt: Stichtwortartig, (aber nicht weniger persönlich) Dinge notiert, weswegen ich Hilfe und Gespräche benötige. 

Drei Wochen später dann das erste Gespräch mit einer Therapeutin für ca. 20, 30 Minuten.
Sie hat sich in der Zeit intensiv mit ihren Fingern beschäftigt (Fingernägel wurden ausgiebig begutachtet) und als mir die Tränen kamen griff sie direkt „tröstend“ nach meiner Hand und hielt sie über den Tisch hinweg (was mir schon zu viel war, ich KENNE die Dame doch noch gar nicht)
Ich höre Dinge wie „ich war vor fünf Jahren wie du“ oder: „ich meine, ich sehe mich in dir“… 

Jedenfalls platzt mitten im Gespräch der Chef rein und will von ihr wissen, warum ich da bin. Zu diesem Zeitpunkt liefen wie gesagt schon die Tränen, denn es gibt Themen, da weine ich grundsätzlich, weil sie mich sehr aufwühlen… egal wer vor mir sitzt und etwas in die Richtung eines bestimmten Themas anspricht. Hat also nichts mít Vertrauen zu tun, sondern sitzt wohl nur ziemlich tief bei mir)

Die beiden sprachen also in meinem Beisein über mich und ich war ziemlich betroffen über die Art und Weise WIE  (zur Erinnerung: es waren erst ca. 30 Minuten vergangen) und auch danach ging es nicht sonderlich einfühlsam weiter. 
Ich habe zum Beispiel Angst (schon beim Gedanken!) bzgl. Thema „Tod“, speziell in Bezug auf die Kinder und mich.
Der „Chef“ fängt also plötzlich an, mir aufzuzählen, wie schnell es mit mir vorbei sein kann: „Stell dir vor, du fährst jetzt nach Hause, ein übermüdeter LkwFahrer verliert die Kontrolle und rast in dein Auto und SCHWUPPS wars das mit dir… oder der Krebs schlummert schon in deinen Zellen. Deine Kinder werden auch ohne dich groß und erinnern sich irgendwann nur vage an dich. Meinst du, das passiert zum ersten Mal?!“
Oder: „vielleicht ist deine Ehe schon am Ende…“
Oder: „diese männlichen Jahrgänge kenne ich vom Sport nur allzu gut. Die sind alle gleich. Blas´ ihm doch mal einen wenn er von der Arbeit nach Hause kommt. Macht alles viel lockerer. Da stehen doch alle Männer drauf.“ 
Oder: „Jeder Mann will in seiner Frau die eigene Mutter, die den Haushalt schmeißt und die Geliebte, die er vögeln kann, vereinen“.
Oder: „Du bist eine Zicke. Männer mögen generell keine Zicken.“ (Weil ich den „Anspruch“ habe, dass meine Familie kleinste Kleinigkeiten zu Hause miterledigt, wie zum Beispiel nicht alles liegen und stehen zu lassen.)

Meinungen von euch: Wollten die mich provozieren und schauen, wie weit sie gehen können? Ist DAS die gängige Praxis?
Ich möchte mit Sicherheit nicht nach meinem Mund geredet bekommen, aber das ging mir entschieden zu weit.
Ich bin weder die Psychologin „in jüngeren Jahren“, noch steht mein Mann auf schnelle Nummern an der Haustür (das vermute ich nicht, das weiß ich!)… nur wollten dir mir genau das einreden. Des Weitern möchte ich nicht gerne hören, wie und wann und warum ich sterbe und was mit meinen Kindern wird. Ich KANN damit nicht umgehen. Bin aber gewillt zu lernen… aber so?! 
Und das alles nach dieser kurzer Zeit? Kann man alle über einen Kamm scheren („jeder steht drauf“?!)

Zwei Tage später, als das etwas „gesackt“ war, fragte ich mich dann: muss das so? Geh ich da nochmal hin? Suche ich weiter nach nem anderen Platz? Schaffe ich den Anlauf nochmal? 

Ich möchte dort auch weniger über meine Ehe oder meinen Mann an sich reden (der sich ja gar nicht äußern kann, weil nicht anwesend), als über meine persönlichen Probleme mit manchen Dingen bzw. Situationen umzugehen und lernen, daran zu arbeiten. 

Das alles werde ich dort auch äußern, aber der nächste Termin ist erst in vier Wochen. Meinungen interessieren mich dennoch… 

Danke euch für eure Meinung.
Sch.

Servus,

natürlich wirst Du diese Amateure nicht mehr beehren - wer weiß, was für neckische Kaspereien sie sich fürs nächste Mal einfallen lassen.

Es wäre noch interessant zu wissen, wo das Beschriebene stattgefunden hat: Garage? Hobbykeller? Nebenzimmer von Connys Pilsecke? Außerdem, ob außer den Namen noch etwas an der Tür steht, was irgendeine Qualifikation bezeichnet.

Drei Dinge sind jetzt zu tun:

(1) Mit der Krankenversicherung klarmachen, wie viele probatorischen Sitzungen sie trägt (sind normalerweise vier oder fünf).
(2) Nach Möglichkeit grundsätzlichen Überblick über die psychotherapeutischen Schulen verschaffen und überlegen, was zu Deiner Situation passt.
(3) Künftig gleich wieder gehen, wenn ein Erstgespräch nicht durch den Therapeuten geführt wird, sondern von einem Assistenten, oder wenn eine Sitzung nicht ungestört verlaufen kann. Beides sind Anzeichen dafür, dass man mit einem Scharlatan zu tun hat.

Schöne Grüße

MM

1 Like

Lieber MM
Einmal mehr kann ich dir nur beipflichten.
Es grüßt dich
Branden

2 Like

Hallo,

(1) Mit der Krankenversicherung klarmachen, wie viele
probatorischen Sitzungen sie trägt (sind normalerweise vier
oder fünf).

und: eine Liste der kassenärztlich zugelassenenen Psychotherapeuten besorgen. Da hast Du es mit gewissen Ausbildungsstandards zu tun.
Zu finden z.B. über die Arztsuche der kassenärztlichen Vereinigung:
http://www.kbv.de/html/arztsuche.php

(unten auf der Landkarte auf Dein Bundesland klicken)

Viele Grüße,

Jule

2 Like

Dass dich dieser Termin oder besser beide Termine sehr verunsichert haben, ist kaum verwunderlich. Du bist da an jemanden geraten, der gleich eine ganze Reihe von Regeln verletzt hat, die für Psychotherapeuten gelten! Wichtig für dich jetzt ist, dass du versuchst, die Unsicherheit abzuschütteln: Du liegst mit deinem Eindruck richtig! Wichtig auch für künftige Termine bei Psychotherapeuten, von denen du dich nicht abhalten solltest durch diese Erfahrung: Diese Unprofessionalität ist nicht Standard.

Um mal die Eckpunkte deiner Schilderung aufzugreifen und an denen festzumachen, was falsch liegt und wo du künftig deine Grenze ziehen kannst und solltest und vor allem hellhörig werden solltest.

Erster Termin fand statt mit der „Empfangsdame“, die die
Anamnese gemacht hat, lapidar gesagt: Stichtwortartig, (aber
nicht weniger persönlich) Dinge notiert, weswegen ich Hilfe
und Gespräche benötige. 

Das geht schon mal nicht. Empfangsdame klingt nach ungeschütztem Raum und danach, dass diese nicht einmal eine Ausbildung hatte. Solche Dinge gehören dann da nicht hin. Ausnahme wäre eine Ambulanz oder ein Institut, wo schon mal solche Vorgespräche stattfinden, die dazu dienen herauszufinden, welcher Therapeut, welche Richtung passend sind. Aber auch solche Gespräche finden nur in geschütztem Rahmen statt! Und du brauchst auch nicht alles sofort zu beantworten, wenn dir nicht wohl ist!

Drei Wochen später dann das erste Gespräch mit einer
Therapeutin für ca. 20, 30 Minuten.
Sie hat sich in der Zeit intensiv mit ihren Fingern
beschäftigt (Fingernägel wurden ausgiebig begutachtet)

Das bzw. ähnliches wird manchmal gemacht, um den anderen Reden zu lassen. In den ersten Gesprächen Tabu.

und als mir die Tränen kamen griff sie direkt „tröstend“ nach meiner
Hand und hielt sie über den Tisch hinweg

Auch ohne Wenn und Aber tabu in einer Therapie. Körperkontakt ist in manchen Therapien bei manchen Methoden durchaus üblich. Aber nicht in der ersten Stunde und nicht in dieser Form!

Ich höre Dinge wie „ich war vor fünf Jahren wie du“ oder: „ich
meine, ich sehe mich in dir“… 

Auch das ist eindeutig ein Fehler!

Jedenfalls platzt mitten im Gespräch der Chef rein und will
von ihr wissen, warum ich da bin.

In eine Therapie, auch in ein probatorisches Gespräch, hat keiner so einfach reinzuplatzen! Das muss ein geschützter Raum sein, in dem nur du und der / die TherapeutIn sitzt! Und schon gar nicht ein Reinplatzen, um sich in die (noch im Anfangsstadium befindliche) therapeutische Beziehung zu mischen. Auch ein Chef darf das nicht! Und schon gar nicht macht man mal eben aus einer therapeutischen Sitzung einen Gruppentermin, bei dem mehrere auf den Patienten losgehen!

Die beiden sprachen also in meinem Beisein über mich

Das geht gar nicht ohne dein Einverständnis, das wenn eingeholt nie unter Druck eingeholt werden dürfte.

Ist das eigentlich noch eine Therapeutin in Ausbildung gewesen? Ist dazu mal etwas gesagt worden? Wobei das, selbst wenn es so wäre, keinerlei Rechtfertigung wäre, das so zu gestalten!

Der „Chef“ fängt also plötzlich an, mir aufzuzählen, wie
schnell es mit mir vorbei sein kann: „Stell dir vor, du fährst
jetzt nach Hause, ein übermüdeter LkwFahrer verliert die
Kontrolle und rast in dein Auto und SCHWUPPS wars das mit
dir… oder der Krebs schlummert schon in deinen Zellen. Deine
Kinder werden auch ohne dich groß und erinnern sich irgendwann
nur vage an dich. Meinst du, das passiert zum ersten Mal?!“
Oder: „vielleicht ist deine Ehe schon am Ende…“
Oder: „diese männlichen Jahrgänge kenne ich vom Sport nur
allzu gut. Die sind alle gleich. Blas´ ihm doch mal einen wenn
er von der Arbeit nach Hause kommt. Macht alles viel lockerer.
Da stehen doch alle Männer drauf.“ 
Oder: „Jeder Mann will in seiner Frau die eigene Mutter, die
den Haushalt schmeißt und die Geliebte, die er vögeln kann,
vereinen“.
Oder: „Du bist eine Zicke. Männer mögen generell keine
Zicken.“ (Weil ich den „Anspruch“ habe, dass meine Familie
kleinste Kleinigkeiten zu Hause miterledigt, wie zum Beispiel
nicht alles liegen und stehen zu lassen.)

Diese ganzen Beispiele sind, wenn sie so gefallen sind, eindeutige Verstöße gegen den Berufsethos, die Berufsordnung. Hier stellt sich wirklich die Frage: Waren das (zumindest der „Chef“) Personen, die die Berufsbezeichnung „Psychotherapeut“ führen? Wenn ja, dann sind sie als psychologische Psychotherapeuten bei der Psychotherapeutenkammer und als ärztliche Psychotherapeuten bei der Ärztekammer deiner Region. Dort kannst du, wenn du hier eine klare Grenze ziehen möchtest, den Fall schildern (es reicht im Grunde das, was du hier geschrieben hast) und das als Beschwerde einreichen.

Geh ich da nochmal hin?

Auf keinen Fall! Sollte dir ähnliches wieder passieren, folge deinem Bauchgefühl. Du hast, dass hat Aprilfisch vielleicht missverständlich ausgedrückt, bei JEDEM Psychotherapeuten (die Berufsbezeichnung ist wichtig!) 5 probatorische Sitzungen (das gilt für Kassenpatienten und da ohne Rückfrage mit der Kasse! Das läuft automatisch durch den Besuch beim Therapeuten. Nur Privatpatienten müssen das mit der Kasse klären) Du kannst, wenn du magst und dir das zutrauen würdest, theoretisch bei 10 und mehr Therapeuten diese Termine machen. (ist allerdings nur bedingt sinnvoll, weil es dich auch aufhält)

Suche ich weiter nach nem anderen Platz?

Das solltest du.

Schaffe ich den Anlauf nochmal? 

Vielleicht hilft dir, wenn du dir vor Augen führst: Du liegst richtig! Und normalerweise arbeiten Psychotherapeuten professionell!

Ich möchte dort auch weniger über meine Ehe oder meinen Mann
an sich reden (der sich ja gar nicht äußern kann, weil nicht
anwesend), als über meine persönlichen Probleme mit manchen
Dingen bzw. Situationen umzugehen und lernen, daran zu
arbeiten. 

Du bestimmst, worüber du reden möchtest bzw. was du als Problem für dich ausgemacht hast! Es kann im Verlauf einer Therapie (aber erst dann!) vorkommen, dass der Therapeut Ursachen findet, die hinter deinen Problemen stecken und deshalb Dinge anspricht, die du vielleicht erst einmal nicht hören möchtest. Aber selbst dann (im späteren Verlauf erst!) muss er das begründen.

Das alles werde ich dort auch äußern, aber der nächste Termin
ist erst in vier Wochen.

Du kannst, wenn du möchtest, da noch einmal hingehen. Müssen tust du es nicht. Ob du dich besser fühlst und dir das wieder Antrieb gibt, wenn du dich offiziell beschwerst, musst du für dich selbst entscheiden.

Ansonsten kannst du dich ja hier mal ein wenig einlesen und informieren:
https://www.therapie.de/psyche/info/fragen/
und in deinem Fall durchaus auch hier:
https://www.therapie.de/psyche/info/fragen/therapie-…

Falls du grob angibst, aus welcher Region du kommst, kann man ggf. etwas mehr Rat geben.

Hallo Sch.,

Natürlich geht man zu so einer hinterhof Amateuerbude nicht mehr hin!
Da bekommst du von jedem beliebigen Barkeeper mehr nützliche Hilfe.

Aber auch wenn „technisch“ alles stimmt, muss es noch lange nicht auch menschlich passen. Es ist durchaus normal, wenn man erst mal 2-5 Therapeuten „durchtesten“ muss, bis alles passt.

Du brauchst ein gewisses Mass an Vertrauen und musst von dieser Person auch einen Rat annehmen können. Das klappt nun mal nicht mit jedem, was nicht bedeutet, dass ein unpassender Therapeut schlecht ist, es passt einfach nicht zusammen.

MfG Peter(TOO)

Hallo!

So wie das das schilderst, bist du mit Sicherheit irgendwo gewesen, aber nicht bei einer Psychotherapeutin, die auch eine ist und sich nicht nur so nennt.
Selbst beim allerverkommensten echten Psychotherapeuten kommt es nicht vor, dass du eine Zicke genannt und dir beim Erstgespräch zu mehr Oralsex geraten wird usw.

Bei Therapeuten, die du hier
http://www.kbv.de/html/arztsuche.php
http://www.bptk.de/service/therapeutensuche.html
findest, wird es garantiert nicht ein zweites Mal so ablaufen, sondern:

  1. Du rufst an und schilderst nur ganz kurz dein Anliegen
    (oft erreichst du nur einen Anrufbeantworter, kannst dich aber zurückrufen lassen)
  2. Du gehst zu einem Erstgespräch.
    Da wirst du direkt mit dem/der Therapeut/in sprechen können.
    Keine Empfangsdame
    Kein „Chef“, überhaupt keine dritte Person, die hereinplatzt
    Kein Abhaken von Stichpunkten, sondern ein echtes Gespräch
    Kein Körperkontakt außer zur Begrüßung und Verabschiedung
    Keine idiotischen „Tipps“
  3. bei den Folgetermin wird es auch erstmal langsam „zur Sache gehen“, weil es immer erst einmal darum geht, eine Vertrauensbeziehung zwischen euch aufzubauen.
    auch hier keine blöden „Tipps“
    keine provozierenden Aussagen
    kein Sprechen über dich, sondern ausschließlich mit dir
    kein Gezwungen-Werden, über Themen zu sprechen, um die es dir an dieser Stelle (noch) nicht geht

Geh ich da nochmal hin?

Lieber nicht

Schaffe ich den Anlauf nochmal?

Betrachte es nicht als zweiten Anlauf, sondern als erstes richtiges Mal

Suche ich weiter nach nem anderen Platz?

An deiner Stelle würde ich nicht lange herumsuchen.
Ruf einen der Therapeuten aus einer der beiden Listen, die/der dir zusagt, an und vereinbare einen Ersttermin. Bei jeder/m davon, wirst du das von dir Geschilderte nicht ansatzweise noch einmal erleben.

Schönen Abend!

Ich danke euch!
Schönen guten Abend und vielen Dank für eure Rückmeldung… ich bin so erleichtert, zu hören, dass mir das so nicht wieder passieren muss beim nächsten Therapeuten und dass das alles andere als „normal/gängig“ war.

Mir ist es nun richtiggehend peinlich/unangenehm, dass diese „Praxis“ Unterlagen bzw. Infos über mich und meine Probleme besitzt. Kann ich die Unterlagen einfordern? Naja… wird aber nichts nützen, Kopierer sei Dank…

Ich habe hier noch einen Bericht (Konsiliarbericht), den meine Hausärztin unterzeichnen sollte. Muss sie das auch wenn ich nicht mehr hingehe?

Ich bin jedenfalls sehr erleichtert, schönen Abend euch allen und guten Rutsch
Grüße
Sch.

Schönen guten Abend und vielen Dank für eure Rückmeldung… ich
bin so erleichtert, zu hören, dass mir das so nicht wieder
passieren muss beim nächsten Therapeuten und dass das alles
andere als „normal/gängig“ war.

Gut zu hören, dass die Rückmeldungen positiv angekommen sind und die Unsicherheit verscheucht haben. So liest es sich jedenfalls.

Mir ist es nun richtiggehend peinlich/unangenehm, dass diese
„Praxis“ Unterlagen bzw. Infos über mich und meine Probleme
besitzt. Kann ich die Unterlagen einfordern? Naja… wird aber
nichts nützen, Kopierer sei Dank…

Leider kannst du die Unterlagen nicht einfordern. Und eigentlich dürfen die in dieser Praxis auch nichts mit deinen Unterlagen machen. Angesichts der dicken Fehler, die dort unterlaufen sind und auch angesichts dieses merkwürdigen Prozederes beim Konsiliarberichts (s.u.), schadet es vielleicht nicht, die Praxis schriftlich darauf hinzuweisen, dass du in keine Richtung einer Entbindung der Schweigepflicht zustimmst und davon ausgehst, dass NUR die Therapeutin Einsicht in die Unterlagen hat!

Ich habe hier noch einen Bericht (Konsiliarbericht), den meine
Hausärztin unterzeichnen sollte. Muss sie das auch wenn ich
nicht mehr hingehe?

Nein. Aber hier doch interessehalber die Frage, was das für eine Praxis war.
Auf dem Bericht müsste stehen, welche Berufsbezeichnung diese Therapeutin führt.

1 Like

Hallo JaninaG,

Leider kannst du die Unterlagen nicht einfordern. Und
eigentlich dürfen die in dieser Praxis auch nichts mit deinen
Unterlagen machen. Angesichts der dicken Fehler, die dort
unterlaufen sind und auch angesichts dieses merkwürdigen
Prozederes beim Konsiliarberichts (s.u.), schadet es
vielleicht nicht, die Praxis schriftlich darauf hinzuweisen,
dass du in keine Richtung einer Entbindung der Schweigepflicht
zustimmst und davon ausgehst, dass NUR die Therapeutin
Einsicht in die Unterlagen hat!

Ich bin gerade dabei, eine Email zu verfassen, um die nächsten Termine (mit Begründung!) abzusagen. Werde das mit aufnehmen. Danke!

Ich habe hier noch einen Bericht (Konsiliarbericht), den meine
Hausärztin unterzeichnen sollte. Muss sie das auch wenn ich
nicht mehr hingehe?

Nein. Aber hier doch interessehalber die Frage, was das für
eine Praxis war.
Auf dem Bericht müsste stehen, welche Berufsbezeichnung diese
Therapeutin führt.

Auf Veranlassung des Therapeuten „Name des Chefs“
Das Formular an sich ist ein Vordruck. Darauf steht nur:
„Konsiliarbericht vor Aufnahme einer Psychotherapie durch Psychologische Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendpsychotherapeuten“

Allerdings ist auf seiner Homepage die Berufsbezeichnung „Psychotherapeut“ zu lesen. Zu ihr und dem „Team“ habe ich nichts gefunden. In der Liste deines Links war die „Praxis“ auch nicht aufgeführt.
Ich habe ihn über google-allgemein gesucht und (leider) gefunden…

Also lieben Dank für deine Mühe.
Schöne Feiertage
Sch.

Letzte Frage…
… wenn ich die Email mit Begründung abschicke (in der ich das hier Geschilderte nochmal kurz zusammenfasse), verstoße ich dann selbst gegen die Schweigepflicht, wenn das eine allgemeine Emailadresse der Praxis, also nicht die des Therapeuten / der Therapeutin, ist?

Danke :smile:

Hallo,

man muss sich bewusst sein, dass die Psychologie keine Wissenschaft in dem Sinne ist, also keine Exakte. Eigentlich wird dort mehr geraten, als gewusst, ist eine sehr junge Disziplin. Verhaltensforschung und Biochemie sind teils weiter.

Habe einen Bekannten, der jahrelang wegen mittelmäßig massiver Probleme diverse Therapien gemacht hat. Er meint, es hätte alles nichts gebracht.
Ich merke, wenn er Arbeit hat, geht es ihm besser, sehr merklich, als wenn er z.B. in ambulanter Therapie ist und nicht arbeitet.

Ich vermute, ein paar gute Freunde wären mehr wert, als die von Dir geschilderten „Psychologen“.
Aber Freunde wachsen nicht an Bäumen.
Hast Du Rückhalt? Freunde oder Familie? Kannst Du mit jemanden aus dem Kreis reden oder es versuchen? Hast Du ein Betätigungsfeld neben der Kinderbetreuung (Garten, Sport, Hobby etc.)? Hast Du überhaupt Freizeit?

Wünsche Dir alles Gute, Paran

Vertrauliche E-Mail
Servus,

nicht nur in diesem Zusammenhang ist es ganz nützlich, wenn man sich ab und zu daran erinnert, dass eine E-Mail-Nachricht ungefähr so vertraulich ist, als stellte man sich mit dem Megaphon auf den Balkon und würde auf diese Weise übermitteln, was man mitteilen möchte.

Falls Du keinen Drucker hast, kannst Du Korrespondenz ohne weiteres auch von Hand schreiben, und Fensterbriefumschläge gibt es im Fachhandel auch in einzelnen Exemplaren.

Schöne Grüße

MM

2 Like

Hallole,

hier noch ein Vortrag, der den Beitrag von Paran

unterstützt.https://www.youtube.com/watch?v=__Stz178EvU

Gruß

vV

1 Like

Au weia, ein Comedian für Arme. Die ältesten und angestaubtesten Witze über Psychoanalytiker, Verhaltenstherapeuten usw.
Peinlich.

6 Like

man muss sich bewusst sein, dass die Psychologie keine
Wissenschaft in dem Sinne ist, also keine Exakte. Eigentlich
wird dort mehr geraten, als gewusst

Vielleicht sollte man sich auch der Unterschiede zwischen Psychologie und Psychotherapie bewusst sein? Die Psychologie-Doktorandin, die mir jüngst von dem kompolexen Versuchsaufbau für ihre Studien berichtet hat, wäre zurecht konsterniert, wenn man ihr vorhalten würde, sie würde nur raten …

Ich vermute, ein paar gute Freunde wären mehr wert, als die
von Dir geschilderten „Psychologen“.

Psychotherapeuten.

Dass das auf den ersten Blick eine merkwürdige Butze zu sein scheint, in die die Fragestellerin da geraten ist, steht außer Frage. Kein Grund aber, Psychologie und auch Psychotherapie pauschal abzulehnen.

.Freunde oder Familie?

Du wordest Dich wundern, wie oft Freunde und Familie ein Teil des Problems sind, nicht die Lösung. :smile:

Gruß,
Max

9 Like

Allerdings ist auf seiner Homepage die Berufsbezeichnung
„Psychotherapeut“ zu lesen.

Mehr nicht?

Gruß,
Max

Au weia, ein Comedian für Arme.

Hi Branden,

das war jetzt ein Beitrag „Ad Hominem“.

Ein Beitrag zur Sache hätte mich von Dir wirklich interessiert.

Schöne Grüße

vV

Hallo Max,

was genau ist der Unterschied zwischen einem Psychologen und einem Psychotherapeuten? Sorry, ich bin davon ausgegangen, dass beide Psychologie studiert haben und auf dieser Basis arbeiten - wie ist es real?
Mir ist schon bewußt, dass auch etliche Psychologen für die Werbung arbeiten, rel. erfolgreich, aber um die geht es hier ja nicht.

Dank im Voraus, Paran

Hallo,

was genau ist der Unterschied zwischen einem Psychologen und
einem Psychotherapeuten?

für den Anfang könnte die Lektüre von FAQ:239 zum Verständnis der Begrifflichkeiten beitragen.

Gruß
Kreszenz

3 Like