Lamya Kaddor - Nur ein Opfer?

Aktuell wird berichtet, Frau Kaddor habe sich aus Sicherheitsgründen vom Schuldienst beurlauben lassen. Es habe unter anderem Morddrohungen gegen sie gegeben.

Zweifelsohne sind beleidigende Zuschriften oder gar Morddrohungen kein adäquates Mittel für eine sachliche Debatte. Es sind Straftaten, die die Betroffene fraglos persönlich treffen und sie verunsichern.

Dennoch möchte ich die Frage aufwerfen, ob sie mit ihren Äußerungen nicht deutlich übers Ziel hinausgeschossen ist. Ich beziehe mich in erster Linie auf den Auslöser, nämlich ihren Artikel „Wir müssen endlich über unsere Bringschuld sprechen“.

Darin heißt es unter anderem: Nein, wir müssen endlich darüber sprechen, was unsere Bringschuld ausmacht. Und eine solche haben wir de facto. Es ist deutsche Politik gewesen, „Gastarbeiter“ ins Land zu holen. Sie und ihre Nachkommen arbeiten nun hier und zahlen Steuern. Sie sind keine Gäste mehr. […]

Unsere Gesellschaft benötigt mehr Respekt, Wertschätzung und Empathie für Minderheiten […]

Nicht der Frust über die Brüsseler Bürokratie oder die Intransparenz europäischer Institutionen haben das Votum möglich gemacht, wie viele politische Beobachter behaupten.

Der Brexit ist vor allem das Ergebnis einer Verweigerungshaltung zu den Rechten von fremdstämmigen Minderheiten. Und er ist Ergebnis der Angst vor Wandel, insbesondere bei den mittleren und älteren Generationen.

Kaddor betont also die Bringschuld der autochthonen Gesellschaft. Sie spricht davon, die Deutschen hätten die Gastarbeiter ins Land geholt und spricht sie pauschal vom Merkmal, Gast zu sein frei. Im Rahmen demokratischer Prozesse auch Vorbehalte gegen Zuwanderung äußern zu können, ist für sie Anlass, nach Ausgrenzung zu rufen.

Kein Wunder, dass sie sich an anderer Stelle unter anderem gegen Necla Kelek wendet. Schließlich hat Kelek dazu beigetragen, den Mythos von den ins Land geholten Gastarbeitern zu entzaubern: Die Kunst des Missverstehens. Doch dies ist vielleicht gar nicht unbedingt entscheidend. Nicht mehr als Gast angesehen zu werden, wird man nicht von oben herab verordnen können. Die einheimische Bevölkerung muss dies tun. Und die wird es tun, wenn sie das Gefühl hat, dass eine Übereinstimmung mit den deutschen Werten, der deutschen Identität besteht. Ob man das mit Erdoğan-Demos, Kopftüchern und den immer weiter reichenden Forderungen erreichen kann, sei dahingestellt.

Eine Bringschuld der einheimischen Bevölkerung? Hat diese den Zuzug aktiv gefordert? In der aktuellen Flüchtlingskrise sieht man, dass es einen immensen Zustrom gibt. Die Menschen wollen hierher. Frau Kaddor fällt dazu nicht mehr ein, als dass man doch frühere Diktatoren unterstützt habe und daher eine Mitschuld trage. Wie sehr die Überbevölkerung, fehlende Reformbereitschaft in nahezu der gesamten islamischen Welt und andere hausgemachte Probleme wie Korruption und Misswirtschaft selbst zur Instabilität der Herkunftsregionen beigetragen haben, unterschlägt sie.

Sie persönlich genießt hier viele Freiheiten. Sie kann ihre Meinung frei äußern, ihre Religion wählen usw. Ihr wurde die Möglichkeit gegeben, hier zu studieren und einen Lehrberuf aufzunehmen. Hätte sie diese Möglichkeiten auch in ihrer Heimat gehabt? Ist das ihre Dankbarkeit dafür, dass unsere Gesellschaft ihr diese aufgeklärte Umgebung geboten hat? Hat sie das Recht, eine Ausgrenzung zu fordern, wenn Teile der Aufnahmegesellschaft das alles etwas kritischer sehen?

Ich werde Menschen, die solche Forderungen stellen wie sie, weiterhin eher als Gast betrachten. Und es erfüllt mich mit Unbehagen, dass wir den Menschen hier so viele Möglichkeiten geboten haben und als Reaktion darauf nur Forderungen an uns gestellt werden.


Abschließend noch ein kleiner Randaspekt. Wir lesen: Von den Sicherheitsbehörden würden [laut Kaddor, Anmerkung von Ultra] Drohungen aus dem rechten Spektrum dagegen oft mit dem Verweis auf die Meinungsfreiheit heruntergespielt. Kann es sein, dass viele der Zuschriften schlicht und einfach keine strafbaren Inhalte enthielten, sondern lediglich kritische Äußerungen waren, die sich im Spektrum der Meinungsfreiheit bewegen? Möchte Frau Kaddor, dass jede (harte) Kritik an ihren Thesen unterbunden wird?

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Hi.

Damit hast du die Frage nach der Bringschuld doch eigentlich selbst beantwortet.
Kurzum, es gibt sie nicht. Warum denn auch?
„Gastarbeiter“ wurden händeringend gebraucht und auch gefunden. Diese Menschen haben gearbeitet, Steuern gezahlt und beziehen heute Rente. Das ist auch gut so.
Jetzt sag mir niemand die Bringschuld wird definiert durch meinetwegen Ausbeutung, oder ähnliche Absurditäten in gewissen Ländern.
Nehmen wir Syrien. Jeder redet von Bürgerkrieg, doch in der Realität ist es doch ein Religionskrieg.
Sicher könnte man auch den Begriff Stellvertreterkrieg noch anbringen.
Vor diesem Hintergrund provoziert Frau Kaddor, teilweise unangemessene, Reaktionen auf ihre sinnfreien Aussagen.

Bringschuld haben die ganzen Asylanten uns gegenüber denen wir Unterkunft und Sicherheit bieten. Nicht wir Deutschen müßen uns integrieren, sondern die Gäste !!! Leider hat Dank Frau Merkel eine " Umvolkung " Deutschlands längst begonnen.

Ich denke eine Bringschuld existiert, wobei ich nicht ganz sicher bin ob Frau Kladdor und ich das gleiche damit meinen.

Der springende Punkt ist: Integration ist kein einseitiger Prozess. Es ist nichts, was nur von einer Seite ausgehen kann - wenn die andere Seite sich nicht auch bemüht, kann es keine Integration geben. Stellt euch mal einen Berliner vor, der in ein Dorf in Oberbayern zieht. Da ist es egal, ob der sich den Dialekt aneignet, Lederhosen trägt und Weißbier säuft. In so einem Dorf wird er auf Jahrzehnte der Aussenseiter bleiben, den man schief anschaut und dem man das Gefühl gibt nicht so recht erwünscht zu sein (Tatsächlich kenne ich mindestens einen Fall, wo das genau so gelaufen ist).

Bei so einer Integration muss man auf die Menschen zugehen und auch versuchen sie aktiv mit in unser Leben einzubinden. Je größer die kulturellen Unterschiede sind, desto ausgeprägter muss dieses aufeinander zugehen sein - jedenfalls wenn man am Ende eine Integration erreichen will. Ich meine damit ausdrücklich nicht, dass wir hier Freiheiten und Werte aufgeben sollen und uns den Gästen anpassen. Aber ich meine ein ausdrückliches Bemühen auch der Deutschen, die Gäste hier willkommen zu heissen.

Natürlich muss sich vor allem der Gast bewegen - aber wenn wir dem Gast ständig feindlich und mit Ablehnung begegnen, wird dessen Wunsch sich zu integrieren sehr viel kleiner sein - und wenn dann noch die Chance besteht, eher unter sich zu bleiben, dann wir das auch genutzt. Genau das ist ja damals bei den türkischen Gastarbeitern so gelaufen und führt noch heute zu Problemen.

Mit den Flüchtlingen ist das heute wieder ein Thema und man sollte sich sehr überlegen, ob man diesmal nicht Konzepte schaffen sollte, die eine Integration überhaupt erst ermöglichen. Es gibt da verschiedene Ansätze, aber zunächst einmal müsste man was gegen die Feindseligkeit und die Ablehnung tun… und hier sind wir Deutschen auf jeden Fall in einer Bringschuld - und ich glaube das hat, zumindest in Teilen, auch Frau Kladdor gemeint.

Deine Ausführungen im unteren Teil finde ich allerdings bestürzend. Sie soll dankbar sein dass sie das Recht auf freie Meinungsäusserung hat und als Ausdruck dieser Dankbarkeit auf dieses Recht verzichten? Wer hier leben darf aber nicht von hier kommt, hat kein Recht mehr auf Kritik, weil er gefälligst dankbar zu sein hat? Das finde ich eine gefährliche Denkweise.

Auf jeden Fall versteht sie es, sich zu vermarkten. Und das nicht erst, nachdem sie unter Personenschutz gestellt wurde. Das zumindest hat sie jetzt gemeinsam mit einer ganzen Reihe von (muslimischen oder ehemals muslimischen) Islamkritikern aus dem tatsächlich liberalen und säkularen Bereich.

Ich habe Zweifel daran, dass der Nebenbei-job „Schuldienst“ nicht mehr wg. der Bedrohungslage ausgeführt wird. Es lässt sich doch viel mehr Geld mit ihrer eigentlichen Tätigkeit generieren.

Das kann man mit absoluter Sicherheit annehmen.

Ob es jede ist, kann ich natürlich nicht beurteilen. Aber, dass sie lieber Diskurshoheit hätte und daher auch konträre Ansichten schnell mal als „rassistisch“ oder sonstwie „böse“ darstellt, liegt auf der Hand.

Man lese http://www.zeit.de/politik/deutschland/2015-12/islam-kritik-narrative-stereotype-muslime-hamed-abdel-samad/komplettansicht und die angemessenen Gegenreaktionen in der öfftl. Diskussion.

Lassen wir sie doch mal ausführlicher zu Wort kommen

und verbinden dies dann mit neuen Definitionsformen über zu löschende (also zu eliminierende, zu unterdrückende, zu bekämpfende) Äußerungen

dann kann man sich vorstellen in welche Richtung das Spiel getrieben werden soll.

Dazu gehört es natürlich auch mit pol. Kampbegriffen wie Rassismus und Islamophobie inflationär um sich zu werfen. Stete Wiederholung ist hier das Mittel der Wahl, um die Diskurshoheit zu erreichen. Anschliessend wird Kompensationsleistung gefordert (Aktionen gegen …, Fördergelder für …).

Andererseits gibt es ja auch diejenigen, die mit dem Schlagwort Antisemitismus gern jede störende Kritik an Israel standhaft bekämpfen und diskreditieren wollen. Von daher …

Gruß
vdmaster

Hallo,

das muss man nicht. Jedenfalls nicht zunächst und schon gar nicht bei einer Population von 80 Mill. von denen wieviele tatsächlich feindlich eingestellt sind?

Die von Dir def. „Bringschuld“ übersetze ich mit theoretischer Aufnahmebereitschaft der Mehrheitsgesellschaft, die praktisch Integrationsbemühungen des Hinzukommenen angemessen honoriert statt mit Ablehnung zu reagieren.

Dabei spielt es keine wirkliche Rolle, wenn 10% oder 20% weiterhin deutlich ablehnend bleiben, sondern dass die Mehrheit (sie muss noch nicht einmal „überwältigend“ sein) bspw. die neu erlangten Sprachkenntnisse wohlwollend zur Kenntis nimmt und dann auch zur Kommunikation im Rahmen der üblichen Höflichkeitsregeln nutzt.

Es geht nicht um „Kritik“, sondern darum, dass sie ihrerseits die Ausgrenzung Mißliebiger fordert. Es ist schon befremdlich, wenn sie einerseits für den (vorgeblichen) Hyper(problem)dialog ist und zeitgleich einen anderen (Problem)Dialog torpedieren will. Genaugenommen zwei andere, weil ihre Ausgrenzung sich auch gegen andere Islamkritiker richtet, nicht nur gegen „Deutschomane“. Sondern auch gegen muslimische und nicht-mehr-muslimische Islamkritiker, die sie tls. als Islamophobe zu betrachten scheint.

Gruß
vdmaster

Ui-ui-ui, ein paar knappe Zeilen über die Morddrohungen und dann ein ellenlanger Sermon, mit dem du diese Morddrohungen zu relativieren versuchst und der darin gipfelt, dass du Dankbarkeit für etwas erwartest, was du selbst gar nicht zu geben bereit bis.

:smile_cat:

Sorry, blogs.faz.net verlangt eine Authentifizierung. Auf jeden Fall öffnet sich ein entsprechendes Pop-Up. Das kann man problemlos schliessen und auf den roten Link „Google …“ klicken.

Möglicherweise ein Kommunikationsproblem zwischen OS, Browser und Homepage?!?

Einfach ignorieren.

LK jettet derzeit durch alle Medien und beklagt ausgiebig ihr Leid, was sich garantiert nicht schlecht auf ihre Buchauflage auswirken wird.

Dabei macht sie mindestens indirekt Broder und auch jemanden von tichyseinblick, der auch nicht nett über sie schreibe (s.o.), mitverantwortlich für die „Hassmails“, die sie erhalte :open_mouth: . Da scheint aber jemand auf einer Opferwelle zu reiten.

Erinnert mich an Wiezorek, die ja auch bei sich schon PTBS diagnostizierte, weil sie allergisch auf die Medizin reagierte, die sie selbst so gerne in die Öffentlichkeit schüttet.

Nein, ich heisse damit Bedrohungen u.ä. nicht gut, falls dass hier irgendjemand hineininterpretieren möchte. Das wäre die zweite - sattsam bekannte - Propagandastufe, um einen öffttl. Opferstatus zu installieren und zu verfestigen.

vdmaster

Aha. Über die Thesen einer Person, die wegen dieser Thesen Morddrohungen von kriminellen Idiioten erhält, darf man sich also nicht negativ äußern, weil man damit die Morddrohungen relativiert?

Die Masche ist bekannt und uralt

… womit ich Ultras Dankbarkeitserwartung weder positiv noch negativ bewerte.

„Die Feindseligkeit und Ablehnung“? Die kommt natürlich nur durch den eingebauten Rassismus in uns Deutschen - die Flüchtlinge können da ja so gar nichts für. Die sind alle lieb, nur wir Deutsche wollen die eben partout nicht im Kegelverein haben. Ich kann Menschen verstehen die z.B. nach den Vorkommnissen von Suhl, Düsseldorf oder natürlich Köln eine gewisse Distanz zu Flüchtlingen aufbauen. Die im täglichen Polizeibericht Täterbeschreibungen lesen und sich ihre Gedanken machen. Die wissen dass die Jungs an ihrem Haupbahnhof nicht auf den Beginn des Deutschkurses warten.

Wir geben Flüchtlingen Unterkunft, Verpflegung (nach ihren religiösen Vorstellungen), medizinische Versorgung, Sprachkurse, unsere BK versucht sie in Arbeit zu bringen, was aber immer wieder an der Wirklichkeit scheitert, wir schieben kaum ab selbst wenn sie Mist bauen … was denn noch alles?

Meine Meinung: Lass sie auf uns zukommen, sollen sie sagen „Ich akzeptiere eure Art zu leben und möchte Teil davon werden!“. Dann werden sie auch mit offenen Armen empfangen. Aber solange weiterhin Artikel wie diese erscheinen kann ich jeden verstehen der kritisch bleibt. Und Frauen sowieso.

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Tatsächlich können sie wenig dafür. Der Rassismus und die Feindseligkeit sind fest eingebaut - in fast alle Menschen. Es gibt eine Reihe von Studien über strukturellen Rassismus in Deutschland und ja, den gibt es hier und der hat Konsequenzen. Man darf sich doch nicht wundern, dass systematisch ausgegrenzte Menschen sich nicht integrieren! Allerdings ist eines klar: Wenn ich da oben schreibe „in fast alle Menschen“ ist das auch genau so gemeint - unter den Flüchtlingen gibt es auch genug Rassisten und Idioten. Das ist keine automatisch erhabene Gruppe - darunter sind genau so viele Arschlöcher, wie in der jeder Gruppe von Menschen. Problematisch wird es nur, wenn wir aus dem Verhalten der Arschlöcher auf die ganze Gruppe schließen.

Es ging in meinem Ausgangstext nur begrenzt um Flüchtlinge sondern darum, wie Integrationsmechanismen funktionieren. Unglücklicherweise scheint das nicht verstanden zu werden, denn dein „was denn noch alles?“ zeigt, dass du den Kern dessen, um was es mir ging nicht erfasst hast.

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Damit dein Weltbild so bleibt wie du es gerne hast: Ja, du hast recht. Ich bin Schuld dass ich nicht verstehe wie Integration funktioniert. Würden wir es so machen wie du es sagst würde es keine Kriege mehr geben und wir würden den ganzen Tag im Kreis tanzen.

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Hallo,

Speit man in deren Situation von „-schuld“ sprechen kann … Ich würde es anders ausdrücken.

Ja was sind sie denn nun? „Gäste“ dann brauchen sie sich nicht zu integrieren, weil sie irgendwann wieder gehen. Oder „Einwanderer“, dann sind es keine Gäste mehr.
Im Übrigen finde ich drei Ausrufezeichen übertrieben, Ein Punkt hätte auch genügt.

Dank Frau Merkel? Ach ja? Wann hat denn dieser „Prozess der Umvolkung“ Deiner Meinung nach begonnen? Im letzten Jahr? (Und vorher war Friede-Freude-Eierkuchen?)
Oder ungefähr 1970? Oder vielleicht schon 1950? 1945? Gegen 1870? Vielleicht auch schon 1690?

„Geschichte“ ist oft wesentlich komplizierter als „Merkel ist schuld“.

Gruß
Jörg Zabel

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Ich lese hier immer von wir und sie, so als ob beide Seiten ein kollektives Bewusstsein wären, das sich nicht durch Individuen definieren würde. Ich brüste mich genausowenig mit etwas, dass jemand anderer gemacht hat, wie ich niemanden für etwas verantwortlich mache, auf das er keinerlei Einfluss hatte.

Natürlich gibt es unter den Flüchtlingen Leute, die sich den Status erschlichen haben, die kriminell sind, etc. Dass solche Leute gestern schon abgeschoben gehören, werden die wenigsten abstreiten.

Genauso gibt es in Deutschland aber eben auch Leute, die dem rechtsradikalen/-extremen Lager angehören und die für ihren Fremdenhass keinen wirklichen Anlass brauchen. Dass die ein problem darstellen, werden wohl ebenfalls die wenigsten abstreiten.

In Österreich ist jeder zehnte ausländische Tatverdächtige deutscher Staatsbürger und in absoluten Zahlen sind Deutsche die Nummer zwei in dieser Kategorie. Trotzdem sind für mich nicht alle Deutschen pauschal Verbrecher.

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Nö, aber wenn ich schon im Titel suggeriere, dass jemand der Morddrohungen erhält, vielleicht nicht nur Opfer ist, sondern womöglich selber daran Schuld hat, dann ist das eine Relativierung besagter Mordrohungen.

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Das kann man so sehen. Es kann sich aber auch auf die „Hassmails“ beziehen. LK hat bspw. Broder in Zusammenhang mit Breivik gebracht (Fatzebuck oder Zwtischer). Von daher nimmt sie auch kein Blatt vor den Mund. Ebenso in ihrer abwertenden Ablehnung anderer Islamkritiker (nicht die Deutschomanen).

Näheres könnte man nur von Ultra selbst erfahren.

Nenne mir doch einfach mal ein Land auf dieser Erde, mit einer für dich fremden Kultur und in dem du allein durch dein Aussehen auffällst, in dem du ab Tag 1 deiner Einreise genauso behandelt wirst wie ein Einheimischer der schon in der 3. Generation dort lebt und null Probleme hast dort Fuss zu fassen. Nur ein einziges Land. Siehst du?

Völlig korrekt! Aber während jemand der sagt „Ich wollte eigentlich nach Sachsen in den Urlaub, aber da sind mir zuviele Rechte - jetzt fahre ich lieber ins Allgäu“ zustimmendes Lob bekommt darf sich jemand der sich kritisch zu Flüchtlingen äussert immer noch in die Reihe zur rechten Ecke anstellen.

Bei den Sachsen darf pauschalisiert werden, aber bei den Flüchtlingen muss differenziert werden. Sind ja nicht alle so etc. Aber, und das sage ich ja immer wieder, so ist der Deutsche. Findet es toll in Sydney beim Italiener zu sitzen und zu sagen „Nur Italiener hier. Toll, wie in Italien!“, in New York beim Chinesen „Nur Chinesen! Wie in China!“. „Aber dann sind wir am Paulaner da vorbei. Nur Deutsche, Pfui!“. Wir respektieren gerne und ohne Nachfrage die Kultur in fremden Ländern („Na klar habe ich mir im Iran ein Koftuch aufgesetzt, das ist da so!“). Aber wehe jemand kommt und fordert das unsere Kultur von Menschen die zu uns kommen respektiert wird. Dann geht die Diskussion aber los. „Welche Kultur?“, „Wir haben alle einen Migrationshintergrund, weil deine Vorfahren ja vor 287 Jahren von Sachsen nach NRW umgezogen sind“ und bla bla…

Ich empfehle jedem der hier so „weltoffen“ daherredet einfach mal mind. 5 Jahre in einem Land ausserhalb der EU zu leben um dann zu der Erkenntnis zu kommen dass es überall das Gleiche ist, und, gefühlt, nur wir Deutschen da mit Freude ein Drama draus machen weil da vor vielen Jahrzehnten ja mal was war.

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Ich finde, @Ultra_78f7d2 drückt sich hier sehr genau aus. Im ersten Absatz bringt er die Morddrohungen ins Spiel. Im zweiten Absatz ist er immerhin so großmütig anzuerkennen, dass ‚Morddrohungen kein adäquates Mittel‘ wären. Aber schon im dritten Absatz möchte er ‚dennoch die Frage aufwerfen‘, ob sie nicht ‚deutlich übers Ziel hinausgeschossen‘ ist.

Mal ganz davon abgesehen, dass ‚dennoch‘ eine Relativierung anzeigt…

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Was sehe ich denn? Einen plumpen Versuch, das Thema zu wechseln? Ich könnte jetzt wieder mal sagen, wie der Fachausdruck dafür ist, aber dann kommt wieder die Fremdsprachpolizei angerannt :smirk:

Du verstehst aber schon den Unterschied zwischen ‚ich‘ und 'wir? Würde jemand sagen, ‚wir sollten nicht mehr Urlaub in Sachsen machen, weil da nur Rechte sind‘, wäre das in meinen Augen genauso idiotisch.

Ich schreibe niemandem vor, wie er sich zu fühlen hat oder was er aufgrund seiner Gefühle zu tun hat. Du kannst auch gerne sagen, ‚ich möchte mit Flüchtlingen nichts zu tun haben‘. Aber genauso, wie der Typ, der nicht mehr nach Sachsen fährt, kein Recht hat, dies auch von anderen zu fordern, hast du kein recht so zu tun, als ob du für jemanden anderen als dich selber zu sprechen.

Und ganz ehrlich: Wenn ausgerechnet du schreibst, was wir nicht alles für für diese undankbaren Flüchtlinge getan hätten, ist das einfach nur lächerlich.

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