Guten Tag,
wenn jemand dass und das nicht auseinander halten kann und z.B. schreibt:
Das Herr Müller um 9 Uhr kommt, dass haben wir doch gewusst …
… ist das auch Legasthenie oder gibt es da einen anderen Begriff?
Schöne Grüße
Schrella
Guten Tag,
wenn jemand dass und das nicht auseinander halten kann und z.B. schreibt:
Das Herr Müller um 9 Uhr kommt, dass haben wir doch gewusst …
… ist das auch Legasthenie oder gibt es da einen anderen Begriff?
Schöne Grüße
Schrella
Eine Legasthenie ist eine Teilleistungssschwäche im Bereich Lesen und Schreiben. Aber nicht jeder Mensch oder jedes Kind mit schlechter Orthografie ist ein Legastheniker. Hier ist zunächst auch zu prüfen, ob es tatsächlich eine Teilleistungsschwäche ist, oder ob nicht insgesamt eine niedrige Intelligenz vorliegt. Außerdem kann es auch andere Ursachen geben, etwa Schwerhörigkeit oder Kurzsichtigkeit. Einzelne Fehler sind übrigens nicht typisch für Legastheniker, eher die Abwesenheit von Fehlermustern. Der Legastheniker erfindet jedes mal einen neuen Fehler, wenn er dasselbe Wort schreibt.
Nein.
oder gibt es da einen anderen Begriff?
Ja: Lernfaulheit.
Moin,
mit dem dass und das haben viele Leute Probleme, vor allem seitdem das dass mit Doppel-s geschrieben wird und nicht mehr mit ß. Die alte Regel greift aber nachwievor. Kann ich das das durch jenes, welches oder dieses ersetzen, wird es mit einem s geschrieben.
Soon
hi,
gibt es dazu eine These, warum jemand, der beide Wörter auseinander halten kann, das bei ss statt ß nicht mehr kann?
Schreibt man nicht zu 99% nach Gefühl? Oder nimmt hier irgendjemand aktiv den Satz auseinander und prüft wo er Komma setzen kann/muss/sollte?
Wenn Hänschen nicht begriffen hat, was es mit den Wörtern auf sich hat, schreibt Hans dass eben falsch.
grüße
lipi
Nein, aber hl. Erfahrungswissen. Ich bin in der Erwachsenenbildung tätig. Unter anderem unterrichte ich auch Rechtschreibung im Rahmen eines Bürocrashkurses. Hier stelle ich immer wieder fest, dass viele Erwachsene (gerade, wenn sie sonst nicht so viel damit zu tun haben) durch die Rechtschreibreform extrem verunsichert wurden. Es gibt Teilnehmer, die denken, dass es das ß jetzt gar nicht mehr gibt. Es gibt sehr viele Teilnehmer, die mit der Getrennt- und Zusammenschreibung Probleme haben. Es gibt Teilnehmer, die bei der Kommasetzung verzweifeln. Usw.
Wohlgemerkt, Muttersprachler und keine Legasteniker.
Soon
Ja, durchaus.
Das mache ich u.a. mit allen Texten, die ich für die Öffentlichkeit schreibe.
hi,
ok, das wären ja aber Personen, die - mal direkt - es auch vorher nicht gelöffelt hatten.
Ich könnte die Kommasetzung auch nicht erklären, wenn ich es denn müsste. Auch eine nachträgliche Korrektur würde wieder auf dem Gefühl dafür basieren.
grüße
lipi
Genau, Gefühl. Viele Leute in meinem Alter (sehr hoch in den Dreißigern ) haben in der Schule Frontalunterricht mit reinem Auswendiglernen „genossen“. Soll heißen, die Regeln dahinter haben sich vielen Schülern gar nicht erschlossen. Wenn du ihnen jetzt durch die Rechtschreibreform viele neue Regeln vorsetzt, sind sie damit überfordert.
Wer hat das nicht schon erlebt, dass ein Wort „nicht richtig“ aussieht? Auswendiglernen, das ist der Grund.
Soon
hi,
gut, dass man da mal drüber redet
Ich schätze den Teil der Personen, die Kommas tatsächlich nach Regeln (also incl. dem Verständnis dafür warum das Komma exakt da hin gehört und nicht nur der Vermutung und eben dem Gefühl dafür) eher gering ein.
Wenn man nicht gerade beruflich oder anderweitig öfter damit zutun hat.
Bei Aufzählungen ist mir auch noch nie bewusst der Gedanke gekommen ein Komma zu setzen, eben weil es eine Aufzählung ist. Der Unterschied wäre nur, dass ich dieses Komma wirklich überprüfen und begründen könnte.
absolut einleuchtend.
Mir fällt es schwer, bei dem Fall das/dass ein Auswendiglernen zu erkennen. Außer eben wie oben, pauschal nach dem Komma ß/ss.
Eventuell kann ich die Verunsicherung nur nicht nachempfinden. Liegt sicher an der eigenen Fehlertoleranz, was man überliest und bei welchen Ausdrücken das Auge kurz zuckt.
grüße
lipi
Genau. Und das liegt auch an der Werbewirtschaft, die aus irgendwelchen Gründen glaubt, daß Eigennamen grundsätzlich ohne Bindestrich geschrieben werden müssen, wie z. B. „Volkswagen Händler“. Oder der Etikett-Entwerfer weiß es selbst nicht mehr richtig: Vor Kurzem kaufte ich mir bei Aldi eine Flasche Geschirrspülmittel. Auf dem Etikett steht „alio Spül Mittel“. Da rollen sich einem doch die Zehennägel auf, nich?
Gruß T (der sich die Freiheit nimmt, „daß“ noch mit ß zu schreiben).
Moin,
wenn das allein schon reichte, dann wäre wohl beinahe jeder zweite Legastheniker.
Oft könnte einfaches Nachdenken und - ja, tatsächlich - analysieren des Satzes helfen.
Simone
Dann sind wir ja schon Dreie hier im w-w-w:
Gruß
Metapher (im Großen und Ganzen Narzißt)
Hallo zusammen,
vielen Dank für die Antworten. Ich sag mal, wie ich auf die Frage komme:
Im Bericht einer Unternehmensberatung, der mir auch inhaltlich nicht schmeckt, werden solche Fähler gemacht.
Es wäre so schön griffig, wenn ich sagte, dass man sich von Legasthenikern beraten lässt. Jetzt muss ich mir überlegen, mit welchem eingängigen Begriff ich mein Gift verspritzen kann …
Schöne Grüße
Schrella
Für die Verwechslung von dass und das: Ja. Dieser Begriff heißt
SAUPREISSN, DAMISCHE.
Das kommt daher, dass in den Gegenden Deutschlands, wo man den Unterschied zwischen diesen beiden Wörtern mühelos an der Länge des a erkennen kann und sich somit gar nichts weiter dazu überlegen muss, dieser Fehler eher nicht vorkommt bzw. nur bei richtigen Trotteln.
Dort ist es dann eher das im Namen der neuen deutschen Unterthänigkeit immer wieder mal auf Verdacht groß geschriebene ‚Sie‘ - es könnte ja der Chef gemeint sein!
Schöne Grüße
MM
Unbedingt. Weil sie sehr gern mit Großbuchstaben agiert, um ihre Botschaften unterzubringen. Da es kein (im Moment) großes ß gibt, wird natürlich mit Doppel-s geschrieben. Mein liebster Spruch in diesem Zusammenhang: Ein Werbeplakat von Jägermeister mit dem dezenten Hinweis, Alkohol in MASSEN zu GENIESSEN.
Soon
Wenn du dein Gift mit solcher Orthografie spickst, wird das wohl eher ein Rohrkrepierer.
Hallo @RotAlge,
den hast du jetzt nicht verstanden… egal.
Schöne Grüße
Schrella
Hi,
die es vorher konnten, können es immer noch.
Die es vorher nicht auf die Reihe bekommen haben, machen jetzt immer noch dieselben Fehler.
Mit s oder ß an der falschen Stelle waren Fehler eindeutig als Grammatik-Problem erkennbar.
Nach neuer Schreibweise könnten es auch Tippfehler sein. Könnten …!
Mir fallen ständig dieselben „Tippfehler“ von denselben Leuten auf.
Germanistik studiert und selber bis heute nicht begriffen, daß sie ständig das und daß verwechseln. Ich hatte mal vor vielen Jahren einen zarten und diskreten Hinweis per Mail gegeben, der empört zurückgewiesen wurde.
Erst vorgestern habe ich als Antwort auf ein Posting einen Satz mit „dass“ lesen dürfen, bei dem ein „das“ (= dies) gepaßt hätte.
Ich kann nicht nachvollziehen, warum man das und daß nicht auf die Reihe kriegt.
Gruß
.
mäa culpä!