Rehi;
Wo siehst du denn
aktuellen Diskussionsbedarf ?
z.B. darin, daß Männer den Arsch hochkriegen und nicht mehr
alles in Bausch und Bogen akzeptieren, was ihnen von
Frauenseite unter die Nase gerieben wird.
Ja, da bin ich absolut dafür. Nur musst du davon nicht andere Frauen überzeugen, sondern in erster Linie erstmal die Männer
Was steht dann aber in
„Backlash“ von Susan Faludi (1992)
(kenn ich nicht)
Wie antwortest du mir in so einem Falle immer:
Das antworte ich nicht „immer“ sonder einmal bislang. Und ganz ehrlich, wer das Konzept von Gender-Studies nicht kennt, hat wirkliche wesentliche Entwicklungen nicht mitbekommen.
Im übrigen hab ich mein Wissensdefizit bezüglich Faludi mittlerweile nachgeholt. Sie scheint mit ihren Büchern ja nicht allzuviel positive Resonanz gefunden zu haben. Bin mal gespannt, ob du deine Wissensdefizite auch aufholst
„Der große Unterschied“ von Alice Schwarzer (2000)
hab ich gelesen, insbesondere den Untertitel: „Gegen die
Spaltung von Menschen in Männer und Frauen“
Den Sub-Title habe ich auch gelesen, der Inhalt des Buches
sagt etwas anderes aus.
Ich darf mal aus dem Inhalt des Buches zitieren, ja ?
„Bei der Emanzipation der Geschlechter kann es selbstverständlich so wenig um eine voluntaristisch verordnete Gleichheit wie um eine Verklärung des Unterschieds gehen. Das Geschlechterdiktat von „Weiblichkeit“ und „Männlichkeit“ muss schlicht aufgekündigt werden, das biologische Geschlecht darf nicht länger Vorwand für die Einengung und Festlegunge von Menschen sein, sondern nur noch ein Faktor unter vielen, die einen Menschen definieren.“
(Alice Schwarzer, „Der Grosse Unterschied - Gegen die Spaltung von Menschen in Männer und Frauen“, Kapitel: Die Zukunft ist Menschlich, S. 275)
Sicher kann man diesen Standpunkt diskutieren, ablehnen, teilen etc., aber der Versuch, hier neue Geschlechtergrabenkämpfe hineininterpretieren zu wollen erscheint mir doch arg weit hergeholt.
Und ? Ich brauch mich ja nur hier im Brett anschauen, was von
Männern so gepostet wird.
Habe ich an andere Stelle schon mal ausgeführt, daß Männer
vorzugsweise die Klappe halten, um jedwedem
(Diskussions-)Ärger mit Frauen aus dem Weg zu gehen oder
einfach alle feministischen Äußerungen bedenkenlos abnicken.
Ja, und wie du siehst, bestätigt sich genau das hier nicht. Hier gibt es ganz offensichtlich jede Menge Männer, die keine „Angst“ haben, offen ihre Meinung zu sagen, sei sie pro oder kontra.
Ich würde z.B. die fortgesetzte
versuchte Diffamierung von Frauen, die sich für die Belange
von Frauen einsetzen, durchaus als frauenfeindlich einstufen
-)
Es geht doch nicht um Diffamierung, sondern um eine
Betrachtung der Situation aus einem anderen Blickwinkel.
Trifft diese Aussage auch für das zu, was hier als „männerfeindlich“ eingestuft wird ?
Warum werden Gewalthandlungen von Frauen gegen Männer als
„Befreiung“ bejubelt, von Männern gegen Frauen hingegen als
Rückfall in Machozeiten dargestellt?
Keine Ahnung, machst du das ?
Nein, aber Frauenrechtlerinnen.
Mir würd schon reichen, wenn du eine Frauenrechtlerin mit entsprechender Quelle hier anführen könntest, die diese Behauptung untermauert.
Warum wird bis heute das Recht des Vaters am Kind in einer
nichtehelichen Gemeinschaft nicht akzeptiert (siehe Par.
1626a, BGB: die Frau hat alleiniges Erziehungsrecht, der
leibliche Vater keinen Anspruch auf das Kind - obwohl er zur
Zahlung von Alimenten verpflichtet ist)
Das ist falsch. Auch uneheliche Väter können
erziehungsberechtigt sein.
Ein Irrtum deinerseits.
Das ist kein Irrtum, das ist so. (Ich empfehle Lektüre insbesondere des neuen Kindschaftsrechts)
Uneheliche Väter können nur dann
erziehungsberechtigt sein, wenn die Mütter ihnen dies
ausdrücklich zugestehen.
Ich nehme mal an, du meinst „sorgeberechtigt“ ? Beide Eltern können gemeinsam sorgeberechtigt sein, wenn sie das gemeinsam wünschen. Wo ist dein Problem ? Wenn die Eltern sich nicht einig sind, nützt auch ein gemeinsames Sorgerecht nix.
Wie kommt nur eine Doris Lessing darauf, daß bereits
Erklässlern eingebleut wird, Jungen seien minderwertig?
(Quelle: Stern, 14.8.2001)
Frag sie
Warum fragst du sie nicht?
Weil du die Frage aufgeworfen hast, ist logisch, oder ? *g*
Warum trichtern Frauen ihren Kindern nach der Scheidung ein:
„Dein Vater ist unser Feind!“ (Der Spiegel, 25.02.2002)
Vielleicht aus dem gleichen Grund, aus dem Männer nach der
Scheidung Kindern das gleiche eintrichtern ?
Und warum machen es mehr Frauen als Männer?
Wieviel mehr Frauen machen das ? Hast du mal ne Zahl bitte ?
Warum kommen Frauen bei dieser Art des
schmutzige-Wäsche-waschen vor Gericht deutlich besser weg als
Männer?
Das ist keine Frage, das ist eine unbegründete Behauptung deinerseits.
Und wo genau ist das deutsche Familienrecht nochmal
männerfeindlich ?
z.B. bei unehelichen Kindern: Männer haben die Pflicht zu
zahlen, aber keinerlei Rechte oder Ansprüche auf das Kind.
Das ist falsch. Siehe neues Kindschaftsrecht.
"Das Umgangrecht gilt nun einheitlich für eheliche wie auch nichteheliche Kinder. Umgang ist nicht nur ein Recht sondern eine Pflicht:
§ 1684 BGB
(1) Das Kind hat das Recht auf Umgang mit jedem Elternteil; jeder Elternteil ist zum Umgang mit dem Kind verpflichtet und berechtigt.
(2) Die Eltern haben alles zu unterlassen, was das Verhältnis des Kindes zum jeweils anderen Elternteil beeinträchtigt oder die Erziehung erschwert. Entsprechendes gilt, wenn sich das
Kind in der Obhut einer anderen Person befindet.
(3) Das Familiengericht kann über den Umfang des Umgangsrechts entscheiden und seine Ausübung, auch gegenüber Dritten, näher regeln. Es kann die Beteiligten durch Anordnungen
zur Erfüllung der in Absatz 2 geregelten Pflicht anhalten.
(4) Das Familiengericht kann das Umgangsrecht oder den Vollzug früherer Entscheidungen über das Umgangsrecht einschränken oder ausschließen, soweit dies zum Wohl des Kindes
erforderlich ist. Eine Entscheidung, die das Umgangsrecht oder seinen Vollzug für längere Zeit oder auf Dauer einschränkt oder ausschließt, kann nur ergehen, wenn andernfalls das Wohl
des Kindes gefährdet wäre. Das Familiengericht kann insbesondere anordnen, daß der Umgang nur stattfinden darf, wenn ein mitwirkungsbereiter Dritter anwesend ist. Dritter kann auch
ein Träger der Jugendhilfe oder ein Verein sein; dieser bestimmt dann jeweils, welche Einzelperson für ihn die Aufgabe wahrnimmt."
Männer haben mittlerweile sogar eine Umgangspflicht. Ich befürchte allerdings, das wird auch nix nützen. Siehe Fall Deliah, ein Mann, der sich nicht kümmern will, den kann man auch nicht zwingen.
Ansonsten ist es sicherlich widerlich, wenn Erwachsene ihre Streitereien auf dem Rücken der Kinder austragen, aber das wirst du auch durch andere Gesetze nicht ändern.
Gemeinsames Sorgerecht für das Kind nur unter expliziter
Zustimmung der Mutter (auf deutsch: die Frau entscheidet, ob
ihr Kind einen Vater haben darf oder nicht)
Falsch, siehe oben.
Kindererziehungszeiten werden nur der Mutter für die Rente
angerechnet. Erziehen beide Elternteile das Kind, so bekommt
der Mann die Erziehungszeiten nur auf besondere Erklärung
zugutegeschrieben. Sind die Eltern geschieden und ein
Elternteil hat nur Besuchsrecht (letzteres ist zum größten
Teil der Vater), liegt keine gemeinsame Erziehung vor. (aus
einer Info-Schrift der Landesversicherungsanstalt)
Und wo ist hier eine Diskriminierung ? Das gilt ja wohl für beide gleichermaßen.
Was ich vermisse sind Beträge von Männern zu diesem Thema.
Warum beschäftigen Männer sich nicht mal mit ihrer Rolle in
der Gesellschaft sondern reagieren immer nur auf Äußerungen
der Frauenbewegung wie der Pawlowsche Hund ?
Die Rolle des Mannes in der Gesellschaft ist doch durch die
Frauenbewegung fixiert: Der Mann ist der Täter, die Frau das
Opfer.
Falsch. Die Frauenbewegung hat Situationen publick gemacht und thematisiert, in denen der Mann der Täter und die Frau das Opfer ist. Und selbst hier war die Frauenbewegung nie einig (siehe Exther Vilar: Der dressierte Mann).
Beispiel: die Plakataktion des
Bundesfamilienministeriums gegen Gewalt in der Familie. Ein
Mädchen mit Schlagspuren im Gesicht, ein Junge mit gesenktem
Kopf am Straßenrand. Titel des Plakates: Aus geschlagenen
Jungen werden Gewalttäter. Aha. Mädchen sind die ewig
hilflosen Opfer, Jungs sind dazu verdammt, so zu werden wie
ihr Peiniger.
Hier sieht man deutlich deine etwas verschrobene Wahrnehmung. Du folgerst: "Aha. Mädchen sind die ewig
hilflosen Opfer, Jungs sind dazu verdammt, so zu werden wie
ihr Peiniger."
Tatsache ist jedoch, dass auf dem Plakat gar nicht gesagt wird, wer der Peiniger ist oder das dieser männlich ist. Hier offenbart sich deutlich deine eingebildete Diskriminierung.
Im übrigen ist es längst erwiesen, dass körperliche Mißhandlungen sich häufig in die nächste Generation fortsetzen. Aus Opfern (Kinder) werden Täter (Schläger ihrer Kinder). Dies hat jedoch nicht das geringste mit einer Geschlechtszuordnung zu tun sondern mit erlerntem Konfliktverhalten.
Die einzige
Publikation eines Mannes, der wirklich mal eine eigentständige
Diskussion führen wollte (und damit den Begriff Maskulinismus
überhaupt verdient) und die mir bekannt ist, ist Robert Bly
mit seinem Buch „Eisenhans“ gewesen.
Na, da hat es in den letzten 10 Jahren ja wohl einiges mehr
gegeben!
Zum Beispiel ?
„Die weltweit größte feministische Organisation NOW bezieht in
einem aktuellen Essay Stellung gegen die Erweiterung von
„women studies“ zu „gender studies“, weil dabei auch Männer
und deren Probleme in den Blick rücken würden. Es werde dann
nicht mehr lange dauern, und man habe aus Gründen der Fairness
„men’s studies“ und „frauenfeindliche Vaterrechtler“ an den
Universitäten, warnt Loretta Kane.“
Nachzulesen unter:
http://63.111.42.146/nnt/nnt_article.asp?id=9619&y=2…
Dein Link funktioniert nicht. Aber wenn du dich mal erkundigen möchtest, was NOW ist, dann empfehle ich diesen Link: http://www.now.org/organiza/info.html
Ist doch immer schön, wenn man sich direkt an der Quelle informieren kann. Insbesondere würde ich mich freuen, wenn du deine Behauptung es würde sich dabei um die „weltweit größte feministische Organisation“ handeln, irgendwie belegen könntest. Diese Behauptung hab ich nichtmal auf der NOW Homepage gefunden.
Also wenn du bitte nochmal den Link zu diesem Essay von Loretta Kane posten könntest, wär ich dir dankbar, auch wenn ich die Relevanz dieses Essays für die Diskussion über Geschlechterrollen in D als vermutlich nicht sonderlich gross erachte.
Gruss
Marion