Lehrer nötigt schülerin zum gang zum psychologen

moin.
sry erstmal für diese bild-überschrift *g*

also, es geht um folgendes:
der lehrer einer freundin hat mitbekommen, das sie unter svv leidet.
(selbstverletzendes verhalten, sprich ritzen…)
anfänglich war er noch recht verständnissvoll und hat ihr ein gespräch angeboten. das wurde auch angenommen. ebenso versprach er ihren elter nichts zu sagen. (was füt betroffene meisstens das schlimmste ist, ich weiss das selber)
aber dann sagte er einen tag später, das er will das sie zu einem psychater geht bzw. eine thera macht. dies will er mit stempel und unterschrifft nachgewiesen haben und sogar selber nachprüfen. und wenns sie es nicht tut, dann würde er ihre eltern anrufen.
also, diese freundin ist 18 jahre alt, also volljährig.
meine frage ist nun, überschreitet dieser lehrer nicht deutlich seine befugnisse? ist das nicht schon nötigung? das wäre wohl eher ein fall für unsere rechtsabteilung hier, aber ich glaub dieser thread passt besser.
vorallem: wenn dieser lehrer seine meinung nicht ändert, mit welchen konsequenzen könnte er rechnen?
nach meinem wisse ist das schon fast nötigung und somit eine straftat, oder?

also, was sagt ihr? wäre sehr gut wenn bis montag einige hilfreiche antworten hier wären.

ps: unsensible kommentare übers thema svv bitte ich zu unterlassen. die betroffene wird diesen thread auch lesen.

mfg und danke schonmal: goms

krass
hej!

Also mit der Bewertung der Rechtslage kann ich leider nicht dienen, aber ich denke, dass sich dieser Lehrer nicht im Klaren darüber ist, dass er a) seine Kompetenzen übersteigt, dass ihn b) die Lösungen der probleme deiner Freundin nichts angehen, und dass er c) überhaupt nicht das Recht hat, solches zu verlangen.

Wenn er damit erreichen will, dass sie eine Thera macht, also ihr damit helfen will, ist das natürlich der falsche Weg. So schlimm das ist, aber eine Thera ist nur dann sinnvoll, wenn sie das selber will!!
Anders hat eine Thera gar keinen Sinn!

Ich finde, dass es sich anhört, wie eine Erpressung, und dass sie zum entsprechenden Lehrer gehen sollte und ihm sagen sollte, dass sie sich nicht erpressen lässt, und dass das nicht fair ist.

Vielleicht wäre es dennoch gut, mit ihren Eltern darüber zu sprechen, falls die Eltern nicht der Auslöser für die Erkrankung sind, und sie auch sonst keine Probleme mit den Eltern hat.

Vielleicht erkennt sie ja auch, dass eine Therapie gut für sie wäre (aber natürolich ohne jegliche Erpressungen!!)

Ich wünsche ihr jedenfalls alles erdenkliche Glück!!
Und ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen!

Viele Grüße
Pia

Moien

svv gibt’s von harmlos bis tödlich. Ich hoffe hier mal auf eine relativ harmlose Variante. Allerdings kann man das per Netz nie sicherstellen.

anfänglich war er noch recht verständnissvoll und hat ihr ein
gespräch angeboten. das wurde auch angenommen. ebenso
versprach er ihren elter nichts zu sagen.

Er wollte also wissen wie weit das ganze geht. So weit, so gut.

aber dann sagte er einen tag später, das er will das sie zu
einem psychater geht bzw. eine thera macht. dies will er mit
stempel und unterschrifft nachgewiesen haben und sogar selber
nachprüfen. und wenns sie es nicht tut, dann würde er ihre
eltern anrufen.

Sinneswandel nach einem Tag …? Der will seinen eigenen Arsch absichern: wenn rauskommt das er es wusste und irgendwas passiert (Eltern finden’s doch raus, ernste Verletzungen…) ist er dran. Nichts tun kann den in rechtliche Probleme bringen.

An sich ist das ein Schuss vor den Bug. Er kann nicht viel machen (ausser dem Mädel das Leben zur Hölle, aber das können Lehrer immer).

Ich würde mal vorsichtig abkopfen ob’s an der Schule nicht einen Vertrauenslehrer, Pyschologen vom Dienst,… gibt. Die Leute sind meistens umsichtig genug um die Lehrer von solchen Forderungen abzubringen. Und mit denen reden bringt meistens was. In den meisten Schulen gibt’s mehr Schüler mit Problemen als man glaubt. D.h. für die ist das nicht der erste Fall und die wissen was zu tun ist. Und nur Leute mit Erfahrung können vor Ort klären wie der Fall liegt und ob eine Thera. angesagt ist oder eben nicht.

Nun gibt’s Ausnahmen… dann klarstellen dass es eine Volljährige ist und es die Schule an sich nichts angeht. Wie gesagt: frag vorsichtig nach.

cu und viel Glück in Zukunft.

Sorry falls ich jetzt was schreibe, was Euch gegen den Strich gehen wird, aber versetzt euch mal in die Lage des Lehrers…er bekommt mit, dass sie sich selber verletzt (was allein schonmal n krasser Aufschrei nach Aufmerksamkeit is (ja auch dann wenn sie es versteckt bzw. es kann auch Selbstbestrafung sein wegen etwas, dass nur sie wissen kann).Er weiß, dass das auf jeden Fall gefährlich ist, sei es durch Blutvergiftung (ich denke nicht, dass sie sterile Messer etc. benutzt), zu tiefen Schnitten, die durchaus tödlich enden können, Narben die nicht mehr verschwinden und wenns total blöd kommt, kann es sein, dass sie wichtige Nervenverbindungen kappt und somit eine Hand gelähmt wird.
Der Lehrer steht nun vor zwei Möglichkeiten:
1)Er hilft ihr und verlangt von einem 18 jährigen Mädchen, da sie sich selbst, allem Anschein nach, nicht unter Kontrolle hat, eine Therapie zu machen, auf dass es nicht schlimmer wird.Oder:
2)Er schei*t drauf und lässt sie verrecken.
Warum er es den Eltern nicht sagt?Die meisten Eltern machen (leider) alles schlimmer, was zu noch mehr Problemen führt (Flucht in alternative Realitäten(meist in Verbindung mit Drogen), Suizidversuchen, etc.).
Seine Beweggründe, seien sie ethischer oder juristischer Natur, seien jetzt dahin gestellt, doch er tut genau das Richtige.
Denn, (tut mir Leid das zu sagen) auch die beste Freundin und der liebste Freund der Welt, können starke Depressionen ohne strukturierte Vorgehensweise und vorsichtigen Handlungen nicht aus dem Weg schaffen.
Und was seine Kompetenzen angeht…ist es nicht vorgeschrieben, dass ein Lehrer seine Schüler schützen soll und sie auf das zukünftige Leben vorbereiten soll?Und unter Nötigung versteh ich sowas wie Vergewaltigung oder ethisch abstoßende Aktivitäten, die von einem Kontrollorgan befohlen wurden und von normalen Menschen gezwungenermaßen ausgeführt werden müssen (siehe „ethische Säuberungen“ in Sarajevo etc. (Soldaten sind auch Menschen wenn ihr versteht =/).

Langes Vorwort und jetzt die Antwort:
Nein er kann NICHT angeklagt werden, denn er stellt sie vor die Wahl:

  1. Zum Psychiater gehen
  2. Zu den Eltern gehen und dann zum Psychiater gehen
    Beide Fälle retten ihr das Leben, ergo erfüllt er seine Pflicht.

PS: Lehrer sind auch Menschen, sie haben nur diesen Job.

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Eltern als Drohmittel?

Erwachsene Frau vorm Richter:
"Herr Richter, der böse Lehrer hat gedroht
mich bei meinen Eltern zu verpätzen. "

Ist etwas absurd, oder?

Gruss, Marco

P.S. ich finds übrigens ein schlimmes Zeichen,
dass die pädagogische Massnahme „Drohung mit
Eltern“ bei vielen Schülern viel mehr
Angst erzeugt als so manche ausgewachsene
Ordnungsmassnahme!

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Hallo Goms,

mir scheint, dass deine Freundin ein Problem hat, wobei das mit dem Lehrer dagegen peanuts ist.
Du schreibst sehr engagiert, so als ob du hier nach Zustimmung für Eurer beider Meinung suchst „das kann der Lehrer doch nicht machen. Das ist Erpressung. Wie kann er nur so sein, wenn er zuerst so tat, als wolle ihr helfen. Das ist Verrat.“
Da gibt es noch eine andere Sichtweisen, z.B die des Lehrers. An seiner Stelle würde ich auch es als meine Verpflichtung sehen, jemanden, der seelische Probleme hat, und sich nicht selbst helfen kann und aus welchen Gründen auch immer nicht will, da zu intervenieren. Denn es wäre sehr schade um deine Freundin, wenn sie immer kränker würde, wo sie gerade an der Schwelle von Eigenständigkeit steht, und eine super Zeit ihres Leben vor sich hat. Mensch, Abi machen, vielleicht ein Studium anfangen, neue Leute kennenlernen, neue Erfahrungen machen…ach, du weißt was ich meine. Du hast ja selbst schon Pläne geschmiedet. Jetzt braucht deine Freundin eine gesunde Konstitution wie noch nie.

Wie du in meiner Vita lesen kannst, arbeite ich einer psychiatrischen Praxis, und weiß, dass manchmal gar keine Mordsthera nötig ist. Und wenn doch, dann erlebe ich die Jugendlichen wie sie mit recht zufriedenen Gesichtern aus den Zimmern kommen, weil es da jemanden gibt, der ihnen in ihrem Inneren Stück für Stück Knoten aufmacht, ihnen zu Selbstbewußtsein und Zielstrebigkeit verhilft.

Um zu Eurem Lehrer zurück zu kommen. Er tut das Richtige: Wenn er deine Freundin nicht dazu bringen kann sich Hilfe zu nehmen, denn sie läuft Gefahr durch Nichtstun ihrer Gesundheit wirklichen Schaden zuzufügen, dann darf er nicht schweigen. Das kann er mit seinem Gewissen nicht vereinbaren. Das hat nichts mit Verrat und Erpressung zu tun, weil deine Freundin so wenig Eigenverantwortung zeigt, so dass er die Eltern darauf aufmerksam machen muss. Dann hat er seine Pflicht getan, auch wenn das Verhältnis zwischen Tochter und Eltern schlecht ist.

Übrigens melden sich auch Minderjährige bei uns selbst an, und können sich darauf verlassen, dass Eltern nur dann dazu eingeladen werden, wenn das die Jugendlichen ausdrücklich wünschen. Deine Freundin sollte ruhig mal den Gang zum Psychiater wagen. Wenn er ihr helfen kann, wäre es doch super, oder nicht?

viele Grüße
claren

Hallo Claren!

Hmm - etwas betrüblich, eine solche Stellungnahme gerade durch eine Mitarbeiterin in einer psychiatrischen Einrichtung zu lesen…

Wie soll das denn funktionieren, jemanden zu einer Therapie zu bewegen, wenn man Druck auf diejenige Person ausübt? Entweder ist eine Einsicht seitens der Klientin vorhanden - wozu dann der Druck, dann kann ja eine Therapie veranlasst werden. Oder aber es gibt diese Einsicht nicht, dann wäre Überzeugungsarbeit zu leisten. Liegt eine sehr schwere psychische Erkrankung mit Selbst- oder Fremdgefährdung vor, so kann man ja den Weg des PsychKG gehen.

Erstaunlich, wie man das Verhalten des Lehrkörpers interpretieren kann: persönlich würde ich an Hand der Schilderung seine Motivation NICHT als besonders engagiert erachten. Als ausgebildeter Pädagoge sollte er wissen, was richtig und was falsch ist. Eine Thematisierung im Kollegenkreis wäre sinnvoll, eventuell die Kontaktaufnahme zum schulpsychiatrischen Dienst. Dass er hier selber sehr kurz angebunden tätig wird, das ganze auch ziemlich plump, zeigt eher mangelhaftes Interesse. Will sagen: er hat keinen Bock.

Was hat das zur Folge? Nun, wenn Therapie für die Klientin jetzt mit diesem (von ihr subjektiv empfundenen negativem) Druck verbunden ist - na steigt oder sinkt dann die Therapiebereitschaft insgesamt?

Lieben Gruß
Patrick

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Erstmal danke das du auch mal die andere seite beleuchtest.
klar, der lerer ist auch in einer schwierigen situation.
aber: svv endet meistens nicht tötlich. eher dient es als ventil, um eben nicht suizid zu begehen. weiss das aus eigener erfahrung und die meisten die ich kenne, sehen es ebenso, bzw wissen das gleiche zu berichten.
und eine schrei nach aufmerksamkeit ist es nur in wenigen fällen. es ist eher ein ausdruck der verzweiflung und des schmerzes. wenn du also schon beide seiten zu sehen versuchst, dann versetzte dich auch in ihre lage.
aus welchen grpünden auch immer, es geht ihr nicht gut.
meistens kommt dazu eine ziemliche verzweiflung und eine schinbare ohnmacht gegenüber dem, was einen so zerfrisst. und irgendwann, meistens unbewusst, sodass man erst viel später versteht was man da tut, versucht man dies alles loszuwerden.
das es nicht gut ist, ist klar.
Und wenn jemand mitbekommt, das man sich selber verletzt, ist es schon ein verdammt beschissenes gefühl. Denn: damit zeigt sich, das sehr verletzlich ist. und es gibt auch viel von einem preis.
und wir alle wollen doch meistens, das gerade solche dinge, also sachen die uns zutiefst belasten und fertig machen, nicht publik werden. und nun kommt auchnoch der lehrer an und setzt sie unter noch mehr druck.
also: das ihr lehrer da auch unter einem gewissen handlungsdruck steht, ist klar. aber sie dazu zu drängen eine thera zu machen ist in jedem fall falsch. wie schon geschrieben muss dieser schritt von einem selbst ausgehen. sonst macht es keinen sinn.
mal davon abgesehen, das der schritt es den eltern zu sagen so ziemlich das schlimmste wäre. die meisten eltern kommen damit überhaupt nicht klar, haben keine ahnung was das eigentlich bedeutet und machen dann irgendwas falsch. und wenn es die eltern erstmal wissen ist der psychische druck meistens so hoch, das der kleinste fehler schon sehr destruktiv wirken kann.
es ist natürlich richtig, das er versucht ihr irgendwie zu helfen. meine lehrer habens, soweit sie überhaupt mitbekommen haben, ignoriert oder so…
aber er sollte sich vlt erstmal darüber informieren.
dann wüsste er auch, das druck genau das falsche ist.
also… hoffe das war ne ganz gute antwort und du fühlst dich jetzt nicht angegriffen oder so.

mfg goms

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Hallo Patrick,

Hmm - etwas betrüblich, eine solche Stellungnahme gerade durch
eine Mitarbeiterin in einer psychiatrischen Einrichtung zu
lesen…

das mit dem „betrüblich“ ist die Wiedergabe deiner Empfindung? Mit meiner „Stelungnahme“ (ich würde das eher Erfahrung nennen) erhebe ich keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Möglicherweise hat jemand mit dem gleichen Beruf eine andere Sichtweise als ich, weil diese Person andere Erfahrungen gemacht hat. Her damit, ich habe Lust auf Erfahrungsaustausch und zum Diskutieren.

Wie soll das denn funktionieren, jemanden zu einer Therapie zu
bewegen, wenn man Druck auf diejenige Person ausübt? Entweder
ist eine Einsicht seitens der Klientin vorhanden - wozu dann
der Druck, dann kann ja eine Therapie veranlasst werden. Oder
aber es gibt diese Einsicht nicht, dann wäre
Überzeugungsarbeit zu leisten. Liegt eine sehr schwere
psychische Erkrankung mit Selbst- oder Fremdgefährdung vor, so
kann man ja den Weg des PsychKG gehen.

Das Thema war nicht der Erfolg oder das Mißlingen des Lehrers bei seinen Überzeugungskünsten. Das ist ein anderes Problem.

Erstaunlich, wie man das Verhalten des Lehrkörpers
interpretieren kann: persönlich würde ich an Hand der
Schilderung seine Motivation NICHT als besonders engagiert
erachten. Als ausgebildeter Pädagoge sollte er wissen, was
richtig und was falsch ist. Eine Thematisierung im
Kollegenkreis wäre sinnvoll, eventuell die Kontaktaufnahme zum
schulpsychiatrischen Dienst. Dass er hier selber sehr kurz
angebunden tätig wird, das ganze auch ziemlich plump, zeigt
eher mangelhaftes Interesse. Will sagen: er hat keinen Bock.

Mehr als Interpretationen bleiben einem beim Antworten hier nie. Und du bist dir sicher, dass du die Sache richtig einschätzt?

Was hat das zur Folge? Nun, wenn Therapie für die Klientin
jetzt mit diesem (von ihr subjektiv empfundenen negativem)
Druck verbunden ist - na steigt oder sinkt dann die
Therapiebereitschaft insgesamt?

Was fragst du mich. Im Gegensatz zu dir habe ich nicht Psychologie studiert, aber oft genug miterlebt, dass Patienten sich lieber an ihre Mankos gewöhnen, egal wie gravierend, als aktiv etwas dagegen tun wollen.
Bei der besagten Freundin ist es höchste Eisenbahn etwas zu unternehmen. Oft weiß man erst im Nachhinein wieviel und welcher Druck richtig ist, um sie zur Selbsthilfe zu bewegen. Sie sich selbst überlassen halte ich für einen Fehler.
Was soll man dem Lehrer raten? Egal was er macht, er wird immer einen Schlauen tönen hören, was er tun und was er lassen soll. Mit dem, was er bisher unternommen hat, hätte er meine Unterstützung, weil ich seine Meinung teile.

viele Grüße
claren

Moin Goms,

also, es geht um folgendes:
der lehrer einer freundin hat mitbekommen, das sie unter svv
leidet.
(selbstverletzendes verhalten, sprich ritzen…)
anfänglich war er noch recht verständnissvoll und hat ihr ein
gespräch angeboten. das wurde auch angenommen. ebenso
versprach er ihren elter nichts zu sagen. (was füt betroffene
meisstens das schlimmste ist, ich weiss das selber)

Das heißt der Lehrer hat Schritt eins und zwei getan und nicht die Augen verschlossen.

aber dann sagte er einen tag später, das er will das sie zu
einem psychater geht bzw. eine thera macht. dies will er mit
stempel und unterschrifft nachgewiesen haben und sogar selber
nachprüfen. und wenns sie es nicht tut, dann würde er ihre
eltern anrufen.

Hm, einen Tag später… Dann hat er mit jemanden darüber gesprochen und der hat ihm gesagt das Sie zum Therapeuten gehen sollte. Wie er Sie dazu bekommt scheint dabei wohl nicht das Thema gewesen zu sein.Und etweder es mangelt ihm an Wissen über die Krankheit oder Sie hat bereits beim Gespräch eine Psycologische Beratung abgelehnt. Allerdings entzieht sich das unserem Wissen und ist reine Vermutung. Vielleicht ist er damit aber ebenso überfordert so wie Deine Freundin mit Ihrem Problem.

also, diese freundin ist 18 jahre alt, also volljährig.
meine frage ist nun, überschreitet dieser lehrer nicht
deutlich seine befugnisse? ist das nicht schon nötigung? das
wäre wohl eher ein fall für unsere rechtsabteilung hier, aber
ich glaub dieser thread passt besser.

Volljährig oder nicht, sie ist in einer Bildungseinrichtung. Lehrer haben die Sorge für das körperliche und geistige Wohl zu tragen. So wie auch jeder Arbeitgeber. In Schulen ist es nur noch etwas komplizierter. Wenn es einen Schulpsychologischen Dienst gibt kann er sie dahin schicken, nein er muss sogar damit sie die notwendige Hilfestellung bekommt die sie brauch. Leider gibt es sowas nicht überall und dann werden die Möglichkeiten schon geringer. Denn dann heißt es die Eltern informieren, Sie ist immer noch eine Jugendliche auch wenn Sie 18 ist. Das dies nun mal nicht die beste Option ist ist klar.
Aber glaub mir Ihre Eltern werden die ersten sein die der Schule und dem Lehrer die Hölle heiß machen mit rechtlichen Folgen wenn sie von der Erkrankung etwas mitbekommen. Das weiß ich noch aus unserer Schulzeit, wobei nicht mal wir als Klassenkameraden gemerkt haben das unser Klassenkamerad auf Droge war.

vorallem: wenn dieser lehrer seine meinung nicht ändert, mit
welchen konsequenzen könnte er rechnen?
nach meinem wisse ist das schon fast nötigung und somit eine
straftat, oder?

Nun Nötigung ist ein Straftatbestand, ob das was er gesagt hat aber tatsächlich Nötigung war müsste erst bewiesen werden. Es könnte sich nämlich auch so anhören.
„Also xy, du hast mir ja von Deinem Problem erzählt und ich kann und darf das nicht für mich behalten. Du brauchst dringend fachliche Hilfe von einem Psychologen oder vielleicht sogar eine Therapie. Du solltest da jetzt hingehen sonst muss ich Deine Eltern informieren ich mach mich sonst strafbar.“

also, was sagt ihr? wäre sehr gut wenn bis montag einige
hilfreiche antworten hier wären.

Nun wenn Du einen Drucker hast dann druck folgende Seite aus http://de.wikipedia.org/wiki/Selbstverletzendes_Verh…
und Deine Freundin sollte sie dann dem Lehrer geben und besonders auf den Abschnitt für den Umgang mit Betroffenen hinweisen. Sie sollte diesen Artikel aber selbst noch mal lesen und zwar komplett.

Da steht das Sie langfristig gesehen nicht um eine Therapie rumkommt und das die Chancen auf Heilung größer sind je früher man anfängt…
Auch könnte, muss aber nicht, das SVV ein Symtom einer anderen Erkrankung sein die in jedem Fall behandelt werden muss. Das sollte abgeklärt werden und ich denke das ist es was ihr Lehrer eigentlich will, auch wenn sein Weg der falsche ist.

ps: unsensible kommentare übers thema svv bitte ich zu
unterlassen. die betroffene wird diesen thread auch lesen.

Schön, dann an die Betroffene (blöder Ausdruck), lies die oben angegebene Seite und frag Dich ob Du so weiter leben möchtest?
Es meint niemand böse wenn er sagt hol Dir fachliche Hilfe, und der Arzt steht unter Schweigepflicht im Gegensatz zu einem Lehrer oder einer anderen Person.

mfg und danke schonmal: goms

Bitte und eine schönes WE
Gruss Andrea

Hallo Goms!

Wie Du an Hand meiner anderen „Postings“ erkennen kannst, bin ich mit dem Verhalten des Lehrers auch nicht einverstanden.

Dennoch ein Wort an Dich und Deine Freundin:

Im Focus behalten solltet Ihr vor allem Ihre Interessen - und nur weil sich ein Lehrer falsch verhalten hat, sollte sie dennoch schauen, was für sie nun das Beste ist.

Und das wäre mit Sicherheit der Besuch bei einem Psychiater (hartes Wort; gemeint ist ein Mediziner, welcher psychische Störungsbilder als Fachgebiet gewählt hat). Der kann dann kompetent entscheiden, ob oder in wie weit etwas unternommen werden kann (also z.B. eine Psychotherapie, medimenkatöse Unterstützung oder beides kombiniert). Meistens ist so ein selbstverletzendes verhalten nur Ausdruck einer anderen psychischen Belastung.

Vielleicht ist dieser Gedanke des Arztbesuches durch des Lehrers Verhalten etwas weiter weggerückt; dann hätte er Deiner Bekannten doppelt geschadet: einmal durch den Druck, und zum anderen durch die Elemination des richtigen Wegs.

Ich will sagen: Sie sollte diesen Weg so oder so gehen - unabhängig ob der Lehrer das will. Vielleicht kannst Du sie ja auch begleiten; es ist dann auch nicht ungewöhnlich, dass ein Bekannter mit an der ersten Sitzung teilnimmt (um zu begleiten) - geht ja auch bei jedem anderen Arzt (wenn ihr das aber so machen wollt, erkundigt Euch vorher).

Was ihr in Bezug auf diesen Lehrkörper unternehmt steht auf einem anderen Blatt und sollte davon unabhängig sein.

Starfbar gemacht hat er sich nicht (im Grunde meinte er es sicherlich gut; er hat es nur völlig falsch gemacht); für eine Nötigung müsste mehr zusammen kommen. Seine Dienstbefugnisse dürfte er indes überschritten haben, denn entweder muss er intervenieren oder nicht, aber nicht je nach Geschmack. Und sein Verhalten war darüber hinaus sehr unsensibel, was ihm bei Bekanntwerden eine Ermahnung einbringen könnte.

Trotzdem solltet ihr nicht das Wesentliche aus den Augen verlieren: nämlich dass es Deiner Freundin besser geht, und da führt eben die fachgerechte Hilfe hin - den Lehrer ignoriert am Besten.

Lieben Gruß & alles Gute
Patrick

Hallo Claren!

das mit dem „betrüblich“ ist die Wiedergabe deiner Empfindung?

Ja.

Mit meiner „Stelungnahme“ (ich würde das eher Erfahrung
nennen) erhebe ich keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.

Originalzitat: „Er [Der Lehrer] tut das einzig Richtige“.

Für mich ist das beides: Stellungnahme und Allgemeingültig.

Möglicherweise hat jemand mit dem gleichen Beruf eine andere
Sichtweise als ich, weil diese Person andere Erfahrungen
gemacht hat. Her damit, ich habe Lust auf Erfahrungsaustausch
und zum Diskutieren.

OK.

Wir beide kennen den Fall nicht. Wir wissen aber, dass der Lehrer durch seine Forderung: „Belege mir schriftlich per Bestätigung durch einen Psychiater, dass Du eine Therapie begonnen hast, sonst muss ich mit Deinen Eltern Kontakt aufnhemen“ einen latenten Druck bei seiner Schülerin aufbaut.

Ein solcher Druck kann je nach Störungsbild kontraproduktiv sein, d.h. es verstärkt z.B. eine depressive Episode. Die betreffende Schülerin könnte sich ausgeliefert und hilflos (im schlimmsten Falle ausweglos) fühlen, was sich negativ auf das Gesamtbefinden auswirken kann.

Deswegen tut er inhaltlich sicherlich nicht das Richtige - es mag für ihn stimmen, es mag auch für Dich stimmen, aber für die Schülerin stimmt es ja schon einmal nicht. Denn sonst wäre dieses Posting gar nicht erst entstanden, und hinter der Wut lese ich auch einen gewissen Grad der Verzweiflung heraus. Und ich würde das - in dieselbe Situation versetzt - so auch teilen wollen / mögen.

Und letztlich: er sollte als Pädagoge wissen, was er darf und was er nicht darf. Er kann etwas veranlassen, er kann unterstützen, er kann sich kümmern. Aber er darf nicht verlangen, dass jemand einen Psychiater aufsucht, weil er das will. Und er darf dies schon einmal gar nicht, indem er indirekt Druck aufbaut. Alleine weil er es schon nicht darf, muss die Richtigkeit seines Verhaltens schon hinterfragt werden. Entweder muss er die Eltern aus seiner Sorge heraus informieren, oder er muss es nicht. Er kann sich das aber nicht nach belieben aussuchen - das ist zu willkürlich und führt seine Motivation ad absurdum.

Lieben Gruß
Patrick

Frage
Hallo!

Findest Du es wirklich richtig, jemanden zu eine Therapie zu zwingen, oder jemanden zu erpressen eine zu machen?

Also ich finde das wirklich mehr als fragwürdig! Und vertretbar schon gar nicht!

Soweit ich weiß, lernt man das im Psychologiestudium aber nicht… :smile:

Grüße
Pia

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Nötigung/Erpressung

Findest Du es wirklich richtig, jemanden zu eine Therapie zu
zwingen, oder jemanden zu erpressen eine zu machen?

Hallo,
ohne mich darüber zu äußern, ob sich der Lehrer richtig verhalten hat: hier wird mit Begriffen wie Nötigung und Erpressung herumgeworfen, dass es nur so eine Freude ist. Das sind Begriffe aus dem Strafrecht und dem Lehrer wird damit eine Straftat unterstellt. Man sollte doch Augenmaß bewahren und den Lehrer - ungeachtet der vielleicht in der Sache berechtigten Kritik - nicht als Verbrecher hinstellen.
Grüße, Peter

4 Like

Hallo Peter!

Ich sehe das ein wenig anders. Man kann auch jemanden erpressen, das Kuchenstück herauszurücken, was er gerade, unberechtigter Weise,
vom Teller genommen hat. Und das wäre dann keine juristischen Straftat.

Es ist die Frage, ob der Lehrer eine Straftat begangen hat. Fakt ist, dass er seine Kompetenz um weites überstiegen hat (mal davon abgesehen, dass er dafür gar nicht ausgebildet ist).

eine gute Nacht:smile:

Pia

Hallo Pia,
ich weiß, das ist nicht das Rechtsbrett, drum halte ich mich mit juristischen Spitzfindigkeiten zurück. Tatsache ist aber, dass Nötigung und Erpressung ganz klar definierte Begriffe sind, und wenn ich jemandem diese Straftaten zu Unrecht vorwerfe, begehe ich selbst eine Straftat (Verleumdung). Ich habe im Ausgangsposting nicht den geringsten Anhaltspunkt für eine Straftat des Lehrers gefunden.
Mir persönlich wäre nur wichtig, dass mit diesen Begriffen vorsichtig umgegangen wird. So wie die Schülerin Anspruch darauf hat, dass ihre höchstpersönliche Integrität (auch vom Lehrer) nicht verletzt wird, so hat auch der Lehrer Anpruch darauf, dass ihm nichts zu Unrecht eine Straftat unterstellt wird.
Auch Dir eine gute Nacht,
Peter

1 Like

Hallo!

Findest Du es wirklich richtig, jemanden zu eine Therapie zu
zwingen, oder jemanden zu erpressen eine zu machen?

Also ich finde das wirklich mehr als fragwürdig! Und
vertretbar schon gar nicht!

Soweit ich weiß, lernt man das im Psychologiestudium aber
nicht… :smile:

Hallo Pia,

das Wort „Nötigung“ hat Goms benutzt. Und da weigere ich mich, etwas so heiß zu essen, wie es aufgetischt wird.
Nach meiner Sichtweise ist der Lehrer in der Zwickmühle. Und genau das erlebe ich öfters in meinem Job. Ich habe Lehrer am Telefon, die ein psychisch krankes Kind in der Klasse haben, er kann nicht mehr wegschauen, auch wenn es Eltern, Klassenkameraden oder Kollegen tun, und erkunden sich wie die Betreuung in unserer Praxis aussieht. Und meine Antwort dazu ist z.b. auch, dass man niemanden zu einen Termin bei uns zwingen kann, weil der Behandlungserfolg bei einen erzwungenen Besuch gleich null ist, von der vertanen Zeit gar nicht zu sprechen. Aber wir sind über jeden Lehrer froh, der sich so engagiert zeigt.

Klar können wir über die verschiedenen Möglichkeiten diskutieren, was ein Lehrer in dem Fall machen kann. Patrick hat ja in seinem Posting an mich auch eine Überlegung gehabt.
Das war aber nicht das Thema.
Erpressung ist, wenn der Lehrer einen Nutzen davon hätte, wenn das Mädchen zur Behandlung geht z.b. sein Bruder ist ein Psychiater, und er bekommt Kopfgeldpremie von Brüderchen bezahlt.
Nötigung ist, wenn einem ein geschütztes Rechtsgut wie z.B. Selbstbestimmung genommen wird.
Der Unterschied zwischen Nötigung und Erpressung besteht in der Vermögenschädigung. Erpressung ist also eine Nötigung mit Bereicherungsabsicht, die das Vermögen des Genötigten schädigt. Bei der Nötigung hingegen hat der Täter es nicht auf das Vermögen des Opfers abgesehen. - wikipedia macht´s möglich -
Der Lehrer aber hat nach meinem Eindruck lediglich Druck ausgeübt. Und ich frage mich, was passieren würde, wenn die Eltern von dem Problem ihrer Tochter erfahren würde. Liegt den Endeffekt betrachtet wirklich der Straftatbestand einer Nötigung vor?
Seine Aussage ist für mich ganz klar: Mädchen, wenn du nichts selbst unternimmst, dann brauchst du die Unterstützung deiner Familie.
Der Lehrer ist vielleicht nicht besonders geschickt vorgegangen, und hat seine Hilfsbereitschaft und seine Vertrauenswürdigkeit in Frage gestellt. Aber das ist für mich ein anderes Thema.

viele Grüße
claren

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Originalzitat: „Er [Der Lehrer] tut das einzig Richtige“.

Das ist NICHT das Originalzitat, Patrick. Das steht nicht „einzig“.

Gruß, Dine

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oT
Danke fuer den Hinweis, Dine.

Mir waer das nicht aufgefallen, und es ist

  1. ein grosser Unterschied in der Bedeutung und
  2. weder anstaendig noch richtig jemanden falsch
    zu zitieren (egal, ob mit Absicht oder aus Unachtsam-
    keit) und
  3. leicht zu vermeiden (copy+paste).

Gruesse
Elke

dann bin ich ja beruhigt
hallo claren!

Danke für die näheren Ausführungen.
Sie haben genauer erklärt, was Du wircklich meinst. Dein este Posting hat das etwas ins falsche Licht gerückt.

Sicherlich ist es gut, wenn ein Lehrer sich engagiert, allerdings ist doch die Mthode recht fragwürdig. Es geht doch nun wirklich auch anders/muss ander gehen, als denjenigen, der Hilfe braucht, unter Druck zu setzen.(ich denke „unter Druck setzen“ ist hier der richtige Ausdruck!)

Gruß
Pia